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Archiv "Quellenbeiträge zur Pest" (07.12.1989)

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Für die Frau

Miriam Stoppard (Dr.

med.): Gesundheitslexikon für die Frau, Ein aktuelles und umfassendes Nachschla- gewerk von A-Z, Ravensbur- ger Buchverlag, 1989, 384 Sei- ten, 357 teils farbige Abbil- dungen, gebunden, 48 DM

Das reich bebilderte Lexi- kon wendet sich an alle Frau- en, die mehr über ihren Kör- per wissen wollen und daran interessiert sind, in Gesund- heitsfragen mehr Eigenver- antwortung zu übernehmen.

Deshalb vermittelt die briti- sche Autorin und Ärztin im ersten Teil Grundwissen über die Organe und Funktionen des Körpers, während sie im zweiten, medizinisch-lexikali- schen Teil Krankheiten, dia- gnostische und therapeuti- sche Verfahren in verständ- licher Weise vorstellt und er- läutert. Über die reine Infor- mationsvermittlung hinaus übernimmt die Autorin hier auch ratgebende Funktionen.

Ihr erklärtes Ziel ist es, die Leserin zu selbstbewußter und kritischer Arztwahl zu er- mutigen und zu befähigen.

Den Ärzten, denen Miriam Stoppard vorwirft, Frauen in der Vergangenheit oft genug als Patienten zweiter Klasse behandelt zu haben, weht hier eine feministische Brise entgegen. Entschiedenen Fe- ministinnen dürfte die aller- des Konstruktivismus, und er-

weitert seine therapeutischen Überlegungen auf die Entste- hung von Ideologien und ihre katastrophalen politischen Auswirkungen und den „Aus- blick in eine kommunikative Zukunft", in der Lösungsstra- tegien aus kleinen Systemen auch in komplexen Zusam- menhängen hilfreich sein können. Ein wichtiges Buch für alle Psychotherapeuten, die nicht einer „allein selig- machenden" Schule ver- schrieben sind.

Brigitte Schoene, Herdecke

Große Naturforscher

Hans-Rudolf Wiedemann:

Briefe großer Naturforscher und Ärzte in Handschriften mit Textabdruck und Porträts der Autoren, Graphische Werkstätten, Lübeck, 1989, 456 Seiten, 82 Porträts, 87 teils mehrseitige Faksimiles, Leinen, 86 DM

Die handschriftlichen und gedruckten Briefe großer Na- turforscher und Arzte sind für den Medizinhistoriker und für den bibliophil interes- sierten Kollegen ein Genuß und ein prächtiges Geschenk.

Im übrigen sieht man wieder einmal, wie schlecht die Handschrift der meisten Ärz- te ist.

Rudolf Gross, Köln

Jürgen SchwaLm (Hrsg.): Almanach deutscher Schriftsteller-Ärzte 1990, 12. Jahrgang, Th. Breit Ver- lag, Postfach 127, 8215 Marquartstein, 1989, 477 Seiten,

15 Abbildungen, broschiert, 24 DM

Traditionsverbundene bis avantgardistische und ex- perimentelle Texte bieten die Lyrik- und Prosa-Arbei- ten von 81 Schriftsteller-Ärzten in diesem umfangrei- chen Band, den der Herausgeber dem verstorbenen Freund, Arzt und Dichter Rene Kaech (1909-1989) ge- widmet hat. Natürlich soll der Almanach auch im näch- sten Jahr erscheinen. Autoren, die sich daran beteiligen möchten, werden gebeten, eine Auswahl von Texten (druckfertig, Maschinenschrift, DIN-A4-Seiten, doppel- te Ausfertigung) und eine Kurzbiographie mit Angabe der belletristischen Publikationen bis zum 31. Januar 1990 an den Herausgeber zu senden: Dr. med. Jürgen Schwalm, Sandstraße 16, 2400 Lübeck 1.

dings nicht steif genug sein.

Es kann sicher nicht schaden, als Arzt einen Blick in ein Buch zu werfen, von dem man annehmen kann, daß es die Einstellung eines Teils der jüngeren Patientinnen be- einflussen wird.

Ruth Oberhausen, Homburg/Saar

Quellenbeiträge zur Pest

Die Pest 1348 in Italien, Fünfzig zeitgenössische Quel- len, Herausgegeben und übersetzt von Klaus Bergdolt, Nachwort von Gundolf Keil, Mantius Verlag, Heidelberg, 1989, 195 Seiten, einige Ab- bildungen, Leinen 32 DM

Der Autor ist Arzt und Kunsthistoriker, heute am medizinhistorischen Institut der Universität Würzburg. Er hat zeitgenössische Berichte gesammelt und in vielen Fäl- len erstmals aus dem Lateini- schen oder Italienischen ins Deutsche übersetzt. Unter den Autoren der Quellenbei- träge sind Chronisten und Briefschreiber, aber auch Männer wie Bocaccio und Petrarca. Und es gibt auch ei- nige Ärzte, die Ratschläge ge- ben. Daß es sich um eine In- fektionskrankheit handelte, die damals bis zu zwei Drittel der Einwohner hinwegraffte, das war offenbar erkannt.

Und ein Beobachter - nicht ein Arzt - hat sogar die Im- munisierung von Betroffenen beobachtet, die die Erkran- kung überstanden hatten - sie waren dann die geeignetsten Pfleger.

Von den Ärzten wie von den Wucherern wird von ei- nem Chronisten das gleiche berichtet: Erst nahmen sie immer mehr Honorar, bezie- hungsweise Zinsen; als die Pest fortschritt, bereuten sie ihre Handlungsweise; die Ärzte zahlten das Honorar zurück, wenn ihre Kuren nichts genützt hatten, und die Wucherer erließen die Schul- den . . .

Walter Burkart, Köln

Scheinbare Wirklichkeit

Paul Watzlawick: Münch- hausens Zopf oder: Psy- chotherapie und „Wirklich- keit", Verlag Hans Huber, Bern/Stuttgart/Toronto, 1988, 208 Seiten, kartoniert, 29,80 DM

Der Verfasser geht davon aus, daß wir es nie mit „der Wirklichkeit" zu tun haben, sondern mit unserem Bild von der Wirklichkeit, und daß es keinen „wahren Sinn des Le- bens" gibt, sondern nur Set- zungen von Sinn. Daraus fol- gert er (gestützt auf Zitate aus Literatur und Philoso- phie), daß seelisches Leiden an der Sinnlosigkeit nicht be- hoben werden kann durch Su- che nach Sinn (die die Exi- stenz von Sinn voraussetzt), sondern durch die Erkenntnis, daß die Sinnfrage sinnlos ist und die Welt ist, wie sie ist.

Bei der Betrachtung seeli- scher Störungen verläßt Watzlawick die kausale, mo- nadische Sicht. Er fragt nicht, welche Gründe eine Störung hat, sondern welche spezifi- sche Funktion das pathologi- sche Verhalten im familiären Interaktionssystem ausübt.

Gestörtes Verhalten wird so- mit aufgefaßt als die unter Umständen einzig mögliche Anpassung an eine pathogene Situation. Daraus ergibt sich die Frage nach dem Kommu- nikationssystem, in das der Gestörte eingebettet ist, und nach dem Kommunikations- muster, das die Störung auf- recht erhält oder gar ver- stärkt. Aus dieser syste- mischen Orientierung folgert Watzlawick das pragmatische therapeutische Vorgehen, in dem der Therapeut (zugege- ben manipulativ) das Verhal- ten wichtiger Personen im Fa- miliengefüge durch Umdeu- tung oder paradoxe Verhal- tensverschreibung verändert und dem „gestörten" Famili- enmitglied damit neue Verhal- tensmöglichkeiten eröffnet.

Watzlawick setzt sich zur Begründung seiner Sicht mit imaginärer Kommunikation auseinander, mit Problemen

A-3828 (84) Dt. Ärztebl. 86, Heft 49, 7. Dezember 1989

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