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Archiv "Fast jeder zehnte Kassenarzt rechnet schon per Computer ab" (23.11.1989)

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Praxis-

Tabelle 1: Zuwachs EDV-abrechnender Kassenärzte

31. 12. 1986:

31. 12. 1987:

31. 12. 1988:

30. 09. 1989:

EDV-Anlagen 1287 1994 3724 5761

EDV-abrechnende Ärzte 1575

2411 4651 (6,1%) 6533 (8,5%)

Claudicat®

retard

Wirkstoff: Pentoxifyl in

,/ /Lt

e 24;.. 4 '; ■■ 41.111.- 41)

*) 100 Tabl. (N3) DM 49.10/Festbetrag ab 1.1.90 DM 63,69

Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält 400 mg Pentoxifyllin. Anwendungsgebiete: Periphere arterielle Durchblutungsstörungen im Stadium II nach Fontaine.

Gegenanzeigen: Frischer Herzinfarkt, Massenblutungen, Schwangerschaft. Treten Netzhautblutungen während der Behandlung auf, ist das Präparat abzusetzen.

Nebenwirkungen: Gelegentlich können Übelkeit, Brechreiz, Völlegefühl, Magendruck, Schwindel und Kopfschmerzen auftreten. Eine Unterbrechung der Behand- lung ist jedoch nur in Ausnahmefällen erforderlich. Sehr selten wurde über Flush, Tachykardie, stenokardische Beschwerden oder Blutdruckabfall berichtet, vor allem nach höheren Dosen. Gegebenenfalls ist in diesen Fällen das Präparat abzusetzen oder eine Verringerung der Dosis in Erwägung zu ziehen. Vereinzelt Überempf indlichkeitsreaktionen der Haut (z. B. Juckreiz).

Wechselwirkungen: Die Wirkung blutdrucksenkender Mittel kann verstärkt werden (regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks bei gleichzeitiger Gabe mit blutdruck- senkenden Mitteln), ggf. die Dosierung des blutdrucksenkenden Mittels anpassen. Bei Diabetikern u. U. Insulin-Dosis reduzieren. Handelsformen: Claudicat®

retard 20 Filmtabl. (N1) DM11,80; 50 Filmtabl. (N2) DM 29,10; 100 Filmtabl. (N3) DM 49,10. (Stand 11/89). Promanta, Hainburg

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT LESERDIENST

Fast jeder zehnte Kassenarzt rechnet schon per Computer ab

Der Trend zur Neuinstallation ist ungebrochen • Fachleute rechnen mit Verdoppelung der Zahl alle zwei bis drei Jahre

Der Einsatz des Praxiscomputers als Rationalisierungs- und Organisationsinstrument in den Praxen der nieder- gelassenen Ärzte ist immer noch nicht zu einer „Massen- bewegung" geworden. Doch hat sich seit der Installation des ersten Verwaltungscomputers im deutschsprachigen Raum vor 15 Jahren (in Wien) einiges getan. Von Ende 1987 bis Ende 1988 hat sich die Zahl der in der Bundes- republik Deutschland mit Hilfe der automatisierten Da- tenverarbeitung abrechnenden Kassenärzte schon nahe- zu verdoppelt, wie die EDV-Prüfstelle der Kassenärzt- lichen Bundesvereinigung in Köln-Lövenich berichtet.

D

ie Zahl der niederge- lassenen Kassenärzte, die den Praxis-Compu- ter einsetzen, erhöhte sich von 2411 auf 6533 (Tabelle I) Ende September 1989 war bereits 8,5 Prozent der an der kassenärztlichenVersorgung teilnehmenden Ärzte mit ei- ner EDV-Abrechnungsanla- ge ausgestattet. Der Trend zur Neuinstallation hält an:

Fachleute rechnen damit, daß sich alle zwei bis drei Jahre die Zahl der EDV-abrech- nenden Ärzte verdoppeln wird. Allerdings gibt es noch bemerkenswerte Unterschie- de in der Dichte der Praxis- rechner, wie ein Vergleich der 18 Kassenärztlichen Vereini- gungen der Länder zeigt (Ta- belle 2). So rechnen beispiels- weise im Bereich der KV Pfalz 12,7 Prozent mit dem PC ab, hingegen nur 5 bzw. 6,1 Pro- zent sind es in den KVen Ber- lin und Bremen.

Kundenbetreuung!

Ende des laufenden Jah- res dürfte wohl im Gesamt- durchschnitt jeder zehnte Kassenarzt in der Bundesre- publik die Quartalsabrech- nung „per Knopfdruck" rea- lisieren. In einigen KV-Berei- chen, die bereits vor Jahren

nimmt diese Botschaft mit einiger Genugtuung. Insge- samt profitieren von der Hausse alle Produzenten. Al- lerdings hat sich in den letz- ten Monaten ein stetiger Strukturwandel im Markt vollzogen: Einige Anbieter können höhere Steigerungs- raten verzeichnen als andere.

Deutlich an Boden verloren haben die Firmen, die von Hause aus Hardware verkau- fen wollen. Siemens konnte hier als einziger seine Posi- tion in etwa halten. Aller- dings ist der Münchner Elek- tronik-Riese damit noch hin- ter den selbstgesteckten Zie- len zurückgeblieben. Das

Führungstrio MCS, Pitney- Bowes und Christoffer-Medi- star hält zusammen ein gutes Drittel des Marktes (vgl. Ta- belle der „Top 60" auf der nachstehenden Seite). Der Er- folg des Terzetts ist in erster

Tabelle 2: Dichte der Praxisrecluter

(30. 9. 1989) je KV

KV Pfalz 12,7%

KV Hessen 12,3%

KV Saarland 10,6%

KV Bayern 8,5%

KV Nordrhein 8,5%

KV Nordwürttemberg 8,2%

KV Hamburg 8,0%

KV Koblenz 8,5%

KV Niedersachsen 8,0%

KV Schleswig-Holstein 8,7%

KV Nordbaden 7,5%

KV Rheinhessen 8,5%

KV Südwürttemberg . . 7,8%

KV Westfalen-Lippe . . 6,0%

KV Trier 6,9%

KV Berlin 5,0%

KV Bremen 6,1%

Quelle: Rechenzentrum der Kas- senärztlichen Bundesvereinigung, Köln-Lövenich, Oktober 1989

auf die Trumpfkarte Compu- ter gesetzt hatten, wie Hessen oder Pfalz, wird sich dann die EDV-Installation wohl zwi- schen eindrucksvollen 15 und 20 Prozent bewegen. Die Pra- xiscomputer-Industrie ver-

Dt. Ärztebl. 86, Heft 47, 23. November 1989 (87) A-3621

(2)

r

Tabelle: „Top 60" Praxiscomputerbereich (Stand: 1. Oktober 1989)

Installationsbestand: 5761 Installationen

-15.111111111111•I

Rang 1 bis 20: 79,2 Prozent 1. MCS

2. Pitney 3. Medistar 4. Arcos 5. Compudent 6. Siemens 7. Nixdorf 8. Abasoft 9. Tappeser 10. Data-Vital

11. Philips 12. CSB 13. Sysmed 14. A & S 15. Frey 16. I. C. S.

17. Data-Team 18. S + N 19. Brandt/Szonn 20. Dr. Michaelis 13,9%

11,9%

9,2%

5,2%

5,2%

5,0%

4,2%

3,7%

3,1%

3,0 Rang 21 bis 40: 10,1 Prozent 21. Kaff & Seltmarm 1,0%

22. IBU 1,9%

23. Büro 2000 0,7%

24. CPV 0,7%

25. Data Control 0,7%

26. MWS 0,6%

27. Compco 0,6%

28. Nurso 0,5%

29. O.S.S. 0,5%

30. Biosystems 0,4%

31. Albis 32. Data-Med 33. Dialog 34. Cronemeyer 35. Janssen 36. Cliv 37. Heinz 38. Mesy 39. Medos 40. Olivetti

0,4%

0,4%

0,4%

0,4%

0,3%

0,3%

0,3%

0,3%

0,3%

0,3%

Rang 41-60: 3,8 Prozent 41. IBM

42. Mai

43. Medisoftware 44. MFP

45. Brosius 46. Compu-Orga 47. Rodenstock 48. Sindel 49. Meditec 50. AMS

51. Biomedix 52. Codi 53. IFA 54. Zuhnemer 55. Einhaus 56. GMS 57. GMTI

58. Kuley & Maurer 59. Medico-Data 60. Neutz 0,3%

0,3%

0,2%

0,2%

0,2%

0,296 0,2%

0,2%

0,2%

0,2%

0,2%

0,2%

0,2%

0,2%

0,2%

0,2%

0,2%

0,2%

0,2%

0,2%

EDV-Abrechnung: Rationalisierung und weniger Bürokratie

Linie darauf zurückzuführen, daß die Betreuung der ärzt- lichen. Kundschaft im Vorder- grund steht. Die Klientel wird sowohl in der Einführungs- phase als auch im Routinebe- trieb intensiv unterstützt.

Verbesserungsvorschläge aus der Praxis werden gefördert und münden sehr rasch in die Weiterentwicklung der Soft- ware.

Insgesamt werben im Pra- xiscomputer-Markt 130 un- terschiedliche Produkte um die Gunst der Ärzte. Dabei

entscheiden sich etwa 80 Pro- zent für einen Anbieter unter den „Top 20".

• Der Erfolg einer Soft- ware in der Vergangenheit ist bei der Entscheidung für oder gegen einen Praxiscomputer nach wie vor ein wichtiges Kriterium. Trotzdem haben neue Produkte immer noch eine gute Chance im Markt, wie der kometenhafte Auf- stieg von On-Med oder Sys- med in den beiden letzten Jahren beweist.

Gilbert Mohr, Köln/HC

Innerhalb der selbstver- walteten Kassenärzteschaft war es lange Jahre schwierig, Mehrheiten für EDV-orien- tierte Verwaltungsverfahren zu finden. Mittlerweile gibt es richtungweisende Beschlüsse der Spitzenverbände von Ärz- ten und Krankenkassen; so- gar der Gesetzgeber sah sich veranlaßt, das SGB V „fort- schrittlich" auszugestalten (etwa in §§ 291, 295).

Die Kassenärztliche Bun- desvereinigung war stets be- müht, die neuen Organisa- tionsformen durch „flankie- rende" Richtlinien zu fördern.

Dies brachte uns in der Ver- gangenheit und bringt uns noch heute mannigfaltige Kri- tik derjenigen ein, die elektro- nische Datenübermittlung und -verarbeitung aus nicht ganz plausiblen Gründen rundweg ablehnen. Gegen diesen Widerstand, der mit zunehmender Praxiscompu- terdichte nicht erwartungsge- mäß abbröckelt, sondern of- fensichtlich an Heftigkeit und Polemik eher zunimmt, sind nur Fakten wirksam.

Die Datenschutzproble- matik und die Einhaltung der Schweigepflicht sind zu lö- sen und werden derzeit auf Bundesebene sorgfältig über- prüft.

Die Aufgabe, vor der wir stehen, ist nicht leicht. Die Umgestaltung von einem seit Jahrzehnten bewährten, pa- piergebundenen Verfahren auf EDV-gestützte Abläufe schafft neue Gesetzmäßig- keiten. Alte Unsicherheiten werden beseitigt, bislang un- bekannte Fehlerquellen tau- chen auf. Umstellungsproble- me und Doppelarbeit in der Übergangsphase sind ebenso unvermeidlich wie demotivie- rend. Voreilige Schlüsse der Gegner sowie der Befürwor- ter einer Neuorganisation sind in der Standespresse wohlfeil. Die Kritiker sind zahlreich, Kenner gibt es we- nige und die Könner sind noch ganz dünn gesät.

Vorausgesetzt, man hat ei- nen der qualitativ einwand- freien Praxisrechner, gibt es einfach kein besseres Abrech- nungsverfahren als den Datenträgeraustausch. Jeder Leistungseintrag wird einzeln und im Kontext geprüft. Die Konfektionierung des Ab- rechnungspaketes für die KV erfolgt automatisch. Dort kann integriert, das heißt ohne manuelle Eingriffe weiterverarbeitet werden.

Das spart in der Praxis und seitens der Abrechnungsstel- le Zeit, Personal, Geräte, Räume, Doppelarbeit — das heißt Geld, Verwaltungsko- sten, Honorar.

Die Hürde überwinden!

Selbstverständlich greift dieser Effekt nicht über Nacht. Es bedarf schon der Erfahrung mit zwei oder drei Abrechnungsquartalen, bis die Praxis und auch die Kas- senärztliche Vereinigung die- se neuen Verfahren beherr- schen, sich technisch darauf eingestellt haben und auf zu- sätzliche Vorsichtsmaßnah- men verzichten könnten. Ei- nige Kassenärztliche Vereini- gungen haben sich bedauerli- cherweise dem Verfahren noch nicht angeschlossen.

In einer Reihe von Kas- senärztlichen Vereinigungen wird jedoch diese Hürde ge- genwärtig überwunden. Dort steht jetzt schon fest, daß es eine sträfliche Vernachlässi- gung der Sorgfaltspflicht und eine Verschwendung der uns anvertrauten Mittel bedeuten würde, wenn wir die Augen vor den sich anbietenden Ra- tionalisierungsmöglichkeiten verschließen und der elektro- nischen Datenverarbeitung eine Absage erteilen würden.

Dr. med. Otfrid P. Schaefer 2. Vorsitzender der Kassen- ärztlichen Bundesvereinigung Herbert-Lewin-Straße 5 5000 Köln 41 (Lindenthal) A-3622 (88) Dt. Ärztebl. 86, Heft 47, 23. November 1989

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