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Archiv "Börsebius: Deutsche Aktien - Lieber teure Qualität als billiger Schrott" (22.11.1990)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Anlagestrategie für Nervenstarke

Börsebius: Deutsche Aktien

Lieber teure Qualität als billiger Schrott

rücksichtigt werden muß. Bei den „Nachahmerpräparaten"

wird mit diversen, ganz an- deren Retardsystemen gear- beitet. Inwieweit sich die ge- fundenen Unterschiede zum Originalpräparat bezüglich der Wirksamkeit und/oder Verträglichkeit klinisch nie- derschlagen, bleibt offen. An- gesichts der Größenordnung der beobachteten Abwei- chungen halten die Experten eine klinische Relevanz je- doch für nicht unwahrschein- lich, wenn auch praktisch schwer nachweisbar. Es sei ganz generell mit einer hohen Dunkelziffer von Therapie- versagern infolge biopharma- zeutischer Mängel bei Gene- rika zu rechnen.

Das große Dilemma: Falls nicht „zufällig" entsprechen- de pharmakokinetische Studi- en durchgeführt werden, sind so wichtige Daten wie Biover-

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Kurz informiert

Depot-Insulin Horm® ein- gestellt — Die Firma Hor- mon-Chemie, München, teilt mit, daß sie die Produktion von Depot-Insulin Horm®

einstellt. Die Packungen mit Verwendbarkeit bis Ende 1990 bleiben bis dahin im Verkehr.

Megacillin® — Das Unter- nehmen Grünenthal, Stolberg bei Aachen, bietet in seinem Antibiotika-Sortiment die Megacillin®-Spritzampullen (1 000 000 I.E. des Depotpe- nicillins Clemizol-Penicillin G) nicht mehr an. Weiterhin zur Verfügung steht Megacil- lin®-Trockensubstanz zur In- jektion.

Octenisept® — Mit Octe- nisept® stellt das Unterneh- men Schülke & Mayr, Nor- derstedt, nunmehr ein neues Schleimhaut-Antiseptikum zur Verfügung, das vor allem für Gynäkologen und Urolo- gen entwickelt wurde. Es ent- hält Octenidin, einen kat- ionaktiven Wirkstoff, der seit einigen Monaten bereits in dem Hautdesinfektionsmittel auf alkoholischer Basis „Neo-

fügbarkeit und Freisetzungs- verhalten von Generika nicht bekannt. Dies müsse sich dringend ändern, forderten die Experten und wiesen nachdrücklich darauf hin, daß es sich bei Medikamenten mit hohen Anforderungen an die Galenik häufig — wie auch beim retardierten Verapamil

— um Medikamente für po- tentiell lebensbedrohliche Krankheiten handelt. Der Bioäquivalenznachweis sei nicht nur, aber besonders auch bei Retard-Arzneimit- teln Voraussetzung für die Austauschbarkeit wirkstoff- gleicher Präparate, wobei die Verordner adäquat über die Charakteristika der verfügba- ren Präparate informiert wer- den müssen, um eine ebenso effektive wie sichere und da- bei möglichst kostengünstige Therapie betreiben zu kön- nen. Ulrike Viegener

Kodan" erhältlich ist. Der Wirkstoff Octenidin ist, so heißt es in einer Fachinfor- mation, farblos und hinter- läßt keine Flecken, er haftet gut auf der Schleimhaut, wirkt schnell und anhaltend und wird nicht resorbiert.

Metoprolol — Die Stada Arzneimittel AG, Bad Vilbel, bietet nunmehr den bewähr- ten kardioselektiven Beta- Rezeptorenblocker Metopro- lol als Metoprolol Stada® in drei verschiedenen Stärken an.

Mevinacor® — Das Unter- nehmen MSD Sharp & Doh- me, München, stellt den Cho- lesterin-Synthese-Enzym- Hemmer Mevinacor® (20 mg Lovastatin in hellblauer Ta- blette) nunmehr auch mit der doppelten Wirkstoffmenge als Mevinacor® 40 in grüner Tablette zur Verfügung. Da- mit werde bei Patienten mit sehr hohen Cholesterinwer- ten, so betont MSD in einer Fachinformation, eine com- pliance-fördernde Reduktion der Tabletten ermöglicht. Ei- ne individuelle Einstellung der Dosis ist durch die Ta- bletten-Bruchrille bei beiden Wirkstärken erleichtert. pe

Die Börse bleibt, wie sie ist — wankelmütig, wackelig und nur was für Nervenstar- ke. An meiner grundsätzlich pessimistischen Haltung für die Zukunft hat sich kein Deut geändert, aber wenn ich schon mit Gewalt Aktien empfehlen soll, dann aber doch nur allererste Qualität.

Das Gefühl ist einfach besser, wenn man auf Kursverlusten sitzt, die von teurer Qualität verursacht sind und nicht von billigem Schrott.

Allererste Qualität heißt nun aber nicht querbeet durch die deutschen Klassi- ker Siemens, Deutsche Bank, Daimler oder die Farbenwer- te, denn das geht sicherer schief als die Suche nach wirklich unterbewerteten und dennoch hochklassigen Spit- zenwerten.

Fokker oder Mannesmann

Mannesmann gehört ein- deutig dieser Kategorie an.

Mit einem Umsatz von 22,3 Milliarden Mark gehört das Düsseldorfer Unternehmen zu den größten europäischen Maschinenbaukonzernen.

Der Konzern hat den schwie- rigen Weg von der ehemali- gen Röhrenfabrik zur welt- weit operierenden High-tech- Company nahezu abgeschlos- sen. Große (Ertrags-)Freude wird der Ausbau des Mobil- funknetzes in Deutschland bringen, dessen Wert von Ex- perten alleine auf rund 200 Mark je Aktie geschätzt wird.

Seien wir doch mal ehrlich:

Als die Aktie bei 400 Mark stand, konnte keiner genug kriegen. Heute, bei einem Kurs um 260 Mark, haben al- le die Hosen voll. Seien Sie versichert, kein Mensch hat dem Unternehmen in der Zwischenzeit etwas wegge- nommen.

Wer ein bißchen Mut hat, sollte jetzt Fokker kaufen.

Der niederländische Flug- zeugbauer stand 1987 am Rande des Abgrunds. Mit der gleichzeitigen Entwicklung zweier Flugzeuge — der Fok- ker 50 und der Fokker 100 — ging das Unternehmen da- mals ein hohes finanzielles Risiko ein — mit fast tödli- chem Ausgang. Für die Ret- tung sorgte zunächst ein 212-Millionen-Guldenkredit des Staates, wovon noch heu- te ein Großaktionärsanteil von einem Drittel des gesam- ten Kapitals zeugt. Den end- gültigen Durchbruch brach- te ein 3-Milliarden-Dollar- Auftrag des Mega-Carriers American Airlines. Inzwi- schen belegen mehr als 225 Festbestellungen und 150 Optionen für die Fokker 100, daß das Unternehmen genau im Trend der Luftverkehrs- entwicklung liegt. Großes In- teresse hat derzeit die Sowjet- union an Fokker-Flugzeugen, kann sie allerdings nicht be- zahlen. Da die UdSSR aber über eine leistungsstarke Flugzeugindustrie verfügt, käme eine Zulieferung von Flugzeugteilen aus der So- wjetunion im Gegenzug in Frage. über ein solches Paket wird derzeit verhandelt. Kä- me es zum Abschluß, könnte sich der Kurs ohne weiteres verdoppeln.

Zwei Jahre warten kann sich lohnen Nur, wann er das tut, weiß ich auch nicht. Aber eines scheint sicher: Wer den emp- fohlenen Titel jetzt kauft, kein nervöses Hemd ist und auch mal ein, zwei Jahre war- ten kann, dürfte reich belohnt werden.

Börsebius

A-3786 (112) Dt. Ärztebl. 87. Heft 47, 22. November 1990

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