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Pressemitteilung

Straubing, 17.2.2010 PM 012-10/LFGS Gentechnik

Bund Naturschutz (BN) und BUND fordern von der FDP:

Freie Wahl für Essen ohne Gentechnikverschmutzung statt Freibrief für Gentechnikkonzerne

Anlässlich des politischen Aschermittwochs der FDP in Straubing haben sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Bund Naturschutz in Bayern (BN) an einer Protestkundgebung mehrerer gen- technikkritischer Organisationen gegen die Lobbypolitik der FDP für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in Deutschland beteiligt.

Der BUND- und BN-Vorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger forderte die FDP auf, sich „für freie Wahl der Verbraucher für Essen ohne Gentechnikverschmut- zung einzusetzen, anstatt einen Freibrief für Gentechnikkonzerne auszustel- len und ihnen zu erlauben, ihre Interessen gegen den Widerstand der Öffent- lichkeit durchzusetzen.“

BUND und BN haben der FDP einen ausführlichen Forderungskatalog vorge- legt:

Keine Zulassung für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in Deutschland: Nein zur „Gentechnikkartoffel Amflora“:

Die FDP muss endlich die Fakten zur Kenntnis nehmen.

Agro-Gentechnik ist eine Risikotechnologie mit gravierenden Gefahren für die Ge- sellschaft, deshalb lehnen BUND und BN sie ab. Ihre Auswirkungen auf die Ge- sundheit von Mensch und Tier sind bis jetzt ungeklärt. Der Einsatz von gentech- nisch veränderten Organismen (GVO) in der Umwelt bedroht die Vielfalt von Pflanzen- und Tierarten durch Monokulturen, massiven Herbizideinsatz und durch eine weitere Industrialisierung der Landwirtschaft. Agrogentechnik ruiniert die bäuerliche Landwirtschaft und vernichtet Arbeitsplätze, indem sie Landwirte durch Patente und Lizenzen in Abhängigkeiten treibt.

BN und BUND teilen die Bedenken der Europäischen Arzneimittelagentur EMEA gegen die Zulassung der gentechnisch veränderten Stärkekartoffel der BASF in Bezug auf das in der Amflora-Kartoffel enthaltene Antibiotika-Resistenz-Gen. Die im Zulassungsverfahren auf EU Ebene vorgelegten Fütterungsstudien an Ratten und Kühen halten BN und BUND für nicht geeignet, um die Sicherheit der gen- technisch veränderten Kartoffel Amflora für Mensch und Tier zu belegen. Auch die Umweltstudien werden als unzureichend bewertet. Amflora müsse daher die Zu- lassung verweigert werden. „Die Klientelpolitik für die BASF macht der FDP jetzt Stress“, so der BN und fordert: „Statt Klientelpolitik für eine kleine Gruppe von Profiteuren zu machen, die am Verkauf von genmanipuliertem Saatgut, gen- manipulierten Futtermitteln und Pestiziden verdienen will, sollte sich die FDP lieber für gentechnikfreien Anbau und gentechnikfreies Essen einsetzen, zumal es be- reits konventionell gezüchtete Kartoffelsorten mit ähnlicher Stärkezusammenset- zung gibt, wie die Amflora-Kartoffel sie aufweist.

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2 Wahlfreiheit für gentechnikfreies Essen ade, ginge es nach der FDP

Die Erfahrungen aus Kanada und USA zeigen, dass ein Nebeneinander von Landwirtschaft mit und ohne Gentechnik nicht möglich ist. Dies gilt erst recht in der kleinteiligen bayerischen Landwirtschaft. Die vorgesehenen Abstände zu Gen- technikmaisfeldern im deutschen Gentechnikgesetz von 150 Metern zu anderen konventionellen Mais-Feldern und 300 Meter zu biologisch bewirtschafteten Mais- Feldern sind zu gering, um Einkreuzung zu verhindern!

Wirtschaftsfaktor Bioanbau ist der FDP egal - das ist nicht sozial

Durch unkontrollierbare Ausbreitung von GVO werden Wild- und Kulturpflanzen kontaminiert und gentechnikfreie Märkte zerstört.

Anbieter gentechnisch veränderten Saatgutes wollen die Kosten und Standards für Zulassungen senken, Systeme zur Trennung und Kennzeichnung vermeiden und verhindern, dass das Verursacherprinzip zur Anwendung kommt. Bei Unterneh- men wie BASF, Monsanto, Bayer, Syngenta oder DuPont/Pioneer, die auch am Verkauf von Pestiziden oder Düngern verdienen, gibt es kein Interesse an Maß- nahmen zur Sicherung nachhaltiger Produktionsweisen. Entstehen auf den Äckern verstärkt resistente Unkräuter in Reaktion auf den häufigen Einsatz des gleichen Herbizids und werden folglich immer größere Mengen an Herbiziden ausgebracht, steigen die Profite.

Dem Biolebensmittelsektor, der mit knapp 6 Mrd. € Umsatz ein wichtiger Wirt- schaftsfaktor in Deutschland ist, entstehen durch die Importzulassung gentech- nisch veränderter Pflanzen hingegen wirtschaftliche Schäden, da die Aufwendun- gen für die Qualitätssicherung der gentechnikfreien Produktion von den Biobetrie- ben selbst zu bezahlen sind.

Weitere Forderungen von BN und BUND sind:

• Generelles Anbau- und Importverbot für GVO in der EU

• Gesetzlich garantiertes Selbstbestimmungsrecht der europäischen Staaten für ein GVO-Anbauverbot und die Sicherung der gentechnikfreien Regio- nen

• Reinheitsgebot für Saatgut – keine GVO-Verunreinigung in herkömmlichem Saatgut

• Kennzeichnungspflicht für Milch, Fleisch, Eier etc. von Tieren, die mit GVO- Futter ernährt wurden

• Reform der europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA (Zusam- mensetzung, Arbeitsweise, Kriterien der Sicherheitsprüfung etc.)

• Überarbeitung der EU-Patentrichtlinie – keine Patente auf Pflanzen und Tiere

• Schutz der Imkerei vor GVO-Einwirkungen

• Gesetzliche Absicherung einer vollständigen Haftungs- und Risikoüber- nahme durch Gentechnikkonzerne und –Anwender

• Keine Forschungsförderung der Agrogentechnik, statt dessen Förderung der Alternativen

Für Rückfragen:

Marion Ruppaner, BN Landwirtschaftsreferentin

Tel. 0911-81878-0 mobil am 17.2.: Tel. 0171 44 66 55 3

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