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Welche Folgerung ergibt sich f¨ur den Betrag der Funktionaldeterminante detDi(x)? L¨osung Aufgabe 29

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Academic year: 2021

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(1)

Mathematisches Institut SoSe 2020

der Heinrich-Heine Universit¨at 10.06.2020

D¨usseldorf Blatt 8

Apl. Prof. Dr. Axel Gr¨unrock

UBUNGEN ZUR ANALYSIS II¨

29. Eine differenzierbare Abbildung f : Rn ⊃ Ω → Rm heißt konform in x ∈ Ω, wenn es eine Zahl ρ(x)>0 gibt, so dass f¨ur die Jacobi-Matrix Df(x) gilt

Df(x)>Df(x) = ρ(x)2En,

wobei En die n×n- Einheitsmatrix ist. f heißt konform in Ω, wenn f in jedem x ∈ Ω konform ist. Zeigen Sie, dass die Inversion

i:Rn\ {0} →Rn, x7→i(x) = x

|x|2

an der Einheitssph¨are (vgl. Aufgabe 14 (b)) konform ist. Welche Folgerung ergibt sich f¨ur den Betrag der Funktionaldeterminante detDi(x)?

L¨osung Aufgabe 29. Wir betrachten die Abbildung i:Rn\ {0} →Rn mit i(x) = x

|x|2 = 1

|x|2(x1, . . . , xn)

mit den Komponenten ij(x) := |x|12xj f¨urj = 1, . . . , n. F¨ur jedes k = 1, . . . , n gilt ak,j := ∂

∂xkij(x) = δk,j

|x|2 − 2xjxk

|x|4

=aj,k

(1P) Dies sind die Eintr¨age der Jacobi-Matrix Di(x) = (ak,j)k,j=1,...,n und die Jacobi-Matrix ist symmetrisch (also Di(x)T =Di(x) f¨ur jedes x ∈Rn\ {0}). (1P) Um zu beweisen, dass i konform ist, ben¨otigen wir das Matrixprodukt Di(x)TDi(x). Wir bezeichen die Eintr¨age

1

(2)

dieser Matrix mit ck,m f¨ur k, m = 1, . . . , n. Nach den Rechenregeln f¨ur die Matrixmultip- likation ergeben sich diese Eintr¨age als

ck,m =

n

X

j=1

ak,jaj,m

=

n

X

j=1

δk,j

|x|2 − 2xjxk

|x|4

δj,m

|x|2 − 2xmxj

|x|4

=

n

X

j=1

δk,jδj,m

|x|4 − 2xmxjδk,j

|x|6 − 2xjxkδj,m

|x|6 +4x2jxkxm

|x|8

= δk,m

|x|4 − 2xkxm

|x|6 − 2xmxk

|x|6 +4xkxm

|x|8

n

X

j=1

x2j

= δk,m

|x|4 − 2xkxm

|x|6 − 2xmxk

|x|6 +4xkxm

|x|6

= δk,m

|x|4.

Damit erhalten wirDi(x)>Di(x) = |x|14En, wodurch die Konformit¨at vonigezeigt ist. (1P) F¨ur die Determinante folgt damit

|det(Di(x))|= (det(Di(x))2)12

= (det(Di(x)TDi(x)))12

= (det(|x|−4En))12

=|x|−2n.

(1P)

30. Es sei y: (0,√

2)7→R, x7→ y(x), eine differenzierbare Funktion, die der Gleichung F(x, y(x)) = 0 f¨ur

F(x, y) = (x2+y2)2−2(x2−y2)

gen¨ugt. Bestimmen Sie alle lokalen Extrema der Funktion y, und entscheiden Sie, in welchen F¨allen es sich um ein Maximum beziehungsweise ein Minimum handelt.

Hinweise:

• Es gibt genau zwei solche Funktionen.

• Aus der GleichungF(x, y(x)) = 0 berechne man zun¨achst mit Hilfe der Kettenregel die Ableitungy0(x),ohne explizit nach y aufzul¨osen!

(3)

L¨osung Aufgabe 30. Aus 0 =F(x, y(x)) =:g(x) folgt mit der Kettenregel 0 =g0(x) = d

dxF(x, y(x)) = ∂F

∂x(x, y(x)) + ∂F

∂y(x, y(x))y0(x).

Stellen wir diese Gleichung nach y0 um, so erhalten wir y0(x) = − 1

∂F

∂y(x, y(x))

∂F

∂x(x, y(x)).

(1P) F¨ur F(x, y) = (x2+y2)2−2(x2−y2) erhalten wir

∂F

∂y(x, y) = 2(x2+y2)2y+ 4y= 4y(x2+y2+ 1) und

∂F

∂x(x, y) = 2(x2+y2)2x−4x= 4x(x2+y2−1) so dass

y0(x) =− x y(x)

x2+y(x)2−1 y(x)2+x2+ 1.

(1P) Man beachte, dass y(x)6= 0, so dass dieser Ausdruck wohldefiniert ist. (Dies wird durch Widerspruch klar: Angenommen, es g¨abe ein x∈(0,√

2) mit y(x) = 0. Dann ist F(x, y(x)) = F(x,0) =x4−2x2 = 0!

nur f¨ur x= 0 oder x=√

2 erf¨ullt. Diese Punkte liegen jedoch beide nicht im Definitions- bereich der Funktion y. )

Da x6= 0, gilt

y0(x) = 0 ⇔x2+y(x)2−1 = 0

⇔x2+y(x)2 = 1.

Setzen wir dies in F(x, y(x)) = 0 ein, so erhalten wir

1−2(x2 −(1−x2)) = 0 ⇔4x2 = 3

⇔x=± r3

4. Beachte, dass nur die L¨osung x0 =

q3

4 im Definitionsbereich von y liegt und dadurch die negative L¨osung ausgeschlossen werden kann. Damit ist x0 die einzige kritische Stelle im Definitionsbereich der Funktion. Um zu unterscheiden, ob es sich um ein Minu- mum/Maximum handelt, berechnen wir implizit die zweite Ableitung von y. Betrachte daf¨ur die Gleichung

y(x)y0(x) = −xx2+y(x)2−1 y(x)2+x2+ 1 =−x

1− 2

x2+y(x)2+ 1

.

(4)

Differenzieren wir auf beiden Seiten, so erhalten wir

y0(x)2+y(x)y00(x) = −

1− 2

x2+y(x)2+ 1

−2x 2x+ 2y(x)y0(x) (x2+y(x)2+ 1)2. In x0 isty0(x0) = 0 und x20+y(x0)2 = 1 und somit gilt

y(x0)y00(x0) = −

1− 2

x20+y(x0)2+ 1

− 4x20

(x20+y(x0)2+ 1)2

=−x20

<0.

(1P) Daraus ergeben sich zwei F¨alle:

1. Fall: y(x0)>0. In diesem Fall isty00(x0)<0 und im Punkt x0 liegt ein isoliertes lokales Maximum vor.

2. Fall y(x0)<0. In diesem Fall ist y00(x0)>0 und im Punkt x0 liegt ein isoliertes lokales Minimum vor.

Beachte, dass wie oben y(x0) = 0 ausgeschlossen werden kann. (1P)

Bemerkung: Die durch die Gleichung F(x, y(x)) = 0 (mit F wie oben) beschriebene Teil- menge des R2 ist eine Kurve in der Ebene, die als “liegende Acht” treffend beschrieben ist.

Bekannter ist die Bezeichnung “Lemniskate von Bernoulli”, unter diesem Stichwort k¨onnen Sie zahlreiche Abbildungen finden und mit dem Ergebnis der obigen Rechnung vergleichen.

31. F¨ur die Funktion

f :R×(0,∞)→R, (x, y)7→f(x, y) :=yx

berechne man das Taylorpolynom 3. Grades im Entwicklungspunkt (x0, y0) = (0,1) (a) durch Berechnung aller partiellen Ableitungen bis zur dritten Ordnung einschließlich

und anschließende Auswertung in (x0, y0),

(b) unter Verwendung der Exponential- und Logarithmusreihen, wobei man alle Beitr¨age h¨oherer als dritter Ordnung vernachl¨assige.

(5)

L¨osung Aufgabe 31.

(a) Die partiellen Ableitungen erster Ordunung sind gegeben durch

∂xf(x, y) = ∂

∂xexlog(y) =exlog(y)log(y) = yxlog(y)

∂xf(0,1) = 0

∂yf(x, y) = xyx−1

∂yf(0,1) = 0

und somit folgt f¨ur die Ableitungen zweiter Ordnung

2

∂x2f(x, y) =yxlog(y)2

2

∂x2f(0,1) = 0

2

∂y2f(x, y) =x(x−1)yx−2

2

∂y2f(0,1) = 0

2

∂x∂yf(x, y) =yx−1+xy−1yxlog(y)

=yx−1(1 +xlog(y))

= ∂2

∂y∂xf(x, y)

2

∂y∂xf(0,1) = 1

(6)

Schließlich ben¨otigen wir noch die partiellen Ableitungen dritter Ordnung

3

∂x3f(x, y) =yxlog(y)3

3

∂x3f(0,1) = 0

3

∂y3f(x, y) =x(x−1)(x−2)yx−3

3

∂y3f(0,1) = 0

3

∂y∂x2f(x, y) =xyx−1log(y)2+ 2yx−1log(y)

=yx−1(xlog(y)2+ 2 log(y))

= ∂3

∂x∂y∂xf(x, y)

= ∂3

∂x2∂yf(x, y)

3

∂x2∂yf(0,1) = 0

3

∂y2∂xf(x, y) = (x−1)yx−2(1 +xlog(y)) +yx−2x

=yx−2((x−1)(1 +xlog(y)) +x)

= ∂3

∂y∂x∂yf(x, y)

= ∂3

∂x∂y2f(x, y)

3

∂x∂y2f(0,1) =−1.

(1P) Damit k¨onnen wir nun das Taylorpolynom in (x0, y0) = (0,1) berechnen. Es gilt

yx =f(x0, y0) +∇f(x0, y0)(x−x0, y−y0) + 1

2h(x−x0, y−y0), Hessf(x0, y0)(x−x0, y−y0)i + 1

3!

3

∂x3f(x0, y0)(x−x0)3+ ∂3

∂y3f(x0, y0)(y−y0)3+ 3 ∂3

∂x2∂yf(x0, y0)(x−x0)2(y−y0) +3 ∂3

∂x∂y2f(x0, y0)(x−x0)(y−y0)2

+R4(h)

(7)

wobei der Restterm R4 Terme h¨oherer Ordnung enth¨alt. Setzen wir (x0, y0) sowie die Ableitungen ein, so erhalten wir

yx =f(0,1) + 1

2h(x, y−1),

0 1 1 0

(x, y−1)i+1

6 ·3 ∂3

∂x∂y2f(0,1)x(y−1)2+R4(h)

= 1 +x(y−1)− 1

2x(y−1)2+R4(h).

(1P) (b) Nutzen wie die Reihendarstellung der Exponentialfuntion, so erhalten wir

yx =exlog(y) = 1 +xlog(y) + x2

2 log(y)2+. . . . Setzen wir nun auch noch

log(y) = log(1 + (y−1)) = (y−1)− (y−1)2 2 ±. . .

(1P) ein, so erhalten wir

yx = 1 +x(y−1)−x(y−1)2

2 + Terme h¨oherer Ordnung.

(1P)

32. Gegeben seien Punkte a1, a2, a3 ∈R2, die ein Dreieck

∆ :={λ1a12a23a3 : 0≤λi,

3

X

i=1

λi = 1}

bilden. In einem Punktx∈R2\{a1, a2, a3}sei die Summe der Abst¨ande zu denaiminimal.

Zeigen Sie, dass der Winkel zwischen benachbarten Vektorenai−xstets 3 betr¨agt.

L¨osung Aufgabe 32. F¨ur jedes x ∈ R2\ {a1, a2, a3} ist die Summe der Abst¨ande zu den ai gegeben durch

f(x) =

3

X

i=1

|x−ai|.

Um x ∈ R2 \ {a1, a2, a3} zu finden, so dass diese Summe minimal wird, minimieren wir f(x). Dazu betrachten wir den Gradienten

∇f(x) =

3

X

i=1

x−ai

|x−ai|

(8)

(1P) und l¨osen∇f(x)= 0 (1P). Dieses nichtlineare Gleichungssystem kann man auf verschiedene! Weisen behandeln, die entscheidende Tatsache in allen F¨allen ist jedoch, dass

x−ai

|x−ai|

= 1 f¨ur jedes i= 1,2,3.

1. M¨oglichkeit (geometrisch/zeichnerisch): Die Vekotoren vi := |x−ax−ai

i| sind Einheitsvek- toren. Ergibt jedoch die Summe dreier Einheitsvektoren 0, so bildenv1, v1+v2, v1+v2+v3 ein gleichseitiges und somit gleichwinkliges Dreieck. Die Innenwinkel betragen dann jeweils

π

3, also die Winkel zwischen zwei benachbarten Vektoren ai−x stets 3 .

2. M¨oglichkeit (rechnerisch): Man setztvi =ei f¨ur ein φi ∈(0,2π] und i= 1,2,3. Dann lautet die notwendige Bedingung f¨ur ein Extremum

3

X

i=1

e= 0.

Schreiben wir φ212 und φ313, so ist dies ¨aquivalent zu der Forderung, dass

3

X

i=1

e1(1 +e2 +e3) = 0

oder e2 +e3 =−1. Zerlegt man diese Gleichung in Real- und Imagin¨arteil, so erhalten wir

cos(δ2) + cos(δ3) = −1 sin(δ2) + sin(δ3) = 0

Mit Pythagoras folgt aus der zweiten Gleichung, dass cos(δ2)2 = cos(δ3)2, wobei auf Grund der ersten Gleichung nur cos(δ2) = cos(δ3) = 12 m¨oglich ist. Auf (0,2π] sind die L¨osungen gegeben durch δ2 = 3 und δ3 = 3 (oder anders herum). Damit folgt ebenfalls die

Behauptung. (jeweils 2P)

Referenzen

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