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1834 getroffenen Maassregeln hier ein¬ ging, in der Bibliothek des Finanzministeriums niedergelegt

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Korrespondenz.

[Aus einein Briefe des Herrn Staatsraths von Frähn vom 7. Aug. 1846.]

— „Mein neuer Index Mss. orientt. *) ist bereits von Seiten des Fi¬

nanzministeriums an alle Russische Zollämter an den Asiatischen Gränzen befördert worden, und fast mit noch freudigerer Erwartung als ehemals sehe ich jetzt dein Erfolge entgegen. Bisher wurde nämlich Alles, was von Orien¬

talischen Manuscripten in Folge der durch den vorigen Finanzminister, den verstorbenen Grafen Cancrin im J. 1834 getroffenen Maassregeln hier ein¬

ging, in der Bibliothek des Finanzministeriums niedergelegt. Wohl hatte ich bei dem Grafen wiederholt Schritte gethan, um ihn zu bewegen, die Mss.

nicht dort zu lassen, wo ihre Benutzung für uns mit so vielen Weitläufig¬

keiten verbunden war, sondern sie der Akademie für ihr Asiatisches Museum abzutreten. Aber , so wohlwollend auch der Verstorbene gegen mich gesinnt war, all mein Bemühen in dieser Hinsicht blieb fruchtlos. Glücklicher war ich bei dem gegenwärtigen Herrn Finanzminister, wirkl. Geh; Staatsrath von Wrontschenko, an den ich, da ich ihm persönlich bekannt zu seyn nicht die Ehre habe , meinen Wunsch mittelbar gelangen zu lassen die Gelegenheit ergriff. In Folge dessen sind nun alle die bisher auf dein gedachten Canal hier bei dem Finanzministerium eingegangenen Arabischen, Persischen und Türkischen Handschriften (und darunter mehrere höchst werthvolle) mit Aller¬

höchster Genehmigung an die Akademie überwiesen worden ; und nicht das bloss: auch was davon nun ferner auf diesem Wege in Asien aufgefunden werden und hier eingehen wird , soll gleichfalls unserm Museum zu Theil werden.

Von den in dem Kataloge aufgeführten Werken ist unterdessen Nr. 208, Mutn-cd-din Isfizarfs Geschichte der Stadt Herat, glücklich in Persien auf¬

gefunden worden und dieses Werk in meinen eigenen Besitz gelangt. In vori ■ gern Jahre erhielt ich es von dem Grafen Medem zum Geschenk. Dieser ist jetzt von seinein Gesandtschaftsposten am Hofe zu Teheran (Teheran spricht man diesen Namen dermalen in Persien selbst) hierher zurückgelangt, nach¬

dem er vorher noch , in Begleitung meines Sohnes , eine höchst interessante Reise nach Ispahan, Persepolis, Schiras, Basra, Hille, Bagdad u. s. w. ge¬

macht, von der er mir zwei mit Inschriften versehene Backsteine aus den Trümmerhaufen Babylon's mitgebracht. Ich werde von diesen getreue Abdrücke besorgen lassen und Ihnen übersenden, um sie Kennern dieser Partie vor¬

zulegen.

Der Graf Medem hat auch noch bei einer andern Gelegenheit seinen wissenschaftlichen Sinn aufs Schönste bethätigt. Sie wissen, in dem Vorwort zu den Indications bibliographiques sprach ich die Hoffnung aus, dass die als verloren angesehene Arabische Uebersetzung von Ptoleinaeus Geographie doch endlich wieder aufgefunden werden und wir zu ihrem Besitze gelangen dürf¬

ten. Sobald ich durch meinen ältesten Sohn in Kenntniss von dem in Teheran

*) Indications bibliographiques relatives pour la plupart h la littera- ture historico - geographique des Arabes , des Persans et des Turcs, specia- lement destiuees a nos employes et voyageurs en Asic. St. Petersbourg , de

Vimprimerie de l'Academie Imperiale des Sciences. 1845. LV u. 87 S.

gr. 8. Wir behalten uns vor, diese auch für die endliche Feststellung der Aussprache und Transscription zunächst arabischer Wörter wichtige Schrift

noch besonders zu besprechen. D. Red.

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verbreiteten Gerüchte gesetzt war, dass jenes hochwichtige Werk in Meschhed sich befände , hatte ich mich mit der dringenden Bitte an den Grafen gewen¬

det, wenn nicht das Original seihst, so doch wenigstens eine treue, eolla- tionirte Abschrift davon für Kussland zu erhalten. Meinem Gesuche wurde von Seiten des Grafen auf die zuvorkommendste Weise gewillfahrt. Aber aus den ersten Blättern, welche durch ihn veranlasst der Gouverneur des persi¬

schen Chorasan (der Ihnen aus Wulffs letzter Sendung bekannte Asaf-ud- daulet) von dem in Frage stehenden Ms. in Abschrift einsandte, hat es sich leider ergeben, dass die in Meschhed im Mausoleum des Imam Aly Risza be¬

wahrte Handschrift wohl eine arabische Uebersetzung von einem Ptolemaeischen Werke ist, aber nicht von dein geographischen, sondern von dem astronomi¬

schen, dem bekannten Abnagest , von weichein bekanntlich Codices auf Euro¬

päischen Bibliotheken gar nicht selten sind und von dem auch unser Asiati¬

sches Museum hier einen sehr guten besitzt. Wir wollen dessenungeachtet die Hoffnung nicht aufgeben , dass die Folgezeit uns auch von dem erstcren noch dermaleinst irgendwo in Asien die verschollene Arabische Uebersetzung auflinden lassen werde, was gewiss ein unschätzbarer Gewinn für die Wis¬

senschaft seyn würde.

Von dein wichtigen Geschichtswerke Bcdr-ed-din cl- Aim/'s , dem

,.,L»:S\JI Owäc, befindet sich in der Bibliothek des Dschaini - el - Ainy zu Cairo des Autograph. Von diesem habe ich Hoffnung, durch die Vermittlung

unsers Scheichs Muh am med Aijad eine Copie für unser Museum zu ge¬

winnen. Dasselbe hoffe ich auch, falls mein aus Persien zurückgekommener ältester Sohn nach Constantinopel gehen sollte, von dem dortigen, in der Bibliothek Wefa befindlichen Codex von Jacub's grossem geographischen Wör¬

terbuch, auf den ich anderswo (wenn ich nicht irre) schon aufmerksam machte.

Weiss man bei Ihnen schon von der Taylor'schcn Sammlung orientali¬

scher Manuscripte ? Taylor war Englischer Consul zu Bagdad , hat unlängst in Kawlinson seinen Nachfolger erhalten und dürfte jetzt wohl schon nach England zurückgekommen seyn. Derselbe hat seinen vieljährigen Aufenthalt in Bagdad und Basra für unsere Litteratur trefflich benutzt. Seine lland- schriftensammlurg , von der einer unserer jungen Orientalisten, Herr Dittel (gegenwärtig ausserordentlicher Professor an der hiesigen Universität) wäh¬

rend seiner Anwesenheit an ersterem Orle einen Kalalog besorgt hat , ist sehr bedeutend : sie zählt über viertchalhhundert Nummern und ist sehr reich an seltenen und wichtigen alten Arabischen Werken. Von mehrern der letz¬

teren sind freilich nur einzelne Theile da, die jedoch auch willkommen sind.

Von letzteren will ich hier nur eine Nummer signalisircn , die für unsern wackern Kose garten von besonderem Interesse seyn muss. Es ist der 3.

Theil (in fol.) von demjenigen Exemplare des Arabischen Tabary,

von dein sich Theil 5. 10. 11. u. 12. in der königlichen Berliner Bibliothek befinden; denn er wird, wie diese, als aus der Bibliothek eines Toghrul-

bekben Atabek herrührend bezeichnet. Dass dicss übrigens nicht der

Name des Besitzers, sondern bloss Titel desselben ist, ist von mir an einem andern Orte *) dargethan worden. Für die Sammlung soll der Besitzer 3000 Pfd. St. verlangen, was auf jeden Fall ein zu hoher Preis ist.

*) Jen. L. -Z. 1843, No. (j, S. 24 u. 25. I). Ited.

Leipzig Druck von Willi. Vogel, Sohn.

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Die Sinologen und ihre Werke

von K. F. Keumann.

Vorwort.

Die Beschäftigung mit den lebenden Sprachen des Morgen¬

landes kann von zwiefachem Standpunkte ausgehen. Man

will die Länder, die Geistesrichtung und Geschichte der Völ¬

ker kennen lernen und diese Kenntniss andern mittheilen,

oder man sucht vermittelst der erworbenen Sprachfertigkeit

die Religion , die Wissenschaft und Cultur des christlichen

Abendlandes zu verbreiten. Beide Richtungen — ich möchte

sie die westliche und die östliche nennen — sind gewöhnlich

vereinigt bei den ausgezeichnetem Geistern, wenn auch nicht

in unmittelbarer, doch in mittelbarer Weise. Nirgendwo ist

diess aber mehr der Fall als in der Geschichte der Sprache

und Literatur des Mittelreiches im Abendlande. Ursprünglich

ist, wie man weiss '), jede Förderung der orientalischen

Studien von der Verbreitung des Christenthums unter den

muhammedanischen und heidnischen Völkern ausgegangen.

Es hat sich aber die orientalische Wissenschaft schon seit

1) Dcguignes, Essai historinue vor dem ersten Bande der Notice» et Extraiis, 13.

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