Übungsblatt # 10 zur Vorlesung Klassische Theoretische Physik III
Lösungen zu den Übungen
Karlsruher Institut für Technologie Institut für Theoretische Festkörperphysik
Dr. Giuseppe Toscano (giuseppe.toscano@kit.edu) Prof. Dr. Carsten Rockstuhl (carsten.rockstuhl@kit.edu)
Übung 1 - Helmholtz–Spulenpaar (3 Punkte)
Das Induktionsfeld der Leiterschleifen erhält man mittels Biot-Savart Gesetz B(r) = µ0
4π X
i
Ii
ˆ
L
dsi×(r−si)
|r−si|3 . (1) Man verwendet natürlich Zylinderkoordinaten und erhält
s1=a
2ez+Rer s2=−a
2ez+Rer
r=zez
dsi =Rdϕieϕ daraus folgt dann
ds1×(r−s1) =Rdϕ1eϕ×
zez−a
2ez−Rer
=R2dϕ1ez+Rdϕ1
z−a
2
er
ds2×(r−s2) =Rdϕ2ez+Rdϕ2 z+a
2
er. Daraus folgt für diez−Komponente des B-Feldes nach einsetzen in Gln. 1
Bz(z) = µ0R2I 4π
ˆ 2π
0
dϕ1
h
R2+ z−a22i32 +
ˆ 2π 0
dϕ2
h
R2+ z+a22i32
= µ0IR2 2
( R2+
z−a 2
2−32 +
R2+
z+a 2
2−32) .
Jetzt bleibt nur noch zu klären für welches Verhältnis R/a die z−Komponente im Ursprung maximal homogen wird. Dazu einfach den Ausdruck für das B-Feld in eine Taylor-Reihe umz= 0 entwickeln
Bz(z)∼ µ0IR2 R2+a423/2
(
1 + 1
2 R2+a42
−3 + 15a2 4 (R2+a2/4)
z2+O(z4) )
1
Bz(z) ist maximal homogen, wenn der Term proportional zuz2verschwindet, wenn also
−12
R2+a2 4
+ 15a2= 0 =⇒R=a
Ist der Abstand der Spulen genauso groß wie der Spulenradius, so ist das B-Feld in der Umgebung des Ursprungs maximal homogen.
Übung 2 - Oberflächenströme der homogen magnetisierten Kugel (5 Punkte)
Wir betrachten ein kleines Volumenelement an der Kugeloberfläche, das von den FlächenelementendA= (R+)2sinθdθdφer und −(R−)2sinθdθdφer begrenzt ist (mit → 0). Aus ∇ ·B = 0 (gilt überall, auch beir≈R) folgt¸
adA·B= 0. Hieraus ergibt sich sofortBr(R+)−Br(R−) = 0.
Das skizzierte viereckige Element sei nun ein kleines Flächenelement. Seine KonturC besteht (abge- sehen von infinitesimalen Zwischenstücken) aus den Wegelementendr= (R+)dθeθ und−(R−)dθeθ. Hierauf wenden wir das Ampere-Gesetz an:
(Bθ(R+)−Bθ(R−))Rdθ=µ0
I(θ) πR
ˆ R+
R−
drrdθδ(r−R) =µ0I(θ) π dθ.
Hieraus folgt die zweite Bedingung. Die sphärischen Komponenten des gegebenen Magnetsfelds sind:
Br=B0cosθ, Bθ=−B0sinθ, Bφ= 0 (r≤R), Br= µ0
4π
2mcosθ
r3 , Bθ= µ0
4π msinθ
r3 , Bφ= 0 (r > R).
Wenn wir dies inBr(R+)−Br(R−) = 0 undBθ(R+)−Bθ(R−) = µ0πRI(θ) einsetzen, erhalten wir das magnetische Moment und den Oberflächenstrom:
m= 2π µ0
B0R3, I(θ) = m
R2 +B04π µ0
R
sinθ= 3m R2 sinθ
Übung 3 - Kraft und Drehmoment zwischen zwei kreisförmigen Leitern (3 Punkte)
In großem AbstandLR gilt für das Induktionsfeld einer kleinen Leiterschleife mit RadiusR:
B(r) = µ0 4π
3r(m1·r) r5 − µ0
4π m1
r3 (r=L) mit
m1=IπR2n m2=IπR2n
wobeinein Einheitsvektor ist. Das Koordinatensystem soll so gewählt sein, dass die Dipole in der (x, y) Ebene liegen und,n=ex. Die Energie zweier magnetischer Dipole ist
U =−m2·B(r) =−µ0
4π
3(m1·r)(m2·r) r5 + µ0
4π
m1·m2
r2 =−µ0
4π m2
r3(3 cos2(θ)−1) Die Kraft kann daraus wie folgt bestimmt werden
F=−∇U =
er
∂
∂r+eθ
1 r
∂
∂θ
(m·B) = µ0
4π
−er
3m2
r4 (3 cos2(θ)−1)−6m2
r4 cos(θ) sin(θ)eθ
= µ0 4π
3m2 L4
(1−3 cos2(θ))er−sin(2θ)eθ
Dabei wurde verwendetm1=m2=m. Das Drehmoment lautet:
M=m×B= µ0
4πm2[ex×r]3 cos(θ) r4 =−µ0
4π
3m2cos(θ) L3 ez
2