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a A , A k A = 0,...,4 A A A k 0 1 A 2 = 3 a 4 k − 1 k k

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Academic year: 2022

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(1)

Hans Walser, [20150837]

Tangentenfünfeck 1 Worum geht es?

Zu fünf gegebenen Strecken gibt es im Prinzip genau ein passendes Tangentenfünfeck.

Ein Gelenkmodell aus fünf vorgegebenen Strecken hat also im Prinzip genau eine Tan- gentenfünfeckposition.

Es werden verschiedene Verfahren zur Konstruktion dieses Tangentenfünfeckes ange- geben. Wir arbeiten mit DGS (dynamische Geometrie Software), mit CAS (Computer- Algebra-System) und mit HOG (hands on geometry).

Bemerkung 1: Natürlich müssen die fünf Strecken die Fünfeckbedingung erfüllen. Jede Strecke muss kürzer sein als die Summe der vier anderen.

Bemerkung 2: Die Situation ist völlig anders als beim Tangentenviereck. Beim Tangen- tenviereck muss die alternierende Seitensumme verschwinden. Dann gibt es aber gleich unendlich viele Tangentenvierecke.

2 Vorbereitung

Es seien also fünf Strecken ak,k=0,..., 4 (Indizes modulo 5), gegeben, welche die Fünfeckbedingung erfüllen.

Nun zeichnen wir ein beliebiges Fünfeck A0A1A2A3A4 mit den vorgegebenen Seiten- längen Ak−1Ak=ak (Indizes modulo 5). Dieses Fünfeck ist natürlich in aller Regel kein Tangentenfünfeck (Abb. 1). Ein Kreis, der drei aufeinanderfolgende Seiten berührt, berührt die übrigen Seiten nicht.

Abb. 1: Beliebiges Fünfeck mit vorgegebenen Seiten

A0 A1

A2 A3

A4

a1

a2 a0

a4

a3

(2)

Weiter wählen wir auf der Seite a1 einen beliebigen Punkt P1 und dazu einen Bogen P!1P2 mit P2 auf der Seite a2 dem Zentrum A1 (Abb. 2).

Abb. 2: Startpunkt und Bogen

Und nun bögeln wir durch gemäß Abbildung 3. Wir erhalten einen Endpunkt P6 auf der Seite a1. Weiter zeichnen wir B1 als Mittelpunkt der Strecke P1P6. Man beachte, dass

B1 nicht der Mittelpunkt der Strecke A0A1 ist.

Abb. 3: Bogenfolge. Mittelpunkt

A0 P1 A1

P2

A2 A3

A4

A0 B1 P1 A1

P2 P3

P5

P4

P6

A2 A3

A4

(3)

Wenn wir nun mit dem Punkt B1 als Startpunkt die analoge Bogenfolge zeichnen, schließt sich die Figur (Abb. 4).

Abb. 4: Schließungsfigur

Die Schließungseigenschaft ist unmittelbar einsichtig. Sie hängt wesentlich davon ab, dass die Eckenzahl fünf eine ungerade Zahl ist. Die analoge Schließungsfigur ergibt sich bei jedem Vieleck mit ungerader Eckenzahl.

Die Leserin oder der Leser kann sich die Situation in Vielecken mit gerader Eckenzahl überlegen.

3 Was sollen diese Vorbereitungen?

Unser Fünfeck (Abb. 1 – 4) ist kein Tangentenfünfeck. Wenn wir uns aber nun ein ech- tes Tangentenfünfeck mit den Berührungspunkten Bk,k=0,..., 4 (Indizes modulo 5) vorstellen, sehen wir gleich, dass dort die entsprechende Schließungsfigur auch funktio- niert, da die beiden von einer Ecke ausgehenden Tangentenabschnitte jeweils gleich lang sind. Unsere Punkte Bk haben also die korrekte Position der Berührungspunkte.

Leider stimmt aber die Lage der Seiten noch nicht.

4 Etwas Rechnung

An dieser Stelle ist etwas Rechnung passend.

Zunächst definieren wir s als den halben Umfang:

s= 12

(

a0+a1+a2+a3+a4

)

(1)

A0 B1 P1 A1

B2 B3 B4

B5

P2 P3

P5

P4

P6

A2 A3

A4

(4)

Weiter sei r1=A1P1 der Radius des ersten roten Bogens in den Abbildungen 2 und 3.

Dann ist:

r2 =a2r1

r3=a3r2 =a3a2 +r1 r4 =a4r3=a4a3+a2r1 r5 =a0r4 =a0a4+a3a2+r1

(2)

Weiter ist:

A1P6 =a1r5 =a1a0+a4a3+a2r1 (3) Damit erhalten wir für den Mittelpunkt B1 der Strecke P1P6:

A1B1= 12

(

A1P1+A1P6

)

= 12

(

−a0+a1+a2a3+a4

)

=sa0a3 (4) Der Radius r1 fällt heraus, das heißt die Position des Punktes P1 ist irrelevant.

Unter Verwendung von (4) kann der Punkt B1 direkt konstruiert werden, ohne den Umweg gemäß Abbildung 3.

Analog finden wir:

A1B1=A1B2 =sa3a0 A2B2 =A2B3=sa4a1 A3B3=A3B4 =sa0a2 A4B4 =A4B5 =sa1a3 A0B5 =A0B1=sa2a4

(5)

oder allgemein (Indizes modulo 5):

AkBk =AkBk+1=sak+2ak+4 (6) Diese Formeln erinnern an die einschlägigen Formeln beim Dreiecksinkreis.

5 Tangentenfolge

Wir zeichnen eine Tangentenfolge wie folgt: Aus der Figur der Abbildung 3 überneh- men wir die Strecke A0A1 und darauf den Punkt B1. In B1 errichten wir die Senkrechte

(5)

zur Strecke A0A1 und wählen darauf einen Punkt M. Dann zeichnen wir den Kreis k mit Mittelpunkt M durch B1 (Abb. 5). Die Strecke ist tangential an den Kreis k.

Abb. 5: Konstruktionsstart

Nun zeichnen wir von A1 aus die zweite Tangente an den Kreis k. Darauf tragen wir von aus die Strecke ab und erhalten so den Punkt (Abb. 6).

Abb. 6: Erster Schritt

Den Berührungspunkt B2 finden wir entweder durch Spiegeln von B1 an der Strecke MA1 oder mit einem Bogen gemäß Abbildung 6. Das ist nicht mehr der Punkt gleichen Namens wie in der Abbildung 4.

A0A1

A0 B1 A1 M

k

A1 a2 A2

k

A0 B1 A1

B2A2 M

(6)

Nun fahren wir entsprechend weiter, bis wir zum Punkt A5 gelangen (Abb. 7). Weiter geht es nicht mehr, da wir die Strecken a1,...,a5 aufgebraucht haben.

Abb. 7: Endsituation

Nun sollte aber A5 auf A0 zu liegen kommen, wie die Abbildung 8 suggeriert.

Abb. 8: Wunschtraum Es gibt zwei Möglichkeiten dazu.

k

A0 B1 A1 B2

B3 B4 B5

A2 A3 A4

A5

M

k

A0 B1 A1 B2

B3 B4 B5

A2 A3 A4

A5

M

(7)

6 Die Pyramide

Wir schneiden im Prinzip (bis auf eine Klebe- oder Fixierlasche) den gelben Sektor weg. Dann falten wir längs der schwarzen Linien MAk und erhalten so den Mantel ei- ner (unregelmäßigen) geraden Fünfkant-Pyramide. Das Bodenfünfeck dieser Pyramide ist das gesuchte Tangentenfünfeck.

Im Anhang ein Schnittmuster. Die Klebe- oder Fixierlasche ist lila getönt. Sie kommt unter die Seitenfläche MA4A5 zu liegen und kann entweder verklebt (irreversibel) oder mit einer Büroklammer fixiert werden. Im Unterricht ist die Fixation mit einer Büro- klammer zu empfehlen. Das Modell kann dann wieder auseinandergenommen werden.

Die Abbildung 9 zeigt die aus dem Schnittmuster im Anhang gebaute Pyramide. Das Bodenfünfeck ist aus der Sicht von oben gut zu erkennen. Allenfalls muss die Pyrami- denspitze mit dem Zeigefinger etwas nach unten gedrückt werden, damit sich das Bo- denfünfeck schön eben ausbildet. Die blauen Geraden sind Falllinien (Linien, auf denen es am steilsten hinuntergeht) der Seitenflächen der Pyramide.

Abb. 9: Pyramide

Die Projektionen des roten Kreises k und der blauen Bogen auf die Bodenebene sind keine Kreise, sondern Ellipsen. Der Inkreis des Tangentenfünfecks ist also nicht sicht- bar.

(8)

7 Einschiebekonstruktion

In der Abbildung 8 ist offensichtlich der Kreis k zu groß. Wir verkleinern ihn, indem wir den Punkt M nach unten schieben. Dies setzt DGS voraus. Die Abbildungen 10 und 11 zeigen zwei Zwischenstationen.

Abb. 10: Zwischenstation Der Radius des Inkreises wird dabei kleiner.

Abb. 11: Weitere Zwischenstation M

A0 B1 A1 B2

B3 B4

B5

A2 A3 A4

A5

M

A0 B1 A1 B2

B3 B4

B5

A2 A3 A4

A5

(9)

Die Abbildung 12 zeigt die Endlage, also das Tangentenfünfeck mit den gegebenen Seitenlängen.

Abb. 12: Tangentenfünfeck

8 Ortskurven

Bei unserem Einschiebeverfahren bleiben die Basispunkte A0 und A1 fest. Die übrigen Eckpunkte bewegen sich. Die Ortskurve des Punktes A2 ist der Kreis um A1 mit dem Radius a2 (Zyan in Abb. 13).

Abb. 13: Kreis als Ortskurve

A1 B1

B2 B3 B4

B5

A2 A3

A4

A5 = A0 M

A1

A2 A3 A4

A0 A5

M

B1

(10)

Die Ortskurve von A3 resultiert aus einer Überlagerung zweier Kreisbewegungen (Blau in Abb. 14). Sie hat einen Doppelpunkt.

Abb. 14: Überlagerung zweier Kreisbewegungen A1

A2 A3 A4

A0 A5

M

B1

(11)

Die Ortskurve von A4 resultiert aus einer Überlagerung dreier Kreisbewegungen (Dun- kelgrün in Abb. 15). Sie hat einen Dreifachpunkt und einen Doppelpunkt.

Abb. 15: Überlagerung dreier Kreisbewegungen A1

A2 A3 A4

A0 A5

M

B1

(12)

Die Ortskurve von A5 ist gar eine Überlagerung von vier Kreisbewegungen (Lila in Abb. 16). Sie hat einen Vierfachpunkt und einen Dreifachpunkt.

Abb. 16: Überlagerung von vier Kreisbewegungen

Der Vierfachpunkt liegt genau im Punkt A0. Das heißt aber, dass unser Problem vier Lösungen hat, da es vier Möglichkeiten gibt, in denen A5 mit A0 zusammenfällt. Wie sehen diese vier Lösungen aus?

A1

A2 A3 A4

A0 A5

M

B1

(13)

9 Die vier Lösungen

Die Abbildung 17 zeigt die vier Situationen, in denen der Punkt A5 mit A0 zusammen- fällt. Die Abbildung 17a entspricht dem Beispiel der Abbildung 12. Der Umlaufsinn der Eckpunkte ist positiv. Die Abbildung 17b zeigt eine Sternlösung mit positivem Umlauf- sinn. Auf einem vollen Rundgang längs der Seiten wird der Inkreis zweimal umrundet.

Die Abbildungen 17c und 17d zeigen symmetrische Lösungen zu den Lösungen der Abbildungen 17b und 17a. Der Umlaufsinn ist negativ.

Die Sternlösungen sind unregelmäßige Pentagramme.

Abb. 17: Die vier Lösungen

10 Gelenkmodell

Wir bauen ein Gelenkmodell mit

a0 =10, a1=9, a2 =8, a3 =7, a4 =6 (7) A1

A2

A3

A4

A0 A1

A2 A3 A4

A0

A1 A2

A3

A4

A0 A1

A2

A3 A4

A0

a) b)

d) c)

(14)

Die Abbildung 18a zeigt das Gelenkmodell. In der dargestellten Position ist es offen- sichtlich kein Tangentenfünfeck.

Abb. 18: Gelenkmodell

Mit (5) können wir auch die Position der Berührungspunkte im Tangentenfünfeckfall ausrechnen. In der Abbildung 18b sind diese Berührungspunkte markiert.

Die Tangentenfünfeck-Position finden wir indem das Gelenkmodell über einen Kegel stülpen bis zum Anschlag (Abb. 19).

Abb. 19: Tangentenfünfeck

Wir sehen, dass unsere theoretisch berechneten Berührungspunkte durchaus am richti- gen Ort sind.

(15)

11 Rechnerische Lösung

Bei gegebenen Seitenlängen des Fünfeckes können wir mit (5) die Positionen der Be- rührungspunkte auf den Seiten berechnen. Somit fehlt nur noch der Inkreisradius r. Die Abbildung 20 gibt die dazu nötigen Angaben.

Abb. 20: Beschriftungen und Angaben

Es ist:

tan

( )

α20 = s−a2r−a4, tan

( )

α21 = s−a3r−a0, tan

( )

α22 = s−ar4−a1,

tan

( )

α23 = s−a0r−a2, tan

( )

α24 = s−a1r−a3 (8)

Wegen der Innenwinkelsumme 3π im Fünfeck ergibt sich aus (8):

arctan s−ar

2−a4

( )

+arctan

(

s−a3r−a0

)

+arctan

(

s−ar4−a1

)

+

+arctan s−ar

0−a2

( )

+arctan

(

s−a1r−a3

)

= 32π (9)

Das ist eine Gleichung für r, die wir mit CAS lösen.

A1 B1

B2 B3 B4

B5

A2 A3

A4

A5 = A0

r

r r r

r

α0 2

α1 2

α2 2 α3

2

α4 2

sa2a4

sa3a0 sa4a1 sa0a2

sa1a3

(16)

Im allgemeinen Fall ergibt sich eine sehr lange Formel für r. Daher im Folgenden nur der numerische Fall (7) unseres Gelenkmodells der Abbildungen 18 und 19.

restart:

a[0]:=10; a[1]:=9; a[2]:=8; a[3]:=7; a[4]:=6;

a[5]:= a[0]: a[6]:= a[1]:

s:=1/2*(a[0]+a[1]+a[2]+a[3]+a[4]);

glg:=sum(arctan(r/(s-a[k mod 5]-a[(k+2) mod 5])), k=0..4)=3/2*Pi;

r=solve(glg, r);

Wir erhalten:

Abb. 21: Ergebnis

12 Konstruktion

Die Abbildung 22 skizziert die Konstruktion des Inkreisradius r und damit des Tangen- tenfünfeckes. Dabei wird verwendet, dass die Zahlen 41 = 25 + 16 und 17 = 16 + 1 bei- de Summen von Quadraten sind.

(17)

Abb. 22: Konstruktion

Das Resultat stimmt mit dem Resultat der Abbildung 19 überein.

Und die Sternlösung?

In einem Pentagramm ist die Innenwinkelsumme nur π. Wir haben die Gleichung (9) entsprechend zu modifizieren (Abb. 23).

a0

a0 a1

a1 a2

a2 a3

a3 a4

a4

A1 B1

B2 B3

B4

B5

A2 A3

A4

A5 = A0

r r

r

(18)

Abb. 23: Modifikation für Pentagramm Die Abbildung 24 zeigt die zugehörige Konstruktion.

Abb. 24: Pentagramm-Stern

Die Abbildung 25 zeigt das entsprechende Gelenkmodell auf dem Kegel. Die Berüh- rungspunkte sind dieselben wie in der Abbildung 19.

a0 a1 a2 a3 a4

r r

a0 a1

a2 a3 a4

A1 B1

B2

B3 B4 B5

A2

A3 A4

A5= A0

r

(19)

Abb. 25: Weihnachten kommt bestimmt

13 Kommentare zu den Konstruktionsverfahren

Einschiebelösungen oder Überstülpungen sind keine Lösungen im klassischen Sinn

„mit Zirkel und Lineal“. Aber bereits Archimedes hat für die Winkeldrittelung eine Ein- schiebelösung gefunden. Das Schnittmuster der Abbildung 8 und im Anhang ist zwar mit Zirkel und Lineal konstruierbar. Aber das Ausrichten der Pyramide auf eine ebene Grundfläche ist ebenfalls nur eine Einschiebelösung.

Das Pyramidenverfahren ist für die Sternlösung ungeeignet, weil sich die Seitenflächen der Pyramide gegenseitig durchdringen müssten.

14 Ausblick

Bei Tangentenvielecken muss die Parität der Eckenzahl unterschieden werden.

14.1 Ungerade Eckenzahl

Die für das Tangentenfünfeck beschriebenen Verfahren lassen sich auf Tangentenviel- ecke mit ungerader Eckenzahl übertragen. Es gibt dabei noch weitere Sternlösungen.

Bei sieben Ecken etwa kann der Inkreis zweimal oder gar dreimal umrundet werden.

14.2 Gerade Eckenzahl

Eine notwendige aber (mit Ausnahme des Tangentenvierecks) nicht hinreichende Be- dingung ist das Verschwinden der alternierenden Seitensumme. Wenn diese Bedingung aber erfüllt ist gibt es für ein Gelenkmodell gleich unendlich viele Positionen mit einem Inkreis.

Die Abbildung 26 zeigt exemplarisch zwei verschiedene gleichseitige Tangentensechs- ecke.

(20)

Abb. 26: Tangentensechsecke gleicher Seitenlänge Anhang

Schnittmuster für die Fünfkant-Pyramide

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