Die reich illustrierte Zeitschrift mit Beiträgen zu allen Gebieten des islamischen Kunstschaffens
KUNST DES ORIENTS
Herausgegeben von Prof. Dr. Ernst Kühnel
Zeitschrift in zwangloser Folge
Heft 1: 1950. 72 Seiten mit 75 Abb., brosch. DM 13 —
E. Heinrich, Zur baugeschichtlichen Einordnimg der frühen
Kirchen im Tut' Abdin; K. Erdmann, Lückenforschung im
iranischen Kunstkreis; E. Diez, Die Siegestürme in Ghazna als
Weltbilder; K. Otto-Dorn, Osmanische ornamentale Wand¬
malerei; E. Kühnel, Der mamlükische Kassettenstil. Buchan¬
zeigen.
Heft 2: 1955. 88 Seiten mit 95 Abb., brosch. DM 18,—
K. Erdmann, Notizen zum inneranatolischen Karavansaray,
Beobachtungen auf einer Reise im Juli 1953; R. Ettinghausen, An illuminated manuscript of Hafiz-i Abru in Istanbul, Part I.
Muhammad Abdes-Aziz Marzouk. Four dated Tiraz Fabrics of
the Fatimid Khalif az-Zahir; B, Scheimemann, Das Papyrus-
motiv auf ägs^ptischen Teppichen mamlükischer; Zeit C. J.
Lamm, Ein türkischer Wappenteppich in sehwedisohem Besitz ;
E. Kühnel, Die osmanische Tughra. Buchanzeigen.
Heft 3: 1959. 96 Seiten mit 104 Abb., brosch. DM 24,—
K. Erdmann, Der Kargi Han bei Alanya; H. G. Franz, Pagode,
Stupa, Turmtempel; R. Ettinghausen, On some mongol
miniatures; E. Kiihnel, Malernamen in den Berliner „Saray"-
Alben; B. Scheunemann, Eine unbekannte Teppichgattung.
Buchanzeigen.
Heft 4: 1963. 108 Seiten mit 73 Abb., brosch. DM 34,—
Das Heft bringt eine eingehende Darlegung der spanischen Lite¬
ratur über Madina az-Zahrä, die Residenz Abdarrahmäns III. —
Ernst Grube behandelt den ungewöhnlich reichen und großen¬
teils unveröffentlichten Bestand an Fayencen des Metropolitan
Museums in New York. — Kurt Erdmann führt einige Typen
klassischer Ushakteppiche vor. — Aus dem Nachlaß von Ernst
Diez bringt das Heft eine kritische Stellungnahme zu den von
seinem Lehrer Josef Strygowski aufgeworfenen und vieldisku¬
tierten Streitfragen. Den Schluß bilden Rezensionen des Her¬
ausgebers von Neuerscheinungen der Fachliteratur.
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FRANZ STEINER VERLAG GMBH WIESBADEN
Kleinigkeiten zum Phönizischen,
Punischen und Numidischen
Von Johannes Feibdeich, Berlin
1. Zur Orthographie der phönizischen Inschrift des
Jehaumilk von Bybios
Bisher ist wohl kaum beachtet worden, daß die Inschrift des Königs
Jehaumilk von Bybios^ trotz ihres späten Datums (5.—4. Jhd. v.Chr.)
noch eine recht altertümliche Orthographie aufweist. Um es kurz zu
sagen: Das Possessivsuffix der 1. Pers. Sing, scheint nur im Genetiv
durch ein bezeichnet zu sein, im Akkusativ aber ungeschrieben zu
bleiben, also ganz wie in der alten Inschrift des Kilamuwa'^. Man vergleiche
die Genetivverbindung •'nnö ]D „auf der Oberfläche dieser meiner
Gravierung (?; oder: Tür?)" Z. 5, die Präpositionalverbindung "TiaiV
„für meine Gebieterin" Z. 3. 7 (die Präpositionen regieren ja in den
deklinierenden semitischen Sprachen den Genetiv) und die Verbindung
mit der einer Präposition gleichwertigen Akkusativpartikel nS : Tiai nX
,, meine Gebieterin" Z. 3. 7. Über die Vokalisation von •'V ,,(zu) mir" Z. 8
•wage ich kein Urteil. Aber einen deutlichen Akkusativ ohne Partikel
enthält demgegenüber Vj? ^TSV! „sie hörte meine Stimme" Z. 8. Auch
in Z. 13 ist wohl mit Dupont-Sommee Semitica 3 (1950) S. 36 und 42 zu
lesen inH DE'ntrn VnS DX1 ,,und wenn du nicht meinen Namen (zu¬
sammen) mit dir (= deinem Namen) setzest", und entsprechend darf
man den diesem Satze vorangehenden Satz Z. 12 f. mit Dupont-Sommee
S. 36 und 41 herstellen -[[ns mr\] b^i "pü ■[Vain"' W „meinen,
des Jehaumilk, des Königs von Bybios, Namen [wirst du mit] dir
(= deinem Namen) setzen". Also „meine Stimme" und D2? ,, meinen
Namen". In Z. 3 will Dupont-Sommee S. 36 und 38 f. allerdings den
kaum lesbaren Text herstellen bp [nlK SJÖüi „und sie hörte meine
Stimme", also auch in Verbindung mit der Akkusativpartikel die
Defektivschreibung ansetzen. Aber bei der Zerstörung des Textes ist
[n]St ganz zweifelhaft und vielleicht einfach Vp „meine Stimme" anzu¬
nehmen. Jedenfalls kann die zerstörte Stelle keine Gegeninstanz gegen
die von mir angenommene Schreibregel sein : Akkusativ ohne Partikel
defektiv ohne geschrieben, Genetiv und Verbindungen mit Präpo¬
sition oder Akkusativpartikel plene mit geschrieben. Das stimmt zur
1 In der wichtigen Inschriftensammlung von H. Donner — W. Röllig,
Kanaanäische und aramäische Inschriften (Wiesbaden 1962; weiterhin abge¬
kürzt KAI) Nr. 10. a = KAI 24.
16 ZDMG 114/2