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Das Plusquamperfektum im Polnischen

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Slavistische Beiträge ∙ Band 1

(eBook - Digi20-Retro)

Verlag Otto Sagner München ∙ Berlin ∙ Washington D.C.

Digitalisiert im Rahmen der Kooperation mit dem DFG-Projekt „Digi20“

der Bayerischen Staatsbibliothek, München. OCR-Bearbeitung und Erstellung des eBooks durch den Verlag Otto Sagner:

http://verlag.kubon-sagner.de

© bei Verlag Otto Sagner. Eine Verwertung oder Weitergabe der Texte und

Jadwiga Maurer

Das Plusquamperfektum

im Polnischen

(2)

!JADWIGA MAURER

D a s P l u s q u a m p e r f e k t u m i m P o l n i s c h e n

V E R L A G O T T O S A G N E R / M Ü N C H E N

1 9 6 0

(3)

Slavistîsche Beiträge

Band 1

״ Bcyerischc Stűűtshibliothei

M Ö N C H E N

C o p y rig h t bei Verlag O tto Sagner, München 1960 Druckgenossenschaft «CICERO», München 8, Z eppelinstraße 67

P rinted in Germany

(4)

000 4 6 9 7 7

V O R W O R T

Die Erforschung des

"

Plusquamperfektums

ist für unsere Auffassung der sprachlichen Zeitbeziehungen natürlich an und für sich von Bedeutung, wird hier doch eine grammatische Kategorie untersucht

,

deren Funktionen verhält

־

nismäßig einfach zu definieren sind

.

Die

<€

Vorzeitigkeit

” /5*

jedenfalls für uns Europäer mit unseren ausgebildeten sprachlichen Zeitstufensystemen nicht nur eine durchaus geläufige Erscheinung

,

sondern auch begrifflich durchaus verständlich zu bestimmen.

Л т

Lateinischen geschult, halten wir ihren grammatischen Ausdruck für durchaus wichtig und normal. Sprachliche Sy- sterne,

iw

denen besondere Formen zu ihrem Ausdruck fehlen

, rw/en /?ei wn5

leicht den Eindruck einer defektiven Entwicklung hervor, wie etwa das System des Hebräischen oder des Arabischen

.

Es bedarf hier wohl keiner weiteren Ausführungen

, í/д/?

solche Vorstellungen eine Verabsolutierung des eigenen Systems und somit auch sachlich ganz unrichtig sind. Welche noeti

-

sehen Begriffe in einer Sprache morphologisch relevant sind

,

ist eine Frage aus

-

schließlich ihres morphologisdo-syntaktischen Systems.

Aber mit dem Plusquamperfektum verbinden wir im Deutschen auch gern eine andere Vorstellung, daß es nämlich als grammatische Kategorie natürlich verwendet werden m ü s s e, wo auch immer temporal die diesem Zeichen zugeordnete ‘Vorzeitigkeit* gemeint ist

.

Dabei aber wird eine prinzipielle Frage der allgemeinen Sprachwissenschaft berührt

,

auf die wir so im allge

-

meinen auch geneigt sind, ohne Besinnen sofort die Antwort zu geben:

“ Natürlich muß die betr. Form dann auch immer verwendet werden

,

wenn ihre Funktion gemeint ist” . Das aber ist ein leicht zu widerlegender Irrtum, und gerade die vorliegende Arbeit zeigt ganz eindeutig am polnischen Plus

-

quamperfektum

,

daß dem gar nicht so ist. Seine Verwendung ist vielmehr, wie hier klar bewiesen wird, im Gegensatz zum deutschen oder lateinischen Plusquamperfektum nicht obligatorisch, sondern f a k u l t a t i v , und hier liegt ein Problem vor, das in seinen Konsequenzen noch nicht genügend gewürdigt ist: d i e Z u o r d n u n g v o n Z e i c h e n u n d F u n k t i o n k a n n i m Z e i c h e n s y s t e m v o m T y p

S p r a c h e

J

e i n e v e r s c h i e d e n e s e i n . Es gibt, wie gesagt

, z.

B. eine o b l i g a t o r i s c h e Zuordnung des Zeichens zur Funktion, wobei, wenn die Funktion gemeint ist

,

das betr.

Zeichen auch verwendet werden m u ß

,

so etwa wie im Lateinischen zur

Vorvergangenheit das f e c e r a m , das

Plusquamperfektum

” ,

zugeordnet

ist. Es gibt aber auch, wie vorliegende Arbeit zeigt

,

die f a k u l t a t i v e Zu-

Ordnung,

bei

der

das Gemeinte nicht unbedingt

dur<h

das

zugeordnete

Zeichen

(5)

ausgedrückt werden muß

,

sondern auch aus dem Zusammenhange verstanden werden kann

.

Darüber hinaus kommen freilich noch andere Arten der Zuordnung vor

, z.

B. quantitativ die Zuordnung mehrerer Funktionen zu e i n e m Zeichen

, z.

В .

еМг/д <//e

vielen Funktionen

, i/ie i/em Genifrø /למ

Lateinischen zugeordnet sind. Ebenso quantitativ die Zuordnung mehrerer Zeichen zu e i n e r Funk

־ i/o « , z. 5. </es

Besitzverhältnisses mit dem Gen

.

possessivus oder dem Ad}, possessivum

, и. 5. w .

3 /4 מ

sich bisher darüber nicht sehr den K opf zerbrochen und das als Binsenweisheiten betrachtet. Indessen fehlt es nicht an sprachwissenschaftlichen Arbeiten

,

die an diesen Binsenweisheiten vorübergehen und

z.

B. ganz einfach behaupten

,

jedes Zeichen habe

im Grunde genommen

nur e i n e Funk- tion

.

Umgekehrt haben dagegen gewisse Logistiker zeitweise diese offensicht- lieh doch in den Sprachen sehr häufige Zuordnung mehrerer Funktionen zu e i n e m Zeichen für eine schwere Unzulänglichkeit der

״

Umgangssprache

angesehen und sogar Bemühungen zu ihrer Abstellung gefordert.

Daraus kann man nur ersehen

,

wie sehr unsere wissenschaftlichen Be- mühungen um »die“ Sprache noch in den Kinderschuhen stecken. Gefördert aber können sie in erster Linie durch geschulte konkrete Untersuchungen am Material werden

,

und gerade deswegen übergebe ich die vorliegende Arbeit der Öffentlichkeit mit Freude

,

weil mir scheint

,

daß das in ihr offenbare methodische Streben nach Aufklärung der Probleme zu Ergebnissen gekom- men ist, die auch für die allgemeine Sprachwissenschaft von Bedeutung sind.

E rw in K o s c h m i e d e r

(6)

I. B E G R IF F L IC H E U N D H IS T O R IS C H E V O R A U S S E T Z U N G E N Das Polnische besitzt v ie r Tem pora: Präsens, Perfektum , F u tu ru m und tin Plsq. Das polnische P erfektum entstand aus der Zusammenrückung des Part. prät. I I (-1-Part.) und dem Präsens des H ilfsze itw o rte s być, (in der 3. Pers. sing, und p lu r. fie l dann das H ilfs z e itw o rt weg), welche bis zum 15. Jh. m orphologisiert w urde und heute nicht mehr als eine Zusammen- riicku n g zweier Formen empfunden w ird (chodziłem aus c h o d z ilb und jesmb). Das Plsq. w ird vom Perf. des betreffenden Zeitw ortes m it dem -1-Part. des H ilfsze itw o rte s być gebildet (poszedłem b y ł) und hat sich in dieser Form bis heute gehalten. Es erfolgte hier im Laufe der Z e it keine Zusammenrückung wie beim Perfektum . Diese Bildungsart ist allen heutigen slavischen Sprachen, welche das Plsq. besitzen, gemeinsam, nur daß an Stelle von b y ł o ft der A o r. oder das Ip f. verwendet w ird . Z u r Veranschaulichung der Bildungsart sollen zwei Beispiele dienen.

Aus dem Polnischen (Sienkiewicz, H e n ry k : Q uo vadis? I I. , A n fa n g des X I V . K ap., S. 125): W iadom o by lo w Rzym ie, iż cezar chce odw iedzić po drodze O stiç, a raczej najw iększy statek na świecie, k tó ry świeżo p rz y w ió z ł b y ł zboże z A leksa ndrii, stamtąd zaś Drogą Pobrzeżną (V ia L itto ra lis ) uda się do Ancjum .

Im Rom wußte man, daß der Kaiser unterwegs Ostia, oder vie lm e h r das größte S ch iff der W elt, das eben K o rn aus Alexandrien gebracht hatte, be- suchen w o lle und sich von d o rt auf der V ia L itto ra lis nach A ncium begeben werde.

Aus dem Cechischen (Nem cová, Božena: Pohorská vesnice, I I I . , S. 45):

Jano také popotáhl hunu na rameno a shybl se pro sirák, k te ry si b y l p o lo ž il na koberec vedle zeleného strom ku.

Auch Jano zog seinen M antel über die Schultern und bückte sich nach dem H u t, den er auf den Teppich neben dem grünen Bäumchen hingelegt hatte.

Meine A rb e it über das Plsq. im Polnischen muß sich zunächst m it der noetischen Kategorie der Vorvergangenheit befassen. M it dem A usdruck Plsq.

w ollen w ir nu r die F o r m bezeichnen. D er B e g riff der Vorvergangenheit gehört in das Gemeinte1, und d o rt, w o die sprachlichen M itte l, sie auszu-

1 Die Einteilung in das Gemeinte, Bezeichnete und Bezeichnende bei

K o s c h m i e d e r , Erwin: Die noetischen Grundlagen der Syntax. Sitzungs-

berichte der Bayer. Akad. d. Wiss., München 1952. Dort auch die Anwendung

des Ausdrucks ״ noetisch“ auf die Kategorien des Gemeinten und seine

Erklärung.

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drücken, vorhanden sind, in das Bezeichnete; das Plsq. dagegen gehört in das Bezeichnende. D ie Scheidung zwischen “ Vorvergangenheit״ und “ Plsq.״

in der Benennung, also die Trennung zwischen dem Gemeinten und Bezeich- neten einerseits und dem Bezeichnenden andererseits, w ird während der gan- геп A rb e it beibehalten werden.

Zunächst w ollen w ir also das Gemeinte betrachten. Das Gemeinte ist das In te rlin g u a l-A llg e m e in -G ü ltig e (nach Koschmieder), und innerhalb des Gc- meinten hat die Vorvergangenheit ihre feste Stellung. Diese Stellung ist von den Ausdrucksm itteln der einzelnen Sprachen unabhängig. Sie soll hier zu- nächst e rm itte lt und beschrieben werden.

D ie Stellung der Vorvergangenheit im Gemeinten ist nach dem von Koschmieder aufgestellten Zeitsystem am leichtesten zu bestimmen. Sie ist in der A rb e it ״ Zeitbezug und Sprache‘ 4 definiert. Es w ird d o rt die Z e it als eine Gerade dargestellt, auf der sich das Ich bewegt und die durch dieses

Id i in Vergangenheit, Gegenwart und Z u k u n ft geteilt w ird .

10I I I

8

Zukit.

I I I

I

Verght.

--- ►

Das Lageverhältnis, welches fü r die Vorvergangenheit bezeichnend ist, ist das V erhältnis der Zeitstellenwerte zueinander, indem ihre Stellung auf der Z e itlin ie , dem Bilde entsprechend, entweder links vom Ich, d. h. vergan- gen, gleichzeitig m it dem Ich, oder rechts vom Ich, d. h. in der Z u k u n ft liegt. Wenn man die Verschiebbarkeit des Gegenwartspunktes des Sprechers beiseite läßt, erhält man ein festes Lageverhältnis der Zeitstellenwerte zu- einander. Das verschiebbare Gegenwartsbewußtsein spielt im Falle der Fest- legung der Stellung der Vorvergangenheit in diesem System keine Rolle. Wenn man auf der Geraden zw ei Punkte annim m t, von welchen der erste die Gegenwart und der zweite einen Z e itp u n k t der Vergangenheit bezeichnet, so steht der zweite P unkt zu dem ersten im Vergangenheitsverhältnis. Wenn man dazu noch einen anderen P u n kt annim m t, der zum zweiten P unkt auch im Vergangenheitsverhältnis steht, dann erhält man ein doppeltes Lagever- hältnis, das man die Vorvergangenheit genannt hat.

1 K o s c h m i e d e r , Erwin: Zeitbezug und Sprache. Lpzg-BIn. 1929, S. 6 ff.

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D ie V orvergangenheit steht also zu r Vergangenheit in demselben Lage- Verhältnis, in dem die Vergangenheit zur Gegenwart steht. Dies ist schon frü h e r e rka n n t w orden, und auch die älteren lateinischen G ram m atiken geben dieses Lageverhältnis an:

“ Plsq. ist fü r die Vergangenheit, was das P erfekt fü r die Gegenwart ist” . ( K ü h n e r , R aphael: Lateinische G ra m m a tik I I , S. 138).

D ie Frage nach der Beziehung der Vorvergangenheit zu ihrer temporalen Um gebung ist die einzige die Vorvergangenheit angehende Frage, welche eine Behandlung in der sprachwissenschaftlichen L ite ra tu r erfahren hat. A lle r- dings ist sie im m er n u r an H a nd des L a t e i n i s c h e n behandelt worden und meistens, w ie das im vergangenen Jahrhundert M ode w ar, historisch en tw ickelt. Schon in der älteren Z e it pflegte man allgemein anzunehmen, daß sich das Plsq. im m er auf ein anderes, anderw eitig schon gegebenes Präteritum beziehen muß. M an unterschied ganz g lü cklich zwischen den absoluten und den rela tiven Tem pora und zählte das Plsq. zu den letzteren. Gegen diese Auffassung erhoben sich gegen Ende des vorigen Jh.s Stimmen, die behaup- teten, das Plsq. könne auch absolut gebraucht werden, ohne sich auf ein anderes Tempus zu beziehen. Diese Annahme fand ihre Begründung darin, daß es tatsächlich Sätze gab, — und ihre Verfechter hatten das M aterial zusammengetragen — , in denen das Plsq. absolut stand. Ihren Gedankengang hat zuerst A . H o ffm a n n in seiner S ch rift “ D ie K o n s tru k tio n der lateinischen Z e itp a rtik e ln ” ausgesprochen1. Es wurden Fälle festgestellt, wo das Plsq.

a u ftra t und kein P räteritum , auf welches es sich beziehen konnte, vorlag, z. B. C ic. C at. 21: Themistocles om nium civiu m perceperat nomina.

Aug. C o n f. 12, 6, 2: Desinunt esse quod fuerant et in c ip iu n t esse quod non erant. (Zahlreiches M a te ria l bei B l a s e: Geschichte des Plsq. im L a te in i- sehen, Giessen 1894).

Daraus zog man den Schluß vom absoluten Gebrauch des Plsq., wobei man nicht zwischen der Form und der F unktion schied. D ie Form w a r Plsq.;

es mußte also auch das dam it Bezeichnete und Gemeinte die Vorvergangen- heit sein.

Das M a te ria l, welches die Z w e ifle r angesammelt hatten, ließ sich nicht leugnen, und so begann ein Schwanken zwischen den beiden Theorien — der alten von dem relativen und der neuen von dem absoluten Gebrauch des Plsq. Aus dieser Z e it stammen verschiedene Schlichtungsversuche, die beiden Theorien m iteinander zu versöhnen, indem sie eine d ritte aufstellcn. Eine typische D e fin itio n dieser A r t ist die des amerikanischen Sprachwissenschaft- lers Haie*, welcher sagt: “ Plsq. und Ip f. drücken zwei Dinge aus und nur allein zwei Dinge, nämlich 1) w o die Z e it liegt, welche der Redende im Auge

1 S. 4.

2 H a i e , William: The Cum-Constructions. Their History and Functions.

Cornell University; Ithaca, N. Y. 1887. Übers, v. Neitzert, Leipzig 1894. —

L a t t m a n n , P.: Selbständiger und bezogener Gebrauch der Tempora im

Lateinischen, Halle 1890.

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hat (nämlich in der Vergangenheit, Gegenwart oder Z u k u n ft), 2) bis zu wel- chem P unkt die H andlung in der Z eit vorgeschritten w a r; und zu diesen beiden Vorstellungen fü g t unser Em pfinden unbewußt eine d ritte als eine zweifellose Folgerung, näm lich die der P rio ritä t der T ä tig k e it oder ihrer G leichzeitigkeit” . Eine derartige D e fin itio n kann leicht angefochten werden, und daher hat Lattm ann sofort dagegen eingewandt, dass 1) der Standpunkt des Redenden im m er n u r einer sei, nämlich der in der Gegenwart, 2) daß nur im Vergleich m it einem anderen Geschehen oder Sein ein Geschehen oder Sein als v o r-, nach- oder gleichzeitig empfunden werden kann. Die erste Behauptung Lattm anns lassen w ir zunächst auf sich beruhen. D ie zweite Behauptung, daß ein Geschehen oder Sein sich immer auf ein anderes beziehen muß, ist richtig. N u r was das Plsq. b e trifft, muß hier hervorgehoben werden, daß die Bezogenheit des Plsq. dam it nicht aufgehoben, sondern verdoppelt w ird . Erstens muß sich das Plsq. wie alles andere a u f die Gegenwart beziehen und zweitens bezieht es sich im m er noch, wenn es die Vorvergangenheit bezeichnen soll, auf einen anderen Z e itp u n k t in der Vergangenheit.

D er erste E inw and von Lattm ann, daß der S tandpunkt des Redenden im m er in der Gegenwart sei, ist zweifellos richtig, wenn man unter Gegen- w a rt die jeweilige Lage des Ich auf seiner W anderung aus der Vergangen- heit in die Z u k u n ft versteht. A lle Zeitkategorien sind auf dieses Id i bezogen.

W ie schon vo rh in gesagt worden ist, entsteht daher beim Plsq., welches die Vorvergangenheit bezeichnen soll, ein doppeltes Verhältnis. D ie ausschließ־

liehe Beziehung der Vorvergangenheit auf die Gegenwart bedeutet keine V o r- Vergangenheit mehr. Das Plsq., welches dabei a u ftritt, hat nicht mehr die F un ktion der Vorvergangenheit. Somit kehren w ir z u r alten Lehre von den relativen Tempora zurück. Sie g ilt fü r das Gemeinte, wenn sie auch nur m it dem Gedanken an das Lateinische aufgestellt worden ist. D ie Vorvergangen־

heit ist im m er auf einen anderen Z e itp u n k t in der Vergangenheit bezogen.

Anschließend an die oben besprochene Polem ik und offenbar von ih r ange- regt, schrieb Blase1 seine ״ Geschichte des Plsq. im Lateinischen” . Der T ite l ist irreführend, denn dieses Buch behandelt nur einen Gebrauch des Plsq. im Lateinischen, den Blase die "Tempusverschiebung” nennt, und in diesem Falle ist das das absolut gebrauchte Plsq. W ie er im V o rw o rt schreibt, “ h o fft er der Lehre von einem absoluten Plsq. durch diese Untersuchung den Boden entzogen zu haben” .

Blase macht einen großen Schritt vorw ärts, indem er zwischen dem Be- zeichnenden und dem Bezeichneten unterscheidet, ohne es freilich irgendwie zu benennen. E r unterscheidet deutlich zwischen der F u n ktio n und der bloßen Form. Indem er von der Form zunächst ganz absieht, untersucht er die F unktion der absolut gebrauchten Plsqa. Er befreit sich von der Vorstellung, das Bezeichnende sei das Allgem eingültige, und gelangt daher zu dem Schluß, daß das absolut gebrauchte Plsq. im Lateinischen anstelle des Perfekt steht

1 B l a s e , L.: Geschichte des Plsq. im Lateinischen. Gießen 1894.

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und nichts m it der eigentlichen F unktion des Plsq. ( w ir würden sagen m it der V orvergangenheit) zu tun hat. Dieses Plsq. ist falsch angewendet, es bezeichnet keine Vorvergangenheit und tu t daher der Lehre von den bezöge- nen Tem pora gar keinen Abbruch. Blase schließt alle Fälle aus, w o man eine latente Bezogenheit vermuten kann — wie das z. B. bei den H is to rik e rn der F a ll ist, welche das Kommende schon im Auge haben und daher o ft das P rä te ritu m , a u f welches sich das Plsq. beziehen muß, erst später bringen — und nennt den Gebrauch des Plsq. anstelle des P erfekt “ Tempusverschiebung'’.

E r v e rfo lg t die historische E n tw icklu n g der Tempusverschiebung und stellt fest, daß sie in früh erer Z e it noch selten und im Laufe der Z e it immer häufiger w ird . E r weist auf die Verschiebung der Tempora im K o n ju n k tiv der rom anisdien Sprachen als auf ein P ro d u kt dieser E n tw icklu n g hin. A u d i bilde die Tempusverschiebung keine Eigentüm lichkeit der romanischen Spra- dien. In Deutschland könne man den falsdien Gebrauch des Plsq. o ft genug hören. Redensarten w ie — ich w a r gewesen — ohne ein anderw eitig schon gegebenes P rä te ritu m , auf welches sich dieses Plsq. beziehen könnte, seien nicht selten. A ls Ursache fü r diese Erscheinung gibt Blase, wie v o r ihm schon Ziem er1, die K o n ta m in a tio n zweier verschiedener Formen an. A u f die Frage

— w o w arst Du? oder — w o bist D u gewesen? — hat der Befragte zwei Tem pora z u r V erfügung: das Im p e rfe kt und das Perfekt. E r kann m it — ich w a r — oder m it — ich bin gewesen — antw orten. N ich t selten ist die K o m b in a tio n davon — ich w a r gewesen — . Dasselbe g ilt auch fü r das La- teinische, sagt Blase weiter, auch d o rt ist das — fueram — als die K o n ta - m in a tio n aus — fu i — und — eram — zu verstehen. Das ist dann auch auf andere Verba übertragen worden.

A u f diese Erscheinung im Polnischen ging H e n ri G ra p p in 1 in einem A u f- satz in der Revue des Études Slaves ein, und es w ird später von dieser A rb e it nodi die Rede sein.

1 Z i e m e r , H erm ann: Junggram m. Streifzüge. Kolberg 1883, S. 91 ff.

2 G r a p p i n , Henri: Emploi du prétérit antérieur en vieux polonais.

Revue des Études Slaves 1951.

In diesem Zusammenhang sei noch ein Wort über die Begriffe ״nahe“

und ״ ferne1* Vergangenheit gesagt. Die Trennungslinie zwischen der nahen und der fernen Vergangenheit ist auf der Zeitlinie nicht zu bestimmen. Der Regress aber gehört immer in die ferne Vergangenheit und in diesem Falle wird sie im m er durch das Plsq. vertreten. Es mag daher sein, daß die Vor- Stellung einer fernen Vergangenheit manchmal den unberechtigten Ge- brauch des Plsq. nach sich zieht. Z. B. Żeromski, Stefan (Przedwiośnie, S. 2):

Już poraź pierwszy w net po ślubie jadąc przez Moskwę wsławiła się była u Polonii rosyjskiej rozmową z jamszczykiem. Gleich nach der Hochzeit schon, als sie das erste Mal durch Moskau fuhr, hatte sie sich durch ein Gespräch mit dem K utscher berühm t gemacht.

Zur Definition des Wortes ״ Regress“ s. S. 26.

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1. Die Vertretung der Vorvergangenheit in der morphologischen Struktur der Sprachen

D ie Vorvergangenheit als eine Kategorie des Gemeinten hat eine mannig- fache V ertretung in der morphologischen S tru k tu r der einzelnen Sprachen gefunden. N ic h t alle Sprachsysteme haben fü r sie Formen aus ihrem In ve n ta r z u r Verfügung. D o rt, w o keinerlei Sprachmittel verwendet werden, w ird die Vorvergangenheit aus dem Zusammenhang verstanden.

N a ch der A r t der V ertretung der Vorvergangenheit im S trukturellen kann man die Sprachen in drei G ruppen einteilen:

1. a. Solche, die fü r die Vorvergangenheit eine eigens dazu bestimmte Form besitzen;

b. Solche, die eine eigens dazu bestimmte Form zw a r besitzen, sie aber fa k u lta tiv gebrauchen;

2. Sprachen, die keine eigens dazu bestimmte Form besitzen.

Den Unterschied, welcher zwischen der ersten und der zweiten Gruppe besteht, w ird die vorliegende A rb e it noch veranschaulichen. E r besteht im großen und ganzen darin, daß die erste G ruppe in ih re r Anwendung der Form sich annähernd an das Gemeinte und Bezeichnete hä lt, d. h. also die Vorvergangenheit in den meisten Fällen durch eine bestimmte Form bezeich- net, die andere G ruppe dagegen diese Form fü r die Bezeichnung der V o r- Vergangenheit zw a r verwenden kann, aber nicht muß. In die erste Gruppe gehören z. B. das Deutsche und das Lateinische, in die zweite die meisten slavischen Sprachen.

Diese E inteilung kann natürlich nu r eine ungefähre sein. Es gibt noch andere M öglichkeiten des Ausdrucks fü r die Vorvergangenheit, wie z. B. die P a rtiz ip ia lk o n s tru k tio n des Slavischen oder den A b la t. absol. des L a te in i- sehen.

Es sind gramm. Kategorien, welche die Vorvergangenheit bezeichnen und m it dem Plsq. vertauschbar sind.

Żerom ski, Stefan (P o p io ły I, I. K ap., S. 146): R o li tam było niewiele i dopiero kapitan w ziąw szy wioskę w dzierżawę począł upraw iać i obsiewać n ie u ż y tk i.

Felder gab es d o rt kaum, und erst, nachdem der H a uptm ann das kleine G u t gepaditet hatte, begann er, das Brachland zu bestellen.

D ie P a rtiz ip ia lk o n s tru k tio n ist hier m it dem Plsq. v ö llig vertauschbar.

W ir können den Satz auch m it dem Plsq. bilden: R o li tam b yło niewiele 1 dopiero kapitan, k tó ry w z ią ł b y ł wioskę w dzierżawę począł upraw iać i obsiewać n ieużytki. Beides, P a rtiz ip ia lk o n s tru k tio n und Plsq., bezeichnen die Vorvergangenheit. Im Deutschen steht in diesem Falle im m er das Plsq., da die P a rtiz ip ia lk o n s tru k tio n des Deutschen eine künstliche Form ist. Auch das Lateinische besitzt die M öglichkeit, wie schon oben erw ähnt, das Plsq.

m it einer anderen Kategorie zu vertauschen, nämlich m it dem A blat. absol.

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Sallustius Crispus Bell. C at. 50: C o n s u l... dispositis praesidiis ut res atque tempus monebat, convocato senatu refert, quid de iis fie ri placeat, qui in custodiam tr a d iti erant. Nachdem der Konsul die Schutzwachen aufgestellt hatte, wie es Angelegenheit und Zeit erforderten, befragte er nach der E in - berufung des Senats, was man m it denjenigen zu tun beschließe, die verhaftet w orden waren.

A u d i h ier muß also im Deutschen fü r die Vorvergangenheit das Plsq.

gebraucht werden. D ie Vertauschbarkeit beider Kategorien kom m t ganz k la r zum Ausdruck.

D ie d ritte h ier aufgestellte G ruppe besitzt gar keine form elle M öglich- k e it fü r den A usdruck der Vorvergangenheit. Diese w ird nu r aus dem Z u - sammenhang verstanden, d. h. sie w ird vom Sprecher gemeint und vom H ö re r als solche erfaßt, ohne bezeichnet zu werden. Form ell ist sie nicht vorhanden, im System der Sprache fe h lt sie.

In dieser G ruppe steht das Russische unter den slavischen Sprachen vereinzelt da. Das heutige Russisch kennt nämLich gar kein Plsq., und es ist eine um strittene Frage, ob es je eins gekannt hat. Eine grammatische Form , d. h. eine M ö g lich ke it fü r die B ildung des Plsq., hat es früh er gekannt, und sie ist in vielen D enkm älern angewendet. H ie r aber handelt es sich nur um das heutige System, und w ir lassen das Historische zunächst auf sich beruhen.

Im heutigen Russisch w ird am häufigsten, w o es sich um die V orvergan- genheit handelt, das Perfektum gebraucht, und w ir w ollen diese Anwendung an H a n d des M aterials veranschaulichen. Ich gebe also Beispiele aus neueren A utoren, alle schon aus der Epoche, die das Plsq. als gramm. Form nicht mehr kennt*.

N . S. Leskov (D e r Löw e des Einsiedlers Gerasim): Gerasim v y g lja n u l i v id it čto davešnij strašnyj lev protrjas pervuju sytosć i prtšel s-estī ego osla . . .

Gerasim schaute hinaus und sah, daß der frühere furchtbare Löwe die erste Sattheit überwunden hatte und gekommen w ar, seinen Esel aufzu- fressen.

T olstoj, L. (K in d h e it, K ap. X ., S. 120): Kogda vse seli, Foka tože prižei i sei na koneike stula; no toPko čto on éto sdelal, dver* skripnula . . . i vse ogljanulis*.

Als alle schon ihre Plätze eingenommen hatten, kam auch Foka und setzte sich a u f den Rand des Stuhles; kaum aber hatte er das getan, da kna rrte die T ü r . . . und alle schauten sich um.

Cechov, A . P. (Das Haus m it dem Giebelzimm er, S. 35): Otec ее kogda to zanim al vidnoe mesto ״ Moskve i umer v čine tajnogo sovetnika.

* Ich benutze die Transkription des russischen Alphabets, die in den

deutschen Bibliotheken verw endet wird.

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Ih r V a te r hatte einst eine angesehene Stellung in Moskau innegehabt und w a r als Geheimrat gestorben.

Bei diesem Beispiel haben w ir es m it einem doppelten Plsq. zu tu n . Alles, was hier geschieht, geschieht schon v o r der eigentlichen Erzählung, die aber auch schon in der Vergangenheit liegt. Somit verlangt dieser Satz ein Plsq.

Jedoch die beiden H andlungen — er hatte eine Stellung innegehabt — und

— er w a r gestorben — geschehen auch nacheinander. H ie r ist die zweite Vergangenheit in Bezug a u f die erste ein P räteritum und weist eine mehr- fache Beziehung auf. Diese doppelte Vergangenheit w ird in keiner idg. Spra- che form ell ausgedrückt.

Tolstoj, L. (Jugend, Kap. X V I I . , S. 209): Vsled za n im i ja poechal po svoim vizita m . V o lo dja , kotorogo ešče utrom ja prosil echat vmeste, o tka - zalsja pod predlogom . . .

H in te rh e r fu h r auch ich weg, meine Besuche zu machen. V o lo d ja , den id i no d i am Morgen gebeten hatte, m it m ir zusammen zu fahren, lehnte ab unter dem V orw and . . .

T olstoj, L. (Jugend, Kap. X I X . , S. 213): O n a rasskazala mne meždu pročim , čto ich brat Stepan kotorogo oni z v a li Etienne i kotorogo goda dva tomu nazad o td a li v junkerskuju školu, b yl uze proizveden v o fice ry.

U nter anderem erzählte sie m ir, daß ih r Bruder Stephan, den sie Etienne nannten und den sie v o r zwei Jahren in die O ffiziersschule gegeben hatten, bereits zum O ffiz ie r befördert worden sei.

Ebd. Kap. X I X . , S. 222: V to ra ja ljubov* к nej uže davno prošla, no ja v lju b ils ja tre tij raz . . .

Die zweite Liebe zu ih r w ar schon lange vorüber, aber id i verliebte m id i ein drittes M al.

Im Russischen wie auch in den anderen slavischen Sprachen w ird sehr o ft die P a rtiz ip ia lk o n s tru k tio n m it dem Part. prä t. act. I angewendet. Sie ver- t r it t in gewissen Fällen das Plsq., indem sie als A usdruck der V o rv e rg a r*

genheit dient. W ir werden noch auf die P a rtiz ip ia lk o n s tru k tio n zurück*

kommen. H ie r seien nu r einige Beispiele angeführt:

Dostoevskij, F. (Gebrüder Karam azov. T eil 2, Buch 5): M y i v z ja li meč Kësarja, a v z ja v ego konečno o tve rg li Tebja . . .

W ir haben das Schwert des Kaisers genommen, und nachdem w ir es ge- nommen hatten . . .

T re d ia ko vskij, V . (Telemachida 1766): Telemach uverivšisja ra z io n im i snoviden’jam i, čto otec ego Odiss uže ne nachoditsja na zemle . . .

Nachdem sich Telemach durch zahlreiche Träum e vergewissert hatte, daß sein V ater Odysseus nicht mehr auf Erden w e ilte 1. . .

1 Im Original (Fénelon): Télémaque persuadé par divers songes que son

père Ulysse n’est plus sur la te r r e . . .

(14)

N ic h t im m er w a r dieser Zustand im Russischen so, w ie er sich heute d a rste llt. In der älteren Phase seiner E n tw icklu n g hat das Russische wie die anderen Sprachen ein Plsq. gekannt. D ie Echtheit dieser Form kann jedoch fü r das Russische angezweifelt werden, da ih r Schwund schon früh zu ver- folgen ist und sich in verhältnism äßig kurzer Z eit v ö llig durchsetzte. Deswe- gen kö n n te man diese Form als ein Erbe der ksl. Sprache betrachten, die wie andere Formen des K sl. sich eine Z eitlang im Russischen hielt. U m dieser Frage näher zu kommen, müssen w ir zunächst die ksl. Verhältnisse betrach- ten.

Im Altkirchenslavischen w a r das Plsq. eine Form , die m it dem Part. prät.

act. I I in V e rb in d u n g m it dem Ip f. des H ilfszeitw ortes sein, also ЬгасЬъ oder m it dem A o ris t des H ilfsze itw o rte s bychb gebildet wurde. D a in den meisten slav. Sprachen dieses Ip f. nicht vorhanden war, wurde d o rt das Plsq. m it dem Perf. des H ilfsze itw o rte s b y ti und dem betreffenden P a rtizip gebildet.

D ie kirchenslavische L ite ra tu r beruht auf griech. Grundlage. Im Griech.

aber w a r die Vorvergangenheit durch das Plsq. und durch den A o rist ver- treten1. Auch das Kirchenslavische besaß diese zwei Tempora und benützte beide (den A o ris t vielleicht unter dem E in flu ß des Griech.) fü r den Ausdruck der Vorvergangenheit.

Es gab im Kirchenslavischen also, abgesehen von der P a rtiz ip ia lk o n s tru k - tio n , folgende M öglichkeiten fü r den Ausdruck der Vorvergangenheit:

I. D ie V o r v e r g . durch das Plsq. vertreten (im G r. steht auch ein Plsq.)

I I . ״ ״ ״ ״ ״ ״jm G r. steht ein A o r.)

l i l a . ,, » den A o r. ,, ( ,, ,, ,, » ,, )

IH b . ,, ״ j, ״ ״ Plsq.)

IV . ״ ״ das Prät. ) ״ ״ ״ ״ A o r. oder

Plsq. — hypothetisch) Ich führe Beispiele fü r diese Vertretungsm öglichkeiten im A ksl. an:

I. C odex M arianus, Johannes 20. 13: i vide d׳bva angela ѵ ъ Ьеіасіѵь ri- гасЬъ sedata, jedinogo и g la vy i jedinogo u nogu, ideže be ležalo tē lo . . . isvo . . . exeiTO.

Im Polnischen durch Passivum wiedergegeben: Gdzie b yło położone ciało Jezusow e. . .

I I . C odex Zogr., Lukas V 17: i bysn> ѵ ъ edinъ о гь dbni i гь be učq i beachę sedate farisei i zakonoučitele iže beachę p riš li огъ vbsakojç vbsi galileisky . . . 01 fļaav è^XvÓTeç.

Im Polnischen ist wiederum die Vorvergangenheit durch das P räteritum wiedergegeben: I stało się dnia jednego a on siedział ucząc. I siedzieli Fa-

1 S c h w y z e r , Eduard: Griechische Grammatik, (Handbuch der A lter-

tumswissenschaften), München 1939.

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ryzeusze i doktorow ie zakonni, k tó rz y p rzyszli ze vszystkich miasteczek G a lile i. . .

I I . Codex Zogr., Lukas X : . . . s t i g n u l b b e . . . , i m Griech. A o ris t

?ßaXev.

I I I . Codex M arianus, Lukas V I I . 35: i obretoiSę človeka іг ъ nego besy vydosç obolčena i smyslçSta p ri nogu Isusovu.

Im Polnischen durch ein P räteritum wiedergegeben: i znaleźli człow ieka, z którego w yszły czarty, siedzącego ze zd ro w ym umysłem u nóg jego.

Im Cechischen steht an dieser Stelle ein Plsq.

Z u r Frage der zahlenmäßigen V ertretung der Vorvergangenheit durch die verschiedenen Tem pora: M ehr als die H ä lfte a lle r Fälle, in welchen die V o r- Vergangenheit a u ftritt, w ird im A ksl. durch die P a rtiz ip ia lk o n s tru k tio n wiedergegeben. Dadurch bleibt fü r die anderen temporalen Formen, welche die Vorvergangenheit ausdrücken, nu r ein verhältnism äßig kleiner A n te il übrig. I d i w ill die P a rtiz ip ia lk o n s tru k tio n an zw ei Beispielen illu strie re n .

Im deutschen T ext (M a tth . 2 .9 ): D a aber Herodes gestorben w a r, siehe, da erschien der Engel . . .

Im K sl. (Codex M a r.): umeršu že Iro d u . . .

oder (M a tth . 2 .1 3 ): D a sie aber hinweggezogen w a r e n ...

K sl. (Codex M a r.): ošedbšinvb ž e . . .

In allen anderen Fällen (w ie sie sich nach den oben angegebenen Gruppen darstellen) steht der Ausdruck fü r die 1Vorvergangenheit vorw iegend im E in k la n g m it der griechischen Vorlage. Selten t r i t t die U n stim m ig keit des Griechischen m it dem Aksl. an den Tag. (Id ! bringe nu r ein Beispiel fü r die verschiedene V ertretung der Vorvergangenheit durch zwei Tem pora in den beiden Sprachen). Folgendes Beispiel sei hier zu r Veranschaulichung der U nabhängigkeit des aksl. Textes vom griech. O rig in a l angeführt:

(C od. M ar., Johannes I X . 8): Sçsëdi že i ize i bëachç v id ë li prežde jako БІёръ bë glagolaachç.

D ie Nachbarn aber und diejenigen, welche vorher gesehen hatten, daß er b lin d gewesen, sagten . . . oi ovv yeítoveç x a i oí Oeoqovvtec аитоѵ то xqóteqov, о н n Q o a a í^ç f|v eXeyov . . .

D e r Umstand, daß eine solche verschiedenartige V ertretung überhaupt v o rk o m m t, zeugt davon, daß die Bezeichnung der Vorvergangenheit im A ksl.

keine blosse Nachahmung des Griechischen w ar. Durch die oben schon er- w ähnte Tatsache, daß die Bezeichnung der Vorvergangenheit vorw iegend durch die P a rtiz ip ia lk o n s tru k tio n erfolgte, ve rrin g e rt sich die A nzahl der Fälle A ksl. Plsq. = Griech. A o ris t auf ein M in im u m .

I d i habe kein Perfektum in der F un ktion der Vorvergangenheit gefunden.

Doch kann man vermuten, daß auch diese V ertretung der Vorvergangenheit im A ksl. Vorkommen konnte, da sie allen slavischen Sprachen entw eder eigen w a r oder ist und da sie in ihnen schon von alters her a u ftritt.

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Es ist anzunehmen, daß das Plsq. im A ksl. seine eigene Existenz fü h rte , wenn auch in einem sehr beschränkten Maße.

Auch fü r das Urslavische ist das Plsq. m it großer W ahrscheinlichkeit an- zusetzen. A lle slavischen Sprachen besitzen oder besaßen früh er das Plsq. O b es aus dem Urslavischen ererbt oder nur aus dem Aksl. übernommen worden ist, ist o f t n ic h t mehr zu klären. Im Polnischen kann es allerdings n ic h t über- nommen w orden sein. D er kirchenslavische E in flu ß w a r in Polen nämlich m in im a l, um so größer aber der E in flu ß des Lateinischen, und vielleicht hat das lateinische Plsq. diese Form im Polnischen wesentlich gefördert.

Im Russischen fristete das Plsq. nur ein kurzes Dasein. Es fin d e t sich aber auch in den frühen Denkm älern weltlichen Inhalts, in C hroniken und U rkunden. Zunächst ein Beispiel aus der Z eit, in der die B ild ung m it dem Ip f. noch möglich w a r:

V ita Theodosii, 12 J: Privedosa ro z b o in ik y ich že besa ja li v sele.

Daneben auch die andere A r t der B ildung:

(1265) . . . čbto Ь у іъ o t׳b ja ta Ьгагь tv o i (1282) Jaroslav Ь уіъ u s ta v iN i u b iti.

Nach dem Schwunde des alten Ip f. blieb natürlich nur die zw eite A r t der B ild u n g bestehen, und diese behauptete sich ziemlich lange.

In den nordgroßrussischen D ialekten h ie lt sich die Form des Plsq. in der F u n ktio n des Präteritum s bis auf den heutigen Tag.

A llgem ein bekannt und von manchen Forschern als ein altes Plsq. ange- sehen ist der Satz, welcher den A n fa n g a lle r Märchen b ild e t — z il — b y l — , ein stereotyper Märchenanfang ähnlich dem deutschen — es w ar einm al — . W ir haben es hier aber nicht m it einem alten Plsq. zu tun. Diese Form w ird regelmäßig gebildet m it dem Part. prät. act. I I des H ilfsze itw o rte s und m it dem Part. prä t. act. I I des Zeitw ortes z iti, die beide die F un ktion des Präte- ritums haben, und so ist sie äußerlich gesehen ein Plsq. Sie w ird manchmal in den G ram m atiken als ein Überbleibsel des Plsq. bezeichnet (Sobolevskij:

Le kcii po is to rii russkogo jazyka. Moskau 1907, S. 329).1 Jedoch erheben sich hier bei näherer Betrachtung große Schwierigkeiten. Erstens kann man sich schlecht ein Plsq. gleich zu A n fa ng einer Erzählung denken. W ie diese Form h ier zu stehen kom m t, ohne zunächst irgendwelche Beziehung auf ein anderes P rä te ritu m aufzuweisen, w ird schon zu einer schwierigen Frage.

Zweitens ist die B ildung m it einem ip f. Verbum wenn auch n ich t aus- geschlossen, so doch zu problematisch, als daß sie o ft Vorkommen könnte. Aus diesen G ründen ist die E rklä ru n g naheliegend, wie sie M eyer2 angenommen

1So auch V o n d r á k , V.: Vergleichende Gram m atik der slav. Sprachen, II, S. 149, wo er schreibt: ״ Überreste leben noch jetzt in den Dialekten in der Funktion des einfachen Prät., so in Märchen žil — byl“. Auch P. J.

C e r n y c h : Istoričeskaja gram m atika russkogo jazyka. Moskau 1952. S.

228-229.

г M e y e r , K. H.: Histor. G ram m atik d. russ. Sprache. Bonn 1923.

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hatte, daß es sich um eine rhythm isch und musikalisch bedingte Sache handelt, die m it der grammatischen Seite der Sache wenig zu tu n hat. M an kann sich z. B. zwei ö fte r vorkommende Anfangssätze in Märchen vorstellen, einen m it dem A nfangsw ort — z il — und einen m it dem A n fa ngsw ort — b yl — .

Diese beiden Anfänge sind z. B. im Polnischen, w o es keinen einzigen stereotypen Märchenanfang gibt, geläufig. Fast jedes Märchen fängt im Pol- nischen entweder m it einem — b y ł sobie k ró l — , oder m it einem — żył sobie k ró l — an. Es ist anzunehmen, daß diese beiden Sätze im Russischen im Laufe der Z e it zu einer Einheit verschmolzen sind. D azu kam noch, daß sich — z il — auf — b y l — reim te und dem Satz eine R h y th m ik verlieh.

Überdies kann — z il — als eine Verstärkung zu — b y l — angesehen werden (vgl. das Substantivum z it’ë -b y t’ë). Dieser Satz am M ärchenanfang kann also nicht als ein Beweis fü r die Eigentüm lichkeit des PIsq. im Russischen angesehen werden.

Dagegen haben die Formen wie — ja b yva lo čita l — и. ä. nichts m it derr.

Plsq. zu tun, wie man vielleicht annehmen könnte, sondern es liegen hier selbständige Schaltsätze v o r: ja b yva lo č ita l.1 Dasselbe g ilt fü r — b y lo — , das man in dieser Bedeutung verwenden kann.

Tolstoj, L. (K in d h e it, S. 102): Ja b yva lo chotel p o čistif rukava k u rto čki.*

In der Literatursprache sind die Formen des Plsq. noch bis ins 16. Jh. zu verfolgen. D ie reichsten Belege bieten natürlich die früheren Jahrhunderte, später e rfo lg t ein deutlicher Rückgang dieser Form. A u d i das Plsq. an Stelle des einfachen Präteritum s fü r die Vergangenheit verschwindet je tz t aus der Schriftsprache und aus der Sprache der Gebildeten. D ie Frage nach der Echt- heit des Plsq. im Russischen muß hier unbeantw ortet bleiben. Das Verschwin- den des Plsq. gerade zu der Zeit, in der sich die eigentliche russische Sprache von der kirchenslavischen Sprache löste, spricht zu ungunsten des Plsq. D a- gegen spricht andrerseits zugunsten des Plsq. der Um stand, daß auch die- jenigen slavischen Sprachen, in welchen der E in flu ß des Kirchenslavischen n ich t vorhanden oder geringfügig w ar, das Plsq. bis a u f den heutigen Tag besitzen, w ie auch das Vorhandensein dieser Form in den anderen ostslavi- sehen Sprachen.

Es erhebt sich je tzt folgende Frage:

W arum ging das Plsq., falls es je eine echte russische Form w ar, unter?

In den slavischen Sprachen sind viele grammatische Formen, welche im U r- slavischen vorhanden waren, untergegangen. Es ist das nicht gleichzeitig in allen slavischen Sprachen geschehen, und manche slavische Sprache hat die betreffende Form bis auf den heutigen Tag bewahrt, doch zeigt sich überall

1 V o n d r á k , V.: Vergleichende Gram m atik d. slav. Sprachen, S. 149.

1 Dieselbe Bildung kommt auch vereinzelt im Poln. vor, meistens in den Dialekten oder dort, wo der Autor sich bemüht, die Sprache der einfachen Menschen nachzuahmen, z. B. Sienkiewicz, Henryk (Szkice węglem, S. 32):

To pomyślawszy, rozsunął gałęzie wiśniowe i już było chciał na kobiety za-

w o łać. . .

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die Tendenz, sich bestimm ter Formen zu entledigen. Diese Erscheinung w ird vo n E. Koschmieder in seiner A rb e it “ N auka o aspektach czasownika p o l- skiego” hinsichtlich der Zeitform en m it der B ildung des Aspektsystems in V e rb in d u n g gebracht, und w ir müssen dieses System, das fü r die E n tw icklung der slavischen Sprachen von größter Tragw eite ist, näher betrachten. Es ist das ein System, in dem zu jedem Verbum eine Bedeutungs-Dublette m it entgegen- gesetztem A spekt gebildet wurde, so daß von je tzt an jede Verbalbedeutung in z w e i dem Aspekt nach verschiedenen Verben vertreten w a r: einem perfek- tive n und einem im perfektiven. D e r perfektive Aspekt bezeichnet einen E in tr itt, d. h. daß ein Tatbestand m it der Richtungsbezogenheit Z u k u n ft- Vergangenheit vollendet vo rlie g t. D er im perfektive Aspekt dagegen bezeichnet ein “ W ähren” m it dem Richtungsbezug V ergangenheit-Zukunft, das unvollen- det ist. Nach dem Ausbau dieses Systems wurden Im perfektum perfektiver Verben und A o ris t im p e rfe ktive r Verben, wie sie Koschmieder in der oben- genannten A rb e it nennt, zu Formen “ innerer Spannung” 1. Sie verschwanden dann im Laufe der Z e it in fast allen slavischen Sprachen. A n und fü r sich ist ein Aspektsystem etwas anderes als das temporale System. Es ergaben sich jedoch Durchkreuzungen beider Systeme. Diese Durchkreuzungen sind fü r unsere Betrachtung, sofern sie das Plsq. betreffen, von W ichtigkeit. Wenn nun die beiden zu einem V orzeitigkeitsverhältnis gehörigen Tatbestände per- fe k tiv dargestellt werden, so ist hier dieses Z eitverhältnis nicht ausgedrückt und ve rla n g t daher meistens entweder das Plsq. oder einen H ilfsausdruck, um die Reihenfolge der Tatbestände zu veranschaulichen. Dieser Fall des Vorzeitigkeitsverhältnisses zweier p e rfe ktive r Verben erfordert also im Pol- nischen, wenn keine Zeitbestimmungen das V erhältnis klarlegen, das Plsq.

und weist auch den häufigsten Gebrauch dieser Form im Polnischen auf, z. B.

G ó rn ic k i, L. (D w o rza n in polski, S. 132): M am y to w księgach, iż Pitagoras subtelnym dowcipem tego doszedł, ja k o Herkules, k tó ry b y l siła la t przed nim um arł b y ł naw zw yz w ie lk i. . .

Es steht in den Büchern, daß Pythagoras s p itz fin d ig herausgefunden hat, daß H erkules, der viele Jahre v o r ihm gestorben w a r . . .

O d e r m it einem H ilfsausdruck, wie Prus, В. (L a lka I, Ende d. X I I I . K a p .): Za jakie szczęście? spytał Ignacy. A le W okulski już wyszedł przez tyln e d rz w i.

F ü r welches Glück? fragte Ignacy. A ber W okulski w a r bereits durch die H in te rtü r hinausgegangen.

Anders liegen die Verhältnisse, wenn Vorvergangenheit und Vergangenheit durch zwei verschiedene Aspekte vertreten sind, also in der Reihenfolge E in tritt-W ä h re n oder umgekehrt auftreten. In der Reihenfolge Währen-

1 Diese Darstellung entnehm e ich dem Buch ״ Nauka o aspektach czasów-

nika polskiego“ von E. Koschmieder (Wilno 1934). Dort sind auch andere

Arten der Durchkreuzung des Aspektsystems mit dem temporalen System

besprochen.

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E in tr itt ist das Plsq. äußerst selten, wie überhaupt die B ild ung des Plsq. im Polnischen bei den im perfektiven Verben sehr selten ist. D ie Reihenfolge E in tritt-W ä h re n bedient sich zw a r des Plsq., aber in vie l kleinerem Ausmaße als die Reihenfolge zweier E in tritte . Dies können w ir, da dieser Unterschied nicht anders zu erklären ist, als eine Berührung des Aspektsystems m it dem tem poralen System betrachten. Das Währen des Tatbestandes in der V e r- gangenheit gegenüber dem E in tr itt in der Vorvergangenheit (beides durch P rä te ritu m wiedergegeben) ersetzt teilweise die tem porale Beziehung V e r- gangenheit-Vorvergangenheit (P räteritum -P lsq.).

Beispiele fü r die Verm eidung des Plsq. bei einem V orzeitigkeitsverhältnis m it Reihenfolge E in tritt-W a h re n aus dem Polnischen:

K aden-Bandrow ski (M iasto mojej m atki, S. 53): O d c h w ili, gdy przyszła depesza, ciągleśmy się p y ta li o ową jazdę.

Seit die Depesche angekommen w ar, fragten w ir ständig nach jener Reise.

Kossak, Z. (Bez oręża, I I , S. 95): Choć południe m inęło, żar nie ustę- pow ał.

O b w o h l die M ittagszeit vorbei w ar, ließ die H itz e nicht nach.

D ie Beziehung der beiden Handlungen zueinander ist in beiden Beispielen durch den Unterschied der Aspekte genügend ausgedrückt. D ie erste H andlung ist jeweils in der Vergangenheit bzw. Vorvergangenheit abgeschlossen, während

die zw eite sich noch im Währen befindet.

Im Deutschen müssen w ir die Reihenfolge beider H andlungen durch den Unterschied der Tem pora klarmachen: “ O bw o hl die M ittagszeit vorüber w ar, ließ die H itz e nicht nach” . Genau so ist es im ersten Beispiel: Zunächst w a r die Depesche angekommen, dann fragten w ir ständig nach dieser Reise. Diese Z e itfo lg e w ird durch den Unterschied E in tritt-W a h re n im Polnischen schon ausgedrückt, und es w ird schon aus dem Aspekt verstanden, daß es sich hier nicht um zwei gleichzeitige Tatbestände handelt. Bei den Übersetzungen in Sprachen, welche dieses Aspektsystem nicht besitzen, muss dieser Unterschied tem p oral (Plsq.) wiedergegeben werden.

Bis zu einem gewissen Grade ersetzt das Plsq. im Slav, die früh er schon genannte P a rtiz ip ia lk o n s tru k tio n , nämlich d o rt, w o die Vorvergangenheit durch ein perfektives Verbum wiedergegeben werden kann.

Bei der P e rfe k tiv itä t, d. h. einer vollendeten H a n d lu n g , sind die beiden Formen Plsq. und Part. prät. vertauschbar. Das Gemeinte ist in beiden Fällen die Vorvergangenheit. Beispiele aus dem Russischen und Polnischen sind schon oben gegeben worden.

Bei den Verben m it im perfektivem Aspekt f ä llt diese M öglichke it der Be- Zeichnung der Vorvergangenheit durch ein P a rtiz ip im Polnischen weg.

Sienkiewicz, H . (R odzina Połanieckich I I , S. 79): Z d a w a ło mu się teraz, że kocha M a ryn ię tak jak kochał ją daw niej przed śmiercią L itk i.

Es schien ihm jetzt, daß er M a ryn ia so liebe, wie er sie früh er vo r Litka s Tode geliebt hatte.

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Im m e rh in ve rrin g e rt die P a rtiz ip ia lk o n s tru k tio n , indem sie m it dem per- fe ktive n Plsq. vertauschbar ist, die N o tw e n d ig ke it, das Plsq. zu gebrauchen.

A lle diese Faktoren können zum Schwund des Plsq. im Russischen bei- getragen haben. D er Ausbau des Aspekts^tem s, ,w ie er oben geschildert wurde, mag so, wie er sich auf die E rhaltung anderer temp. Formen nach- te ilig ausgew irkt hat, auch das Plsq. negativ beeinflußt haben. Z w a r gehört das Plsq. nicht zu den Formen der “ inneren Spannung” , doch mag der Schwund des Aorists und des Im perfektum s, d. h. also ein Zusammen- sdirum pfen des Tempus-Systems, audì den S diw und des Plsq. m itb e e in flu ß t haben. E in anderer G rund konnte die Vertauschbarkeit des perfektiven Plsq.

m it dem P art. prä t. gewesen sein, wobei zu erwähnen ist, daß das Plsq.

im p e rfe k tiv e r Verben auch in der früheren Z e it im Slavischen selten w ar.

Von dieser Tendenz der Beseitigung des Plsq. bei den Verben m it im per- fe ktive m Aspekt w ird noch unten die Rede sein. D ie D urchkreuzung des Aspekt-Systems m it dem temporalen System, wie sie oben besprochen w o r- den ist, mag also ein G rund fü r den Schwund des Plsq. im Russischen ge- wesen sein.

In den beiden anderen ostslavischen Sprachen, dem Ukrainischen und dem Weißrussischen, t r it t das Plsq. fa k u lta tiv auf. Die Nachbarschaft des Polnischen mag die E rhaltung dieser Form im Gegensatz zum Russischen gefördert haben.

Auch die südslavischen Sprachen verwenden das Plsq. fa k u lta tiv . D ie Verwendung des Plsq. ist hier auch im Vergleich zu den früheren Jahrhun- derten v ie l seltener geworden.

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I I . D A S P L U S Q U A M P E R F E K T U M I M H E U T IG E N P O L N IS C H D e r zw eite T e il dieser A rb e it behandelt das Plsq. im Polnischen. Den Ausgangspunkt dieser Betrachtung b ild e t das heutige Polnisch. Die historiche E n tw ic k lu n g des Plsq. im Polnischen w ir d dann gesondert dargestellt werden.

Ich werde m id i im vorliegenden T eile dieser A rb e it vornehmlich m it folgenden Fragen befassen:

1. W ie w ir d das Plsq. im Polnischen gebildet und im allg. verwendet?

2. W ie ist das gegenseitige V e rh ä ltn is von Plsq. und P räteritum , den beiden Ausdrücken der Vorvergangenheit?

3. In w ie fe rn w ird das Plsq. vom A spekt beeinflußt?

W ie in allen slavischen Sprachen, die diese Form kennen, w ird das Plsq.

im Polnischen m it dem -1-Part. des betreffenden Z eitw ortes, das heute zugleich die Form des P räteritum s ist, und m it dem P rä te ritu m des H ilfs z e it־

wortes być gebildet, z. B. poszedłem b y ł — ich w a r gegangen.

Das Plsq. t r i t t im Polnischen f a k u l t a t i v auf, und es erhebt sich die Frage, ob sonst noch F aktoren beim Gebrauch des Plsq. eine Rolle spielen.

Das erste, was bei der Erforschung einer A n z a h l von Fällen in die Augen sprin gt, ist eine stilistische E igentüm lichkeit. Sie kann fü r die Feststellung des Grades der V e rb re itu n g des Plsq. im Polnischen aufschlußreich sein. Es lä ß t sich nämlich zeigen, daß das Plsq. ein M e rk m a l einer bis zu einem gewissen Grade feierlichen Sprache ist. So verw endet es z. B. Krasiński in seinen in Prosa geschriebenen D ram en (Iry d io n ). D ie Romane Żeromskis weisen eine sehr umfangreiche A nw endung des Plsq. auf, auch Sienkiewicz gebraucht es häufig. Dagegen fe h lt es, soweit ich feststellen konnte, v ö llig bei Prus (A leksander G ło w a c k i), der im Vergleich zu Żeromski bewußt eine schlichte, fast alltägliche Sprache schreibt, was aber durchaus keine Regel ist.

So wendet z. B. Z o fia Kossak bei ih re r archaisierenden Sprache kein Plsq.

an, dagegen w ird es von einem E rzä h le r w ie K aden-B androw ski in seinen Jugendbüchern hä u fig gebraucht. Deshalb muß beachtet werden, daß es im großen und ganzen eine E ige ntü m lich keit des hohen Stils sein kann, aber nicht sein muß. Es kann im m erhin als ein H in w e is gelten, wenn man auf der Suche nach dem Plsq. im Polnischen ist.

Das Polnische kann das Plsq. sowohl von ip f. w ie auch von perf. Verben bilden. T ro tzd e m ist es, wenn man die gegenwärtigen Verhältnisse betrachtet, frag lich, ob in diesem Falle heute noch beide Aspekte im Gebrauch sind. Im heutigen Polnisch (und zu einem hohen G rade w a r dies der Fall auch schon im Altpolnischen) ist die B ild u n g des Plsq. n u r von den perf. Verben üblich.

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V on einem ip f. V erbum ko m m t es n u r sporadisch vo r. Dies muß gleich zu A n fa n g der ganzen Untersuchung bem erkt werden. W ir werden uns deswegen, um M ißverständnisse zu vermeiden, n u r m it dem Plsq. der perf. Verben be- fassen und auch die Gegenbeispiele, in denen die V orvergangenheit durch das P rä te ritu m vertreten ist, n u r von p e rf. Verben bringen. D a das Plsq. von den ip f. Verben nu r sporadisch a u ftr itt, w ir d es als eine Besonderheit ange- sehen werden. Ich w ill diese Besonderheit aus der Gesamtbehandlung heraus־

nehmen und in einem eigenen A bschnitt an H a n d von M a te ria l illu strie re n . Es b le ib t hier die Frage zu klä re n, w arum das Plsq. ip f. Verben so selten gebildet w ird . Vorausgeschickt muß werden, daß eine Form , w ie es das Plsq.

im Polnischen ist, w enig w iderstandsfähig ist und leicht verschiedenen E in - flüssen v e rfä llt.

O hne Z w e ife l haben a u f den R ückgang des Plusquam perfekts der ip f.

Verben diejenigen Form en e in g e w irk t, in denen eine Regelung nach dem Aspekt vorgenommen w orden w a r. Dies sind vornehm lich die Formen der

“ inneren Spannung*4 : P art. präs. und P art. p rä t. Bei diesen Formen (im Ge- gensatz zum Russischen, w o sie n u r ausgeglichen w orden sind) ist die Span- nung im Polnischen beseitigt w orden, indem das P art. präs. nunm ehr von ip f.

Verben und das Part. prä t. von p f. Verben gebildet w ird . D a das P art. prät.

dem Plsq. in seiner F u n k tio n in gewissen Fällen gleichkom m t und n u r von perf. Verben gebildet werden kann, hat es vie lleich t a u f das Plsq. e in g e w irkt, obw ohl das Plsq. an und fü r sich keinerlei innere Spannung hat und w ie das P räteritum sowohl von ip f. Verben w ie auch von perf. durchaus denkbar ist.

Ferner kann hier auch noch eine u n kla re V o rste llu n g von einer ähnlichen Trennung nach dem A spekt im F u tu ru m nicht ohne E in flu ß gewesen sein.

Schließlich muß noch in E rw ägung gezogen werden, daß das Plsq. im Laufe der Jahrhunderte den U m fa n g seiner W irk s a m k e it deutlich eingebüßt hatte.

Es könnte daher sein, daß der v ö llig e Schwund dieser Form gerade bei den ip f. Verben einsetzt. Dagegen w ü rd e allerdings der U m stand sprechen, daß auch in früheren Zeiten das Plsq. der ip f. Verben sich in einer verschwindend kleinen Zahl gegenüber dem Plsq. der perf. Verben befand. D a ru m w ollen w ir auch bei der Untersuchung der historischen E n tw ic k lu n g des Plsq. im Polnischen diesen F all im m er herausheben.

1. Gebrauch des Plsq

.

nach Zeitadverbien

Wenden w ir uns zunächst der D a rste llu n g der V orvergangenheit m it H ilfe eines Präteritum s zu, jener A nw endung also, bei welcher das Verständnis des Lesers bzw. des Gesprächspartners vorausgesetzt w ird , und z w a r zunächst in besonders krassen Fällen, die die N o tw e n d ig k e it einer form elle n Umsetzung

1 s. o., S. 17.

(23)

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v o r Augen führen: nämlich nach den Um standsw örtern, welche eine Bezeich- nung der vergangenen Z eit in sich tragen, den sog. Zeitadverbien, wie już, jeszcze, niegdyś, od dawna, swego czasu usw. Im Gegensatz zum Russischen, das die M öglichkeit einer form ellen Bezeichnung fü r die Vorvergangenheit nicht besitzt, steht die W ahl der sprachlichen M itte l im Polnischen fre i. Doch vie lle ich t eben deswegen, w eil eine Form wie das Plsq. hier vorhanden ist, b le ib t, besonders in allen diesen Fällen, ein G efühl von etwas Unausgespro- ebenem oder vielleicht Nicht-ganz-Ausgesprochenem. Das geschieht besonders dann, wenn die Handlungen, welche ja beide in der Vergangenheit liegen, beide den perf. Aspekt haben und durch ein solches Um standswort als nicht gleichzeitig voneinander unterschieden werden.

Prus, В. (L a lka I, Ende des X I I . K a p .): W o ku lski cicho gwiżdżąc za- sadził kapelusz i oparłszy rękę na ram ieniu starego przyjaciela o d p a rł: Po- słuchaj, gdyby mi się ziemia rozstąpiła pod nogami . . . rozumiesz. G dyby m i niebo m iało zaw alić się na łeb nie cofnę się . . . rozumiesz? . . . za takie szczęście oddam ż y c ie . . . Za jakie szczęście? spytał Ignacy. Ale W okulski ju ż wyszedł przez tyln e d rzw i.

Leise pfeifend setzte W o ku lski den H u t auf und, die H and auf die Schulter des alten Freundes legend, antw ortete er: H öre, wenn sich m ir die Erde unter den Füßen öffnen würde . . . verstehst D u. Wenn m ir der H im m el a u f den K o p f fallen sollte, ich werde nicht weichen . . . verstehst D u ? . . . fü r solch ein G lück gebe ich mein Leben . . . F ür welches Glück? fragte Ignacy (

spytał),

aber W okulski w a r schon durch die H in te rtü r hinausgegangen.

Prus meidet konsequent den Gebrauch des Plsq. D ie Beziehung der beiden Tatbestände zueinander (spytał und wyszedł), die fo rm e ll unausgedrückt ge- blieben ist, w ird vom A u to r durch die Zufügung des Wortes już deutlich gemacht. Das W o rt już b irg t in sich einen B e g riff der Vorvergangenheit. Ohne dieses ju ż wäre der ganze Satz leicht m ißverständlich, denn dann könnte der E in d ru ck entstehen, als seien die beiden H andlungen — spytał und wyszedł

— gleichzeitig. Es muß noch bemerkt werden, daß dieser Satz am Schluß des K a p ite ls steht, somit also keine E rklä ru n g mehr fo lg t.

Das Russische würde an dieser Stelle auch ein uže verwenden müssen.

Das W o rt już trennt die beiden Handlungen spytał und wyszedł voneinander.

Es ist ein synthetisches M itte l, das an Stelle des Plsq. t r it t , um die V o rv e r- gangenheit auszudrücken. Trotzdem ist sie dam it nicht deutlich genug aus- gedrückt, vielleicht eben deswegen, w eil im Poln. eine eigene Ausdrucks- m öglichkeit fü r die Vorvergangenheit, mindestens der perf. Verben, besteht.

D ie Zeitadverbien verlangen im Gegenteil gerade eine form elle Bezeichnung der Vorvergangenheit, und sie ist meistens nach ihnen häufiger durch das Plsq. vertreten als in anderen Fällen. Es folgen nun drei Beispiele m it dem Plsq. nach już .Das V erhältnis 1:3 würde ungefähr auch der H ä u fig k e it der A nw endung in der klassischen L ite ra tu r entsprechen.

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S ienkiew icz, H . (Q uo vadis? I l l , K ap. X I X , S. 183): Cesarz udał się b y ł ju ż na spoczynek, lecz T y g e llin czekał i ujrzaw szy nieszczęsnego Greka, p o w ita ł go z tw a rzą spokojną ale złowrogą.

D e r Kaiser hatte sich schon zu r Ruhe begeben, aber T y g e llin wartete, und als er den unglücklichen Griechen e rb lic k t hatte, begegnete er ihm m it ruhigem, aber feindseligem Gesicht.

O rzeszkow a, E. (N a p ro w in c ji, K ap. I, S. 11): Znać b yło , że ty lk o co w ło ż y ł czarny surdut, k tó ry m iał na sobie, bo jeszcze p o p ra w ia ł i obciągał p o ły , co c h w ila niosąc też rękę do kraw ata, którego węzeł z pośpiechem zaw iązany, ju ż się b y ł praw ie rozw iązał.

M an sah es ihm an, daß er den schwarzen Rock, den er trug, soeben an- gezogen hatte, denn er streifte und glättete seine Seiten, und alle Augenblicke berührte er m it der H a nd seinen Schlips, dessen Knoten, in Eile gebunden, schon beinahe aufgegangen war.

D ie nächsten zw ei Beispiele stammen aus einem noch nicht in Buchform erschienenen Roman von M arshall Bruce, abgedruckt in ״ Słowo k a to lic k ie ” v. 7. und 14. Ju n i 1953.

Bruce, M arsh all (C ud ojca Malachiasza): Szanowny H u m p h re y H a m ilto n nie należał do rzędu lu d zi nieuprzejmych. To praw da, że przeczytał b y ł już całe tom y a n tro p o lo g ii oraz dzieł m etafizycznych i przyszedł do przekona- nia, że Stary i N o w y Testament w dużej mierze przesadza, m ówiąc o dzie- jach duchow ych skromnego, mało znaczącego, o z b y t w yb u ja łe j fa n ta z ji, szczepu koczownicznego.

D e r ehrw ürdige H um p hrey H a m ilto n gehörte nicht zu den unhöflichen Menschen. Es ist w ahr, daß er schon ganze Bände von anthropologischen und metaphysischen W erken durchgelesen hatte und zu der Überzeugung gelangt w a r, daß das A lte und das Neue Testament vie l übertreiben, indem sie von der Geistesgeschichte eines bescheidenen, wenig bedeutenden und m it einer wuchernden Phantasie ausgestatteten Wanderstammes berichten.

M it dem Z eitadverb właśnie ebd.: A ponieważ po płyn ęły dalej, uchw ycił je chudy handlarz jaj, k tó ry właśnie skończył b ył swoją drugą kolejkę.

U n d w e il sie w eiterflogen, fin g sie der dünne Eierhändler auf, der soeben sein zweites Glas geleert hatte.

M it dem Z eitadverb jeszcze: Krasiński, Zygm unt (Iry d io n . A nm . z. T . I, S. 163): U G re kó w kobiety jeszcze nie b y ły doszły europejskiej wolności, coś jeszcze wschodniego zostało w sposobie ich życia.

Bei den Griechen waren die Frauen noch nicht zu r europäischen Freiheit gelangt, etwas Orientalisches w ar noch in ihrer Lebensweise geblieben.

In der ersten H ä lfte des Satzes bedient sich der A u to r des Plsq. nach einem Zeitadverb, in der zweiten dagegen verzichtet er auf eine form elle Bezeich- nung.

Eine H ervorhebung der Z citfo lg e durch die Zeitbestimmung w swoim czasie b rin g t der folgende Satz:

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Sienkiewicz, H . (Bartek zwycięzca, S. 239): B yło tez nieco długów za- ciągniętych u ko lo n isty Justa, Niemca, k tó ry w Pognębinie z a k u p ił b y ł w sw oim czasie u dw oru kilkanaście m orgów nieużytku, a teraz m iał najlepsze w całej wsi gospodarstwo.

Es gab auch Schulden bei dem Kolonisten Just, einem Deutschen, der seinerzeit in Pognçbin etliche Tagw erk Brachland vom Gute gekauft hatte und je tz t die beste Bauernwirtschaft im ganzen D o rf besaß.

O b w o h l Sienkiewicz nach den Zeitbestimmungen meistens das Plsq. h in - zusetzt, ist dieser Gebrauch auch nu r fa k u lta tiv , wie aus folgendem Beispiel hervorgeht:

Sienkiewicz, H . (Q uo vadis? I I I , K ap. X X X , S. 214): G d yb y cesarz b y ł in n ym człowiekiem , m yślałbym nawet, że zaniechano dalszych prześladowań ze w zględu na tw oje z nim pow inow actw o przez tę wnuczkę, k tó rą Tyberiusz oddał swego czasu jednemu z W inicjuszów .

W äre der Kaiser ein anderer Mensch, würde ich sogar denken, daß man die V erfolgung eingestellt hätte m it Rücksicht auf deine Verschwägerung m it ihm durch jene E nkelin, die Tiberius ehemals einem der V in ic ii gegeben hatte.

Ich führe Belege m it ähnlichen Zeitbestimmungen an: swego czasu, od daw na, niedawno, niegdyś.

Das erste stammt aus dem W erk eines ganz modernen Verfassers, Koestler, A . (K ru c ja ta bez krzyża — O rig .: A r r iv a l and D eparture, übers, von H e r- lin g -G ru d ziń ski. Rom 1948 im V erlag “ In s titu t L ite ra c k i” , S. 238): I czy P io tr nie p rzyzn a ł się sam, że gdy go aresztowano stracił już b y ł od dawna w iarę w sprawę?

U n d hat P io tr nicht etwa selbst zugegeben, daß er, als man ihn verha f- tete, schon längst den Glauben an die Sache verloren hatte?

Krasiński, Z. (Iry d io n . Anm . z. T. I.): Jako Scemis w dała się b yła we wszystkie czary, symbole rozwiązłości wschodnie, tak Mammea od dawna poszła b yła drogą idealizm u, filo z o fii neoplatonskiej i nauk chrześcijańskich.

W ie Scemis sich in alle Zaubereien und die Unzuchtsym bole des Ostens v e rtie ft hatte, so hatte Mammea seit langem den Weg des Idealismus, der neuplatonischen Philosophie und der christlichen Lehren eingeschlagen.

Ebd.: Wieszczbiarze syryjscy od dawna b y li zgadli, że ich A rcyka p ła n niezw yczajną śmiercią zakończy życie, przepow iadali mu więc zawsze, że sam się zabije do czego on sobie b y ł różne przygo tow ał narzędzia.

D ie syrischen Hellseher hatten längst erraten, daß ih r Erzpriester sein Leben m it einem unnatürlichen Tod beenden würde, sie prophezeiten ihm deswegen, daß er sich töten werde, wozu er sich verschiedene Werkzeuge vorbereitet hatte.

Wassermann, Jak. [Gänsemännchen] (Gęsiarek, übers, von M arceli T a r- now ski, I I , S. 154): A le zachowanie D o ro ty kazało się obawiać oporu. B y ł

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