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Nr. 10/2019 14. März 2019

DGB-Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Equal Pay – Gleicher Lohn für Frauen und Männer!

„Hier und jetzt: 21 Prozent weniger!“ - Was sich wie eine Rabattschlacht im Handel anhört, ist leider bittere Reali- tät, wenn es um die unterschiedliche Bezahlung von Frauen und Männern geht. Denn die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern, auch Gender Pay Gap genannt, be- trägt in Deutschland nach wie vor mehr als ein Fünftel.

Seit 12 Jahren wird in Deutschland der sogenannte Equal Pay Day begangen, um auf die geschlechtsspezifische Lohnlücke hinzuweisen. Dieses Jahr fällt er auf den 18. März und markiert symbolisch die Lohnkluft. Statis- tisch ergeben sich 77 Tage, die Frauen unentgeltlich ar- beiten. Damit ist der Gender Pay Gap auch im internati- onalen Vergleich hierzulande außerordentlich hoch.

Dabei variieren die Verdienstunterschiede je nach Wirt- schaftszweig stark. Während beispielsweise im Gastge- werbe die Lohnlücke „nur“ 7 Prozent beträgt, erhalten Frauen in der Kunst- und Unterhaltungsbranche 32 Pro- zent weniger als ihre männlichen Kollegen (siehe Abbil- dung). Doch damit nicht genug: Selbst nach dem Job ist für Frauen oftmals noch nicht Schluss. Denn zuhause wartet dann noch die Hausarbeit. So leisten Frauen durchschnittlich täglich rund 90 Minuten mehr unent- geltliche Hausarbeit als Männer – die Länge eines Fuß- ballspiels.

Frauen und Männer unterscheiden sich im Verlauf ihrer Erwerbsbiografien und der Berufswahl. Der Einfluss die- ser Faktoren ist vorhanden, aber mitnichten als individu- elle Entscheidung der Frauen abzutun, sondern vielmehr strukturell angelegt. Frauen unterbrechen ihre Erwerbs- tätigkeit familienbedingt durch z. B. Elternzeit oder Pflege von Angehörigen häufiger und länger als Männer.

Auch typische Rollenbilder beeinflussen die Berufswahl.

Weniger Lohn im Erwerbsleben bedeutet auch weniger Rente im Alter. So erhalten Frauen im Durchschnitt etwa 50 Prozent weniger Alterssicherungseinkommen als Männer. Deutschland bildet hierbei das traurige Schluss- licht unter den OECD-Staaten. Die geplante Grundrente wird der Rentenkluft zumindest etwas entgegenwirken können, da von der Rente besonders Frauen profitieren werden.

Klar ist: Wir brauchen endlich Rahmenbedingungen, die Männern und Frauen die gleiche Teilhabe an Erwerbs- und Sorgearbeit ermöglichen und Arbeitszeitreduzierun- gen sozial absichern. Das Gesetz zur Brückenteilzeit ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber nach jetziger Ausgestaltung nicht ausreichend, da zu viele Frauen aus- geschlossen sind. Auch muss zwingend das Entgelttrans- parenzgesetz verbindlicher gestaltet werden, welches die Betriebe zur Überprüfung ihrer Entgeltpraxis verpflichtet.

Von einer Aufwertung sozialer Berufe würden insbeson- dere Frauen, die in großer Mehrheit hier arbeiten, profi- tieren. Es zeigt sich ebenso, dass dort, wo nach Tarifver- trag bezahlt wird, die Lohnlücke schmilzt. Somit führt eine stärkere flächendeckende Tarifbindung, die auch politisch unterstützt werden kann, zu einem Abbau der Unterschiede. Es bleibt viel zu tun, bis der Equal Pay Day auf den 1. Januar fällt.

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