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Archiv "Ausländische Gäste: Wertvolle Impulse" (29.05.2009)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 22⏐⏐29. Mai 2009 A1113

D

ie Delegation der ausländi- schen Gäste war in Rekord- zahl angereist. Mehr als 50 Teilneh- mer aus 16 Ländern hatten sich auf Einladung der Bundesärztekammer (BÄK) eingefunden, um zu verfol- gen, welche Themen die deutsche Ärzteschaft zurzeit bewegen, aber auch, um sich Anregungen für Reform- anstöße im eigenen Land zu holen.

Besonders stark vertreten war diesmal die Delegation aus Bosnien- Herzegowina mit Vertretern aus den zehn bosnisch-herzegowinischen Kan- tonen sowie der Republik Srpska, die den Besuch in Mainz unter anderem dazu genutzt hätten, vertiefende Ge- spräche mit der BÄK über den Auf- bau einer Dachorganisation der ärzt- lichen Selbstverwaltung in Bosnien- Herzegowina nach deutschem Vor- bild zu führen, erklärte Ramin Parsa- Parsi, Leiter des Auslandsdienstes der Bundesärztekammer.

Die Vertreter Russlands hatten erstmals einen eigenen Dolmetscher mitgebracht, um den Debatten besser folgen zu können. Für die übrigen ausländischen Gäste stand eine Si- multanübersetzung in Englisch zur Verfügung. „Das hat sicherlich mit zu der gestiegenen Teilnehmerzahl bei- getragen“, meinte Parsa-Parsi.

Auf besonderes Interesse stießen die Diskussionen wieder bei den süd- osteuropäischen Staaten – darunter

erstmals Mazedonien und Serbien.

Vor allem für die Länder des ehemali- gen Ostblocks liefere der Deutsche Ärztetag wertvolle Impulse, weiß Parsa-Parsi. In diesem Jahr galt dies insbesondere für die Themen Priori- sierung medizinischer Leistungen, die Definition des Arztberufs sowie den Stand der Weiterbildung.

Denn die Probleme im Gesund- heitswesen sind, das bestätigten die ausländischen Delegationen, fast überall die gleichen: die Knappheit der finanziellen Mittel, eine überbor- dende Bürokratie sowie Eingriffe sei- tens der Politik, die die Probleme der Gesundheitssysteme eher verschär- fen anstatt sie zu lösen.

Beeindruckt vom regen Mei- nungsaustausch der Ärztetagsvertre- ter und den demokratischen Abstim- mungsverfahren zeigten sich aber nicht nur die Vertreter europäischer Länder, sondern auch die Delegierten aus den USA und Brasilien. Für beide Länder war es die zweite Teilnahme an einem Deutschen Ärztetag.

Dr. José Luiz Gomes do Amaral, Vorstandsmitglied des Weltärztebun- des (World Medical Association, WMA) und zugleich Präsident der Brasilianischen Ärztevereinigung, betonte, dass er es nicht zuletzt vor dem Hintergrund der derzeitigen Wirtschaftskrise für unerlässlich hal- te, Ärzte in die Diskussionen um die

Verteilung der Mittel und die Festle- gung von Leistungen stärker einzu- beziehen. Der ehemalige Präsident der Amerikanischen Ärztevereini- gung AMA und Vorsitzender des Ra- tes der WMA, Dr. J. Edward Hill, machte deutlich, dass in den USA seit Langem über die Priorisierung von medizinischen Leistungen diskutiert werde. Im Bundesstaat Oregon sei bereits vor 20 Jahren ein entsprechen- des Konzept auf den Weg gebracht worden. „Eine Prioritätensetzung ist für amerikanische Ärzte allerdings nur akzeptabel, wenn sie auf einer unabhängigen, wissenschaftlichen Grundlage erfolgt“, betonte Hill.

Derzeit treibe die US-Ärzte die Sorge um die Auswirkungen der ge- planten Gesundheitsreform um. Sie seien aber optimistisch, unter der neuen Regierung mehr Einfluss auf gesundheitspolitische Entscheidun- gen nehmen zu können, sagte Hill.

Die Verantwortung der Ärzte- schaft dürfe aber nur so weit gehen, wie ihr Mandat reiche, betonte Dr.

med. Otmar Kloiber, Generalsekretär der WMA. Das Modell der ärztlichen Selbstverwaltung, so Kloiber weiter, sei einer staatlichen Steuerung des Gesundheitswesens überlegen. In vielen Ländern sei aber die Tendenz erkennbar, die Verantwortung für durch die Politik verursachte Pro- bleme auf die Ärzte abzuwälzen, kritisierte Kloiber. Auch bemängelt er, dass derzeit zu viel Geld in Bran- chen wie den Bankensektor gepumpt werde, statt in Dienstleistungsbe- reiche wie das Gesundheitswesen.

Nur eine Gesellschaft, die das Poten- zial des tertiären Sektors erkennen würde, könne wirtschaftlich erfolg-

reich sein. I

Petra Spielberg

AUSLÄNDISCHE GÄSTE

Wertvolle Impulse

Die Gruppe der ausländischen Gäste auf dem Deutschen Ärztetag wird größer. Die Probleme der Ärzte ähneln sich.

1 1 2 . D E U T S C H E R Ä R Z T E T A G

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