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Archiv "Börsebius: Es gibt doch noch Gewinner" (21.11.2008)

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A2544 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 47⏐⏐21. November 2008

G E L D A N L A G E

werden es schon ahnen: Das Port- folio ist nahezu komplett bestückt mit Zertifikaten. Als schamhaftes Feigen- blatt, oder was weiß ich, als ein seriöses professionelles Aufbäumen, sind dann noch für fünf Prozent des gesamten Depotwerts solide Aktien in dem ausgebombten Vermögen- status auszumachen. Das wirklich Erschreckende an der Geschichte ist aber damit noch nicht erzählt, längst nicht. Ich weiß ja nicht, wie alt der Anlageberater in dem Fall war, mög- licherweise ein blutjunger Bursche, ist auch nahezu egal, weil die Ver- kaufsvorgaben eh für alle gleich sind.

Aber die Kundin: Mit stolzen 97 Lenzen dürfte sie für Zertifikate mit an Sicherheit grenzender Wahr- scheinlichkeit genau die Falsche ge- wesen sein.

Bei alledem darf nicht vergessen werden, dass es auch in diesen düs- teren Zeiten Leute gibt, die von der Finanzmarktkrise profitieren, und dabei sind beileibe nicht nur die

Sparbuchinhaber, denen Sicherheit vor Rendite ging und die sich heute keinen traurigen Blicken in ihr De- pot hingeben müssen.

Vor allem profitieren Häuslebau- er, die Käufer von Eigentumswoh- nungen und Leute, bei denen eine Verlängerung ihres Hypothekenkre- dits ansteht. Der Zwang der Noten- banken, mit Zinssenkungen der Fi- nanzmarktkrise zu entrinnen, aber auch der lahmenden Wirtschaft auf die Sprünge zu helfen, führt derzeit zu historisch niedrigen Finanzie- rungskosten. Es gibt, allen Unken- rufen zum Trotz, bei den Immobili- enkrediten auch keine Engpässe, aber es werden – was ja auch richtig ist – keine Hundertprozentfinanzie- rungen mehr gewährt.

Der schlaue Kunde schließt also sein Immobiliendarlehen bald- möglichst mit langen Laufzeiten (zum Beispiel 15 Jahre um fünf Pro- zent effektiv) ab und vergisst bei al- ledem nicht, Sonderkündigungen zu vereinbaren, um möglichst flexibel agieren zu können.

Es gibt also doch noch Gewinner in der Finanzkrise, oder ihr zum Trotz. Alles eine Frage des Stand-

punkts. n

S

elbst in seriösen Talkshows werden derzeit reihum Vor- zeigeanleger präsentiert, denen Banken übel mitgespielt haben; ei- nem Familienvater mit drei Kindern und 3 000 Euro Brutto Monatsein- kommen wurden ebenso krumme Finanzprodukte verkauft wie dem risikoscheuen Rentner – Umsatz um jeden Preis ohne jedes Ansehen der Personen, deren Einkommen und ihrer Risikoprofile. Den Betrachter gruselt es dann so richtig schön. Sie- he da, es gibt neben mir noch Leute, die auch über den Tisch gezogen wurden, denen es überdies noch richtig dreckig geht.

Das ist alles nichts im Vergleich zu einem Fax, das mir gestern auf den Tisch flatterte, genauer zum dahin- terstehenden Schicksal. Es handelte sich um einen Depotauszug einer deutschen Bank, den Namen schrei- be ich aber lieber nicht, mit aufgelau- fenen Verlusten zwischen 40 und 60 Prozent bei manchen Werten. Sie BÖRSEBIUS

Es gibt doch noch Gewinner

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