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Archiv "Naloxon zur Behandlung der chronischen idiopathischen Obstipation" (22.07.1983)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Mammakarzinom

Schlußwort

Herr Köster stellt aus der Sicht des Strahlentherapeuten die uns be- kannte Literatur zur strittigen or- ganerhaltenden Therapie dar. Sei- ne Tabelle könnte ohne weiteres verlängert werden.

Eine Literaturübersicht von Blu- ming, Mai 1982, berichtet schon von weit über 5000 Patienten, de- ren Brustkrebs ohne Mastektomie behandelt wurde.

Überrascht bin ich, daß Herr Kö- ster die Mailänder Arbeitsgruppe um Veronesi nicht aufführt, die in einer kontrollierten und randomi- sierten Studie bei Tumoren unter 2 cm für die radikale Mastektomie und die Quadrantektomie mit Be- strahlung identische Ergebnisse zeigen konnte.

Trotzdem möchte ich an meinen Ausführungen festhalten. Auf das Für und Wider der einzeln ange- sprochenen Punkte möchte ich aber nicht mehr eingehen.

Ich verstehe Herrn Kösters Beitrag als einen wertvollen Hinweis auf die Leistungsfähigkeit der moder- nen Strahlentherapie an bestimm- ten Zentren.

Als Beitrag, die brusterhaltende Therapie als Alternative zur Stan- dardtherapie darzustellen, lehne ich ihn zur Zeit ab. Wird eine brusterhaltende Therapie ge- wünscht, sollte der Patientin die Teilnahme an einer multizentri- schen, kontrollierten und rando- misierten Studie empfohlen wer- den, um die Gleichwertigkeit die- ser wünschenswerten, aber noch ungenügend gesicherten Therapie gegenüber der modifiziert radika- len Mastektomie zu beweisen.

Privatdozent Dr. med.

Bernulf Günther Chirurgische Klinik des Klinikums Großhadern der Universität München Marchioninistraße 15 8000 München 70

FÜR SIE GELESEN

Rifampicin vermindert Effektivität und

biologische Wirksamkeit von Prednisolon

Rifampicin ist ein Leberenzym-In- duktor. Dies führt zu Interaktionen mit diversen Arzneimitteln ein- schließlich Antikoagulantien, Sul- fonylharnstoffen und Kontrazepti- va. Eine gleichzeitige Behandlung mit Prednisolon und Rifampicin ist erforderlich bei Auftreten von Tu- berkulose zusammen mit einer Er- krankung, die auf Steroide an- spricht, bei unklarer Diagnose oder gelegentlich auch bei schwe- rer Tuberkulose.

Zwei Patienten mit Atemwegser- krankungen wurden mit beiden Präparaten behandelt: Nach Ab- setzen von Rifampicin besserte sich ihr Zustand deutlich.

Sieben Patienten wurden beob- achtet, um die Wirkung von Rifam- picin auf die Pharmakokinetik von Prednisolon zu beurteilen.

Insgesamt erhöhte Rifampicin die Plasmaclearance von Prednisolon um 45 Prozent (p = 0,001) und reduzierte die dem Gewebe zur Verfügung stehende Arzneimittel- menge (Fläche unter der Plasma- konzentration-Zeit-Kurve) um 66 Prozent (p = 0,001).

Nach Ansicht der Autoren ist die Wirksamkeit von Prednisolon bei kombinierter Anwendung von Ri- fampicin und Prednisolon deutlich reduziert.

Rifampicin bleibt — so die Autoren

— ein nützliches Antituberkulose- Präparat. Eine Alternative für den Wechsel zu anderer Chemothera- pie wäre mindestens eine Verdop- pelung der Prednisolon-Dosis bei gleichzeitiger Rifampicin-Anwen- dung. Dpe

McAllister, W. A. C.; Thompson, P. J.; Al-Habet, S. M.; Rogers, H. J.: Rifampicin reduces effec- tiveness and bioavailability of prednisolone, British Medical Journal 286 (1983) 923-925, Dr.

W. A. C. McAllister, Chest Clinic, Westminster Hospital, London SW1, England

Naloxon zur Behandlung der chronischen

idiopathischen Obstipation

Opiatrezeptoren finden sich in der Submukosa und den myenteren Plexus des Gastrointestinaltrak- tes. Seit über 2000 Jahren ist be- kannt, daß natürliche Opiate wie Tinctura opii bei akuten und chro- nischen Duchfällen erfolgreich eingesetzt werden können.

Ausgehend von der Hypothese, daß eine idiopathische chronische Obstipation auf ein relatives oder absolutes Überangebot endoge- ner Opioide bzw. eine abnorme Bindung an spezifische Rezepto- ren der Darmwand zurückgehen könnte, wurden zwei Patienten mit langjähriger chronischer Obstipa- tion, die täglich Abführmittel, Sup- positorien und Einläufe benötig- ten, mit Naloxon oral bzw. per in- fusionem behandelt.

Beide Patienten sprachen auf die Behandlung prompt an, eine Pa- tientin setzte zum ersten Mal seit einem Jahr spontan ohne zusätzli- che Einläufe Stuhl ab. Der Effekt von Naloxon ließ sich im Doppel- blindversuch bestätigen. Angriffs- punkt scheinen Opiatrezeptoren der myenteren Plexus bzw. endo- krine Zellen des Verdauungstrak- tes zu sein.

Von Drogenabhängigen ist be- kannt, daß schwere Durchfälle und Bauchkrämpfe im Rahmen des Entzugs durch die Gabe von Naloxon ausgelöst werden kön- nen, während der Antagonist bei Gesunden keine gastrointestina- len Nebenwirkungen zeigt. Weite- re Untersuchungen werden zeigen müssen, bei welchen Formen der chronischen Obstipation eine Behandlung mit Naloxon sinn- voll ist.

Kreek, M.-J.; Schaefer, R. A.; Hahn, E. F.;

Fishman, J.: Naloxone, a specific opioid ant- agonist, reverses chronic idiopathic constipa- tion, Lancet I (1983) 261-263, Rockefeller Uni- versity and Cornell New York Hospital Medical Center, New York, NY 10021, U.S.A.

48 Heft 29 vom 22. Juli 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

Referenzen

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