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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 43

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26. Oktober 2012 735

M E D I Z I N

DISKUSSION

Geschlechterverhältnis in Studium und Weiterbildung

Gibis et al. stellen eine umfängliche Umfrage zur Be- rufserwartung von Medizinstudierenden vor, die her- vorragende Einblicke in die mögliche zukünftige Be- rufswelt von Ärzten in Deutschland bietet (1). Die Prä- ferenzen von Frauen und Männern zur künftigen Fach- arztweiterbildung unterscheiden sich für einige Fächer deutlich. Nur mit einer Betrachtung, die auch das Geschlechterverhältnis in der Grundgesamtheit berück- sichtigt, können die Auswirkung der Geschlechter - präferenzen auf die einzelnen Fachdisziplinen erfasst werden. Hierbei wird ersichtlich, dass aufgrund der Tatsache, dass mittlerweile circa zwei Drittel (in der Umfrage 64 %) der Medizinstudierenden weiblich sind, für einige Fächer wie zum Beispiel Gynäkologie mit über 90 % sowie Dermatologie und Pädiatrie mit circa 75 % ein relativ hoher Frauenanteil zu erwarten ist.

Dies birgt das Potenzial besonderer Herausforderungen für diese Fachdisziplinen (2–4). Die Fächer mit dem zu- künftig ausgewogensten Geschlechterverhältnis könn- ten hingegen die bisherigen „Männerdomänen“ Urolo- gie, Orthopädie und Radiologie mit einem Frauenanteil von circa 50 % werden. DOI: 10.3238/arztebl.2012.0735a

LITERATUR

1. Gibis B, Heinz A, Jacob R, Müller CH: The career expectations of medical students: findings of a nationwide survey in Germany.

Dtsch Arztebl Int 2012; 109(18): 327–32.

2. Buddeberg-Fischer B, Klaghofer R, Abel T, Buddeberg C: Swiss residents’ speciality choices—impact of gender, personality traits, career motivation and life goals. BMC Health Serv Res 2006; 6: 137.

3. Chang JC, Odrobina MR, McIntyre-Seltman K: The effect of student gender on the obstetrics and gynecology clerkship experience.

J Womens Health (Larchmt) 2010; 19: 87–92.

4. Gordon MB, Osganian SK, Emans SJ, Lovejoy FH Jr.: Gender differences in research grant applications for pediatric residents.

Pediatrics 2009; 124: e355–61.

PD Dr. med. Marc Dewey

Klinik für Radiologie, Charité Berlin, marc.dewey@charite.de

Ähnliche Ergebnisse

Mit Interesse haben wir die Originalarbeit von Gibis et al. gelesen. Diese bundesweite Befragung kommt bei den Themenbereichen „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ und „Berufswunsch“ zu ähnlichen Ergebnissen wie eine Befragung unserer Arbeitsgruppe Berufsfeld

des Kompetenzzentrums Allgemeinmedizin Baden- Württemberg(1–3). Diese Befragung wurde unter Me- dizinstudierenden in Baden-Württemberg (n = 12 062;

Rücklauf 11 %) mit einem validierten Fragebogen durchgeführt (1). In diesem Fragebogen wird im Ge- gensatz zur Studie von Gibis et al. nur eine Antwort- möglichkeit für den Facharztwunsch zugelassen. Die sechs am häufigsten genannten Wünsche waren Innere Medizin (11,7 %), Gynäkologie (9,8 %), Pädiatrie (9,6 %), Chirurgie (8,9 %), Anästhesiologie (7,8 %) und Allgemeinmedizin (6,8 %).

Der Vergleich der Umfragen zeigt einerseits eine deutliche Überlappung auf den Spitzenplätzen, wobei sich in unseren Daten deutlich mehr Studierende für Gynäkologie interessieren und etwas weniger für die Allgemeinmedizin. Andererseits wird durch den Ver- gleich mit den Ergebnissen unserer Studie auch die Gefahr einer Fehlinterpretation der Daten von Gibis et al., die sich aus der Methodik ergibt (Zulassen von Mehrfachantworten für den Facharztwunsch), deut- lich. Insgesamt ist für die unterschiedlichen Gebiete si- cherlich mit weitaus weniger interessiertem Nach- wuchs zu rechnen wie die präsentierten Daten sugge- rieren. Die Angaben für den Facharztwunsch rangier- ten in unseren Daten alle unter 11 %, was in keinem der großen Fächer ausreichen dürfte, um den Bedarf zu decken.

Alle Fächer müssten gleichermaßen daran arbeiten, ihr Fach an den Universitäten und die Arbeitsplätze der nachrückenden Ärztegeneration attraktiv zu gestalten.

Insbesondere für die Allgemeinmedizin ist das ein Wettbewerb mit Handicap, bedenkt man, dass es nur an der Hälfte der Medizinischen Fakultäten in Deutsch- land bisher überhaupt einen Lehrstuhl für Allgemein- medizin gibt. DOI: 10.3238/arztebl.2012.0735b

LITERATUR

1. Hermann K, Buchholz A, Loh A, Kiolbassa K, Miksch A, Joos S, Götz K:

Entwicklung, faktorenanalytische Überprüfung und psychometrische Evaluierung eines Fragebogens zur Gebietswahl von Medizinstudie- renden. Das Gesundheitswesen 2012; 74: 426–34.

2. Götz K, Miksch A, Hermann K, Loh A, Kiolbassa K, Joos S, Stein - häuser J: Berufswunsch „planungssicherer Arbeitsplatz“. Ergebnisse einer Online-Befragung unter Medizinstudierenden.

Dtsch Med Wochenschr 2011; 136: 253–7.

3. Kiolbassa K, Miksch A, Hermann K, Loh A, Szecsenyi J, Joos S, Goetz K: Becoming a general practitioner – Which factors have most impact on career choice of medical students? BMC Fam Pract 2011;

12: 25.

4. Gibis B, Heinz A, Jacob R, Müller CH: The career expectations of medical students: findings of a nationwide survey in Germany.

Dtsch Arztebl Int 2012; 109(18): 327–32.

PD Dr. med. Stefanie Joos, Dr. med. Antje Miksch,

Dr. sc. hum. Katja Hermann, Dr. med. Jost Steinhäuser, Dr. phil. Katja Götz Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung Arbeitsgruppe Berufs- feld Kompetenzzentrum Allgemeinmedizin Baden-Württemberg, Universitäts- klinikum Heidelberg

katja.goetz@med.uni-heidelberg.de

zu dem Beitrag

Berufserwartungen von Medizinstudierenden – Ergebnisse einer bundesweiten Befragung

von Dr. med. Bernhard Gibis, Dr. phil. Andreas Heinz, Prof. Dr. pol. Rüdiger Jacob, Dr. med. Carl-Heinz Müller in Heft 18/2012

Referenzen

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