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Archiv "Lokalisierung von Membranbefall bei diskoidalem und allgemeinem Lupus erythematodes" (14.05.1982)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Diabetesdiagnostik

läufig offen bleiben muß, ob das pa- thologische Testergebnis als Risiko- faktor oder als Risikoindikator anzu- sehen ist, berechtigen die engen Zu- sammenhänge zwischen der früh- diabetischen Stoffwechselstörung und der Arteriosklerose nicht zu ei- ner lgnorierung dieses Problems.

Ein erwiesener Zusammenhang be- steht im übrigen — und das auch nach Ansicht des WHO-Komitees — zwischen erhöhten Blutzuckerwer- ten im Sinne eines subklinischen Diabetes und einem in diesen Fällen häufig gestörten Schwangerschafts- verlauf. Auch dies weist darauf hin, daß sich selbst mäßig erhöhte Blut- zuckerwerte metabolisch nachteilig auswirken können.

Q Das Argument, es handle sich bei dem oralen Glucosetoleranztest um einen Test mit einem besonders schlechten Voraussagewert im Hin- blick auf die Manifestation der Zuk- kerkrankheit, ist falsch. Wenn von verschiedenen Arbeitsgruppen eine Manifestation des Diabetes bei 30 bis 60 Prozent der ursprünglich sub- klinischen Diabetiker innerhalb von etwa zehn Jahren ermittelt wurde (Übersicht in (3), stellt dies eine be- sonders günstige Trefferquote für die Voraussage der Verschlechte- rung des Krankheitsbildes dar. Zu bedenken ist zudem, daß sich nach diesen zehn Jahren natürlich noch mehr manifeste Fälle ergeben wer- den und daß mancher übergewichti- ge subklinische Diabetiker allein auf Grund der ihm mitgeteilten Diagno- se der frühdiabetischen Stoffwech- selstörung durch Diätmaßnahmen die Manifestation des Diabetes ver- hindert haben mag. Insbesondere bei übergewichtigen subklinischen Diabetikern würde eine wichtige Mo- tivation zur Gewichtsabnahme ent- fallen, wenn die Stoffwechselstö- rung als zu harmlos hingestellt wird.

Die neue empfohlene Version des oralen Glucosetoleranztests würde nicht mehr dem Ziel, ein Frühsta- dium der Zuckerkrankheit zu dia- gnostizieren, entsprechen, sondern vorwiegend dem Bestreben, die Dia- gnose eines manifesten Diabetes zu sichern. Für diese Aufgabe wird aber

— wie oben dargelegt — die Glucose-

belastung nicht benötigt, da die Be- urteilung von postprandialen Blut- zuckerwerten (ergänzt durch die Be- wertung einer womöglichen vorhan- denen Harnzuckerausscheidung) hierfür ausreicht. In der von dem WHO-Experten-Komitee vorgeschla- genen Modifikation wäre der orale Glucosetoleranztest praktisch ent- behrlich.

Bei all diesen Überlegungen muß auch bedacht werden, daß diejeni- gen Ärzte, die sich nicht primär mit der Diabetologie befassen, nicht un- nötig verwirrt werden dürfen, son- dern daß man ein Konzept anbietet beziehungsweise beibehält, das auch für längere Zeit Bestand haben kann und Nachteile für die betroffe- nen Patienten vermeidet. Es beste- hen keine Bedenken, einen erheb- lich übergewichtigen Patienten mit geringfügig pathologischen Werten im Glucosetoleranztest nicht als Dia- betiker „abzustempeln", wenn eine entsprechende diätetische Koopera- tion und Gewichtsabnahme zu der mit Sicherheit zu erwartenden Nor- malisierung des Glucosetoleranz- tests führt. Andererseits sollte man sich aber nicht der Möglichkeiten der Früherkennung und Frühbe- handlung des wichtigen Risikofak- tors Diabetes mellitus begeben und pathologische Testergebnisse ver- harmlosen.

Literatur

(1) WHO Expert Committee an Diabetes melli- tus (1980) WHO Techn. Rep. 646 — (2) Mehnert, H.: Diabetes mellitus 1980, Bericht eines Ko- mitees der WHO. Dtsch. Med. WSchr. 105 (1980), 1665. — (3) Haslbeck, M.: Diagnostische Probleme bei Diabetes mellitus, Internist 22 (1981) 187-196 — (4) Förster, H.; Haslbeck M., and Mehnert, H.: Metabolic Studies Following the Oral Ingestion of Different Doses of Gluco- se, Diabetes, 21 (1972) 1102-1108 — (5) Toel ler, M., Knußmann, R.: Reproducibility of oral glu- cose tolerance tests with three different ioads.

Diabetologia 9 (1973) 102 — (6) Köbberling, J., Kerlin, A., and Creutzfeldt, W.: The Reproduci- bility of the Oral Glucose Tolerance Test Over Long (5 Years) and Short Periods (1 Week), Klin. Wschr. 58 (1980) 527-530.

Anschrift für die Verfasser:

Professor Dr. med. Hellmut Mehnert III. Medizinische Abteilung

des Städtischen Krankenhauses München Schwabing

Kölner Platz 1 8000 München 40

FÜR SIE GELESEN

Lokalisierung von Membranbefall

bei diskoidalem und allgemeinem Lupus erythematodes

Das Biopsiematerial der Hautläsio- nen von 3 Patienten mit diskoidalem Lupus erythematodes und von 6 Pa- tienten mit allgemeinem Lupus ery- thematodes zeigte einen Membran- befall, der sich aus C 5b bis C 9 zusammensetzte, sowie Immunkom- plexe an der dermal-epidermalen Verbindung.

Das Basilarepithel in diesen Berei- chen war vakulär und ödematös, und die Haut enthielt entzündliche Infiltrate. Jedoch zeigten 19 von 29 Proben normal aussehender Haut von Patienten mit diskoidalem oder allgemeinem Lupus erythematodes ausschließlich Immunkomplexe an der dermal-epidermalen Verbindung ohne einen Membranbefall.

Die restlichen 10 Proben von Patien- ten ohne jeden kutanen Befall zeig- ten weder Immunkomplexe noch Membranbefall.

Die Autoren kommen in dieser Stu- die zu dem Ergebnis, daß das Auftre- ten eines Membranbefalls zusam- men mit Immunkomplexen in Haut- läsionen bei Patienten mit diskoida- lem oder allgemeinem Lupus erythe- matodes darauf hinweist, daß der Membranbefall durch diese Immun- komplexe entsteht und verantwort- lich ist für eine entzündliche Reak- tion.

Eine synergistische Wechselwir- kung von Immunkomplexen und weiteren Kofaktoren ist wahrschein-

lich erforderlich, um ein Komple- ment im Bereich der Haut zu aktivie- ren, das für Gewebeverletzungen besonders anfällig ist. Lng

Biesecker, G.; Lavin, L.; Ziskind, M.; Koffler, D.: Cutaneous Localization of the Membrane Attack Complex in Discoid and Systemic Lu- pus Erythematosus, The New England Journal of Medicine 306 (1982) 264-270, Dr. Koffler at the Department of Pathology, Hahnemann Me- dical College and Hospital, 230 N. Broad St., Philadelphia, P. A. 19102, U.S.A.

52 Heft 19 vom 14. Mai 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A/B

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