In der Hochdruckdiagnostik soll- te das Ausscheidungs-Urogramm möglichst als Infusions-Urogramm mit Früh- und Spätaufnahmen vor- genommen werden, da es auf diese Weise gleichzeitig der wichtigste Suchtest für einseitige Nierenarte-
rienstenosen ist.
Die vorstehenden Empfehlungen sind als Merkblatt bei der Ge- schäftsstelle der Deutschen Liga zur Bekämpfung des hohen Blut- druckes e. V., 69 Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 366, kostenlos er- hältlich. Sie können auch für Fort- bildungs- oder Lehrveranstaltun- gen angefordert werden.
Für den Ausschuß für Information und Fortbildung
Deutsche Liga zur Bekämpfung des hohen Blutdruckes e. V.
K. D. Bock R. Heintz
Essen Aachen
ECHO
Zu: „Zink als Arzneimittel" von Professor Dr. med. Gustav Ku- schinsky in Heft 51/1975, Sei- te 3463 f.
„Zink kann auch heilen"
„Zinkmangel scheint zu den Ursachen bisher nur schwer oder überhaupt nicht heilba- rer Krankheiten zu gehören, berichtet Professor Dr. Gu- stav Kuschinsky (Universität Mainz) im DEUTSCHEN ÄRZ- TEBLATT. Seinen Angaben zufolge können mit oral ein- zunehmenden Zinkpräpara- ten hartnäckige Unterschen- kelgeschwüre (Ulcus cruris) und sogar die unter Umstän- den tödlich verlaufende ,Acrodermatitis enteropathi- ca`, eine genetisch beding- te Ernährungsstörung mit schlimmen Hautveränderun- gen, gebessert oder geheilt werden ..." (Sindelfinger Zeitung, Sindelfingen, vom 18. März 1976)
Zur Fortbildung Aktuelle Medizin
Primäre Oxalosis
Bei der seltenen primären endoge- nen Oxalosis ist infolge eines ge- netisch fixierten enzymatischen Defektes die Transamination sowie die oxydative Dekarboxilierung des metabolischen Oxalatvorläufers Glyoxalat blockiert. Daher wird Glyoxalat zu Oxalat oxydiert und zu Glykolat reduziert. Während die Glykolatanreicherung in Blut und Urin für den Organismus folgenlos bleibt, führt die Vergrößerung des Blutoxalatpools zu gesteigerter Oxalatausscheidung im Primär- harn.
Eine zusätzliche tubuläre Kal- ziumionensekretion führt zu massi- ver Präzipitation von Kalziumoxalat in den Tubuli und schließlich zur Kalziumoxalat-Nephrose, die infol- ge der abakteriellen chronisch-in- terstitiellen Nephritis mit Schrumpfnieren und Urämie endet.
Mit Erliegen der kompensatori- schen Hyperoxalurie lagert sich das endogene Oxalat in fast allen Geweben ab.
Bei einer 20jährigen mit Urämie und doppelseitiger Schrumptniere fanden sich beiderseits Verkalkun- gen in der Papillenregion. Nach linksseitiger Nephrektomie wurde die Diagnose: „kongenitale Oxalose bei äxalatschrumpfniere" gestellt.
Im Laufe der folgenden Jahre kam es trotz periodischer Dialyse zu ge- neralisierten Skelettschmerzen, ir- reversibler Kontraktur an der lin- ken Hand, graubrauner Hautpig- mentierung mit Induration des Sub- kutangewebes und Kachexie. Rönt- genologisch entwickelte sich eine fortschreitende Oxalatkalzinosis der rechten Niere, schwerste diffu- se Skelettdystrophie (sekundärer Hyperparathyreoidismus), diffuse amorphe Subkutisverkalkungen und generalisierte Arteriosklerose.
Der plötzliche Exitus erfolgte wahr- scheinlich durch eine Herzrhyth- musstörung (Myokardoxalose).
Der Autopsiebefund ergab unter anderem: schwere Oxalatablage- rungen in Knochen, Subkutis, Myo- kard, Synovialis, Gelenken, Menis-
ci, Arterien, Genitale und Pan- kreas, Verdrängung des blutbilden- den Knochenmarks durch Oxalat- depots und extramedulläre Häma- topoese in Leber und Milz und eine schwere Parathyreoideahyperpla- sie.
Die zu Lebzeiten aufgetretenen Adams-Stokesschen Anfälle ließen sich durch Oxalatdeposition im av- Knoten und Hisschen Bündel er- klären. Die komplexen Skelettver- änderungen bestanden aus einer Kombination von renaler Knochen- dystrophie, sekundärem Hyperpa- rathyreoidismus und generalisier- ter Oxalatdeposition. Pz
Hug, I., Mihatsch, J. M.:
Die primäre Oxalosis
Fortschr. Röntgenstr. 123 (1975) 153-162 Dr. med. Iso Hug
Universitätsinstitut für Medizinische Radio- logie, Kantonsspital
CH-4004 Basel
Pneumatosis intestinalis bei
systemischem Lupus erythematodes
Eine Pneumatosis intestinalis, bei der sich Gas in der Darmwand findet, kann mit vielen Erkrankun- gen einschließlich Kollagen-Gefäß- erkrankungen wie Skleroderma, Dermatomyositis und rheumatoider Arthritis zusammen vorkommen und bedeutet dann eine schlechte Pro- gnose. Bei einer 54jährigen ließ sich Gas in der Dickdarmwand und der Mesenterialwurzel beim Kon- trasteinlauf nachweisen, das nach einigen Tagen spontan ver- schwand. Acht Monate später starb die Patientin an der Grundkrank- heit. Trotz der noch unklaren Pa- thogenese der Pneumatosis ist wohl die intestinale Ischämie bei dem systemischen Lupus erythe- matodes die wahrscheinliche Ur-
sache. Pz
Freiman, D., Chon, H., Bilaniuk, L.:
Pneumatosis Intestinalis in Systemic Lupus Erythematosus
Radiology 116 (1975) 563-564 Department of Radiology
Hospital of the University of Pennsylvania 3400 Spruce Street
Philadelphia, Pa. 19104
FÜR SIE GELESEN Bluthochdruck
1154 Heft 17 vom 22. April 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT