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Lupus erythematodes

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74 DIE PTA IN DER APOTHEKE | März 2014 | www.pta-aktuell.de

E

s gibt nicht nur eine systemische und eine kutane Form des Lupus erythematodes (LE), sie können auch kombiniert auftreten und von beiden gibt es eine ganze Reihe von Unterformen, von denen wiederum einige akut, subakut und andere chronisch verlaufen. Allen unterschiedlichen Formen gemein- sam ist, dass es sich um entzündliche Autoimmunerkrankungen handelt, bei der sich das körpereigene Ab- wehrsystem gegen Strukturen aus dem Zellinneren wendet.

Diese sind im Normalfall für das Immunsystem nicht sichtbar. Gehen aber Zellen in größerem Maße zu- grunde und zerfallen, so kann es Antikörper dagegen bilden. Ins- besondere handelt es sich dabei um Antikörper gegen Bestandteile des Zellkerns, so genannte anti- nukleäre Antikörper (ANA) und/

oder gegen Teile der DNA, so ge- nannte dsDNA-Antikörper. Indem diese Autoantikörper an ihre Ziel- struktur binden, lösen sie Entzün- dungsreaktionen aus: Zum einen werden Entzündungszellen an den

Ort des Geschehens gelockt. Zum anderen können die Antigen-Anti- körper-Komplexe über das Blutge- fäßsystem zu anderen Organen des Körpers transportiert werden, wobei sie sich unterwegs sowie in unter- schiedlichen Organen ablagern und dort ebenfalls Entzündungen verur- sachen können.

Häufig unter den Seltenen Wa- rum es zu dieser Autoimmunreak- tion kommt, ist bis heute nicht ab- schließend geklärt. Es steht aber fest, dass bestimmte Erbanlagen eine be- günstigende Rolle spielen. Kommen noch äußere Faktoren wie UV-Strah- lung, Infektionen oder die Einnahme bestimmter Medikamente dazu, so kann eine Lupus-Erkrankung ent- stehen. An einem kutanen LE (CLE) leiden laut Orphanet etwa 1 bis 5 von 10 000 Personen. Zwischen 6 und 9 von 10 000 Personen sind von einem systemischen LE (SLE) betrof- fen. Meist beginnt diese Krankheit zwischen dem 20. und 30. Lebens- jahr, Frauen trifft sie zehn Mal so häufig wie Männer. Etwa drei Vier- tel aller LE-Patienten weisen einen kutanen Lupus erythematodes auf.

Kutaner Lupus erythematodes Der CLE wird unterteilt in eine akute (ACLE), subakute (SCLE), intermittierende (ICLE) und chro- nische (CCLE) Verlaufsform. Letz- tere wiederum teilt sich auf in den diskoiden LE (DLE), den Lupus erythematodes profundus (LEP) und den Chilblain-Lupus erythematodes, der durch niedrige Temperaturen ausgelöst wird (englisch Chilblain =

Als Chamäleon wird diese Krankheit oft bezeichnet, weil sie viele

verschiedene Gesichter hat. Sie kann die Haut, aber auch den ganzen Körper betreffen. Bei jedem Patienten verläuft sie anders.

Lupus erythematodes

© Mopic / fotolia.com

PRAXIS Seltene erkrankungen a biS Z

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Frostbeule). Alle Formen zeichnen sich durch jeweils charakteristische Hautveränderungen aus, die auch die Mundschleimhaut betreffen kön- nen.

Beim ACLE tritt unter anderem eine schmetterlingsförmige Rö- tung (Erythem) auf Nasenrücken und Wangen auf. Hierin haben die Schmetterlinge, die Lupuspa- tientenorganisationen weltweit in ihren Logos tragen, ihren Ursprung.

Die unterschiedlichen Formen des kutanen LE können – müssen aber nicht – in einen systemischen Lupus erythematodes übergehen.

Systemischer Lupus erythe- matodes Fast alle Betroffenen mit einem SLE leiden an Entzündungen der Gelenke, bei vielen Patienten ist die Niere beteiligt, außerdem kommt es zu Entzündungen des Rippenfells und/oder des Herz- beutels. Die Lunge, das zentrale Ner- vensystem sowie eine Reihe weiterer Organe können ebenfalls betroffen sein, manche Patienten haben Fie- ber. Häufig verläuft die Erkrankung schubförmig.

Merkmale für die Diagnose Da sich die Erkrankung bei jedem Pa- tienten unterschiedlich äußert, hat das American College of Rheumato- logy 14 Kriterien definiert, von denen vier erfüllt sein müssen, um den Be- fund SLE zu stellen. Diese umfassen neben den klinischen Symptomen auch Auffälligkeiten bei Blutunter- suchen wie hohe ANA-Werte. Ein kutaner LE kann häufig anhand der Anamnese sowie der dermatologi- schen und allgemeinen klinischen Untersuchung gestellt werden. In einigen Fällen können weitere Un- tersuchungen nötig werden.

Therapie Die Behandlung richtet sich nach Ausprägung und Schwere der Krankheit. Beim SLE können bei weniger starken Beschwerden nicht-steroidale Antirheumatika ge- geben werden, um die Schmerzen und Entzündung zu verringern.

Kortikosteroide werden bei Schüben als Pulstherapie sowie in geringer Dosis auch als Dauertherapie ein- gesetzt. Bei stärkerer Ausprägung können Malariamedikamente die Hautveränderungen, die Abgeschla- genheit, die Gelenkschmerzen oder Schleimhautveränderungen verbes- sern. Bei schweren oder gar lebens- bedrohlichen Verläufen kommen Immunsuppressiva zum Einsatz.

Neuere Optionen umfassen Bio- logika, die zur Behandlung von rheu- matischen Erkrankungen zugelassen sind. 2011 wurde erstmals ein Bio- logikum speziell zur Behandlung von SLE zugelassen. Beim CLE wer- den zunächst topische Glukostero- ide beziehungsweise Immunmodu- latoren eingesetzt. Wenn sie keine aus- reichende Wirkung zeigen, ist eine systemische Therapie sinnvoll.

Auf jeden Fall sollten sich Patienten mithilfe von Sonnencreme konse- quent vor UV-Strahlung schützen, da diese sowohl bei einem kutanen als auch bei einem systemischen LE zu einer Verschlechterung führen kann. ■

Dr. Anne Benckendorff, Medizinjournalistin Übersicht

in unserer serie „seltene erkrankungen A bis Z“ stellen wir ihnen demnächst folgende themen vor:

+ Marfan syndrom + Neurofibromatose + Osteogenesis imperfecta + Progressive supranukleäre

blickparese (PsP) + rett-syndrom + sarkoidose + transverse Myelitis + Ullrich-turner-syndrom + von hippel-Lindau

erkrankung (VhL) + Williams-beuren-syndrom + Xanthinurie

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Stand: September 2013

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