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Archiv "Dichter als Heiler" (21.07.1977)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Ärztliche Mitteilungen

Herausgeber: Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der West- deutschen Ärztekammern) und Kassenärztliche Bundesvereinigung.

Offizielle Veröffentlichungen der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung als Herausgeber des DEUTSCHEN ÄRZTEBLATTES — Ärztliche Mitteilungen sind ausdrücklich als solche gekennzeichnet. Die mit DÄ gezeichneten Berichte und Kommentare sind redaktionseigene Beiträge; darin zum Ausdruck gebrachte Meinungen entsprechen der Auffassung der Schriftleitung. Mit anderen Buchstaben oder mit Verfas- sernamen gezeichnete Veröffentlichungen geben in erster Linie die Auffassung der Autoren und nicht unbedingt die Meinung der Schriftleitung wieder.

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Die Zeitschrift DEUTSCHESÄRZTEBLATT— Ärztliche Mitteilungen ist der IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von

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Av

ISSN-Nr.: 0012-1207

POST SCRIPTUM

Dichter als Heiler

Ärzte als Dichter sind keine Ungewöhnlichkeit, von Arthur Schnitzler über Alfred Döblin und Gottfried Benn bis zu den Heutigen. Begibt man sich aber an die Umdrehung dieses Gleichnispaares, tritt man sogleich in Bereiche, in denen wissenschaftliche Logik versa- gen will. Novalis hat man Magier- und damit auch Heiler-Eigenschaften nachgesagt. Man tat es entgegen seinem eigenen Einspruch. Der Dichter selbst zog das Arbeiten unter Anwendung des nachdenklichen Gei- stes vor — es nützte nichts. Er ging sogar weiter und ließ in der Beschreibung der Kaufleute, die einem Dichter begegnen, kritisch die Katze aus dem Sack:

Kaufleute, dem Weltlichen zugetan, verstehen nach Novalis' Auffassung so gut wie nichts von der Dicht- kunst, aber sie lassen sich gern von ihr „berauschen".

Durch den Rausch unfähig gemacht, verstandesgemäß zu Aussagen über dessen Anlaß zu kommen, ordnen diese Vertreter eines materiellen Gewerbes dem Dich- ter magische Fähigkeiten zu. Dazu gehört auch die fabelhafte Befähigung, „in frühen Zeiten Arzt gewesen zu sein".

Hier wird der Wunsch zum Vater des Gedankens, eines faulen Gedankens, könnte man hinzufügen. Ist ein solches Mißverständnis aber erst mal aufgekommen, wird es eifrige Nachbeter finden. In der Literaturphilo- sophie geistert also der Trugschluß von der medizini- schen Wirkung des Wortes, von der ärztlichen Befähi- gung des Worte-Dichters noch immer umher.

Worte braucht man zum Ordnen der Welt, und Ärzte kommen genausowenig ohne sie aus wie „reine" Ma- thematiker. Geht es darum, den Einfluß der Worte auf organische Vorgänge zu erläutern, geht es um die Erklärung der vorgeblichen medizinischen Wirkungen von Sprachstrukturen, dann flüchten die Theoretiker eben in die — Magie. Gewiß: das Lesen von Gedichten, von Novellen und Romanen kann im richtigen Moment zu einer psychischen Entspannung führen. Das gleiche bringt auch eine klug angebrachte Anekdote, ein be- ziehungsreicher Witz zustande. Zum anderen können verwirrende „Räusche" erholsam sein, da sie geistige Entkrampfung bewirken. Allein daraus herzuleiten, daß entsprechende literarische Äußerungen bereits „hei- len" können, dagegen wird sich jeder Arzt verwahren.

Seine Arbeit setzt dort ein, wo die Wirkung der Dich- tung aufhört.

Daß gerade Novalis, umgeben von den Dünsten und Dämpfen einer Interpretation, die romantischer ist als die Romantik selbst, dies in klaren Worten nieder- schrieb (im „Ofterdingen"), wird oft von den „Kaufleu- ten" überblättert. Kein Wunder, ist doch Magie eine Ware, die beim Einkauf nichts kostet und an Gutgläu- bige stets profitabel abgesetzt werden kann!

Arno Reinfrank (London)

1890 Heft 29 vom 21. Juli 1977 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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