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POST SCRIPTUM
Urin-Re-Recycling
Den Vorschlag aus Indien, es dem greisen indischen Ministerpräsidenten gleichzutun und - fast - alle Krankheiten durch Wieder-Einverleiben des eigenen Urins zu heilen, hat Professor Dr. G. Rose als enorm kostensparendes Verfahren im Post scripfum von Heft 7/1978, Seite 404, aufgegriffen. Sozusagen per Reflux hat die Redaktion folgende Harn-Zuschrift von Dr. med. Heinz Hespe, 3062 Bückeburg, Plettenberg- straße 1, erreicht:
"Der oben genannte Vorschlag ist von nicht zu unter- schätzendem Interesse. Da ich gewiß bin, daß das angesprochene Thema auf breitester Basis diskutiert werden wird, erlaube ich mir eine Art von Modifikation beizusteuern, ohne das gewiß unbestrittene Primat des ,Do it yourself' (das heißt: Trinke Deinen eigenen!) antasten zu wollen. Aber-: sagt nicht der weise Wil-
helm Busch zu Recht: ,Doch guter Menschen Hauptbe- streben- ist, anderen auch was abzugeben'? Sollte es nicht schör;1er Brauch werden können, seinen Gästen von dem köstlichen ,Eigen bau' anzubieten? Technisch kein Problem, einen Kühlschrank haben wir ja alle. Ein kleiner Vorrat läßt sich immer halten.
Je nach Konzentration des ,Stoffes' ergibt sich mühe- los die Klassifizierung, wobei allerdings zu beachten ist, daß die ,Spätlese' am frühen Morgen zu ,entneh- men' ist. Und wie hätten Sie's gern, meine Lieb~?
Naturtrüb ist- natürlich- am gesündesten. Beim Fil- tern würde viel Unersetzliches verlorengehen. Man gibt dazu ein Scheibchen Zitrone, aber nur ,biologisch reinster' Sorte.
Fast überflüssig hinzuzufügen, daß man solcherlei per- sönlichste Gabe nur für sehr gute Freunde parat hält,\
andernfalls man sich sagen müßte, man werfe seine Perlen vor die- aha, da ist ja der Terminus, an den ich schon die ganze Zeit gedacht habe: ,Sauerei!"'
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740 Heft 12 vom 23. März 1978 DEUTSCHES ARZTEBLATT
