Zur Fortbildung Aktuelle Medizin TECHNIK IN DER MEDIZIN
Durch Schleimhautschwenklappen gelingt es dann, eine permanente Luftpassage zu erreichen.
Photometer und Zentrifuge im Taschenformat
Zu
Freie Haut-Knorpel-Transplantate aus der Ohrmuschel dienen endo- sowie auch extranasal zur Ausfül- lung von Defekten, die kongenital oder durch Unfall beziehungsweise als unvermeidbares Operationstrau- ma entstanden sein können. Als Spenderbereich dienen sowohl an- teriore oder posteriore Ohrmuschel- bereiche; man kann sogar die ge- samte Dicke der Ohrmuschel oder den Rand derselben als Spenderbe- reich heranziehen. Auf Grund eige- ner Erfahrungen wurde es uns mög- lich nachzuweisen, daß solche frei transplantierten Haut-Knorpel-Stük- ke keine Wachstumsbehinderung bringen, sondern normal mitwach- sen (Abbildungen 2 und 3).
Zu
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Den Umweg über andernorts vorbe- reitete Gewebepartien, die über Hautstiele oder breitflächige Haut- partien die Gefäßversorgung erhal- ten und der Rekonstruktion größerer Nasendefekte dienen, wird man auch bei Kindern nur nach zwingen- der Notwendigkeit wählen.
Zusammenfassung
Die Einstellung zu operativen Ein- griffen an der Nase des Kindes hat sich in den letzten Jahren, wie vieles in der Medizin, geändert. Im Hinblick auf die guten Spätergebnisse sollte daher bei der Beurteilung dieser Er- krankungen den neuen Erkenntnis- sen Rechnung getragen werden.
Anschrift des Verfassers:
Professor Dr. med. C. Walter Klinik für plastische und Wiederherstellungschirurgie und Hals-, Nasen-
und Ohrenerkrankungen Diakoniewerk Kaiserswerth Krankenanstalten
„Florence Nightingale"
Kreuzbergstraße 79
4000 Düsseldorf-Kaiserswerth
Die übliche Labor-Blutuntersu- chungs-Technik mit konventionel- len Einrichtungen erfordert einen gewissen Zeitaufwand: Zwischen Analyseauftrag und Ergebnis verge- hen bis zu 20 und mehr Minuten, ein Zeitaufwand, der in manchen Fällen mit Risiken verbunden sein kann.
Neue Miniatur-Geräte sollen diese Zeit verkürzen helfen. Hämoglobin- bestimmung, Erythrozytenzählung, Hb E -Wert-Messung, Hämatokritbe- stimmung und Plasmagewinnung von Mikroproben können jetzt mit Miniphotometer und Minizentrifuge unkomplizierter und schneller durchgeführt werden. Beide Geräte wurden in Größe und Gewicht auf
„Taschenformat" reduziert und sind batteriebetrieben.
Bei dem Miniphotometer erfolgt keine Änderung des üblichen che- mischen Verfahrens. Es handelt sich
Elektronische Minizentrifuge zur Hämatokritbestimmung und Plas- magewinnung aus Mikroproben.
Technische Daten: 200 x 54 x 85 mm; 800 g einschl. Batterien; 6 Batterien oder 6.5-Volt-Netzteil
um ein analysegerecht abgefülltes Einweg-Küvetten-System, bei dem Titrieren, Vergleichsmessungen und Standardeichung wegfallen.
Bei der Minizentrifuge entfallen durch automatischen Kapillarenver-
schluß die unsicheren und zeitauf- wendigen, herkömmlichen Metho- den wie Verkitten, Verschmelzen und Versiegeln. Die Skala ist direkt ablesbar, sie verhindert Ablesefehler und spart Zeit. Bei der Entwicklung der Geräte wurden folgende Ziele angestrebt:
Die Blutprobe soll nicht mehr ins Labor, das Labor soll zum Pa- tienten gebracht werden.
1> Die Durchführung der Analysen soll so unkompliziert sein, daß auch nicht speziell ausgebildetes Personal exakte Ergebnisse er- hält.
Elektronisches Miniphotometer zur Hämoglobinbestimmung und Hb E -Wert-Bestimmung. Techni- sche Daten: 177 x 78 x 35 mm;
320 g einschl. Batterien; 5 Mi- gnonzellen oder 6,5-Volt-Netzteil
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 1 vom 5. Januar 1978 23
Zur Fortbildung Aktuelle Medizin
Min iatu r-Laborgeräte
1> Die Geräte sollen batteriebetrie- ben, leicht und handlich sein.
> Die zur Untersuchung notwendi- ge Blutmenge soll gering sein.
> Die Anschaffungskosten sollen gering sein.
Grundsätzlich soll bei der Hämoglo- binbestimmung, der Erythrozyten- zählung und der Feststellung des Hb E -Wertes — im Gegensatz zu her- kömmlichen Photometern — eine Vergleichsmessung gegen einen Leerwert wegfallen. Eine moderne Technologie macht dies möglich:
Das Miniphotometer wird vor jeder neuen Messung hinsichtlich Lam- penhelligkeit, Batteriespannung oder Verschmutzung des Graukeils durch einfachen Knopfdruck auto- matisch abgeglichen. Kontrollam- pen signalisieren die Meßbereit- schaft des Gerätes und die Batterie- kapazität. Ein Nomogramm auf der Geräterückseite ermöglicht die Be- stimmung des Hb E .
Zur Probenvorbereitung wird die Einweg-Meßküvette mit der jeweili- gen Reaktionslösung an der Soll- bruchstelle im Deckel geöffnet. Mit einer Mikro-Kapillare entnimmt man der Fingerbeere des Patienten fünf Mikroliter Blut und wirft die gefüllte Kapillare in die Küvette ein. Die Kü- vette wird mit einem Haftetikett ver- schlossen. Die Kapillare wird durch leichtes, waagerechtes Schütteln ausgespült. Nach Beendigung des Schüttelvorganges haftet die Kapil- lare in einer Ecke der Küvette. Das Miniphotometer wird eingeschaltet, die Skala wird auf „Null" gedreht.
Durch Tastendruck erfolgt automati- scher Nullabgleich. Die Küvette wird in den Probenraum des Gerätes ein- gesetzt. Die Skala und damit der Graukeil wird bis zur Zeigermittel- stellung nachgestellt. Die Skala zeigt dann unmittelbar, und ohne zusätzliches Umrechnen, den exak- ten Wert an.
Das komplette System wird in einem Set angeboten: Für den mobilen Einsatz im Bereitschaftsetui enthält er ein Miniphotometer, Platz für acht
Küvetten und einen Spender mit 40 Mikro-Kapillaren. Als Zubehör für den Einsatz im Labor, auf der Sta- tion oder im OP dient ein Bereit- schaftstablett; für den stationären Gebrauch steht ein Netzteil zur Ver- fügung. In einer Arztpackung sind jeweils 40 Küvetten und Kapillaren enthalten.
Bei der Entwicklung der Minizentri- fuge war nicht nur eine schnelle und unkomplizierte, mobile und räum- lich kleine Lösung zu finden, son- dern es galt auch, das Verfahren der konventionellen Laborzentrifuge methodisch zu verbessern. Unge- nauigkeit bei der üblichen Ablesung und häufig undichte Kapillar-Ver- schlüsse machten dabei oft Doppel- bestimmungen notwendig. Ebenso problematisch sind bei der her- kömmlichen Untersuchungsmetho- de die relativ großen Blutvolumina, die häufig nur schwer zu entnehmen sind. Die Minizentrifuge löst diese Probleme auf kleinem Raum und bei einfacher Durchführung: Das direkt am Zentrifugenteller befindliche Verschlußsystem dient der Befesti- gung der Mikro-Kapillare und schließt sie gleichzeitig hermetisch ab. Damit ist eine exakte Definition des Probenvolumens durch die 100 Prozent gefüllte Kapillare garantiert.
Sechs Analysen können gleichzeitig durchgeführt werden. Nach einer Zentrifugierzeit von drei Minuten läßt sich der Hämatokritwert auf dem Skalenteller ablesen. Die Dreh- zahl von 11 500 U/Min. wird elektro- nisch geregelt, die Laufzeit ist mit drei Minuten fest programmiert. Die Batteriekapazität wird elektronisch abgefragt und durch eine Kontroll- lampe angezeigt. Diese Funktionen und die gute Laufruhe wurden durch moderne Technologien erreicht.
Für den stationären Einsatz steht ein Netzteil zur Verfügung. Als Ver- brauchsmaterial werden jeweils 100 längenkalibrierte Kapillaren im Spender geliefert. Ha
Hersteller: Compur-Electronic GmbH, Steinerstraße 15, 8000 München 70
FÜR SIE GELESEN
Zinktherapie
bei Acrodermatitis enteropathica
Acrodermatitis enteropathica (AE) ist eine seltene, autosomal rezessiv vererbbare Krankheit, die in der Kindheit auftritt. Symptome sind:
chronische Dermatitis, vorwiegend perioral, perianal und an den Enden der Extremitäten auftretend, sowie chronische Diarrhöe, Wachstums- störungen und Alopezie. Im Plasma finden sich neben verminderten Zinkwerten (normal 72-146 tg/100 ml Plasma) verminderte Aktivitäten der zinkabhängigen Enzyme wie zum Beispiel der alkalischen Phos- phatase. Die Panethzellen des Dar- mes weisen abnorme, elektronen- optisch sichtbare Einschlüsse auf, deren Natur bisher nicht geklärt ist.
Es wurde in einer typischen Fallstu- die die Wirkung oraler Zinkgaben anhand klinischer, biochemischer und histologischer Parameter geprüft.
Ein sieben Monate altes, an AE er- kranktes Mädchen — Zinkwerte vor Therapiebeginn 25 tIg/100 ml Plas- ma — wurde mit 34 mg elementarem Zink als Zinksulfatheptahydrat pro Tag behandelt. Zwei Wochen nach Therapiebeginn schwand allmählich die Symptomatik; die Plasma-Zink- werte normalisierten sich schnell, weniger rasch die Werte der alkali- schen Serumphosphatase. Die cha- rakteristischen elektronenoptisch abnormen Einschlüsse der Paneth- zellen waren erst nach viermonati- ger Behandlung nicht mehr nach- weisbar. Es wird diskutiert, ob diese pathologischen Einschlüsse der Pa- nethzellen Folge der verminderten Zinkabsorption sind und nicht deren Ursache, zumal der Zinkgehalt nor- maler Panethzellen deutlich über dem anderer Epithelzellen des Inte- stinums liegt. Ohf
Bohane, T. D., Cutz, E., Hamilton, J. R., Gall, D. G.:
Acrodermatitis Enteropathica, Zinc and the Paneth Cell; A case report with family studies Gastroenterology 73 (1977) 587-592
Division of Gastroenterology, The Hospital for Sick Children, 555 University Avenue, Toronto, Ontario M5G 1X8, Canada
24 Heft 1 vom 5. Januar 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT