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(3)

Digitizedby

Google

(4)

Digitizedby

Google

(5)

Wftömöt)rd)m unö @pifd)c CDtcfjtung.

(Ein Sßortrag

pon

Iljeoöor non SernljarM.

&$&

£eipji0

Verlag

\>on <3.

^trjet.

1871.

\\

G< gle

(6)

lilltl.l’

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v^.ooQLe

(7)

^et

^nljalt biefer SBIdtter ift, r»a§ bcr Xitel befagt

ein in einem roiffenfcfjafttidjen herein gehaltener Söortrag

©r

rnirb auf ben SEßunfdj einiger 3Jtitglieber be§ 95erein§

ber Oeffentlidjfeit übergeben,

ba

[djien eS atigemeffen, tyrn bie anfprudjätofe

$orm

ju laffen, in ber er entftanben ift.

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v^.ooQle

(8)

*

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Google

(9)

©efettfdljaft, ft cf)

SRäumen

finb wiffenfchaftlicljeSSovträge in populärem ©eroanbe oerfprocfien worben; SSorträge roiffenfdfjaftlichen Sjnhattä ohneben te<hnifdhen Apparat bet- künftigen Söiffenfdhaft.

3nbem

eS unternehme, ,3h™ Stufmerffamleit auf ©?äht<hen unb «Sagen ju lenlen

auf ©olfämährdhen namentlich; auf Ueberlieferungen, bie meift fogar nur in ber ©eftalt oon Äinbermährchen auf

unä

gelom*

men

finb, unb in unferen Stagen nicht einmal mehr auäfcljliefj*

lieh allein bie Sßoefie ber ^inberftube Silben, fdheine ich au§

biefem

Sßrogramm

herauäjutreten. SDodh mü^te eä

an

meiner

©ehanblung

liegen, roenn fidh nicht im ©erlauf fofort ergebe, baf)

bem

geroählten Stoff bie ernfte ©ebeutung teiueäroegä fehlt;

baff

unä

in biefen oft fo unfeheinbaren,

bem

3lnfdf)ein nach in nicht felteneu gällen fogar roiberfinuig ober finbifdh $u nennen*

ben Ueberlieferungen ^eugniffe beä dlteften ©eroufjtfeinä ber

©öller erhalten finb; ©orfteUungen

unb

©ebanlenreUjen, bie

auS bem

eigenften SBefen ber ©öller unmittelbar heroorgegangen, alä beffen origineöfte, eigenthömlidhfte Schöpfung betrachtet werben mflffen, unb beren mächtiger ©influfj auf baä ©ultur*

leben biefer felben ©öller ftch weithin but<h ben

©ang

ber

©efdfjichte verfolgen läfjt.

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v^.ooQLe

(10)

6

@3

oerfteljtfid) wolfl oon felbft, baff ni(f|t2lffe§ unb ,gebeä,

wag,

i»*oielen gaffen offne

3

roeif e^ SufäEtg, ©egenftanb einer

met)r ober weniger oerbreiteten Ueberlieferung geworben ift, biefe |o^e iöebeutung Ijat, ober Ijaben fann, bie wir für ba§

93olf3mäf)rten in Stnfprut nehmen. 2ßir börfen eine foldje iöebeutung nur benjenigen Ueberlieferungen unb

Sagen

beilegen, in benen wirflidj eine felbftftänbige

unb

unmittelbare

Stopfung

be3 SBollSgeifteS anjuertennen ift. SBoburdj fic^ biefe unter»

fdjeiben

— woran

wir fie erfennen folten?

— Sag

ift eine grage, bie fit in

bem

einjelnen gaff für ben Äunbigen,

bem

ba3 ältereKulturleben be3 betreffenben ®olf§ in feiner

©efammt*

Ifeitnid^tfrembift, leidjt

burt

bie2infnüpfung3punftebeantwortet, bie in ber Ueberlieferung fferoortreten;

nämtit

in eigent^ümlidien

3ügen,

bie auf bie ©runbanfdfauungen be3 ©ol!B jurüdtweifen, wie biefe fit gleidfjmdfjig

aut

in anbere

Äunbgebungen

offenbaren;

bieba§ SBerftänbnifjbeä 3nl)alt8 oermitteln, inbem fte

3

u

fammen»

tiang mit näljer ober entfernter SScrwanbtem ertcnnen taffen.

Slber e3 giebt

aut

gewiffe .©igent^ümlid^feiten oon atlge»

meinem

Klfaratter, bie, leidet erlennbar, gleichmäßig in allen (Srjeugniffen urfprünglid^er SSolfSpoefte fdjon in ber

gorm,

in ber3lrt

unb

SEBeife wie ber ©egenftanb aufgefafjt

unb

belfanbelt wirb, Ijeroortreten,

unb

oon beren SBefen wir

uns am

leid^teften Sfted^enfd^aft geben,

wenn

wir ba§ 93otf3mät)rten

unb

bie mälfrtenlfafte

Sage

mit berjenigen

Sittunggart

oergleid^en, bie ilfnen

am

nätften oerwanbtju fein fdjjeint,

unb bot

in ber Slfat ilfren geraben ©egenfafc bitbet

: mit ben bidfterifdfjen

Stopfungen

beg inbioibuellen ©eifteg, ber fit in einem melfr ober weniger wifffürlit gebatten SBunberbaren ergebt; mit

bem

Äunftmäljrten, wie wir eg jur Unterfteibung nennen wollen;

bem

überlegten

unb burtbatten

3Berl beg Sitterg.

Sem

Sitter, ber fit auf bag ©ebiet beg SEßunberbaren

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(11)

wagt unb

ber ftd) babei an ein spublifutn oon oielfeitiger,

um»

faffenber©ilbung

.

non

unbefangener (Smpfänglidhleit wenbet, finb Jeine beftimmten ©rengen gezogen, feine fteffeln angelegt.

(Sr ift an leine Strabition gebunben, an feine

unbeugfam

^err»

fcjjenbe ©orftettuttg, ber er ftdj etwa fügen müfete, weil er feine

3uprer

oon if)r beherrfdfjt müfete.

@8

ift in feine

£anb unb

in feine SDtadjt gegeben, bie SEßelt beS SBunberbaren, in bie er

uns

einführen will, nadfj freier SöiHlür ju fd^affen

unb

ju geftalten, wie ihn ber

©eniuS

leitet,

unb

er wirb

uns

für fie

gewinnen,

wenn

er nur babei bie

©ebingungen

erfüllt, oon beiten

im

Allgemeinen baS ©elingen eines jeben ÄunftwerleS abhängig ift. 2Bir werben il)m gerne folgen in baS SSÖunber*

tanb, baS er gleühfam für

uns

entbedft,

wenn

ber

©eniuS

jene üDtacijt in bie J)arfteÖung ju legen weife, bie unfere $t)eilnahHte gewinnt,

unb uns

mit fich fortreifet;

wenn

fein ©ebidjjt als ein abgerunbeteS, in fl<h ooßenbeteS

unb

abgefdfjloffeneS Äunftwerf oor

un§

fleht, baS feine (Srflärung infidh felbftträgt

unb

feines (SommentarS bebarf, feiner (Srflärung, bie erläuternb

oon

aufeen hinjutritt;

wenn

mithin namentlich baS SBefen beS Söunber»

baren, baS wirfür ein SBirtlidfjeS

annehmen

foßen, in ber SDar«

fteflung felbft beftimmt gejeicfenet

unb

umgrenjt her®ortritt.

AIS §>auptbebingung beS ©elingenS bürfen wir gulefct hingu«

fügen, bafe ber £>idf}ter felbft

bem

einmal gezogenen ^beenlreife

bann

auch folgerichtig treu bleibe; bafe

$anblung unb

£)ar*

fteflung fidh folgerichtig innerhalb ber einmal,

wenn

auch noch fo miHlürlidh gezogenen ©renjen h<rfte

unb

bewege.

SCBenn ber dichter ©ilber

unb

(Srfdfjeinungen einführt

unb

in ben

©ang

ber (Srjählung oerwebt, bie ihrer Statur nach einer anberen Uteihe oon ©orfteflungen angehören, bie ber oorauSgefefeten mädchenhaften Sßeltorbnung fdhon baburdh wiberfpredfjen, bafe fie ihr eben fremb finb

unb

in feinem inneren

,3ufammenhang

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(12)

8

mit ihr ftehen

— bann

jerftört et jettet ben

3

fluber, öer

un$

umfangen

galten foQ; bet innere SEBiberfpruch, bet

bann

in

bem

©ebidjt liegt, hebt eä in fit^ jettft auf, uetnidjtet eS gteidhfam not unferen

Äugen, unb

mir oerroerftn baS

©an

je jo roie er ju Stage tritt

eben

um

beS SGBunberbaren mißen, baö mit

fid> jettft im SBiberfprudh erjc^eint.

®er

Seifpiele, in benen jid» bietttotljroenbigleit, biejen Se*

bingungen ju genügen in jmeifad^et, entgegengefefcter SEBeife, in ©elingen

unb

üßifjlingen offenbart, erinnert fiel) roohl ein jeber. 2ßet lennt nic^t baS teijenbe ttJtährdhen ©oet^e’S, baS

er „bie neueSDtelufine" genannt bat? T)ie grajiöfe SEBunbermelt emjiger, lunjtteicber 3t»erge,

Me

unter *b

rem

Äönig

im Innern

bet Serge häufen, bieje SGBelt, in bie ber ®idjter

unä

fdijerjenb

unb

fpielenb einfüljtt, unb bie er in eigentümlicher SEBeife mit ber platten Ätttäglidjfeit beb menfdhltchen ®afein§ in unmittel*

bare Serbinbung bringt

bie ijt eine felbftftänbige

unb

mitt»

türlid^e Schöpfung feiner Sßljantafie. £>ie jierlic^en lleinen

©eftalten, bie er

unä

oorführt, gleiten

bem

3n>etg Maurin

unb

feinen ©enoffen, ben jd^miebenben, rujigen, ungejtalten, Äinber

fteljlenben

unb

überhaupt biebifdjjen, oftboshaft necfenben

3mer*

gen ber alten beutfdben ttJfythologie, beä alten SolföglaubenS jo menig, bajj

man

höchftenS jagen lann: bie allgemeine Sor»

jtettung

oon bem

$)afein jmerghafter SEBejen, bie im

Innern

ber Serge Schäle

fammeln unb

hüten, auch ihm aus ben3Jtäf»rd^en berÄinberftubeher geläufig, hat

bem

dichter bie allgemeine, ent*

fernte Seranlaffung ju biefer Schöpfung gegeben. SDtit ben

celtifdfjen

Sagen unb

tteberlieferungen oon ben ©telufinen, ober ridhtiger ttfterlufinen

bie, beiläufig bemertt, in ein

unb

an*

betet Sejiehung, ben

Sdhmanen*3ungfrauen

ber beutjdhen SDtp»

tljologie gleichjuftetten

finb—

: mit benen oottenbS hat ©oethe’S

©ebidht burchauä nichts ju fdhaffen.

®er

Stitel ijt nur gemählt,

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(13)

um

bie niebliclie Heine §elbin beS SRaljrdfjenS als ein Sßefen gu begegnen, baS ootübergelfenb, burcf) bie

Sanbe

berNeigung,

bie fie an einen ©terblidfjen feffelu, ber menfdfjlictjen ©efeflf<l)aft angeljört, iljrer eigenen 9latur nadlj aber einer gang anberen Kategorie non SBefen; einer anberen üöelt.

SOBie mißfürlid6 aber audf) bie gange ©dfjopfung fein mag,

biefe bunte^mergenroelt tragt im ßauf ber©rgüljlung iljr eigenes SBefen fo beftimmt

unb

anfdfjaulidfj gegeidfjnet, fo ooflftanbig gur ©cijau, ber SDid^ter weif? mit fo nietem ©lücf aßeS gu mei*

ben, roaS biefe SBett in offenbaren Sßiberfprucf) mit ber SEBirl- tid^feit ober mit einer anberS gebadeten Sßeltorbnung geigen fönnte, baff mir burdj) nidf)ts in

bem anmutigen $raum

geftört werben,

unb

gern in

bem

ÄreiS non SSorftcöungen nermeiten, ben ber SMdfjter

um uns

gielft.

£>aS ©leidffe fönnen mir

— um unS

burdffauS an ©eifpiele ber pdf)ften 2lrt gu galten

non ©Ijafefpeare’S

„©türm"

fagen.

®ie

bramatifdjje

gorm

tbiut hier nidfjtS gur ©actje.

®a

fe^en mir einen oertriebenen gürften, ^roSpero, mit feiner

$o<Jjter auf einer rnüften $nfel. Bauberfünfte fi^en *

m

tedfen

Soot

fidler borttjin gebradjjt; bie ßJtadfit, bie er über bie

©eifter ber fiuft gu üben roeifj, geftattet iljm, feine geinbe an

fein einfameS ©eftabe gu führen, fie in feine ©eroalt gu bringen, gu ftrafen

unb

g« oerfölfnen,

®ie

luftigen ©eifter aber, bie feinen äßinfen geliordfjen, finb feiner ßRptljologie, feiner lieber»

lieferung entlehnt; fie ftnb beS ®td)terS eigene, roiflfürlidjje

©djjöpfung. 906er baS ©ebidfjt beroegt ft cf) folgerichtig in

bem

einmal gegogenen Greife, fein frembeS ©lement tritt ftörenb hinein

— unb

mir laffen biefe ,3aubetroelt gelten.

©in

anbereS, früheres SGBerf beS SMdjterS geigt bagegen,

wenn

mir nicljt irren, roie nalfe auf biefem pljantaftifdf)en ©e»

biete ftetS für ben$)idf)ter bie ©efaljr liegt, fein eigenes luftiges

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v^.ooQLe

(14)

10

©ercebe felbft ju gerreijjen,

unb

fein ®ebid)t in fic^ felbft gu oernidfjten.

3$

meine jenes ©Ifenfpiel, baS trofj beS ftörenben

©ergeljenS baS icf) barin raaljrguneljmen glaube, ftetS gu ben reigenbften ©ebilben gehört, bie je ein Oidjjtergeift gefdfjaffeu tiat, ben „©ommernadfjtstraum."

©Ifen, geführt oon

Oberon unb

Titania, Ä'önig

unb

Kö- nigin, umfdfjroeben l)ier im ©tonbfcljein bie Uftettftfteu unb nelj*

men

'Unheil an tftrem Oftun

unb

Treiben; baS ©ebidfjt felbft belehrt

uns

barüber, melier3lrt biefe SBcfen finb, bie im SJtonb*

lid^t malten. 2Sir erlennen roof)l, baf? ber germanifdfte ©oltS*

glaube, gu ©Ijafefpeare’S

3

eit in

©nglanb

nodfj in

mannen

©djjidjjten ber ©eoölferung lebenbig, ben Oidfjter auf bie ©or=

ftettungen geführt l>at, betten er in biefem ©cfjaufpiel geben oer*

tei^t, aber mir fetten and), bafj er bie ©Ifenroelt, toie fte im

©ollSglattben gebaut

mar,

roißtürlidE) umgeftaltete, mie eS eigene ^nfpiration unb bie Statur feines ©ebidjjtS iljm ein*

gaben.

Oie

©iptljologie ber ©ölfer germatufdjen ©tarnmeS lenut ttämlidj eine hoppelte ©Ifenroelt: bie Ounlel* ober ©Ratten»

©Ifen, bie oielfacl) mit ben lunftreidjen

unb

meift bösartigen

3mergen

gufatnmenfallen,

unb

bie Sidjt«©lfen, oon betten

unS

in Sieb

unb ©age

meit meniger berietet roirb; beren eigenes Oafeitt mie it)r ©ingreifen in baS geben ber •Dtenfdfjen, fettr oiel unbeftimmter

unb

meniger bebeutenb gebaut fdjjeint.

. ber angelfüd)ftfd[)en Ueberlieferung inSbefonbere, in

bem

©ollS*

aberglauben, ber tljeilroeife audl) jefet nodjj in ©dfjottlanb ein*

Ijeimiftl) ift, oerfcltroimmen beibe, Sidfjt» unb Ounfel»©lfenin ©ins.

Oie

fd^öne ©eftalt ber ©Ifen, ber beglücfenbe

©lang

beS ©Ifen*

OafeinS, baS 2lHeS, ben ©orftetlungen

oon

Sidf»t-©lfen entlehnt, ift,

bem

angelf&djjfifdjjen ©olfSglauben gufolge, ein trügerifdjjer

©dfjeitt, burd) böfen

3

au^er bemirlt.

3öem

eS gelingt, ben

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Google

(15)

Räuber

ju brechen, ber fief)t bie ©feit

unb

2llIeS

was

fte

um*

giebt in ihrer wahren, abfcfiredenben ©eftalt

unb

erfennt fie

als bösartige SBefen, tfjr pigeneS Oafein als ein qualooöeS.

3Son biefen 93orftettungen tjat fidj ©halefpeare loSgefagt;

bie 8i<ht=@lfen in ihrem ungetrübten ©lanj, entlleibetnon allem 33ebenKi<hen, baS fie

$um

©egenftanb beS ÜJii^trauenS

unb

ber tfurdfjt machen lönnte, ftnb eS, bie

Traumen

gleich feine ©out*

uternad^t beleben, aber ohne bafj er ftdfj bur<h irgenb eine $ra*

bition gebunben hielte.

3mar

etfdfjeinen bie (Slfen auch in ber Ueberlieferung, roie in feinem ©ebidfjt,

immer

als ein „Soll", nid^t als oereinjelte

©enien; fie werben auSbrücltich ein Sßoll genannt unb haben einen ftönig, unb

wenn

mir

uns

bloS an ben Flamen halten wollen, löniten mir in

Oberon wohl

ben (Slfeitlönig beS SSoltS«

glaubenS roiebet erlennen.

3

n ben Ueberlieferungen nämlich, bie unmittelbar auS beutfdher

OueKe

auf

unS gefommen

finb,

wirb biefer

Äönig

2llberidfj genannt, roaS eben nidhtS 5lnbereS

heifjt, als ©eherrfcher biefer befonberen ©eifterroelt.

Oen

3llb, 'Älben ift baS eigentlich beutfdfje Sßort, baS biefe Keinen üBefen bezeichnet; @lf, (Slfar ift bie fcanbinaoifdije, normegifdhe

unb

iSlänbifdjje

§orm

beffelbeitäßorteS. SEBie

nun

bie beutfdhe ©age, als baS römifdhe 2Beltrei<h jufammenbradh, ben erobernben beutfdhen

©lammen

in bie weftlidhen

unb

füblicljen Sänber (Su*

ropa’S folgte,

unb jum $h

e

^

auf bie SBölter romanifcher

3 un

9e

übertragen mürbe, geftaltete fidh, roie baS namentlich bie neu*

gefdhaffene©pradhe berSBeftromanen erforberte, bie einbeutfdjjeS a-l, ftetS in a-u auftöft,

— unb

j.33. ben tarnen Iftapnalb in Stenaub »erroanbelt, audh Silberig ju Sllberon unb 2luberon.

Uuter biefem Stauten erfdheint ber ©Ifentönig juerft in ber alt*

franjöfifdhen gabel

oon §uon

oon 33orbeaur, bie

bem

breijehn«

ten ^ahrhunbert angehört unb Sßietanb’S belanntem ©ebidht

Digitizedby

v^.ooQle

(16)

I

12

al§ SSorBilb gebient Ijat. üluffer

bem

tarnen aber ^at Shafe*

fpeare’S

Oberon

nichts mit

bem

©Ifentönig ber überlieferten SBolfSfage gemein. Oiefer ift ein ©reis mit langem, fdjnee»

meinem

33art, ber bis auf ben ©ürtel Verabreicht; nicht ber jugenblidj fdf)öne ©eniuS, ben

unS

Sljatefpeare oorführt.

Die

©Ifentönigin Sitania ootlenbS ift ber Uebertieferung

bur^auS

fremb; oon einer Königin ber ©Ifen metfj bie beutfdje «Sage überhaupt wenig gu berieten,

unb

roo einer folgen beiläufig gebadjt wirb, hat fie entroeber gar leinen Flamen, ober fie toirb

§ulbra

ober iöertha genannt.

SEBie unabhängig oon jeher Uebertieferung, wie wiWürlich gebacht aber auch

©h

a

MP

eare’^ ©Ifenmelt fein mag, mir taffen

fie in ihrer Schönheit fehr gern gelten. Sie fpricht ihr eigenes SBefen an mehr als einer Stelle beS ©ebidjtS fehr genau aus, unb bewegt ftch ftetS wirtlich in

bem

Greife, ben ber SDidjter gezogen hat- oonSltlfen gefprodjen wirb; baff ber.jjergog

oon 2ltljen JhefeuS heifct, baS ftört

unS

nicht, benn überall finb bei ben menfchlidjen SSefen, beren ©efdjicf hier mit ben ©reig*

niffen beS geenreidhS oerflochten erfdjeint, Sitten unb @eftnnun=

gen germanifchen llrfprungS oorauSgefeht, wie fie gur beutfchen

Sage unb

gu

bem

beutfchen SBoltSglauben ober Slberglauben ftimmen. Stfcitefpeare feist felbft bie Äleibung feiner eigenen 3eit oorauS

— unb

fie ift wefentlidj

jebe anbere

mürbe

ftören.

— So

pafft im

©angen

2llteS

wohl gufammen —

an ein 'jkar Stellen jebodj, bie aus

bem

©ofturne beS

©angen —

bieS 2Bort

im

weiteren

Sinn genommen —

frembartig hinaus*

fallen, tritt bie ©efahr. nahe, baff biefeS grembartige unferc

^üufion nidht nur ftören, fonbern ooKftänbig aufheben lönnte.

So wenn

beS

$h

efeu^ ©taut, §pppolita, ergählt:

3

cf) Toot beim gereutes unb Ä'abmuä einjt,

®ie mit fpartan'ftfjen .punben einen Sät

2>nÄreta’S Söäibeni tjeften

Digitizedby

Google

(17)

13

ober

wenn

Später ©hefeuS felbft feines 33etterS Hercules als eines noch lebenben

3

e

^

9 enoffen gebenft. 2ln folgen ©teilen

tritt

unS

bie antife SGßelt, griechifdfje üDt^t^ologie

unb ©age

in etwas ju beftimmter

$orm

nahe,

unb

eS

ermaßt

baS 93ewufjt*

fein, bafj bie norbifdjen ©Ifen ntdht>in bie SEBelt ber ©ötter

©riecfjenlanbS gehören, baff |ier SBiberfprechenbeS in eine 33er*

binbung gebraut ift, ber eigentlich jeber innere #alt fehlt,

©a

jener antilen ©eftalten nuroorübergehenb gebadet wirb,

Wunen

wir nodfj barüber hinweg gehen

aber toer lann poeifeln, bafj baS ©ebidht fidh in einen faft fomifcljen aftifjlaut auflöfen müfjte,

wenn

Hercules, in feine Söroenljaut gebullt, leibhaftig barin aufträte

ober

wenn

oollenbS bie ©ötter beS

Olgmp

hanbelnb, weltljerrfchenb eingeführt würben.

^a, wenn man nur

ben tljörigten 33erfudh machen wollte, baS ©Ifenbrama in antifer ©radjjt, in griedhifchem

©ewanb unb

SRantel ju fpielen,

wie bie Sftamen ber auftretenben ißerfotienju forbern f(feinen,

^

würbe

eS fdhon baburch $u einer nidht beabfidhtigteit Sßarobie.

3Bohin wir ben 33lidf

wenben

auf

bem

©ebiet biefer ©i<Jj*

tungSart, überall belehrt

unS

bie Erfahrung in gleicher Sßeife, bafj ber©idtiter fidh

wohl

oon ben ©efe&en ber 3ßirfli<hfeit los*

fagen famt, in ber wir leben, nidht aber

oon

benen ber Äunft

bafj wir unwiHlürlidh, ja

unbewußt oon ihm

forbern, er foll

unS

auch

im

üMljrdhen ein in fidh

unb

burdh ftdh felbft gereiht*

fertigteS Äunftwerl bieten.

©aitj anberS oerhält eS fidh mit

bem

33otfSmährdhen; eS entfpridht feiner biefer fjorberungen,

unb

wir taffen eS bennodh gelten, weil wir

unS

fagen müffen, bafj

unS

in

ihm

nicht eine freie ©chöpfung beS ©eifteS, fonbevn eine in eigenthümlidher, nidht

immer

leidet ju enträthfelnber SSBeife bebingte unb gebun*

bene Ueberlieferung oorliegt. Uttdht als ein in' fidh oottenbeteS Äunftwerl fteht eS oor unS, fonbern feinem eigenften Sßefen

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(18)

14

nach, alä ein Fragment; alä ein ©rudjftüd aug einer unbe»

lannten längerenSteife non Gorfteöungen

unb

Ueberlieferungen*

SlucJj bie Statur beg Sßunberbaren, bag barinauftritt, toirb nidjt auggefptodjeti, nid)t gteidjfam beiFlamen genannt; toirerfahren nicht, innerhalb meiner ©renjen eg.fidj bewegt.

©g

wirb ein- fach als felbftoerftänblidh unb alg belannt oorauggefefct.

Unb

bag 93ollgmähr<hen ift aucf) wirl(id),

wag

eg oermöge

biefer 3trt nonSDlangelhaftigleit $ufein fdfeint; eg ift ein fjrag»

ntent; ein ©ruc^ftücf urjeitlidjer SJtpthologie

unb

SSollgretigion, ober uralter gefdjicf)tlidjer ©rimterungen,- bie weit jenfeitg alter

getriebenen ©efchicfjte liegen.

®ag

SBefen beg SBunberbaren aber, bag barin waltet, ift mit einer 2lrt non 9lot^wenbigfeit alg belannt

unb

felbftoerftänblidh unerllärt geblieben

benit

eg

war

wirtlich jur 3eit olä bag SWährchen entftanb, allgemein belannt; |errfd^enberSBoltgglaube ber leiner ©Tltärung beburfte.

©iner fpäteren$eit ober, auf bie eg burd) Ueberlieferung über- ging, fehlte ber ©djjtüffel

jum

SSerftänbnift biefeg SBunberbaren.

SBir muffen ^injufügen, baff eg eben biefeg Uebernatürlidie ift,

bag, weil eg unerllärt bleibt, norjuggweife ben ©haratter beg Jragmentarifdfjen an ficf) trägt. SDenn lann auch ber einzelne SDfythug, infofem er eine Gegebenheit erjä^lt, biefe ju einem

Slbfdjjlufj bringen

unb

ju einer gewiffen Sßollenbung abrunben, fo bleibt bagegen bag Ueberoatürlidfje unbeftimmt

unb

Grudj-

ftüdf, weil natürlich nie bie @efammtf)eit ber alten, heibnifdhen

©ötterwelt in ber einjelnen €>age tljätig ^err»ortritt.

©g

finb

immer unb

in einer jeben

wie in ber griedhifdfjen

©age

eben auch

nur einzelnehöhere Giädhte, bie, in

bem

befonberengoll, thätig eingreifen in bag ©dfiicffal ber SDtenfdhen ujib SBefen,

oon

benen bie ©rjählung fpricfjt;

immer

nur einzelne ©lemente einer ©ötter», ©enien«

unb

SDämonenwelt, bie

ung

nie unb uirgenbg in ihrer ©efamnttljeit gewiefen wirb.

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(19)

©rinnern nur

uns

eines SJtülirttjenS, beffen pljalt bafür bürgt, baff eS auS urältefter

3

£

ü

ftuf

unä gefommen

ift, unb

uns

baS BoltSbewufjtfein unferer beutfdfjen Seiten auS einem früheren ,3fa^rta«f

enb —

tote ber Äunbtge auf ben erfteit Blidf überfielt

in überrafdfjenber

Ungetrübtst

wieberbringt,

unb

alles eben ©efagte roirb

unS

fofort anf^auti^er werben.

3^

«»eine baS fc^öne Äinbermä^r^eti non ber ÄönigStodjjtev

unb bem

Stoff galaba, an beffen

©ang unb

^nfjalt idlj Ijie* gu erinnern oerfudjje.

$DaSBtäl)rdE)en fpridfjtguerft ooneiner Königin, bie Sffiittwe

unb Sltutter einer eingigen Siodjter ift. SDiefe Softer, bie

§elbin ber©rgäljlung, wirb einem föönigSfoljn in fernem Sanbe oerlobt,

unb

wie fie aufbricljt gur Steife init»re fünftigeHeimat, wie foftbareS ©er&tlj als üDtitgift auf ©autnroffe gelaben ift,

ba begiebt fidEj gulefct, in ber SlbfdjiebSftunbe, bie 3Jtutter in iljr befonbereS ©etnadjj, rifct mit einem SDtefferlein i§ren Ringer,

unb

läjjt brei tropfen

Blut auS

ber äöunbe, auf ein weijjeS fiäppdjjen fallen. SDiefeS fiäppdfjen giebt fte ber Sodjjter,

unb

gebietet iljr, ber ©lutstropfen wol)l -gu achten, fie forgfältig gu oerwa^ren, fie

würben

iljr unterwegs Stotlj tf)un. 3luf iljrew Stoff galaba tritt bie junge

prftin

iljre Steife an

aber er»

fdfjredft

unb

auffer Raffung gebrautburdfj bie SEBib erfefelid^leitUjrer Wienerin, oerliert fte baS Süppchen mit ben Blutstropfen, baS

fie

im Bufen

bewahrt, inbem fie ftdfjüber einen Bad§ Ijinbeugt,

um

einen SErunt gu fdjjöpfen. $Der

©trom

entführt, unbemerft

oon iljr, baS Slmulet mit

bem

Blut ber SJtutter

— unb

oon

©tunb

an ift bie prftin o^nmüd^tig ber ©ewaltfamleit iljrer treulofen Wienerin gegenüber, ©ie muff mit biefer Äleiber wedfjfeln

nnb

Stollen taufdfjen» bieWienerin befteigt

plaba unb

gilt für bie prftin; bie

prfttn

felbft bagegen rettet it»r fieben nur burdfj einen treueren ©ib, ben geübten

peoel unb

iljr fieib

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(20)

16

feinem SRenfdjfen gu »erraten,

unb

fieljt ftc^ fdfjtimmer ®ienft- barfeit oerfallen.

2>ag

3‘

e*

^

e*fe toirb erteilt

bie

^Dienerin

bem

Äönigfoljn oerntäljlt.

®ie

fatfdfje güvftin weif;

bann

iljre ehemalige £errin fern gu galten, inbem fie iljr, atö einer geringen 2)tagb, bie niebrigften SDienfte auftragen täfjt.

®ie

edfjte gürftin muff, mit einem

Änaben,

einem Änedfjt gu»

fammen

bie

®änfe

f)üten. SDie SSerrät^erin aber fürdfjtet, bag treue

unb

oerftänbige 9tojj ^alaba fönnte bag begangene 33er»

bredfjen »erraten,

unb

oeranlajjt iljren ©emaljl, ben Äönigg«

fo^n, eg tobten gu taffen.

£)urd|) Sitten

unb

33erfpred)en weiff bie §ürftin ben bamit beauftragten ÄnedEjt gu gewinnen, baff er it>r einen SBunfcf) er*

füllt,

wenn

er audfj bag eble £l)ier nidfjt

am

Sieben taffen barf.

@r

läfft fidfj bewegen, gataba’ö abgefdfjlageneg Jpaupt in einem bunften

Vorweg,

burdfj ben bie gürftin jeben Dtorgen mit

iljrer beerbe gieren mujj,

an

bie

Söanb

gu nagetn.

— Unb

fo oft fte nun, begleitet

non bem

leibeigenenÄnaben, berUfr 2)ienft- genoffe geworben ift,

unb

ber Shirt ober Äürbdffen genanntroirb, if)ve gefieberte beerbe oorüber treibt, ruft fie ftataba an:

„O ®u

galaba, ba

®u

fjangefl"

unb ber

Äopf

antwortet:

„O ®u

3ungfet Äöniflin, ba

®u

gangeft,

wenn baS Seine SJiutter müßte

ißt jgietj tßat i()T äevfptitigeu"

©tili gietft bie gürftin weiter,

gum

©dfflojj f)ittaug auf ben Singer,

wo

bie

©änfe

weiben; bort fefct fie fidf) auf ben SRafen, loft if»r fd^öneS blonbeä Spaar, bag wie reineg

©otb

in ber

©onne

glöngt, unb beginnt eg gu

fämmen,

gu orbnen

unb

'neu gu flehten. £ürbdE)en freut fidf) beg Slnblidfg

unb

möchte

fidf) gern einer Sodfe bem&dfjtigen; aber bie gürftin fpridfjt:

„Söeije, roe^ 2Binb$en,

nimm

Äütbdjen fein £ütd)en

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(21)

unb taff iljn ftd) mit jagen bis idj mich geflößten unb gefdjuajt unb roiebet aufgcfejjt/'

Unb

wirfUdi ergebt ftd^ ein SSinbftofj, ber ÄürbdfjenS

§ut

weit in ba§ gelb entführt,

©er Änabe

mufj iljm nadjtaufen, aber ber SBinb jagt iljn weiter

unb

weiter, fo baft ber SSerfolgenbe iljn ui<f»t et)er fangen, nidEjt et»er juröcffefiren fann, ald bi§ bie Jürftin if»r

§aar

fertig georbnet Ijat.

©ann

erft legt fid^

ber 2Btnb.

©iefelbe

©eene

tr»iebert>olt fid^

Sag

für Sag, biä

am

<5nbe SSürbdjen »erbriefjlidfj vor ben Sßater beä jungen dürften,

bem

bie treulofe ©ienerin oermäljlt ift, not ben alten

Äönig

tritt

unb

erflart, mit biefemÜJtäbdjen moffe er nidjt meljr bie

®anfe

^üten.

©er

alte Äöitig fragt wefjljalb?

— ©a

muff

bann

ber Äitabe erjagen, wie fte im SBorbeigeljen mit gataba’3 jpaupt StBorte wedjjfelt

wie fie iljn

bann

täglidj auf berSBiefe neeft

unb

feinem

§ut

nat^jagen lüfjt.

SBerwunbert befiehlt barauf ber alte

Äönig bem Knaben

aud^ ben folgenben

Sag

wie gewöljnliclj bie feltfame

ÜRagb

auf bie SBiefe ju begleiten

— unb

er folgt felbft beiben unbemerft, belaufdjt baä Ijütenbe ißaar

unb

fteljt

nun

felbft ben §ergang,

wie er ftdfj

an

ben früheren

Sagen

begeben, nodj einmal wieber*

Ijolt.

2lm 9lbenb biefeS

SageS

fteöt er

bann

bie roiber 2Bil*

len oerlleibete gürftin gut 9tebe, fragt naclj ber Urfadfje ifjred SljuttsS

unb

verlangt Sluölunft über iljt geljeimnijjooHeS SBefen.

— ©ie

gurftin erHärt ftdj burdjj einen ®ib gebunben; feinem ÜJienfdjen bürfe fie iljr Seib flagen.

37a^ oergeblidjen 33e»

müljungen fie

jum ©preßen

ju bewegen, entferntfidjj berÄönig, inbem er anbeutet,

wenn

fte ju SDienfdjen nidEjt reben bürfe, fflmte fie bod£)

bem

eifernen

Ofen

flagen

was

iljr gefdjeljen,

welkergreoel an i§r geübt

worben

fei.

— ®a§

tijut bie junge 2

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(22)

18

Qurftin benn auch, fobalb fie fic^ allein fieht; aber natürlich bordbt ber alte

König —

wie bas* 2Räbrdben in feiner heutigen

©eftalt ergäbt, an ber Ofenröhre, ba bie gürftin in ben

Ofen

gefrodjen roar,

um

bort it»re ©ebeimniffe auägufpredben.

— ©o

wirb

bem König

i^r ©dbtcffal funb;

er glaubt ohne jeben ,3meifei ihren Sßorten, macht auch feinen

©obn

befannt mit 2t

dem

roa§ gefdbeben, Reifet biegürftinreiche, förftlictie ©eraanbe anlegen,

unb

führt fie in ben ©aal,

mo

bie treulofe Wienerin, oerblenbet im Uebermutb, if)re §errin nicht erfennt.

Seim

•Dtahle legt

bann

ber alte

König

ber Serrätberin bie $rage oor, roa§ roobl ein Knedbt oerbiene, ber bur<h ©eroalt

unb

Ser*

ratt) bie ©teile feines ©ebieterä

eingenommen unb

beffen SRedbte

an fi<b geriffen fiabe?

„Sott Sßferben gu

£obe

gefd^leift gu merben!"

lautet bie nemtegene 2lntn»ort ber Uebermütbigen

— unb

„SDu baft S)ein eigenes Urteil gefproeben!" ertlärt ber König.

Satürlidbroirb ber ©prudb ooßgogett,

unb

ber König*

fobn reicht ber echten Sraut, ber befreiten $urftin bie £>anb.

SGßie oieleä bleibt hier unerflärt, als oerftünbe eö fidb ttott felbft

unb

bebürfe feiner (Srflarung!

©aff jenes* Süppchen mit ben SlutStropfen ein fdbüfcenber SfcaliSman ift, leuchtet

un§

ohne SBeüereS ein

: aber roie?

— roarum? — nermag

bie Stutter ber jungen fjürftin einen folgen gu fdbaffen, unb

ibm

bie fdf)üfjenben 3<iuberMfte gu oerleiben?

— Unb

roarum ge*

bordben bie SBinbe ben SBinfen ber jungen gürftin?

SBo*

burdb beftimmt glaubt ber alte König fofort ihren äßorten?

Ueber ba§ 2lße8 giebt bie ©rgöblung felbft in feiner SBeife 2tuSfunft.

Oennodb

fehlt

bem

ßRäljrdben bie ©rflürung nicht. SGBir finben fie

im

SacituS.

Oort

muffen roir fie fudben.

Sor

acht*

gehn ^abrbunberten bat ber grofje ßtömer, in

bem

erhabenen

unb

rounberbar roabrhaften Silbe, bas* er

oon bem ©ein unb

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(23)

Seben unferer beutfdjen Sinnen entwirft, audj ben Sdjlüffel gu

bem

©erftänbnifc biefeä

rote eben barauä ^eroorgef)t

ur«

alten ÜWfi^r^enS niebergelegt.

SEacituö belehrt un§, roeldje Stellung bie

grau

in

bem

§aufebeS ©eutfdjen einnahm,

benbießulturoölter ber alten SEBelt einen Sarbaten nannten

— unb

roetd^e Stellung nidjt feitenber begabten gürftin

im

fieben beS ©olt§ angeroiefen war.

®ie

Stellung ber mit Achtung

umgebenen

beutf^en

grau im

§aufe ihres

SRamteS

roar eine anbere, freiere

unb

f)ö^ere als bie (Sattin beS feingebilbeten

©rieten

Ijoffen burfte. ©iefe Adjtung ber

grau

roar

bem

beutfdjen

Stamm

eigentljümlidj.

2ßir fagen

niemanbem

etwas 9teueS, roennroir baran erinnern, bajj bie freiere Stellung, beten bie

grau

fidj

im

Allgemeinen in ber mobernen SEBelt erfreut, ja felbft ber grauencultuS, ber mit

bem

SRittettljum beS3Wittelalter8 oerbunben roar, ihre 3But»

geln in ber §üttehaben, bie ber alte©eutfdje

im

Urroalb bauete.

®ie Artung,

bie bort

bem

SQBeibe gegollt rourbe, tonnte aber nidjt befteljen, fiel) nidjt erhalten, roenn baS Stecht barauf nidjt burdj ©ebeutung

unb

SÖBürbe beS weiblichen ©afeinS ftetS

oon

Steuern bewährt

unb gewonnen

rourbe.

Unb

bie ©eridjte, bie

unS

auS ber Urgeit geblieben finb, laffen auch ertennen, burd) welcherleiÄenntniffe

unb

SEhötigteit

im

£aufe

unb

felbftin weiteren Äreifen bie beutfe^e

grau

ihre SGBürbe geltenb machen tonnte.

©ie

©eutfdjen roaren audj gu ben feiten ro0 bie 9tömer

guerft mit iljnen in

©erührung

tarnen, oor groeitaufenbgahren,

nidjt gang ohne Sdjrifttljum.

®aS

9tunen*Alphabet roar be*

fannt; eS wirb

mtS oon

grolgtüfeldjen ergfiljlt, in bie Reichen gefdjniiten waren, bie

Äunbe

gaben

oon

©reigniffen, oon <Se*

fdjeljenem. JacituS berietet, bafj in ©aumgroeige, beren

man

fid) in eigentümlicher SGBeifebebiente,

um

burch Söurf

unb

galt 2*

4

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(24)

— 20 -*

ba§ Siijicffal ju befragen,

3

e

t

en/ b. h- Iftunen eingefdhnitten waren. Unfere «Spraye bewahrt noch gar manche Erinnerung, wie

an

jene älteften

3

eiten überhaupt, fo an biefe ältefte 2lrt

ber SRittljeilung burdfj «Sd^riftjeid^en inSbefonbere.

®ie

$u<$e

fottte uns, ber®ejiehungen

wegen

inbenenfie ju ben erftengort*

fdjritten ^ö^erer ©efittung bei ben SDeutfdjen fte^t, ein Ijodjljei- liger

Saum

fein. 5)ie 3tunentäfel<hen, bie Utunenftäbe,

waren non

Sudfjenljolj; baher

tömmt

eS, baf? wir nodj h eute bie

3

e>'

djen, beren fic^ bie Schrift bebient, Sudhftaben nennen,

unb

eine 2lnjat)t betriebener jufammengetiefteter Slätter, ein ©uch. ®ie

3eid(jett

würben

auf biefe Säfeldjett

unb

Stäbe nid^t gemalt:

fie

würben

eingefdjnitten

unb

geriet

in golge beffen nennen wir nodfj heute einegeidtmung gewiffer 2lrt einen 5fti{j

einen Slbrijj,

unb

bie äöerljeuge, beren

man

fidh beim 3eidj}nen bebient, ein 0teijjjeug

eine 9tei{jfeber.

Natürlich aber fonnte bie Äenntnijj ber9htnen unter einem Solf, baS in folgen uranfSnglidhen 3uftänben lebte, nidfjt fetiv oerbreitet fein,

am

wenigften unter ben •Dtännern, beren Seben

3agb unb

Ärieg auSfütlten.

®ie grauen waren

eS, welche biefe Äenntniffe bewahrten,

unb jwar

oorjugSweife bie ebelge*

borenen, bie

grauen

auS fürftlidfjem ©efd^led^t, auf benen nicht in bemfelben ©rabe, wie auf ben SebenSgefährtinnen ber übri*

gen greigeborenen, bie flJlühen beS

£ageS unb

bie

Sorgen

be§

§aufeS lafteten.

2lud[j gar manche anbere Äenntniffe gehörten norjugSweife, ober felbft auSfdjjliejjlidf), in bie ßebenSfp^äre beS SGBeibeS.

So

namentlich bie wenigen

unb

gewijj

jum

Streit feltfamen Äennt*

niffe non tpeilfunbe, bie eS gab,

unb

bie natürlich oorjugS*

weife bie Teilung ber

im Äampf

erhaltenen

SBunben jum

@e*

genftanb hatten.

„3«

ihre« füttern," fo erzählt SacituS oon ben alten SDeutfcljen, „ju ihren grauen gehen fie mit ihren

fr

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Google

(25)

S&unben — unb

bie

grauen

beben nid^t bauor jurüdf, Sßunben ju berühren

unb

ju uerbinben."

— Worten

aber aucl) alle

, grauen meljr ober weniger gewöhnt

unb

geübt fein, SBuitbcn gu oerbinben

: bie Äemttnifj weiterer Heilmittel

war

gcroijj»

nicjjt affen gemein, fonbern nur wenigen eigen, bie in

bem

fftufe befonberer SKürbe

unb

SEBeiS^eit ftanben,

unb würbe

in ben eblen ©efdfjlecfjtern bitrd^Ueberlieferung

non

ffftüttern auf jCöc§=

ter »ererbt. SSorin aber fonnten biefe Äenntniffe befielen?

©ie umfaßten roofff

nur

bie Äenntnifj einer müßigen Slnjaljl einfieimifdfjer Äräuter

unb

iljrer

Vlut

ftiffenben ober ©dfjmerjen linbtrnben ©igenfdüaften; baneben aber audj) bie Äenntnifj alter

©prüdfje, ffteime

unb

©egenäformeln, bie über bie

SBunben

ober über bie SEBaffen gefprodfjen würben.

H

at b0(*) ber

©laube

an fogenannte 23efpred£)ungen einer SBunbe ober anber*

weitige Verlegungen,

unb

an iljre Sßirffamfcit bi§ auf unfere 3eit erhalten,

unb

bie Formeln, bie babei gebraust werben,

»erraten

jum

Sfjeil fdjjon auf ben erften VlidP, baff fie uralt finb; bafj fie

bem H

e<bent!jum, ber alten Volfäreligion ber Seutfd&en angeboren, ©ine weitergreifenbe Unterfucfjung »er*

weift

bann

»offenbS biefe ffteime

unb

©prüdfje in eine nod[j un*

ermefjlidj) weiter liegenbe Urjeit,

nnb

liefert ben SeweiS, bafj bie Seutfcfjen, wie fein anbereS, ein Ur»olf ftnb; wie fein an*

bereS in ungebrod^ener graber Sinie, unburdEjfreujt »on fremben

©lementen,

»on

jenem arifdfjen

Urftamm

abftammt,

bem

gteidj) ©räfo*

Romanen,

©eiten

unb ©lauen

entfprungen ift.

©ewifj fann

man

nidfjt oljne ein ©efüfjl, bafj meljr nodfj ©Ijr*

furcht als ©rftaunen gleißt, gewahren, bafj biefe Formeln, bie felbft Ijeute nodfj |in

unb

wiebcr ein bejahrter

Sanbmann

gläu»*

big anwcnbet, ibentifdfj finb mit bcnen, bie in ben ülteftenSl)ei»

len ber Vebaä, in ben ©ebeten,

»orfommen!

3”

jenen neueren,

unb

bocfi fdfjon fo alten

Sagen

aber, in

4

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(26)

22

bie

un8

baä SjJtährchen

»on

galaba »erfefct, »erbanb baS ©ol!

mit berÄenntniß ber Äräuter

unb

ihrer ©igenfdjaften, ber heit«

bringenben ©egenSformeln

unb

Sfteime, bev ©chriftjeichen

unb

beS ©eheimniffeS, burdj fie feine ©ebanfen in bie gerne mitju*

feilen

mit biefen Äenntniffen, bie hochgeborenen, weifen

grauen

eigen waren, bie ©orfteüung »on

3 au

l|erlünften, bie

folgen

grauen

ju ©ebote ftanben

: wie fid} »on felbft »er«

ftel)t offne jeben Dtebengebanlen an einen freoethaften, ftrafbaren SSerleT^r mit unheimlichen -äJMchten.

©enn

erft bie dhriftliche Religion hat

bem

©egriff ber

3

auberei biefe

SBenbung

gegeben.

3n

ben 2tugen ber alten ©eutfdjen

waren

biefe

3

auberfünfte, als baS ©rgebniß erhabener Sßeiäheit, an ftdj in

hohem ©rabe

ehrwürbig

— wenn

fie auch, gleich allem (Srhabenen

unb

felbft

^eiligen, je nach

bem ©h

aralier ber honbelnben ißerfonen, ju

böfen 3mecJen mißbraucht werben fönnen.

@o

glaubten benn bie©eutfdfen, wie ©acituS berichtet, baß ben

grauen

etwas ^eiliges, etwas ißrophetifdjeS inne wohne,

©ie

»erfchmahten

barum

ben ütatlj ber

grauen

auch in ben ern«

ften

©ingen

nicht,

unb

öftergelangten hochgeborene

unb

proplje*

tifch begabte

grauen

$u einem gebietenben 2lnfet)en über ganje

©öllerfdfaften

unb

©öllerbünbe.

©o

weiß auch

©acüuS

jene

©eleba ju nennen, beren Dtame in alten Quellen jur ©efd^ic^te jener 3eit wiebertehrt, bie

um

bie ©litte beS erften

3

ahrhutls berts unferer

3

eitred)nung

m

einem ©hurtn

nn

ber Sippe in SEßeftphatenunter ben

©ruderen

häufte,

unb

lange 3eitbie ©eele beS helbenhaften SBiberftanbeS war, ben bie©ölferf(haften SHie*

berbentfdjlanbS ber römifchen Sßeltherrfdjaft leifteten.

3h

re

.©prüc^e

waren

als Oralei geachtet. 2luS nodj älterer

3

eit

weiß ©acituS eine Slurinia

b. h- t»ie ^fatob

©rimm

beutet, Slliruna

ju nennen, unbmehrerer ju gebenlen, bieals weife

grauen

unter ben ©eutfdfen hochgeehrt

waren —

„aber nicht

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(27)

23

burdff ©dfjmeidfjelreben" tute er, mit einem ©eitenblid auf bie fRömer

nnb

^Römerinnen feiner

3

eü/ tjingufügt.

SDiefe gangeSteife

non

SBorftettungenift in

bem

eben erwäljn*

ten SRätudjjen norauSgefefet,

unb

nicfjt

nur

als betannt, fon*

bern als in ber SBirflidjjleit begrünbet

unb

als allgemein tierr«

fdEjenbeS ©ewujjtfein norauSgefefct. SGBir feljenbie weife, bejahrte Königin in ^auberlünften beroanbert, einen StaltSman nerferti»

gen, ber bie ©odjjter fdfjüfeen foö

— unb

berSofter, ber jungen gürftin fetbft, fielen, aucf) nadfjbem fie benfdfjüfcenben

SaliSman

nerloren t»at

unb

frember

©ewalt

oerfallen ift, nodjj non ber HRutter erlernte 3«uberfprüdE)e gu ©ebot, nermöge beren fie ben Elementen, ben SBinben, gu gebieten

nnb

felbft in ber tiefften

©rniebrigung iljre perfönlidfje SEBürbe gu

wahren

oermag.

Sludfj mandjjer anbere

3 U

8 öeä 2Rdtjrd[jenS beutet in er»

fennbarer SSßeife auf bie ttrgeit, ifire «Sitten, ib»re feljr einfachen SebenSbebingungen gurüd.

©o

barf

man

eS feineSwegS etwa bloS für eine naine UngefiJjidHidjjfeit beS (5rgdl>lerS galten, baf?

ftürbdjjen mit feinen Sefdjjwerben oljne alte 3«>ifd^enftufen nor ben

Äönig

tritt,

©rabe

in folgen

3*8

en »ietme^r offenbaren

fidjj

unä

bie SebenSoerljältniffe jener fernen

3

e«t/ in ber bie

dürften ber ©eutfdfjen,

im Urwalb

tjaufenb,

gwar

non einem friegerifdjjen ©efolge freigeborener

n

n8er aufjerbem aber nur non einem leibeigenen §auSgeftnbe

umgeben

waren,

unb

in ber nnmittelbaren SGßeife patriardfjalifdfjer Sitte mit bie»

fen Äned&ten oerfeljrten

eben wie bie gürften ber ©riedfjen gu ben

3

eiten

§omerö.

©elbft baS blonbe £>aar ber jungen gürftin ift ni<$t gu*

äßig ober unwefentliiJj.

©er 3«8/

«ine nerfannte dürften*

todjjter, eine gefeite

Jungfrau

ober

grau,

bie unter

bem Sann

eines 33erljdngniffe8 ober

3

au&er3 i^r ltdfjteS

§aar

;im

©onnenfdjjein in geljeimnifjooller SBeife

lammt nnb

orbnet,

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(28)

24

baff ber

©lang

iljreS

§aarä

bie Slufmerlfamleit£)tngufommenber auf fle tenlt, leljrt ungültige 2Ral mieber in beutfdfjen

Sagen

unb SRaljrdfjen.

Oer

SC'eutfd^e

war

ftolg auf. fein reidjeS blon*

be§

$aar;

er fall barin ben Scfjmud beg freien ©efcljledjjts

;

benn eS läftt fidfj beulen, baf? biefer Sdffmucf ben Knedjjten, bie

gum

OlfeilKriegsgefangene flawifdjen, celtifdjjen, r^ätifc^en,

bann

audj lateinif<Jjen

Stammes

waren, ober

non

foldjjen abftammten,

nidfjt oljne 2luSnaljnte gemein war. SRocfj Ijeute ift eine ficilifcije

Oame

feljrftolgauf iljrblonbeS£aar,baSin Sicilienben gefammten

‘übet auSgeidfjnet;

unb

ftolger nodf) ift eine Spanierin auf blonbeS §aar, baS in iljrem ^eimattanbe atterbingS felfr feiten ift. Unterfdjieibet

man

fid^ bodj, in Sicilien wie in

Spanien

burd) baS Btonbe

§aar

in feljr nielfagenber SBeife

non

ber fdjwarglodfigen SRenge beS 93oltäl

— Oie

Sicilianerin trögtin

bem

blonben £>aar baS

3eugnt§

rein normännifdljer, bie

Spa*

nierin ben

©emeis

flecfenloS gott>ifd^er

übftammung

gur Scljau.

iRamentlidjjliebten eS benn aud) bie SDeutfd^en, ben reifen, golbgetben §aarf<Ijmuct oorgugSweife in ben beoorgugten §el*

ben*

unb

gürftengefdf)led(jtern fidfj erblidj)gu benten. 3BeW)e©ebeu»

tung iljm beigelegt würbe, gellt unter

ünberem

audjj barauS

Ijeroor, baf? unter ben älteftenKönigen ber granfen auf erober*

tem römifdfien ©ebiet, unter ben ÜJterwingern, bie Segeidfinung

„f<J)öngeto<ft" einen Streit ber officielten Titulatur beS

Königs

auSmadf)t, ber in ber (Sinleitung gu feinen eigenen Oecreten

„ftjjöngelodt"

— commatus

efc pulcher

genannt wirb.

2ln

bem

teidjen £aarfdf>mucf, an ben ^auberfprüdjjen, bie fie

wei|, erfennt ber alte König, ber fie belaufet, in unferem

•ältdljrdfjen bie gürftentocfjter, ©eibeS bürgt if)m bafür, bafj fie 2ßal)rf»eit fpricijt.

55er eiferne

Ofen,

beffen baS SRäljrdjjett gebenlt, gehört freilid^ einer fp&teren 3eit an. SCBir muffen unS,

wenn

mir

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