eines 33erljdngniffe8 ober
3
au&er3 i^r ltdfjteS§aar
;im©onnenfdjjein in geljeimnifjooller SBeife
lammt nnb
orbnet,—
Digitizedby
24
baff ber
©lang
iljreS§aarä
bie Slufmerlfamleit£)tngufommenber auf fle tenlt, leljrt ungültige 2Ral mieber in beutfdfjenSagen
unb SRaljrdfjen.Oer
SC'eutfd^ewar
ftolg auf. fein reidjeS blon*be§
$aar;
er fall barin ben Scfjmud beg freien ©efcljledjjts;
benn eS läftt fidfj beulen, baf? biefer Sdffmucf ben Knedjjten, bie
gum
OlfeilKriegsgefangene flawifdjen, celtifdjjen, r^ätifc^en,bann
audj lateinif<JjenStammes
waren, obernon
foldjjen abftammten,nidfjt oljne 2luSnaljnte gemein war. SRocfj Ijeute ift eine ficilifcije
Oame
feljrftolgauf iljrblonbeS£aar,baSin Sicilienben gefammten‘übet auSgeidfjnet;
unb
ftolger nodf) ift eine Spanierin auf blonbeS §aar, baS in iljrem ^eimattanbe atterbingS felfr feiten ift. Unterfdjieibetman
fid^ bodj, in Sicilien wie inSpanien
burd) baS Btonbe§aar
in feljr nielfagenber SBeifenon
ber fdjwarglodfigen SRenge beS 93oltäl— Oie
Sicilianerin trögtinbem
blonben £>aar baS3eugnt§
rein normännifdljer, bieSpa*
nierin ben
©emeis
flecfenloS gott>ifd^erübftammung
gur Scljau.iRamentlidjjliebten eS benn aud) bie SDeutfd^en, ben reifen, golbgetben §aarf<Ijmuct oorgugSweife in ben beoorgugten §el*
ben*
unb
gürftengefdf)led(jtern fidfj erblidj)gu benten. 3BeW)e©ebeu»tung iljm beigelegt würbe, gellt unter
ünberem
audjj barauSIjeroor, baf? unter ben älteftenKönigen ber granfen auf erober*
tem römifdfien ©ebiet, unter ben ÜJterwingern, bie Segeidfinung
„f<J)öngeto<ft" einen Streit ber officielten Titulatur beS
Königs
auSmadf)t, ber in ber (Sinleitung gu feinen eigenen Oecreten„ftjjöngelodt"
— commatus
efc pulcher—
genannt wirb.—
2ln
bem
teidjen £aarfdf>mucf, an ben ^auberfprüdjjen, bie fiewei|, erfennt ber alte König, ber fie belaufet, in unferem
•ältdljrdfjen bie gürftentocfjter, ©eibeS bürgt if)m bafür, bafj fie 2ßal)rf»eit fpricijt.
55er eiferne
Ofen,
beffen baS SRäljrdjjett gebenlt, gehört freilid^ einer fp&teren 3eit an. SCBir muffen unS,wenn
mirDigitizedby
v^.ooQle
25
bie ©rgälflung itt ©ebanfen in ihrer urfprünglichen ©eftalt herfteKen rooöen, an beffen ©teile ben Qfeuerheerb beS £>aufeä benfen, ber ficf>
—
wie no<h heut gu Slage in alterthümlidtjen©auernhaufern SßeftphalenS
—
in ber ÜRitte beS©aueä
, groi*fdjfen ben
Sßo^nungen
ber 2Renf<henunb bem
©tall, auf einer©ü^ne
unter einer Oeffnung im5Dad^ ergebt. 2luf biefem§eerb— bem
©loreftein—
lobert bieflamme,
bie baS 3al)r über nie uerlöfd)en barf; ^eiligen UrfprungSunb
Ijeilig geartet.—
(3Bir bürfen
uns um
fo guoerftd^tlid^er biefer ©orftellung juroenben, ba Ofen, altljodjbeutfdE)©oan,
gothifdE) 2lühnS, alt*fdhroebifdf)
©gn —
eigentlich baSim
©eljälter eingefc^loffene geuer bebeutet—
urfprünglidj aber roof)l mitbem
©anSfrit 'Ägni— bem
©ott beS geuerS—
in ©erbinbung gu benlen, ber©ame
beS gjeuerS felbft mar,©o
erfdjeint berOfen
beSüffiahrchenä als ein •äJHjroerftänbnifj, baS fidi roie
non
felbft,aus ber
im
Sauf ber3
e‘tetl unoeränberten ©ebeutung beS 2BortS ergab.)3tm £eerb, ber gugletdh bie ben
©öttem
gemeinte Opfer*ftätte
mar, am
$auSaltar, MngefidfjtS berflamme,
lägt fidj, roie bei ben ©riechen homerif<her ßeit, fo auch bei ben SDeut*fdjjen, ber ©ittenbe, ^ülfefudhenbe nieber,
unb
ber3
lt8/ bafeSBorte, bie gu 2Renfdf)en nic^t gefprochen roerben bürfen, an bie
flamme
beS§auS* unb
Opfer^eerbeS gerichtet roerben, Je^rt feljr oft roieber in9Mhr<hen unb ©agen;
er tritt felbft inbem
Serid^toon
gefdjichtlidhen ©egebenljeiten mitunter ^eruor—
fei eS, bafj roitllidh in inhaltSfdhroeren Hugenbtidfen eine ©rin*
nerung
an
bie©Ute
ferner3
e^
erroad^teunb
gu foldjjer£anblung
beroog, fei eS, bafj bie Uebertidferung ber ©tgählung beS ©reigniffeS biefen,bem
©oltSberoufjtfein nahe tiegenben3ug anfügte,©a
baS g-euer als ein ©lement aufgefajjt roirb, als ein tebenbeS SGBefen, inbemhöh
ere Süchtemalten, ift ber ©inn,Digitizedby
v^.ooQle
26
bafj bie
bem
5>tenf<hen gegenüber »erbotene Ätage ober 2Bar»nttng an bie ©ötter gerietet wirb.
SefonberS nterltoürbig aber tritt in ber ©rjdtjlung baä
Stojj galaba ^eroor. SDtan mufj ftdfj babei erinnern, bafj baä ißferb in ben religiöfen Sitten
unb
©ebräuchen ber alten 3)eut»fd^en eine fe^r bebeutfame Stelle einnimntt.
©§
toar ben ©öt»tem, befonberä
bem SBoban unb bem
grepr geheiligt. Sacituä belehrt unä, baj? in ben ^eiligenRainen ber ®eutfd)en Sferbe oon befonberer glicht, fdjneeroeijje spferbe, gehalten mürben, bie ju leinerlei Strbeit gebraust merben burften;—
berenSeme»
gungen aber, beren SBitfem,
menn
fie oor ben SBagen beä ©ot*teä
gekannt
maren, für Reichen DOn prop^etifc^er Sebeutung galten,unb oon
ben Königen beä SolfSftammä, ober »on^ßrie«ftern, bie ba§
©efpann
begleitetenunb
beobachteten, gebeutet mürben,SDiefe heiligen Stoffe galten für äöefen, burd) roelche bie
©ottljeit ihren SBiKett, ober baä naljenbe ©efd£)ict funb t^ut.
3^re Sebeutung, namentlich bei ben nieberbeutfchen
Stämmen,
bei ben
Saufen,
bei benen überhaupt ber 2öoban3»©ultuS be»fonberä heroortritt, jeigt ft<h benn auch barin, bafj bie Silber ber meinen Stoffe
Sßobanä —
A^engiftunb
£>orfa—
auf Stan»gen erhoben, bie ju Griebenfetten in ben h£
i%
£nRainen
be»mährten $elbjeichen ber Sachfen maren, unter benen biefer mädjtige
unb
MegerifdjeSunb
nieberbeutfcherStämme
in ben Äarnpf jog.—
Unter biefen Reichen lanbeten bie Sachfen auch in (Sitglanb jur ©roberung be§ Sanbeä.— $n S^9
e £‘n£äSRifjoerftänbniffeS, baS in oermanbter Sßeife auch in anbermei»
tigen gefdjichtlichen Ueberlieferungen mieberlehrt, berichten bie lateinifdjen
©h
ron^
en b£r in©nglanb
einheimifchen celtifchen SJtöndhe, bie Anführer, bie §erjoge berSaufen
hätten mitSta»men
§engift unb $orfa geheimen.Digitizedby
v^.ooQle
Oann
aberwürben bem
£>ö<hft»erehrten ber ©ötter,bem
SGBoban, auchSßferbe gewöhnlichen ©djjlageg geopfert,
unb
egiftbabei
wohl
gu beachten, baf bag§aupt
beg Dpfertljiereg,bem
©ott befonberg geweiht
unb
Zeitig, webet beibem Opfermahl
»ergebt, noch oerbrannt werben burfte. SJtan pflegte bamit manchen
Raubet
gu treiben; namentlich gefdjah eg oft, bafcman
bag
§aupt
eineg geopferten ißferbeg alg fdhüfcenben Staligman,fidh felbft gurn £ort,
bem
gehtbe gurn©(haben auf eine©tange
befeftigte, bie in bie ©rbe gepflanzt war.
Oag
Antlih beg IRoffegwürbe
ber ©eite gugewenbet,»on
betman
bie ©efaht beforgte.3
n ber Sprache ber alten Oeutfdhen hiefj ein« foldfjegefeiete
©tange
mitbem
ipferbehaupt eine Dteibftange.Alg
bie Stömer unter©ermanicug
wieber big gubem
3bi«ftaoififdfjen gelbe »orbrangen,
wo
bie Segibnen begSarug
inber§ermanngf<hla<ht ihren Untergang gefunben hatten, fahen fie
bag »erhängnifwoße©eftlbe mit gebleichtem ©ebetn bebedft,
unb
ringgumher spferbefdhftbelan
benSäumen. Oie
Oeutfdjen hatten bieim Äampf
eroberten Stoffe ihren ©öttern geopfert, beten §äupter aber alg Steibftangen auf bie Aefte ber ©td£)en gepfählt.— Unb
lange hat fi<h ber alte Sollgglaube, ber fol»<hem
£h«n
gu©ruube
lag, auch gegen ben©influf?beg ©haften*thumg
behauptet,©o
fleht fidh öer Ißabft ©regor ber ©rofje»eranlafjt, in feinen Sriefen an bie granlen-Äönigin Srunhilb gegen ben alten Sraudj) gu eifern.
— 3a,
noch heute fdhweben anbem
©iebel eineg jeben Sauernhaufeg in ber Attmarlunb
Söeftphalen bie in Jpolg gefdhnifctenHäupter
gweier spferbe—
Ipengift
unb
£orfa. ©ie ftnb je|t nur noch eine lanbüblidhe 3ierbe, beren Sebeutung niemanbmehr
weif,an
beten Seibe«haltung inbeffen bodh ein jeber mit einem gewiffen Aberglauben hängt.
3 n
ber«Uen
$eit aberwürben
fie alg ein mächtigerSchüfe beg
$aufeg
betrachtet.Digitizedby v.
,OQle
28
3n
unferem Dtäfjrdlien mißtraut bie treulofe 3<>febem
eb*len, ftugen9tof?
aud
proptietifdfj begabter 3ud&t, ra'e bereu »teleben gelben ber alten $)icf)tung
unb ©age
beigelegt werben,©ie »eranlafjt ben getauften föönigSfoIjn, itiren ©emaljl, e§
tobten ju taffen
—
oietteicfjt ben ©öttern ju opfern. £>ieed^te,uerfannte gürftentocljter weifj jebod^ ju bewirten, baf; galaba’S
§aupt im S^orweg —
wot)l überbem
£l)or—
in SBeife einer 3?eibftange aufgefteßt wirb: iljr felbftjum
©d^u^, ber ^cinbinjum
SSerberben.®ie
SBorfteßung, bajjbem
abgefdEjlagenett£aupt
propfietifdf) begabter Sßefen,wenn
ein3auber
bariiber gefprodjjenworben
ift, SSerftanb
unb
Sprache bleiben,unb
fiel) in Antworten auf bie fragenbe3
au&erformet offenbaren, gehört audf» ju benen,bie jtdfj in ber beutfdfjen
©age
ttielfad» wieberljolen.3
n &enälteften Siebern unbefannter norbifdfjer ©falben auä ben 3eiten be§ alten ©ötterglaubenä liefen fidE» bie ©eifpiele nad^weifen.
©o
wäre noef) SBieleä ju fagen über ben ^nlialt biefeä©inen $inbermül)rdjjen§. SDodE» ein in feiner ©efammtljeit fo
»iel umfaffenber ©egenftanb, wieber, mit
bem
wirund
l»ier be»fd^äftigen, fann überhaupt nidjjt in wenigen
©tunben
ober auf wenigen SBlättern erfcfiöpfenb betjanbelt werben.Um
fo weniger bürfen wir beibem
©injetnen »erweitern 2lnbeutungen muffen genügen,unb
fo befdjjränfenwirunä
benn barauf, nur im 2lfl=gemeinen f)in$u ju fügen, baft biefelbe ibeeße SBeltorbnung, bie in ber ©rjä^lung »on ben ©dfjkffaten bieferSEönigätodEßer fier=
»ortritt, meljr ober weniger beftimmt in einer grofjen 2ln$al)l burdj) münblid^e Ueberlieferung auf bie
©egenwart
gefommener2Äaljrdfjen ben »orauägefefcten aßgemeinen Jpintergrunb bilbet,
auf
bem
fidfj bie§anbtung
bewegt.3
n fielen erfennen wirfogar genau biefelbe ßteüje
»on
SBorfteßungen wieber,wenn
auej) niclit
immer
in berfelbcn Steinzeitunb
SSoßftänbigfeit.Digitizedby
v^.ooQle
29
2Bir bürfen
nur
an baä allgemein befannte, unjä^lige 3)tal be*arbeitete Vtahrdjjen
non
2lf<ijenbröbet erinnern. J)a fe^en mir au<h eine gürftentodjjter in tiefer ©rniebrigungnon
ber ©tief*mutter mi^anbelt, im ©efifc
non 3
au&erf0rme*n
/Me
ifjt biefterbenbe Vtutter ju ihrem ©dfjufe gelehrt t>at. Dtamentlidh ge*
horchen bie
tauben unb
bie 3S5get be§ SBalbeS ihrem ©ebotunb fommen
il)r ju $ülfe,wenn
bie ©tiefmutter Unmöglichestyeifdjt. 2luf SifdhenöröbetS SGBort:
„®ie guten in’3 löpfdjen, bie fdj)ledj.ten in’3 Äröpfdjen"
fommen
bie Vögel herbeiunb
lefen bie oerfdjjütteten Stufen aus ber Slfdfje beS £eerbeS.—
Jodjj ehe mir weiter eiten,
möge
eS geftattet fein, nodj ein Veifpiel anguführen, baS in gar eigentümlicher SBeife geigt, roie in ben Ueberlieferungen, bie nur nodj in ber ©eftalt non Äinbermaljrcljen ber ©egenioart angeboren, felbft Vieles, baS feiner Statur nadj feiner folgen, weit in bie Vergangenheit gu*rücfgreifenben ©rflärung gu bebürfen fdjjeint, bennodlj mit ben
älteften
3
eu8niffen beutfd^en ©eifteSlebenS in unmittelbarem3ufammenhang
fleht.Unter ben Äinbertnährcheti wetd(je bie Vrüber
3afob unb
SÖBilhelm
©rimm
gefammelt h«&en, ftubet fich eine gang ein*fad^e, furge ©rgäljtung, bie in ihrer anfprudjjSlofen ©<hlidhtl)eit in
^o^em ©rabe
fdhönunb
rührenb ift,nnb
eine garte ©aiteim
Jafein bergrauen
in woljtthuenber SSeife berührt, ©ie ftammt auSVapern
herunb
ift „baS Jobtenhembchen" über*fdhrieben.
©ine SDtutter hot ein fdfjöneS, liebenSwürbigeS Äinb, einen
Knaben
non fieben fahren, ben niemanb anfehen fann, ohne ihm gut gu fein, ©ie »ertiert ihn burdh ben Job,unb
weint untröftlidhJag unb
Stadstum
ihn. 9tadfj furger 3eit erfdheintDigitizedby
v^.ooQle
80
bet
Änabe
9iadjt8an
ben Sßlfifcen,wo
er fowft ju fpielen pflegte,unb wenn
bie flftutter meint,bann
weint auch er bittere^ränen.
SGßenn aber berborgen
lörnmt, ift er roiebet »er»fdhrounben.
3n
einer Stacht aber lörnmtber fdjöneÄnabe
ju ihr infeinem Sobtenhembdfjen, aufbem
fjmupt ben ©lumenfranj, mitbem man
ihn in ben©arg
gelegt hat.©r
fpridfjt ju iljr, flagtunb
bittet, fie
möge
aufhören ju meinen; er lönne fonft nicht ruhig fdjjlafenim
©rabe, benn fein Sobtenhembdhen fei fernst uon ihren Slwänen, bie barauf fielen.— Sem
Siebling ju Siebe meifj bieButter
ihrem ©d^merjunb
ihrenfrönen
ju gebieten;fte meint nicht mehr.
Sa
erfd^eint berÄnabe
in ber folgenben Stadf)t noch einmal, Ijeiterunb
freunblidh, ein brennenbeä Äerj*<hen in ber
§anb.
„©ieljftSu,"
ruft erberSJtutter ju,„nun
ift mein §embd£)en halb trocfen,
unb
ich merbe Stuhe habenim
©rabe."
Siefe einfache ©tjählung tonnte, fdffeint eS unS, ihrem
3«*
halt
unb
©hatalter nach, audh moljl eine Sichtung unfererSage
fein— unb
bennocl) hat audh eine« tieferen©runb,
unb meift auf ^beentreifeunb
2lnfdf|auungen jutücf, bie mir in überrafdhenbev SEBeife in ben aUerälteften 3eugniffen germani*fdhen SicljtenS
unb
Sentenä, in ben ölteften mpthifdhen Ueber«lieferungen beä Sßolfäftammeä,
bem
mir angehören—
: in ben©bba*8iebern mieberfinben
— unb jmar
in ber filteren ©bba.Sie
cptlifdhen ©ebidhteunb Sythen,
bie mir gewöhnt finb, mitbem
Siamen ,,©bba" ju bezeichnen,unb
bieunS
mit ber alten Siationalreligion ber germanifdhen©tämme,
inöbefonbere berer beS StorbenüS befannt madhen, finb nämlidh, wie betannt, in boppelter ©eftalt aufuns
getommen.— Sie
jüngere©bba
uerbanlen wir, wie fidh mit ziemlicher ©icherhtit feftfteüen löfjt,bem
gelehrten, in3^anb
geborenen ©efdhidhtfdhreiber©norrö
Digitizedby
©turlfifoit, ber gu Slnfang beS breigeiinten ^ahrhunbertS lebte
unb
mit gleifj fammette,maS
bie norbifdjjen SSölfer gu feiner 3eit noch non ben mpthifdijen ©orftellungen ber Urgeit im®e=
bfid(jtnifj, in Siebern
unb
(Srg&ljtungen ber ©falben beroaijrten.©ein
SBerf ergäbt bie gefammte ©ötter*unb
§elbenfabel ber Urgeit in ©rofa, in biean
paffenber ©teile, gleichfam als bie bemeifenbe Urfunbe, ©ruchftücfe alter Sieber mit nermoben finb.Oie
filtere<5bba, lange öernadjjläffigtunb
oergeffen,mürbe
im ftebge^nten ^aljrhunbert— im
3a^re1643 —
auf^Slanb
non einem bortigen ©ifdjjof mieber entbecft,Oie
Jjjanbfd&rift, bie er auf ber fernen norbifd^en 3nfet Tan*Vmar
ausbem
elften3fa^unbert;
bie Ueberlieferung nannte baS 2Berf bie „(Sbba©aemunb’S
beS ©eiehrten."—
2Bir bürfen babei nicht uergeffen, bafj ^iSlanboom
neuntenSa^unbert an
burclj SRormeger be*oölfert mürbe, bie bortljin auSmanberten,
um
fidf) ber in ihrem^ieimat^lanbe entftehenben föniglidfjen ©emalt, namentlich ber Oprannei beS
ÄönigS
§aralb §atrfagr—
©djjönljaar—
gu, ent*gieren5 bafj biefe SluSmanberer
Obin unb
St^or—
in eigent*lief)beutfdjjerÜJtunbart
Söoban unb Oonar —
als bie©ßtter beSSBeltallS verehrten
unb
auf ber fernen ^nfel noch .^ahrhunberte lang ohne SSBanlenbem ©tauben
ihrer ©fiter treu blieben; bafj für fie ber ^nfjalt ber <5bba*Sieber Religion mar, SDiefeUm*
ftfinbe bürgen
unS
für baS 9llterunb
für bieOreue ber Ueber*lieferungen, bie
unS
in ihnen bemahrt ftnb.SDiefe filtere
@bba
befteht auS einer©ammtung
eingelner Sieberunb
©ebidhte, meift in ©efpr&chSform, bienur
infofem ein©angeS
bilben, bafj fie ftdfj alle in einemunb
bemfelben Greife»on ©agen unb
©orfteUungen bemegen,unb
in ihrer©efammtheit biefen ÄreiS, fomeit mir fehen fönnen, audh uott*
ftfinbig umfdjjreiben.
—
Unter biefen ©bba»8iebernnun
befin*ben fi<h brei Sieber
uom
Jpelgi. 3Jtan hat fie als epifdjje ©rgfiij*Digitizedby
v^.ooQle
32
lung »ott ben <Scfjtcffalen breier ©ettcrotiotten gleichnamiger gelben auffaffen
moßen —
mir oermögen baritt nur brei »er*fdjjiebene Sßerfionen einer
unb
berfelben©age
gu erlernten.©S
ift baS
gm
eite Siebnom
§elgi, baS ^ier unfere Sluftnerffatn»feit in Slnfprudh neunten muff.
§elgi (b. h. ber Stetter) ©iegntunbSfohn, aus bent fagen*
berühmten ©efdhlecljt ber SSötfunge, ift eine jener norbifdjen
©eftalten, in benen fidjnuithologifdhe
unb
gefdjidjtlidje SSorftet*lungen begegnen, fo bafj mir nicht gu fagen miffen, ob mir in ihm ben ©ptöfjling eines £albgötter*®efdhlechtS erfennen fob
len, ober einenJpelbentnenfdjlidjer 2trt
unb
Slbftammung. ©<i)on hat er fich butdfj manche ^elbentljat verherrlicht, ba fagt ifintÄönig £>ognt)’S Softer, bie fdEiöne ©igrun, ihre Siebe gu,
menn
er ben Itarnpf für fte unternehmen
miß
gegen bie©ohne ©ran»
tnar’S, bereu
©inem
ber SSaterfie gegen ihrenSBiflen oertobt hat*§elgi,