INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER SIEGEN
Die Wirtschaft im südlichen Westfalen Herbst 2021
November 2021
Verfasser: Stephan Häger
Inhalt
Seite:
Überblick: Konjunkturklima stabilisiert, Lage passabel, Aussichten ungewiss 3
Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung 7
Blick in die Branchen 8
• Industrie 9
• Baugewerbe 11
• Einzelhandel 11
• Großhandel 12
• Dienstleistungsgewerbe 12
• Gastgewerbe 13
Arbeitsmarkt 13
Allgemeine Daten zur Konjunkturumfrage 14
Umsatzzahlen des Verarbeitenden Gewerbes im IHK-Bezirk Siegen 14
Konjunkturklima stabilisiert, Lage passabel, Aussichten jedoch unge- wiss
Bei den zuletzt stark gebeutelten Unterneh- men in Einzelhandel und Gastgewerbe ist der Optimismus zurückgekehrt. Der Bau- wirtschaft geht es nach wie vor gut. Deut- lich zurückhaltender äußern sich die Indust- rieunternehmen und der heimische Groß- handel. Insgesamt tritt die Wirtschaft im südlichen Westfalen konjunkturell auf der Stelle – das jedoch auf erfreulich hohem Ni- veau. Das sind die zentralen Ergebnisse der Ende September durchgeführten IHK-Kon- junkturumfrage, an der sich 516 Unterneh- men mit mehr als 38.000 Beschäftigten aus der Industrie, der Bauwirtschaft, dem Han- del und dem Dienstleistungsgewerbe betei- ligten. Die Rücklaufquote betrug 27 %.
Der IHK-Konjunkturklimaindex – er ergibt sich aus Lagebeurteilung und Erwartung - steigt um 2 Punkte auf einen Wert von 120.
Innerhalb eines Jahres verbesserte sich das Konjunkturklima um 28 Punkte. Der Mittel- wert der letzten 20 Jahre (105) wird aber- mals deutlich übertroffen. 44 % der Unter- nehmen berichten von einer guten, nur 16 % von einer schlechten Lage. Dass sich die Lagebeurteilung bereits in diesem Herbst derart ins Positive drehen würde, haben selbst die kühnsten Optimisten nicht für möglich gehalten. Allerdings geht die Schere zwischen der Lagebeurteilung und den Zukunftserwartungen momentan wie- der auseinander. Die Zuversicht schwindet etwas. Dennoch rechnen 30 % in den kom- menden Monaten mit besseren Geschäften (Frühjahr: 35 %), 18 % hingegen mit schlechteren (Frühjahr: 17 %). Ursächlich für den pessimistischeren Blick in die Zu- kunft sind nicht allein der teilweise drama- tische Mangel an Vorprodukten, brüchige Lieferketten und ein größer werdender Fachkräftemangel. Insbesondere die enorm gestiegenen Strom-, Gas- und Rohstoff- preise betrachtet beinahe die gesamte regi- onale Wirtschaft mit Argusaugen. Innerhalb eines Jahres stieg die Risikobewertung von
20 auf 72 %. Paradox ist: Politisch wird auf die Verstromung industrieller Prozesse ge- setzt, wofür Unmengen an sicherem und preisgünstigem Strom benötigt werden. Zu- gleich werden jedoch die Erzeugungskapazi- täten verknappt.
Positiv ist, dass 30 % der Unternehmen in den kommenden Monaten ihre Investitionen steigern wollen (Herbst 2020: 13 %). In der Industrie ist die Investitionsbereitschaft so optimistisch wie seit drei Jahren nicht mehr.
Die Beschäftigungsprognose verbessert sich ebenfalls deutlich. 22 % der Firmen planen eine Personalaufstockung, nur 10 % einen Abbau.
Industrie: In großen Teilen der Industrie überwiegen zwar weiterhin die positiven Meldungen. 46 % der Firmen beurteilen ihre derzeitige Geschäftslage als gut (Frühjahr:
42 %), 19 % als schlecht (Frühjahr: 14 %).
Die Zukunftserwartungen trüben sich hinge-
gen ein. 35 % der Industrieunternehmen
blicken optimistisch in die Zukunft (Früh-
jahr: 39 %) und 18 % der Betriebe sind pes-
simistisch (Frühjahr: 13 %). Nahezu jeder
zweite Industriebetrieb meldet derzeit einen
hohen Auftragsbestand und einen Auslas-
tungsgrad von über 85 %. Allerdings lässt
die Dynamik spürbar nach. Insbesondere der
Automobilzulieferindustrie macht die
Chipkrise und die damit verbundenen, zu-
meist sehr kurzfristigen Stornierungen von
Aufträgen der Autokonzerne erheblich zu
schaffen. Diese angespannte Lage schlägt
sich auch bei der Betrachtung der beiden
Kreise nieder. Während sich die konjunktu-
relle Stimmung der Industrieunternehmen
aus Siegen- Wittgenstein weiter aufhellt,
trübt sie sich im Kreis Olpe ein. Die Materi-
alknappheit und die damit verbundenen
Preissprünge treffen die Industrie indessen
auf breiter Front. Die Unternehmen würden
gerne mehr produzieren, können es aber
nicht, weil beispielsweise Holz, Chips,
Schrauben, Steckverbindungen und Dämm-
stoffe fehlen. 91 % der Industriebetriebe
klagen derzeit über Lieferengpässe und na-
hezu jedes Unternehmen meldet steigende
Vormaterialkosten. In der heimischen Wirt- schaft ist dies eine völlig neue Erfahrung.
Baugewerbe: Trotz Materialmangels und teurer Baumaterialien bleibt die konjunktu- relle Entwicklung der Bauwirtschaft äußerst stabil. Die Beurteilung der Geschäftslage verbessert sich im Vergleich zum Frühjahr sogar. 67 % der Firmen bewerten ihre der- zeitige Situation als gut (Frühjahr: 45 %).
Die Auftragsbücher im Bausektor sind äu- ßerst gut gefüllt und die Auslastung rekord- verdächtig. Neun von zehn Unternehmen melden einen Auslastungsgrad von über 85 %.
Großhandel: Nachdem die Lagebeurteilung des regionalen Großhandels im Frühjahr auf Rekordniveau lag, fällt sie aktuell ab. 46 % der Großhändler bewerten ihre Lage als gut und 9 % als schlecht. Die Zukunftserwar- tungen sind aufgrund der Lieferengpässe deutlich pessimistischer. Nur noch 13 % ge- hen von zukünftig besseren Geschäften aus und 28 % von schlechteren. Der Saldowert der Geschäftserwartung fällt damit um be- achtliche 33 Punkte.
Einzelhandel: Die Beurteilung der Ge- schäftslage im Einzelhandel fällt deutlich besser aus als im Frühjahr. Ein Drittel der Händler bewertet seine derzeitige Ge- schäftslage als gut, nur 6 % als schlecht.
Lebensmittel laufen nach wie vor bestens, aber auch der Textil- und der Kfz-Handel bewerten ihre derzeitige Lage deutlich bes- ser als noch im Frühjahr zu Zeiten von „Click and Meet“, allerdings nicht flächendeckend.
8 % der Einzelhändler erwarten in den kom- menden Monaten bessere Geschäfte und 25 % gehen von schlechteren Geschäften aus. Die Befürchtungen sind groß, dass sich in den Herbst- und Wintermonaten das In- fektionsgeschehen verschlechtert und er- neute Einschränkungen erlassen werden.
Dienstleistungsgewerbe: Die Stimmungs- lage in der regionalen Dienstleistungsbran- che bleibt in etwa auf dem guten Niveau des Frühjahres. Vor allem im Verkehrsge- werbe und bei den unternehmensnahen Dienstleistern überwiegen die positiven Meldungen. Aber auch bei den sonstigen Dienstleistern ist inzwischen der Optimis- mus zurückgekehrt.
Gastgewerbe: Im Vergleich zum Frühjahr ist
im Gastgewerbe die Stimmung wieder deut-
lich optimistischer. Vier von zehn Gastrono-
men bewerten ihre derzeitige Geschäftslage
als gut und zwei von zehn als schlecht. Im
Frühjahr waren es noch fast 90 %, die eine
schlechte wirtschaftliche Situation melde-
ten. Auch die Zukunftsaussichten haben
sich merklich aufgehellt. 30 % erwarten in
den kommenden Monaten bessere Ge-
schäfte. Nach der äußerst düsteren Stim-
mung zu Jahresbeginn und im Frühjahr
kehrte zuletzt eine gewisse Zuversicht zu-
rück. Aber: Die Corona-Pandemie hat tiefe
Spuren hinterlassen. Vor allem der Fachkräf-
temangel hat sich stark verschärft. Vielen
Betrieben fehlt es an Personal, sodass sie
ihre Angebote reduzieren oder Öffnungszei-
ten kürzen müssen.
Konjunkturklimaindex für den Bezirk der Industrie- und Handelskammer Siegen*
Das Konjunkturklima gibt die subjektive Einschätzung der aktuellen Geschäftslage und der Erwartung der Unternehmen zum Zeitpunkt der Umfrage (September 2021) wieder.
* Der Konjunkturklimaindex im IHK-Bezirk Siegen wird nach einer für alle IHKn bundesweit einheitlichen Methode berechnet.
115 122
106 111 112 117 118 120 130
137
126 123 112
99 106
65 92
100
118 120
Sep 13 Jan 14 Sep 14 Jan 15 Sep 15 Jan 16 Sep 16 Jan 17 Sep 17 Jan 18 Sep 18 Jan 19 Apr 19 Sep 19 Jan 20 Mai 20 Sep 20 Jan 21 Apr 21 Sep 21
langfristiger Mittelwert (105)
Lagebeurteilung und Erwartung aller Unternehmen im IHK-Bezirk Siegen*
* Saldo aus positiver und negativer Einschätzung
Stimmungsbarometer im IHK-Bezirk Siegen nach Wirtschaftszweigen**
Industrie Baugewerbe Einzelhandel Großhandel Dienstleistungsgewerbe
** Das Stimmungsbarometer gibt die subjektive Einschätzung der aktuellen Geschäftslage und der Erwartung der Unternehmen zum Zeitpunkt der Umfrage (September 2021) wieder (nach Wirtschaftszweigen).
28 27 43
49
45 44
27
18 19
- 31 - 12
0 19
28
9 14
18 27
10 5
- 1
- 16 - 6
- 39 - 5
0
18 12
- 50 - 40 - 30 - 20 - 10 0 10 20 30 40 50 60
Sep 16 Jan 17 Sep 17 Jan 18 Sep 18 Jan 19 Apr 19 Sep 19 Jan 20 Mai 20 Sep 20 Jan 21 Apr 21 Sep 21
Lage Erwartung
40 60 80 100 120 140 160
40 60 80 100 120 140 160
40 60 80 100 120 140 160
40 60 80 100 120 140 160
40 60 80 100 120 140 160
Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung*
74
40
11
27 24
3
20
39 64
36
9
33 27
6
41 45
42
20 8
32 35
5
59 47
37
17 4
39 49
3
72
46
Sep 20 Jan 21 Apr 21 Sep 21
46
81 4
44 41 6
28 35
Wirtschaftspolitische Situation Energie- und Rohstoffpreise Wechselkurs Fachkräftemangel Arbeitskosten Finanzierung Auslandsnachfrage Inlandsnachfrage
Industrie
46
75 0
71 46 0
0
29
Wirtschaftspolitische Situation Energie- und Rohstoffpreise Wechselkurs Fachkräftemangel Arbeitskosten Finanzierung Auslandsnachfrage Inlandsnachfrage
Baugewerbe
40 54 0
56 35 0
2
47
Wirtschaftspolitische Situation Energie- und Rohstoffpreise Wechselkurs Fachkräftemangel Arbeitskosten Finanzierung Auslandsnachfrage Inlandsnachfrage
Einzelhandel
45
87 8
32 24 11
13
50
Wirtschaftspolitische Situation Energie- und Rohstoffpreise Wechselkurs Fachkräftemangel Arbeitskosten Finanzierung Auslandsnachfrage Inlandsnachfrage
Großhandel
52 53 0
60 41 2
6
31
Wirtschaftspolitische Situation Energie- und Rohstoffpreise Wechselkurs Fachkräftemangel Arbeitskosten Finanzierung Auslandsnachfrage Inlandsnachfrage
Dienstleistungsgewerbe Über alle Branchen hinweg stellen die steigenden Energie- und Rohstoffpreise für 72 % der Unternehmen das größte Ri- siko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung dar. Innerhalb eines Jahres stieg die Risikobewertung um 52 Prozentpunkte.
Insbesondere im Großhandel (87 %), in der Industrie (81 %) und im Baugewerbe (75 %) werden die hohen Material- und Energiekosten als große Gefahr für die zukünftige wirtschaftli- che Entwicklung wahrgenommen. An zweiter Stelle folgt bei den Risikofaktoren der Fachkräftemangel. Trat dieser zu Be- ginn der Corona-Krise etwas in den Hintergrund, zieht nun der Personalbedarf der Betriebe wieder an. Im gesamtwirtschaftli- chen Durchschnitt befürchten 49 % der Unternehmen, dass sie ihren Bedarf an qualifiziertem Personal in Zukunft nicht werden decken können. Besonders hoch ist hierbei die Risiko- bewertung im Baugewerbe (71 %), im Dienstleistungsgewerbe (60 %) und im Einzelhandel (56 %).
* Alle Angaben in Prozent (Mehrfachnennung möglich)
Blick in die Branchen
Lagebeurteilung in den Wirtschaftszweigen*
Geschäftserwartung in den Wirtschaftszweigen*
* Saldo aus positiver und negativer Einschätzung
Investitionspläne**
- 90 - 75 - 60 - 45 - 30 - 15 0 15 30 45 60 75 90
Jan 16 Sep 16 Jan 17 Sep 17 Jan 18 Sep 18 Jan 19 Apr 19 Sep 19 Jan 20 Mai 20 Sep 20 Jan 21 Apr 21 Sep 21
Industrie Bau Einzelhandel Großhandel Dienstleistungen Gastgewerbe
- 90 - 75 - 60 - 45 - 30 - 15 0 15 30 45 60 75 90
Jan 16 Sep 16 Jan 17 Sep 17 Jan 18 Sep 18 Jan 19 Apr 19 Sep 19 Jan 20 Mai 20 Sep 20 Jan 21 Apr 21 Sep 21
Industrie Bau Einzelhandel Großhandel Dienstleistungen Gastgewerbe
29,8 32,5 27,6
15,3
37,0
24,0
11,9
57,1 55,8
52,0
58,2
55,0
65,3
61,2
13,1 11,7
20,4 26,5
8,0 10,7
26,9
Gesamtwirtschaft Industrie Baugewerbe Einzelhandel Großhandel Dienstleistungsgewerbe Gastgewerbe
höher gleich bleibend geringer
** Alle Angaben in Prozent
Industrie
20 21
38 54
44 44
19
6 12
- 34 - 26
4
28 27
6
13 20 28
15 0
- 10 - 19 - 7
- 42 - 5
8 26
16
-60 -40 -20 0 20 40 60 80
Sep 16 Jan 17 Sep 17 Jan 18 Sep 18 Jan 19 Apr 19 Sep 19 Jan 20 Mai 20 Sep 20 Jan 21 Apr 21 Sep 21 Lagebeurteilung und Erwartung in der Industrie
Saldo aus positiver und negativer Einschätzung
Lage Erwartung
45,6
34,5 32,5
35,4
47,4 55,8
19,0 18,1
11,7
Lage Erwartung Investitionspläne Inland
gut/besser/höher (%) befriedigend/gleich bleibend (%) schlecht/schlechter/geringer (%)
3 2
24 27
5
6
- 17
- 33 - 28 - 59
- 23 4
34 14
- 7 - 2
18 27 15
2
- 17
- 23 - 17
- 72 - 34
- 1
22 14
- 80 - 60 - 40 - 20 0 20 40
Sep 16 Jan 17 Sep 17 Jan 18 Sep 18 Jan 19 Apr 19 Sep 19 Jan 20 Mai 20 Sep 20 Jan 21 Apr 21 Sep 21 Entwicklung der Auftragseingänge in der Industrie
Saldo aus positiver und negativer Einschätzung
Inland Ausland
24,0 26,7
47,3 37,9
29,4 50,1
39,3 37,7
46,6 23,2
13,4 24,4
Sep 20 Jan 21 Apr 21 Sep 21
Tendenz Auftragseingänge Inland (%)
steigend gleich bl. fallend
15,6 27,6
38,3 33,7
34,7 44,0
45,5 47,0
49,7 28,4
16,2 19,3
Sep 20 Jan 21 Apr 21 Sep 21
Tendenz Auftragseingänge Ausland (%)
steigend gleich bl. fallend
Die Industriebetriebe berichten weiter von noch überwiegend gut laufenden Geschäften. Etwa 46 % der Unternehmen ge- ben eine gute, 35 % eine befriedigende und 19 % eine schlechte Geschäftslage an. Damit bewegt sich die Lagebeur- teilung in etwa auf dem Frühjahresniveau. Nahezu jeder zweite Industriebetrieb meldet einen hohen Auftragsbestand und einen Auslastungsgrad von über 85 %. Im Gegensatz dazu stellen sich die Aussichten auf die kommenden Monate weniger positiv dar. Etwa 35 % rechnen in den kommenden Monaten mit besseren Geschäften, ca. 18 % erwarten schlechtere. Damit fällt die Geschäftserwartung gegenüber dem Frühjahr per saldo um 10 Punkte. Auch die Dynamik der Auftragseingänge hat spürbar nachgelassen - sowohl für das In- als auch für das Ausland. Dennoch berichten weiterhin mehr Unternehmen von einer steigenden Auftragstendenz als von einer fallenden. Die Finanzlage bleibt in Teilen ange- spannt. 76 % geben eine unproblematische Finanzlage an.
11 % melden Liquiditätsengpässe und 10 % Eigenkapital- rückgänge.
Lagebeurteilung und Erwartung in der Industrie in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein
Industriebranchen
35 25
52 62
51 48
24
2 10
- 37 - 21
21 42
30
11 19
30 49
39 42
17
9 12
- 32 - 30
- 9
17 24
- 50 - 30 - 10 10 30 50 70
Sep 16 Jan 17 Sep 17 Jan 18 Sep 18 Jan 19 Apr 19 Sep 19 Jan 20 Mai 20 Sep 20 Jan 21 Apr 21 Sep 21 Lagebeurteilung in der Industrie für beide Kreise
Saldo aus positiver und negativer Einschätzung
Olpe
Siegen-Wittgenstein
16 13
19 37
11 - 2
- 5 - 19
- 5
- 46
12 16
30 23
0 12
21 22
17 2
- 13 - 19 - 8
- 39 - 17 2
23 11
-50 -30 -10 10 30 50 70
Sep 16 Jan 17 Sep 17 Jan 18 Sep 18 Jan 19 Apr 19 Sep 19 Jan 20 Mai 20 Sep 20 Jan 21 Apr 21 Sep 21 Erwartung in der Industrie für beide Kreise
Saldo aus positiver und negativer Einschätzung
Olpe
Siegen-Wittgenstein
-90 -75 -60 -45 -30-1515304560750
Sep 16 Jan
17 Sep 17 Jan
18 Sep 18 Jan
19 Apr 19 Sep
19 Jan 20 Mai
20 Sep 20 Jan
21 Apr 21 Sep
21 Lagebeurteilung und Erwartung in der Metallerzeugung
Saldo aus positiver und negativer Einschätzung
Lage Erwartung
-90 -75 -60-45 -30 -1515304560750
Sep 16 Jan
17 Sep 17 Jan
18 Sep 18 Jan
19 Apr 19 Sep
19 Jan 20 Mai
20 Sep 20 Jan
21 Apr 21 Sep
21 Lagebeurteilung und Erwartung bei Herst. v. Metallerzeugn.
Saldo aus positiver und negativer Einschätzung
Lage Erwartung
L E
-90 -75 -60 -45 -30 -150 15 30 45 60 75
Sep 16 Jan
17 Sep 17 Jan
18 Sep 18 Jan
19 Apr 19 Sep
19 Jan 20 Mai
20 Sep 20 Jan
21 Apr 21 Sep
21 Lagebeurteilung und Erwartung im Maschinenbau
Saldo aus positiver und negativer Einschätzung
Lage Erwartung
50,0 46,5
52,9
18,5 31,7
34,8 31,5
21,8 12,3 Metallerzeugung und -bearbeitung
Herst. von Metallerzeugnissen Maschinenbau
Lagebeurteilung (%)
gut befriedigend schlecht
37,8 30,2
42,1
57,5 45,5
44,7
4,7 24,3
13,2 Metallerzeugung und -bearbeitung
Herst. von Metallerzeugnissen Maschinenbau
Geschäftserwartung (%)
besser gleich bleibend schlechter
Baugewerbe
Einzelhandel
53 29
71 72 74 79 77
65 71
36 54
34 44
67
-13 19
8 32
-9
8 4
-23 7
-39 -33
-26
-6 -2
-60 -40 -20 0 20 40 60 80
Sep 16 Jan 17 Sep 17 Jan 18 Sep 18 Jan 19 Apr 19 Sep 19 Jan 20 Mai 20 Sep 20 Jan 21 Apr 21 Sep 21 Lagebeurteilung und Erwartung im Baugewerbe
Saldo aus positiver und negativer Einschätzung
Lage Erwartung
67,2
2,0 32,8 27,6
94,1
52,0
0,0 3,9
20,4
Lage Erwartung Investitionspläne Inland
gut/besser/höher (%) befriedigend/gleich bleibend (%) schlecht/schlechter/geringer (%)
13 12
30 18
31
17 20 25 22
-26 -7
-55 -33
28
13 9 14 12
4 12
6
-8 -13
-38 0
-32 -7
-17
-60 -40 -20 0 20 40 60 80
Sep 16 Jan 17 Sep 17 Jan 18 Sep 18 Jan 19 Apr 19 Sep 19 Jan 20 Mai 20 Sep 20 Jan 21 Apr 21 Sep 21 Lagebeurteilung und Erwartung im Einzelhandel
Saldo aus positiver und negativer Einschätzung
Lage Erwartung
33,5
8,0 15,3
60,5 67,5
58,2
6,0
24,5 26,5
Lage Erwartung Investitionspläne Inland
gut/besser/höher (%) befriedigend/gleich bleibend (%) schlecht/schlechter/geringer (%)
Im Baugewerbe stellt sich die aktuelle Lage außeror- dentlich gut dar. Die Lagebeurteilung steigt per saldo um 23 Punkte auf einen Wert von 67. Diese positive Bewer- tung resultiert aus der enorm hohen Auslastung. 92 % der Baubetriebe berichten von einem Auslastungsgrad von über 85 %. Auch den Auftragsbestand bewerten die Unter- nehmen aus dem Bausektor mit deutlicher Mehrheit als hoch oder ausreichend. Nur 2 % geben eine schlechte Auf- tragslage an. Die Zukunftserwartungen werden ebenfalls optimistischer beurteilt als im Frühjahr. Nur 4 % erwarten in den kommenden Monaten schlechtere Geschäfte. Der Saldowert ist mit -2 Punkten nur noch leicht im negativen Bereich. Die finanzielle Situation wird überwiegend positiv bewertet. 79 % geben eine unproblematische Finanzlage an. 4 % melden Liquiditätsengpässe und 8 % Eigenkapital- rückgänge.
Im Einzelhandel zeichnet sich im Herbst ein spürbarer Auf- wärtstrend ab. Die Lockerungen der Corona-Beschränkun- gen zeigen sich deutlich. Wurde die Lage aufgrund des Lockdowns im Frühjahr per saldo noch deutlich negativ be- wertet, steigt der Saldowert aktuell um 61 Punkte und liegt mit 28 Punkten wieder klar im positiven Bereich. Etwa 34 % der Unternehmen bezeichnen ihre aktuelle Lage als gut, 6 % als schlecht. Im Mode- und Kfz-Einzelhandel fällt die Lage- beurteilung zwar besser aus als im Frühjahr, dennoch wird hier weiterhin eher von einem zurückhaltenden Kaufverhal- ten berichtet. Die Geschäftsaussichten werden im Einzel- handel im Gegensatz zur Lagebeurteilung pessimistischer bewertet als im Frühjahr. Der Saldowert fällt um 10 Punkte.
Die Finanzlage bleibt in Teilen noch angespannt. 71 % ge- ben eine unproblematische Finanzlage an. 9 % melden Li- quiditätsengpässe und 20 % Eigenkapitalrückgänge.
Großhandel
Dienstleistungsgewerbe
27 30
50
41 45 49
34 17
8
-33 4
15 54
37
19 13 28
41 14
3 7
-20 -8 -32 -2
-16 18
-15 -60
-40 -20 0 20 40 60 80
Sep 16 Jan 17 Sep 17 Jan 18 Sep 18 Jan 19 Apr 19 Sep 19 Jan 20 Mai 20 Sep 20 Jan 21 Apr 21 Sep 21 Lagebeurteilung und Erwartung im Großhandel
Saldo aus positiver und negativer Einschätzung
Lage Erwartung
L E
46,0
13,4
37,0 45,4
58,4 55,0
8,6
28,2
8,0
Lage Erwartung Investitionspläne Inland
gut/besser/höher (%) befriedigend/gleich bleibend (%) schlecht/schlechter/geringer (%)
47 49
44 51 53 53
39
27 30
-41
-1 -4
21 21
10 16
9 24
4
15 8
-10 -14 -37
-1 4
25 29
-60 -40 -20 0 20 40 60 80
Sep 16 Jan 17 Sep 17 Jan 18 Sep 18 Jan 19 Apr 19 Sep 19 Jan 20 Mai 20 Sep 20 Jan 21 Apr 21 Sep 21 Lagebeurteilung und Erwartung im Dienstleistungsgewerbe
Saldo aus positiver und negativer Einschätzung
Lage Erwartung
36,9 40,2
24,0
47,3 48,3
65,3
15,8 11,5 10,7
Lage Erwartung Investitionspläne Inland
gut/besser/höher (%) befriedigend/gleich bleibend (%) schlecht/schlechter/geringer (%)
Das Stimmungsbild im Großhandel trübt sich im Vergleich zum Frühjahr ein. Die Lagebeurteilung fällt per saldo zwar um 17 Punkte, bleibt mit einem Wert von 37 aber im deut- lich positiven Bereich. Insbesondere der produktionsnahe Großhandel bewertet seine Lage schlechter als im Frühjahr.
Insgesamt berichten 46 % der Großhändler jedoch weiter- hin von guten Geschäften und etwa 9 % von schlechten.
Deutlich pessimistischer fällt der Blick auf die kommenden Monate aus. Die Geschäftserwartung fällt per saldo um 33 Punkte. Im Vergleich zum Frühjahr überwiegen die pessi- mistisch gestimmten Betriebe, sowohl im produktionsnahen als auch im konsumnahen Großhandel. Während etwa 13 % in den kommenden Monaten bessere Geschäfte erwarten, gehen etwa 28 % von schlechteren aus. Die finanzielle Si- tuation wird überwiegend positiv bewertet. 81 % geben eine unproblematische Finanzlage an. 8 % melden Liquidi- tätsengpässe und 8 % Eigenkapitalrückgänge.
Die Stimmung der regionalen Dienstleister verfestigt sich auf dem Frühjahresniveau. Etwa 37 % berichten von einer guten Geschäftslage und etwa 16 % von einer schlechten. Sowohl im Verkehrsgewerbe als auch bei den unternehmensbezogenen Dienstleistern überwiegen die positiven Meldungen weiterhin etwas deutlicher als bei den sonstigen Dienstleistern. Insge- samt ist die Lagebeurteilung aber noch ein Stück weit vom Vorkrisenniveau entfernt. Der Auftragssaldo verbessert sich im Vergleich zum Frühjahr. 34 % berichten von steigenden Auf- tragseingängen und 19 % von geringeren. Die Geschäftsaus- sichten werden etwas zuversichtlicher bewertet als im Früh- jahr. Insbesondere die unternehmensbezogenen und sonstigen Dienstleister blicken optimistischer auf die kommenden Mo- nate. Die finanzielle Situation bleibt in Teilen noch ange- spannt. 68 % geben eine unproblematische Finanzlage an.
13 % melden Liquiditätsengpässe und 19 % Eigenkapitalrück- gänge.
Gastgewerbe
Arbeitsmarkt
47 44
- 89
7
- 88 - 85
19
6 0
- 75
- 31 - 57 - 48
- 3
-90 -70 -50 -30 -10 10 30 50 70
Sep 19 Jan 20 Mai 20 Sep 20 Jan 21 Apr 21 Sep 21
Lagebeurteilung und Erwartung im Gastgewerbe Saldo aus positiver und negativer Einschätzung
Lage Erwartung
39,2
29,6
11,9
40,2 38,0
61,2
20,6
32,4 26,9
Lage Erwartung Investitionspläne Inland
gut/besser/höher (%) befriedigend/gleich bleibend (%) schlecht/schlechter/geringer (%)
13 8 12
26
19 16
- 6 - 9 - 7
- 32
- 24
- 11 1
13
-40 -30 -20 -10 0 10 20 30
Sep 16 Jan 17 Sep 17 Jan 18 Sep 18 Jan 19 Apr 19 Sep 19 Jan 20 Mai 20 Sep 20 Jan 21 Apr 21 Sep 21 Einschätzung der Beschäftigungsentwicklung aller Unternehmen
Saldo aus positiver und negativer Einschätzung
22,2 24,0 12,6 5,5 22,0 21,9 11,8
68,2 65,7 87,4 90,8 59,1 65,8
63,2
9,6 10,3 3,7
18,9 12,3 25,0
Gesamtwirtschaft Industrie Baugewerbe Einzelhandel Großhandel Dienstleistungsgewerbe Gastgewerbe
Zunahme (%) etwa gleich bleibend (%) Abnahme (%)
Die Stimmung im regionalen Hotel- und Gaststättengewerbe hellt sich im Zuge der Lockerungsmaßnahmen im Vergleich zum Frühjahr deutlich auf. Die Lagebeurteilung steigt per saldo wieder in den positiven Bereich. Etwa 39 % berichten von einer guten Geschäftslage und 21 % von einer schlech- ten. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind aber noch deutlich zu spüren. Das Vorkrisenniveau ist noch lange nicht erreicht. Die Geschäftserwartung steigt per saldo ebenfalls deutlich. Allerdings überwiegen noch die pessimistisch ge- stimmten Betriebe. Äußerst problematisch stellt sich in gro- ßen Teilen die Personalsituation dar. Jeder zweite Betreib meldet, dass der Mangel an Fach- und Hilfskräften die Ge- schäftstätigkeit negativ beeinflusst. Die Finanzlage bleibt in Teilen enorm angespannt. Nur 36 % geben eine unproblema- tische Finanzlage an. 21 % melden Liquiditätsengpässe und 42 % Eigenkapitalrückgänge.
Die Einstellungsabsichten der Unternehmen sind im Vergleich zum Frühjahr deutlich optimistischer. Die Einschätzung der Beschäftigungsent- wicklung ist so positiv wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Im Branchendurchschnitt gehen etwa 22 % (Frühjahr: 18 %) von einer steigenden Beschäftigtenzahl aus. Mit weniger Beschäftigten planen etwa 10 % (Frühjahr: 17 %). 68 % der Unternehmen möchten an dem derzeitigen Be- schäftigungsstamm festhalten (Frühjahr: 65 %). Besonders positiv fallen die Saldowerte aus positiver und negativer Einschätzung in der Industrie sowie im Bau- und Dienstleistungsgewerbe aus. Nur im Gastgewerbe überwiegen die Befürchtungen einer rückläufigen Beschäftigtenzahl.
Allgemeine Daten der Konjunkturumfrage
An der im September 2021 durchgeführten Konjunkturumfrage beteiligten sich insgesamt 516 Unternehmen mit mehr als 38.000 Beschäftigten. Die Rücklaufquote betrug bei der Industrie 33 %, bei der Bauwirtschaft 29 %, beim Einzel- handel 19 %, beim Großhandel 24 % sowie im gesamten Dienstleistungsbereich 23 %. Die Gesamtrücklaufquote belief sich auf 27 %.
Konjunkturklimaindex
Das Konjunkturklima gibt die subjektive Einschätzung der aktuellen Geschäftslage und der Erwartung der Unternehmen zum Zeitpunkt der Umfrage (September 2021) wieder. Der Konjunkturklimaindex im IHK-Be- zirk Siegen wird nach einer für alle IHKs bundesweit einheitlichen Formel berechnet. Der Konjunkturklimaindex kann Werte zwischen 0 und 200 annehmen.
Konjunkturklimaindex =
√[𝑳𝒂𝒈𝒆 (𝒈𝒖𝒕) − 𝑳𝒂𝒈𝒆 (𝒔𝒄𝒉𝒍𝒆𝒄𝒉𝒕) + 𝟏𝟎𝟎] ∗ [𝑬𝒓𝒘𝒂𝒓𝒕𝒖𝒏𝒈𝒆𝒏 (𝒃𝒆𝒔𝒔𝒆𝒓) − 𝑬𝒓𝒘𝒂𝒓𝒕𝒖𝒏𝒈𝒆𝒏 (𝒔𝒄𝒉𝒍𝒆𝒄𝒉𝒕𝒆𝒓) + 𝟏𝟎𝟎]
Umsatzzahlen des Verarbeitenden Gewerbes (Betriebe mit 50 Be- schäftigten und mehr) im IHK-Bezirk
(Januar bis August 2021 und Veränderung zum Vorjahreszeitraum in %)
Gesamtumsatz Inlandsumsatz Auslandsumsatz Beschäftigte
in 1.000 Euro Veränd.zum Vorjahr
in 1.000 Euro Veränd.
zum Vorjahr
in 1.000 Euro Veränd.
zum Vorjahr
Veränd.
zum Vorjahr Nordrhein-
Westfalen 210.710.939 +11,1 % 112.871.511 +9,1 % 97.839.425 +13,5 % 1.060.422 -1,1 % IHK-Bezirk 9.913.379 +14,7 % 5.901.389 +17,1 % 4.011.990 +11,3% 53.560 -2,4 % Kreis Siegen-
Wittgenstein
5.617.666 +8,4 % 3.082.516 +11,3 % 2.535.150 +5,1 % 30.901 -3,9 %
Kreis Olpe 4.295.713 +24,1 % 2.818.873 +24,2 % 1.476.840 +23,9 % 22.659 -0,2 %
11,1 9,1
13,5
-1,1 14,7
17,1
11,3
-2,4 8,4
11,3
5,1
-3,9
24,1 24,2 23,9
-0,2 -6-4
-202468 1012 1416 1820 2224 2628
Gesamtumsatz Inlandsumsatz Auslandsumsatz Beschäftigte
NRW IHK-Bezirk Kreis Si-Wi Kreis Olpe