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Konjunkturbericht: Wirtschaft im südlichen Westfalen zum Jahresbeginn 2019

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Die Wirtschaft im südlichen Westfalen im Januar 2019

Februar 2019

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Februar 2019

Verfasser: Stephan Häger und Ann Katrin Hentschel

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INHALT

Überblick: Gute Wirtschaftslage, Optimismus lässt jedoch nach 2 Arbeitsmarkt und Beschäftigungserwartung 6 Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung 7

Blick in die Branchen 8

• Industrie 8

• Baugewerbe 10

• Einzelhandel 10

• Großhandel 11

• Dienstleistungsgewerbe 11

Allgemeine Daten der Konjunkturumfrage 12

Umsatzzahlen des Verarbeitenden Gewerbes im IHK-Bezirk Siegen 13

Wirtschaft im südlichen Westfalen im Januar 2019 Inhalt

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Die heimische Wirtschaft befindet sich alles in allem weiterhin in bemerkenswert guter Verfassung. Über alle Branchen hinweg wird die Lage gut eingeschätzt.

Der Optimismus der Wirtschaft lässt zum Jahresbe- ginn 2019 hingegen etwas nach. Fachkräftemangel und zunehmende Unsicherheiten auf den interna- tionalen Märkten haben vor allem größere Teile der Industrie und auch den Großhandel mit deutlich ge- ringeren Erwartungen ins Jahr 2019 starten lassen.

Der IHK-Konjunkturklimaindex – er ergibt sich aus Lagebeurteilung und Erwartungen – fällt um drei Punkte von 126 auf 123 Punkte etwas ab, bleibt aber auf einem sehr hohen Niveau. 50 % der hiesigen Unternehmen geben eine gute Lage an. Hingegen be- werten nur etwa 5 % ihre Lage als schlecht. Das sind 2 Prozentpunkte weniger als zum Jahresende 2018.

Damit liegt der Index weiterhin deutlich über dem langfristigen Mittel. Rund 63 % der Unternehmen rechnen in den kommenden Monaten mit einer gleich bleibenden Geschäftslage, 21 % sogar mit einer Verbesserung. Dennoch sind die Aussichten für die kommenden Monate gedämpfter. Inzwischen erwar- ten etwa 16 % der Unternehmen eine weniger gute Geschäftslage, eine Zunahme um 4 Prozentpunkte gegenüber der Herbstumfrage. Das Baugewerbe und die Dienstleistungsbranche befinden sich im Auf- schwung. In den übrigen Branchen ist die Stimmung etwas ruhiger. Begünstigt durch die geringe Arbeits- losigkeit und die deutlich gestiegenen Einkommen ist die Konsumstimmung weiterhin gut.

Industrie: Die Lagebeurteilung der heimischen Indus- triebetriebe erreicht erneut den zweithöchsten Stand in den vergangenen 10 Jahren. Die Industrieunter- nehmen sind weiterhin über alle Branchen hinweg sehr gut ausgelastet. Etwa 90 % geben einen Aus- lastungsgrad von über 70 % an. Eine erneute Stei- gerung zur letzten Konjunkturumfrage, ein Spitzen- wert. Die rückläufigen Erwartungen lassen indessen auf eine konjunkturelle Abkühlung schließen. Eine zurückhaltende Beurteilung ist geboten. Momen- tan ist aber eher von einer Seitwärtsbewegung als

von einem deutlichen Abschwung auszugehen. Mit Sorge sind vor allem die sinkenden Auftragseingän- ge aus dem Ausland zu betrachten. Ein Fünftel der Unternehmen macht dies geltend. Hält dieser Trend an, kann es in den kommenden Monaten wegen der starken Exportorientierung unserer Industrieunter- nehmen leicht noch stärker abwärts gehen. Positiv entwickeln sich nach wie vor die Aufträge aus dem Inland. Negativ schlagen die durch die US-Regierung ausgelösten internationalen Zoll- und Handelsstrei- tigkeiten, die nachlassende Konjunktur in China, der wachsende Protektionismus und der bevorstehende BREXIT zu Buche. Das erklärt auch zu wesentlichen Teilen die deutlich schlechtere Einschätzung zur Exportentwicklung. Fast die Hälfte der Industrie- unternehmen benennen zudem die wirtschaftspoli- tischen Rahmenbedingungen als ein Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung. Das ist eine erneute Steigerung zur Herbstumfrage. Zu den weiteren Ri- siken zählen die Betriebe den Fachkräftemangel, die hohen Arbeitskosten und einen möglichen Rückgang der Inlandsnachfrage. Trotz der steigenden Risiken und der gedämpften Erwartungen rechnen fast zwei Drittel der Unternehmen mit einer gleich bleibend hohen Beschäftigtenzahl. 27 % wollen ihr Personal in den kommenden Monaten sogar noch aufstocken.

Die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt dürf- te sich also auch im Jahre 2019 insgesamt weiter fortsetzen, wenn auch nicht mehr im selben Tem- po wie bisher. Diese Einschätzung stützt sich auch auf die hohe Investitionsbereitschaft. Auch wenn der Indexwert um 11 Punkte fällt, wollen 29 % der Unternehmen in den nächsten Monaten im Inland noch einmal mehr investieren als zuvor. Die weiterhin hohe Investitionsneigung wird sicher auch dadurch getragen, dass In- und Auslandsumsätze der heimi- schen Industrie bis einschließlich November 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 5 % gestiegen sind.

Baugewerbe: Die Lage im Baugewerbe ist ununter- brochen gut. Mehr als drei Viertel der befragten Bau- betriebe geben eine gute Lage an, eine nochmalige Steigerung gegenüber der Herbstumfrage. Erneut be-

Die wirtschaftliche Lage im südlichen Westfalen im Januar 2019 im Überblick:

Gute Wirtschaftslage, Optimismus lässt jedoch nach

Wirtschaft im südlichen Westfalen im Januar 2019 Überblick

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richtet kein Unternehmen von einer schlechten Lage.

Auch wenn „nur“ noch 65 % der Unternehmen eine Spitzenauslastung von über 85 % melden – minus 17 Prozentpunkte – erzielen 83 % eine gute Aus- lastung von über 70 %. Die Erwartungen der Bau- wirtschaft sind zudem wieder positiv. Immerhin 8 % der Betriebe erwarten bessere Geschäfte, über 90 % gleich bleibende. Der Fachkräftemangel wird in der Branche mit großem Abstand als das bedeutends- te wirtschaftliche Risiko benannt, gefolgt von den Energie- und Rohstoffpreisen und den Arbeitskosten.

Einzelhandel: Die Konsumstimmung ist weiterhin gut. Dennoch fällt die Lagebeurteilung des Einzel- handels etwas ab. „Nur“ noch 32 % der Einzelhänd- ler beurteilen ihre Lage als gut, ein Verlust von 10 Prozentpunkten zur Herbstumfrage. Die strukturellen Herausforderungen wie insbesondere der weiter an- steigende Online-Handel und der ungewöhnlich lan- ge und heiße Sommer werden als Hauptgründe für die schlechtere Geschäftslage genannt. Insbesondere der Textileinzelhandel ist hiervon betroffen. Im Ge- gensatz zur Lagebeurteilung steigen die Erwartungen im Einzelhandel. Etwa 21 % gehen von einem guten Frühjahrsgeschäft aus. Nur 10 % rechnen mit einer Verschlechterung der Geschäftslage.

Großhandel: Im heimischen Großhandel bewerten etwa 54 % ihre aktuelle Geschäftslage als gut. Eine Steigerung von 2 Prozentpunkten gegenüber der Herbstumfrage. Entsprechend steigt die Lagebe- urteilung auf den zweithöchsten Wert in den ver- gangenen 10 Jahren. Die Großhändler berichten von einer guten Auslastung und einer weiterhin posi- tiven Kauflaune, aber auch von größer werdenden

Risiken. Insbesondere der bevorstehende BREXIT und die Handelssanktionen belasten die Unternehmen dieser Branche. Entsprechend sinken die Erwartun- gen für die kommenden Monate. Nur noch 19 % der Großhändler erwarten steigende Umsätze im Aus- land. Ebenfalls 19 % rechnen mit einem schlechteren Auslandsgeschäft.

Dienstleistungsgewerbe: Die Lagebeurteilung im Dienstleistungsgewerbe ist erneut sehr gut. 45 % der Unternehmen melden höhere Umsätze im Vergleich zur Herbstumfrage. Auch die Erwartungen steigen.

27 % der Dienstleistungsunternehmen rechnen mit steigenden Umsätzen in den kommenden Monaten, eine Steigerung von 13 Prozentpunkten. Entspre- chend erwarten 30 % der Unternehmen eine stei- gende Beschäftigtenzahl.

Arbeitsmarkt: Hervorragend stellt sich weiterhin die Beschäftigungslage im IHK-Bezirk dar. Die Arbeits- losenquote sank 2018 im Durchschnitt auf 4,2 %, 0,5 Prozentpunkte unter der des Vorjahres. Etwa 175.000 Menschen arbeiten sozialversicherungs- pflichtig in der Region, 20.000 mehr als vor 10 Jahren und so viele wie noch nie zuvor. Die Einstellungsnei- gung ist in allen Wirtschaftszweigen gleich bleibend hoch. Das sind hervorragende Perspektiven vor allem für arbeitssuchende Menschen und Lehrstellenbe- werber. 67 % der Unternehmen rechnen mit einer gleich bleibenden Beschäftigtenzahl, 25 % sogar mit einer weiteren Zunahme. Der Fachkräftemangel stellt die heimischen Unternehmen vor immer größere Herausforderungen. Erneut nennen 60 % der Unter- nehmen den Fachkräftemangel als großes Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung.

Wirtschaft im südlichen Westfalen im Januar 2019 Überblick

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Wirtschaft im südlichen Westfalen im Januar 2019 Überblick

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Wirtschaft im südlichen Westfalen im Januar 2019 Überblick

Wirtschaft im südlichen Westfalen im Januar 2019

Lagebeurteilungen und Erwartungen aller Unternehmen im IHK-Bezirk Siegen*

* Saldo aus positiver und negativer Einschätzung

Stimmungsbarometer im IHK-Bezirk Siegen nach Wirtschaftszweigen*

16 8

17

23

16 16

22 24

28 27

43

49

45

44

- 14 - 2

13 21

- 3

7 3

10 9

14

18 27

10 5

- 20 - 10 0 10 20 30 40 50 60

Sep 12 Jan 13 Sep 13 Jan 14 Sep 14 Jan 15 Sep 15 Jan 16 Sep 16 Jan 17 Sep 17 Jan 18 Sep 18 Jan 19

%

Erwartungen Lage

40 60 80 100 120 140 160

40 60 80 100 120 140 160

40 60 80 100 120 140 160

40 60 80 100 120 140 160

40 60 80 100 120 140 160

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Wirtschaft im südlichen Westfalen im Januar 2019 Arbeitsmarkt und Beschäftigungserwartung

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Wirtschaft im südlichen Westfalen im Januar 2019 Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung

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Wirtschaft im südlichen Westfalen im Januar 2019 Blick in die Branchen

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Wirtschaft im südlichen Westfalen im Januar 2019 Blick in die Branchen

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Wirtschaft im südlichen Westfalen im Januar 2019 Blick in die Branchen

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Wirtschaft im südlichen Westfalen im Januar 2019 Blick in die Branchen

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Wirtschaft im südlichen Westfalen im Januar 2019 Anhang

Allgemeine Daten der Konjunkturumfrage

Die Berichterstattung über die wirtschaftliche Entwicklung im Bezirk der Indus- trie- und Handels kammer (IHK) Siegen basiert auf den bis zum Dezember 2018 vorliegenden Daten der Umsatzstatistik und einer Umfrage der IHK Siegen bei handelsregisterlich eingetragenen Industrie-, Bauindustrie-, Groß- und Einzel- handels- sowie Dienstleistungsunternehmen. An der im Januar 2019 stattgefun- denen Umfrage beteiligten sich insgesamt 454 Unternehmen mit mehr als 40.000 Beschäftigten.

Die Rücklaufquote der versendeten Fragebögen betrug bei der Industrie 24 %, bei der Bauindustrie 24 %, beim Einzelhandel 10 %, beim Großhandel 19 % sowie im Dienstleistungsbereich 17 %. Die Gesamtrücklaufquote betrug 20 %.

Konjunkturklimaindex

Das Konjunkturklima gibt die subjektive Einschätzung der aktuellen Geschäfts- lage und der Erwar tungen der Unterneh men zum Zeitpunkt der Umfrage (Januar 2019) wieder.

Der Konjunkturklimaindex im IHK-Bezirk Siegen wird nach einer für alle IHKs bundesweit einheitli chen Formel berechnet:

Konjunkturklimaindex =

[Lage (gut) – Lage (schlecht) + 100] x [Erwartungen (günstiger) – Erwartungen (ungünstiger) + 100]

Der Konjunkturklimaindex kann Werte zwischen 0 und 200 annehmen.

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Wirtschaft im südlichen Westfalen im Januar 2019 Anhang

Umsatzzahlen des Verarbeitenden Gewerbes (50 und mehr Mitarbeiter) im IHK-Bezirk Siegen

Referenzen

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