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Die Bilanz fällt positiv aus pressemitteilung

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Pressemitteilung Nr. 3 20. Januar 2014

pressemitteilung

Herausgeber: Institut der deutschen Wirtschaft Köln / Verantwortlich für den Inhalt: Karl Schawinsky / Telefon 0221 4981-531 schawinsky@iwkoeln.de / www.iwkoeln.de / Verlag und Druck: Institut der deutschen Wirtschaft Köln Medien GmbH, Postfach 10 18 63, 50458 Köln / Konrad-Adenauer-Ufer 21, 50668 Köln

pressemitteilung@iwkoeln.de iwkoeln.de

Zuwanderung

Die Bilanz fällt positiv aus

Viele Zuwanderer sind hochqualifiziert und tragen damit dazu bei, den Fachkräf- temangel in Deutschland einzudämmen. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).

Die Diskussion in Deutschland über Migration aus Südosteuropa wurde in den vergan- genen Wochen zum Teil recht unsachlich geführt. Häufig waren Begriffe wie Armutszu- wanderung zu hören. Dabei sprechen die Fakten eine andere Sprache. Berechnungen des IW Köln zeigen, dass sich auch die Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien unter dem Strich auszahlt. So besitzen knapp 25 Prozent der erwachsenen Zuwan- derer aus diesen Ländern einen akademischen Abschluss; unter den Zuwanderern insgesamt sind es 29 Prozent, innerhalb der Gesamtbevölkerung hierzulande aber nur 19 Prozent.

Besonders positiv für die Innovationskraft der Bundesrepublik wirkt sich aus, dass rund 10 Prozent aller erwachsenen Zuwanderer über einen Hochschulabschluss in einem MINT-Fach verfügen. Sie sind also in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwis- senschaften oder Technik qualifiziert. Unter den Rumänen und Bulgaren liegt dieser Anteil bei gut 8 Prozent, während es in der Gesamtbevölkerung nur 6 Prozent sind.

Die IW-Untersuchung belegt, dass Zuwanderung die negativen Effekte des demogra- fischen Wandels abmildert. Durch die neu hinzugekommenen Arbeitskräfte steigt die Wirtschaftskraft Deutschlands, was sich wiederum positiv auf die öffentlichen Haus- halte und die Kommunen auswirkt. Allerdings weisen die IW-Forscher darauf hin, dass Deutschland im Wettbewerb um ausländische Fachkräfte noch Nachholbedarf hat. Es gelte, eine Willkommenskultur zu etablieren. Ferner müssten Zuwanderer bereits in ih- ren Heimatländern mit Informations- und Qualifikationsangeboten unterstützt werden.

Wido Geis, Felicitas Kemeny: 12 gute Gründe für Zuwanderung, IW policy paper Nr. 2, Köln 2014

Demografie-Tool: Das IW Köln hat die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt in einem interaktiven Tool illustriert. Der Nutzer kann an einigen Stellschrauben wie der Zahl der Zuwanderer drehen und damit virtuell die Zukunft des Landes gestalten: www.iwkoeln.de/demografie-tool (siehe Anhang zu dieser Presse- mitteilung).

Ansprechpartner im IW: Dr. Wido Geis, Telefon 0221 4981-705

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Nr. 3/2014

Demografie-Tool

Wie Deutschlands Fachkräfte schwinden und was man dagegen tun kann

Wenn alles so bleibt wie bisher, wird die Zahl der Fachkräfte umgerechnet in Vollzeitstellen bis 2030 voraussichtlich um mehr als 2 Millionen sinken. Das IW hat die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt in einem interaktiven Tool illustriert. Der Nutzer kann an einigen Stellschrauben drehen und virtuell die Zukunft des Landes gestalten.

Das Demografie-Tool wagt einen Ausblick in die Zukunft und zeigt mit einem Augen- zwinkern, wie Deutschland im Jahr 2030 aussehen könnte. Der demografische Wan- del erfasst alle Sektoren der Wirtschaft: etwa Gesundheit, Erziehung, Wirtschaft und Recht sowie MINT (also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).

In dem Tool kommentiert ein Arzt den Zustand im Krankenhaus, eine Lehrerin die Bedingungen in der Grundschule, ein Anwalt die Entwicklung seiner Kanzlei und eine Technikerin die Lage ihrer Fabrik.

Nun kommt der Nutzer ins Spiel: Er kann die Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes verändern und so die Auswirkungen des demografischen Wandels mildern oder sogar verschärfen. Das Berufseinstiegsalter, das Rentenalter, der Anteil der Teilzeitbeschäf- tigten und die Zahl der Zuwanderer lassen sich in bestimmten Bandbreiten variieren.

Wer geschickt an den Stellschrauben dreht, kann den prognostizierten Rückgang der Fachkräfte ausgleichen – wer die Menschen dagegen früh in Rente schickt und das Land gegenüber Zuwanderern abschottet, kann den Rückgang der Erwerbstätigenzahl sogar fast verdoppeln. Ein Blick in die Arbeitsstätten der Zukunft zeigt, was der Arzt, die Lehrerin, der Anwalt und die Technikerin von den Maßnahmen halten.

www.iwkoeln.de/demografie-tool

(Das Demografie-Tool können Sie in der Größe anpassen und kostenlos auf Ihrer Website einbetten.)

(3)

Ausgabe 4 23. 1. 2014 40. Jahrgang

iw-dienst Informationen aus dem

Institut der deutschen Wirtschaft Köln

www.iwkoeln.de

ISSN 0344-919X G 4120

Zuwanderung.

Menschen, die aus welchen Gründen auch immer nach Deutsch- land kommen und hier arbeiten, tragen nicht nur dazu bei, die Fachkräftelücke zu verkleinern. Sie stabilisieren auch die öffentlichen Haushalte.

Viele Neuzuwanderer haben eine sehr gute Ausbildung:

Rund 29 Prozent der in den 2000er Jahren Zugewanderten verfügen über einen akademischen Abschluss.

Das gilt auch – wenngleich etwas abgeschwächt – für Zuwanderer aus Rumänien und Bulgarien, die häufig als „Sozialtouristen“ (das Unwort des Jahres 2013) bezeichnet werden.

Immerhin jeder vierte erwachsene Zuwanderer aus Südosteuropa ist

Akademiker. In der Gesamtbevölke- rung beträgt die Akademikerquote dagegen nur 19 Prozent.

Folglich arbeiteten im Jahr 2011 bereits 23 Prozent der in den voran- gegangenen zehn Jahren zugewan- derten Erwerbstätigen als hochspe- zialisierte Fach- oder Führungskräf- te (Grafik). Sie bekleideten Posten als Geschäftsführer, wissenschaft- liche Lehrkräfte oder Ärzte. Bei den Neuzuwanderern aus Rumänien und Bulgarien lag dieser Hochqualifi- ziertenanteil bei 18 Prozent.

Überdies hat heute einer von zehn erwachsenen Neuzuwanderern

Xxx Xxx Xxx Xxx Xxx

Nach dem jüngsten Migrations- bericht der Bundesregierung hat sich Deutschland zunehmend für Men- schen aus dem Ausland geöffnet.

Wanderten im Krisenjahr 2009 noch mehr Menschen aus als zu, wendete sich danach das Blatt komplett: Im Jahr 2012 kamen rund 370.000 Per- sonen mehr nach Deutschland als das Land verließen; 2013 dürfte die Nettozuwanderung bei mehr als 400.000 Personen gelegen haben.

Präsident:

Arndt Günter Kirchhoff Direktor:

Professor Dr. Michael Hüther Mitglieder:

Verbände und Unternehmen in Deutschland

Inhalt

© 2014 IW Medien · iwd 4

Ursprungsdaten: Mikrozensus

Zuwanderer:

Viele Fach- und Führungskräfte

Lesebeispiel: Im Jahr 2011 arbeiteten 22,8 Prozent der in den vorangegangenen zehn Jahren zugewanderten Erwerbstätigen als hoch- spezialisierte Fach- und Führungskräfte, zum Beispiel als Ärzte, Geschäftsführer oder Lehrer.

1990 bis 2000

Zugewanderte 1995 bis 2005

Zugewanderte 1999 bis 2009

Zugewanderte 2001 bis 2011

Zugewanderte 2001 bis 2011 aus Bulgarien und Rumänien Zugewanderte

Gesamt- bevölkerung

2000 2005 2009 2011 2011 2011

12,0 16,5 21,2 22,8 18,0 22,2

Anteil hochspezialisierter Fach- und Führungskräfte an allen Erwerbstätigen in Prozent

Ein Gewinn für Deutschland

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iw-dienst | Nr. 4 | 23. Januar 2014 | Seite 2

kräfteengpässen führt. Dann geht dort die Arbeitslosigkeit zurück.

Außerdem dürften die Löhne stei- gen, wodurch ebenfalls der Anreiz sinkt, nach Deutschland zu gehen.

Das heißt aber auch für uns: Zu- wanderung ist kein Selbstläufer. Die Politik muss die Weichen entspre- chend stellen – vor allem beim Zu- wanderungsrecht. So gibt es für Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten weiterhin hohe Zugangshürden. Be- ruflich Qualifizierte müssen bereits einen Arbeitsvertrag haben, um ein- reisen zu können. Dies erschwert ihnen aber die Arbeitssuche vor Ort.

tenalter, hatten also die 65 über- schritten und waren damit ein Fall für die Alterskassen.

Auch die Krankenkassen freuen sich über die Youngster – denn sie verursachen geringere Kosten als Ältere. So kostet sie ein 15- bis 29-Jähriger im Durchschnitt nicht einmal 2.000 Euro im Jahr, bei den 65- bis 84-Jährigen sind es bereits mehr als 6.000 Euro.

Ob auch weiterhin so viele junge Leute zuwandern wie bisher, ist al- lerdings fraglich. Denn die meisten stammen derzeit aus den ost- und südeuropäischen Ländern, in denen der demografische Wandel in den kommenden Jahren auch zu Fach- einen Hochschulabschluss in

einem MINT-Fach (Grafik). Diese Fachkräfte sind auf dem deutschen Arbeitsmarkt besonders knapp.

Auch medizinisches Personal und Pflegekräfte werden vermehrt nach- gefragt. Entsprechend ausgebildete Zuwanderer kommen also wie geru- fen – in manchem Pflegeheim oder Krankenhaus geht es ohne sie schon heute nicht mehr. So waren im Jahr 2011 knapp 6 Prozent der Ärzte Personen, die nach dem Jahr 2000 nach Deutschland zugewandert sind. Bei den Altenpflegern betrug die Quote zuletzt fast 4 Prozent.

Überdies stabilisiert Zuwande- rung die Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung – sofern Mi- granten versichert sind und mehr in die Kassen einzahlen als Leistungen empfangen. Beides ist der Fall:

Derzeit sind rund 42 Prozent der zugewanderten Menschen sozialver- sicherungspflichtig beschäftigt, bei den in Deutschland Geborenen be- trägt die entsprechende Quote nur 35,5 Prozent (Grafik).

In der Regel wandern vor allem Jüngere zu – so war 2009 jeder drit- te in den vorangegangenen zehn Jahren Zugewanderte jünger als 30 Jahre. Nur 4 Prozent waren im Ren-

© 2014 IW Medien · iwd 4

Ohne ausschließlich geringfügig Beschäftigte Quelle: Statistisches Bundesamt

Zuwanderer: Viele fleißige Beitragszahler

Lesebeispiel: Im Jahr 2011 waren 41,9 Prozent aller Zuwanderer sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Bis 2005 Zugewanderte

Bis 2011 Zugewanderte

Bis 2011 aus Bulgarien und Rumänien Zugewanderte

In Deutschland geborene Bevölkerung Bis 2008 Zugewanderte

36,7 39,6

41,9 39,4 35,5

Anteil an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Prozent

© 2014 IW Medien · iwd 4

MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik; Erwachsene: 25- bis 65-Jährige Ursprungsdaten: Mikrozensus

Zuwanderer:

Viele Naturwissenschaftler und Ingenieure

Lesebeispiel: Im Jahr 2011 verfügte einer von zehn Erwachsenen, die in den vorangegangenen zehn Jahren zugewandert waren, über einen MINT-Hochschulabschluss.

2005

2011 2011

2011 2009

1995 bis 2005 Zugewanderte

2001 bis 2011 Zugewanderte

2001 bis 2011 aus Bulgarien und Rumänien Zugewanderte

Gesamtbevölkerung 1999 bis 2009 Zugewanderte

8,7 9,6

10,2 8,4 5,7

Anteil von MINT-Akademikern an allen Erwachsenen in Prozent

Demografie-Tool

Das Demografie-Tool des IW Köln zeigt pointiert, wie sich die zu erwartenden Personalengpässe in den verschie- denen Wirtschaftssektoren auswirken werden – je nach Berufseinstiegsalter, Rentenalter, Teilzeitbeschäftigung und Zuwanderung.

Information

IW policy papers 2/2014

www.iwkoeln.de/zuwanderung Wido Geis, Felicitas Kemeny:

12 gute Gründe für Zuwanderung www.iwkoeln.de/demografie-tool

Referenzen

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