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Archiv "Qualitätsmanagement Innere Medizin (QMI)" (07.12.2007)

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Deutsches ÄrzteblattJg. 104Heft 497. Dezember 2007 A3397

B R I E F E M E D I E N

karzinomen längst bewiesen ist. Als letzter „blinder Fleck“ der MRT galt bislang die Diagnostik des DCIS – bisher vermeintlich letzte Domäne der Röntgenmammografie. Nun ist belegt, dass auch für die Detektion des DCIS die MRT bei Weitem si- cherer ist als die Röntgenmammo- grafie – ganz speziell hinsichtlich der Diagnostik der biologisch ag- gressiveren, sogenannten high grade DCIS. Das bedeutet, dass die Mamma-MRT das medizinisch ein- deutig bessere Verfahren ist . . . Dies sind die nüchternen Fakten. Be- fremdlich ist der Umgang damit – und zwar der in unserem Land. Die

„Kooperationsgemeinschaft Mam- mografie“ führt an, auch die Autorin der Studie habe geäußert, dass ihre Ergebnisse nicht als Argument gegen das Röntgenmammografie-Scree- ning einzusetzen sind. Dies ist rich- tig – verloren gegangen ist aber wohl das kleine Wort „derzeit“. Diese Ein- schränkung gilt, weil die MR-Mam- mografie derzeit nicht flächen- deckend angeboten werden kann. Zu erwarten und zu hoffen ist, dass sich das ändert. In den USA wie auch in England ist man diesen Schritt (zu- mindest für Frauen mit familiärer Belastung) bereits gegangen. In Deutschland – immerhin dem „Ex- portland“ dieser Technik! – scheint dies in weiter Ferne – sind doch im- mense Investitionen in das Röntgen- mammografie-Screening-Programm geflossen. Es kann nicht schlecht sein, einen Tumor früh zu diagnosti- zieren und zu therapieren. Oder noch besser: Die Vorstufe eines biologisch aggressiven Tumors zu erfassen, auch wenn dies primär durch ein re- lativ teures Untersuchungsverfahren geschieht. Dies gilt besonders auch vor dem Hintergrund knapper Res- sourcen: Wenn ich jemanden früh genug von einem Tumor heilen kann, spare ich Folgekosten – so habe ich das früher einmal gelernt.

Gerade für das Mammakarzinom gilt dies nicht? Und wenn nicht – warum dann überhaupt Röntgen- mammografie-Screening? Es besteht tatsächlich großer Informationsbe- darf – an Fakten.

Univ.-Prof. Dr. Hans H. Schild,

Direktor der Radiologischen Universitätsklinik Bonn, Sigmund-Freud-Straße 25, 53105 Bonn

QUALITÄTSMANAGEMENT

Alltagstaugliche Tipps

Seit Anfang 2006 besteht nach den

§§ 135 und 136 Sozialgesetzbuch V für niedergelassene Vertragsärzte die Pflicht zum Qualitätsmanagement;

ihnen wird somit das gleiche Schick- sal zuteil, über welches die Klinikärz- te schon länger fluchen. Das Werk zum Qualitätsmanagement (QM) in der Inneren Medizin liegt als lose Karteikartensammlung vor, ist in drei Teile aufgegliedert – „Einleitung“,

„allgemeiner Teil“ und „spezieller Teil“ – und bleibt somit dem forma- len Konzept zufolge erweiterbar.

Die herausgebenden Autoren können zwei Lagern zugewiesen werden: Berndt Birkner als nieder- gelassener Gastroenterologe und Malte Ludwig als angiologischer Chefarzt einer Klinik gehören dem Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) an, Franziska Diel und Bern- hard Gibis sind vom Dezernat Ver- sorgungsqualität und Sicherstellung der Kassenärztlichen Bundesverei- nigung, insgesamt sind noch 26 wei- tere Autoren am Werk beteiligt.

Die Quintessenz ist einfach auf den Punkt zu bringen: Alles mensch- liche Handeln ist dauerhaft hinsicht- lich Güte und Effizienz kritisch zu hinterfragen, vor allem wenn es be- rufsbedingt einer Konkurrenz ausge- setzt ist; kurzum, es soll QM betrie- ben werden. Diel und Gibis haben dieses für den Bereich der ärztlichen Praxis mittels „QEP“ (Qualität und Entwicklung in Praxen) subsumiert und Erfahrungen aus einem Pilot- projekt mit 60 Praxen und an- schließender zweijähriger Realisie- rung in „der Breite“ einfließen lassen.

Der BDI wollte nun eine auf die internistische Praxis herunterge- brochene und somit deutlich ab- gespeckte Version des QEP ent- wickeln, in welche obendrein fach- liche Handlungsempfehlungen auf Leitlinienbasis und „Qualitätsmes- sung anhand von Indikatoren“ inte- griert werden sollten – die Geburt von QM Innere Medizin (QMI)

„mit den Eltern Berufsverband und wissenschaftliche Gesellschaft“, die dabei Hand in Hand gehen. Hierin sollen alltagstaugliche Tipps und Kniffe dem Arzt die Praxisführung

vereinfachen, Ablaufsicherheiten ver- mitteln, systemische Fehler auf- decken und Kosten sparen. Warum nun der Gesetzgeber den Mediziner zu seinem Glück zwingen will und ihn zu QM verpflichtet, versteht Diel nicht – ich übrigens auch nicht.

Die weiteren zwei herausgeben- den Autoren Birkner und Ludwig schreiben inhaltlich zu ihren jewei- ligen internistischen Subspeziali- sierungen und gemeinsam mit den verbleibenden 26 Autoren in den Kapiteln Angiologie, Endokrinolo- gie, Gastroenterologie, Hämatologie/

Onkologie, Kardiologie, Nephro- logie, Pulmologie und Rheumatolo- gie. Während die Informationen im allgemeinen Teil mitunter recht ba- nal erscheinen, sind andere im spe- ziellen Teil ebenso interessant wie nützlich. Eine zentrale Erkenntnis ist, dass der große Arbeitsmehrauf- wand für den Arzt darin besteht, un- ter anderem den Arbeitsschutz- und Medizinproduktgesetzen sowie dem Datenschutz und der Hygieneord- nung zu entsprechen, und dass QM hier nur deren Verwaltung über- nimmt und somit nicht als die Wur- zel des Übels zu sehen ist. Dass übrigens das gesamte Qualitäts- management vor geraumer Zeit von der Lufthansa entwickelt wurde, er- schließt sich dem Leser bereits beim Studieren der Einleitung des Buchs, das Jonglieren von Begrifflichkeit und Definitionen ist einfach nur zum „in die Luft gehen“. Wobei zur Ehrenrettung der Autoren festzuhal- ten bleibt, hier trauten sich mutige Ritter mit gutem Handwerkszeug in ein sehr unbeliebtes und schwieri- ges Terrain. Oliver Andreas Burgstett

Berndt Birkner, Franziska Diel, Bernhard Gibis, Malte Ludwig: Qualitätsmanagement Innere Medizin (QMI).Springer Medizin Verlag, Heidel- berg, 2007, 300 Seiten, Loseblattwerk im Ring- ordner, 99,95 Euro

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