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Archiv "Vorhersehbarkeit des postoperativen Verlaufs von M. Crohn" (09.05.1991)

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sen Umständen entweder die Virus- isolierung aus verschiedenen Kör- perflüssigkeiten, der Nachweis des CMV-Genoms oder der Nachweis vi- russpezifischer Antigene in Zellen aus unterschiedlichen Körperflüssig- keiten oder dem Blut anzusehen.

Grundsätzlich muß darauf hin- gewiesen werden, daß eine Reakti- vierung der CMV-Infektion oder ei- ne CMV-Superinfektion bei Immun- supprimierten häufig asymptoma- tisch abläuft. Deshalb wurde in den Empfehlungen der Hinweis gegeben, daß die „serologische Diagnostik .. . nichts über den Krankheitswert aus- sagen kann".

Prof. Dr. med. Günther Maass Direktor des Hygienisch-bakte- riologischen Landesuntersuchungs- amtes „Westfalen", Münster Arbeitskreis „AIDS" des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesärztekammer Von-Stauffenberg-Straße 36 W-4400 Münster

Zu 2:

Die Leserzuschrift unterstreicht die Ansicht der Verfasser, daß durch chemotherapeutische Prophylaxe den Manifestationen von Infektio- nen mit opportunistischen Erregern entgegenzuwirken ist. Dies gilt aller- dings nicht nur für die Pneumocystis- carinii-Pneumonie (PcP).

Bei gegebener Indikation ist die Wahl der Mittel in differenzierter Weise auf die individuellen Gegeben- heiten beim Patienten und in seinem therapeutischen Umfeld abzustim- men. Deshalb hatte der „Arbeitskreis AIDS" des Wissenschaftlichen Beira- tes der Bundesärztekammer nach ausführlicher Beratung davon abgese- hen, im Falle der PcP substanzbezoge- ne Empfehlungen zu geben und dem niedergelassenen Arzt die beratende Zusammenarbeit mit der vorbehan- delnden Klinik nahegelegt.

In der Zwischenzeit hat sich die monatliche Inhalation von 300 mg Pentamidin-Isethionat als hochwirk- sam in der Primär- und Sekundär- prophylaxe der PcP erwiesen und eingebürgert. Sie gilt weltweit als Methode der ersten Wahl, falls es beim jeweiligen Patienten tatsächlich nur um die Prophylaxe der PcP geht.

Dies gilt vor allem für Gebiete mit

niedriger Toxoplasma-Durchseu- chung der Bevölkerung (USA). In der Bundesrepublik Deutschland hingegen liegen die Verhältnisse et- was anders. Jeder zweite AIDS- Patient muß hier mit einer Erkran- kung an Hirntoxoplasmose rechnen.

Durch die Wirksamkeit der Pentami- din-Prophylaxe tritt zahlenmäßig die Hirntoxoplasmose in den Vorder- grund und steht jetzt an erster Stelle im Hinblick auf Häufigkeit und Sterblichkeit. Vor Einführung der Pentamidin-Prophylaxe war die PcP die initiale Manifestation der Krank- heit AIDS und verdeutlichte die nunmehr eingetretene Bereitschaft des Körpers für Infektionen mit op- portunistischen Erregern. Die ver- gleichsweise simple Symptomatik der PcP war allgemein bekannt. Die Markerfunktion der PcP für den eigentlichen AIDS-Prozeß entfällt nach Pentamidin-Prophylaxe. Die sich jetzt oft als Erstmanifestation einstellende Hirntoxoplasmose wird nicht, wie zuvor, bei routinemäßigen Anschlußuntersuchungen in Statu nascendi diagnostiziert, sondern nunmehr nahezu ausschließlich nach bereits eingetretener massiver neu- rologischer Symptomatik. Dement- sprechend ungünstig ist die Prognose solcher Fälle.

Dieses Beispiel soll nur verdeut- lichen, daß in die Entscheidung zu bestimmten chemoprophylaktischen Maßnahmen auch noch Erwägungen einzugehen haben, die völlig unab- hängig von der unbestrittenen Wir- kung der propagierten Substanz sind. Welcher Marker der fortschrei- tenden HIV-Infektion über welche Prophylaxe in Mono- oder Kombina- tionsform gegen welche opportuni- stischen Erreger einzusetzen sind, ist keineswegs entschieden und bedarf der weiteren subtilen und unter an- derem auch an geomedizinischen Gegebenheiten orientierten klini- schen Forschung.

Prof. Dr. med. Hans D. Pohle Leiter der II. Medizinischen Klinik, Universitätsklinikum Rudolf Virchow, Berlin Arbeitskreis „AIDS" des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesärztekammer Postfach 65 02 69 W-1000 Berlin 65

FÜR SIE REFERIERT

Vorhersehbarkeit des postoperativen Verlaufs

von M. Crohn

Der Morbus Crohn ist durch ei- ne hohe Rezidivquote nach operati- ven Eingriffen belastet, wobei lange Zeit unklar war, ob es sich um eine Neuerkrankung im Anastomosenbe- reich oder um einen präexistenten, nichterkannten Befall handelte.

Die Autoren untersuchten in ei- ner prospektiven Studie 89 Crohn- Patienten nach, bei denen eine Ileumresektion durchgeführt worden war. Innerhalb eines Jahres wiesen 73 Prozent der Patienten einen en- doskopisch verifizierten Befall des neoterminalen Ileums auf, obwohl nur 20 Prozent Symptome entwickel- ten. Drei Jahre nach dem operativen Eingriff lag die endoskopische Rezi- divquote bei 85 Prozent, Symptome boten 34 Prozent. Je ausgeprägter bei der präoperativen Diagnostik der Ileumbefall, desto eher mußte mit ei- nem Rezidiv gerechnet werden. Bei 22 Patienten wurde das für die Ana- stomose vorgesehene Segment be- sonders sorgfältig histologisch auf Crohn-Freiheit untersucht. Obwohl makroskopisch und mikroskopisch eine unauffällige Mucosa diagnosti- ziert wurde, entwickelten 21 Patien- ten eine Ileitis.

Die Autoren empfehlen nach ei- ner Ileumresektion wegen Morbus Crohn eine endoskopische Kontrolle nach sechs Monaten. Findet sich dann endoskopisch und histologisch eine unauffällige Mucosa , ist mit ei- nem Crohn-Rezidiv nicht zu rech- nen.

Rutgeerts, P., K. Geboes, G. Vantrappen, J. Beyls, R. Kerremans, M. Hiele: Predic- tability of the postoperative course of Crohn's disease. Gastroenterology 99:

956-963, 1990.

Departments of Medicine, Pathology and Surgery, University Hospital „Gasthuis- berg", Universität Leiden.

A-1704 (82) Dt. Ärztebl. 88, Heft 19, 9. Mai 1991

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