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Archiv "KEIK-Risiko für Hyperinsulinämiker" (22.02.1990)

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FÜR SIE REFERIERT

TA-Blutproben oder DNA-Proben älterer Personen oder von Chorea- Huntington-Patienten wünschens- wert.

Da mit der indirekten Genotyp- analyse nicht das Chorea-Hunting- ton-Gen selbst identifiziert werden kann, ist eine neurologisch-psychia- trische Absicherung einer Chorea Huntington bei einem Erkrankten er- forderlich. Es wurde festgestellt, daß bei 15 Prozent aller Patienten, für die ursprünglich die Diagnose Chorea Huntington gestellt worden war, bei weiterführenden klinischen Untersu- chungen eine ganz andere neurolo- gisch-psychiatrische Diagnose zutraf.

4. Probleme bei der präsymptomatischen DNA-Diagnostik

Bei der Chorea Huntington han- delt es sich um eine nicht-therapier- bare Erkrankung. Die präsymptoma- tische DNA-Diagnostik konfrontiert eine gesunde Risikoperson mit der Tatsache, Genträger zu sein und im Laufe des Lebens an einer Chorea Huntington zu erkranken. Daraus können sich schwerwiegende Proble- me für den Probanden und seine Fa- milie ergeben. Die Internationale Huntington-Gesellschaft (Interna- tional Huntington Association; IHA) hat deshalb Empfehlungen vorge- legt, die bei der präsymptomatischen DNA-Diagnostik berücksichtigt wer- den sollen. Die präsymptomatische DNA-Diagnostik sollte aus den ge- nannten Gründen nur im Rahmen einer psychotherapeutischen Vor- und Nachtestbetreuung erfolgen und essentielle Punkte wie freiwillige Teilnahme, Mindestalter von 18 Jah- ren, Verzicht auf aktive Aufklärung und Beratung von bislang nicht über die Chorea Huntington informierten Personen sowie eine Sicherung des Datenschutzes beinhalten.

5. Die pränatale Diagnostik

bei Chorea Huntington

Auch hierzu sind die Meinungen kontrovers. Die präsymptomatische und pränatale DNA-Diagnostik bei

Chorea Huntington stellt keine Krankheitsprävention dar, sondern ist eine prädiktive Maßnahme. Zu- dem ist anzuführen, daß es sich bei der Chorea Huntington, mit Ausnah- me der jugendlichen Chorea Hun- tington, um eine Erkrankung des Er- wachsenenalters handelt. Ein Fet, der heute als Anlageträger diagnosti- ziert wird, kann möglicherweise mehrere Jahrzehnte später, bei Aus- bruch der Erkrankung, einer kurati- ven Behandlung zugeführt werden, falls bis dahin eine solche gefunden wird. Demgegenüber steht, daß viele Risikopersonen bislang freiwillig auf Kinder verzichtet haben, weil sie als mögliche Genträger diese Erkran- kung nicht an ihre Kinder weiterge- ben wollen. Hauptmotive, eine prä- symptomatische DNA-Diagnostik in Anspruch zu nehmen, stellen die Fa- milienplanung und die Sorge um die Kinder dar.

Ob eine Familie eine vorgeburt- liche Diagnostik und gegebenenfalls eine Interruptio in Anspruch nimmt, ist eine individuelle Entscheidung der Ratsuchenden, nachdem eine eingehende Beratung erfolgt ist, die objektiv alle Fakten beleuchten muß.

Die pränatale Diagnostik kann wie bei anderen molekulargenetisch diagnostizierbaren Erkrankungen in der 9. bis 11. Schwangerschaftswoche aus Chorionzottenmaterial erfolgen.

Aus diesem Chorionzottenmaterial wird die DNA präpariert und steht für die molekulargenetischen Unter- suchungen zur Verfügung. Die Prä- nataldiagnostik sollte jedoch nur bei bereits abgeschlossener DNA-Dia- gnostik in der entsprechenden Fami- lie und nach einem ausführlichen Beratungsgespräch erfolgen, um auch eine individuelle Entscheidung der Eltern zu ermöglichen.

Das Literaturverzeichnis befindet sich im Sonderdruck, anzufordem über die Ver- fasserin.

Ebenfalls bei der Verfasserin angefordert werden kann das Informationsblatt über die präsymptomatische DNA-Diagnostik bei der Chorea Huntington.

Anschrift der Verfasserin:

Dr. med. Ulrike Thies Institut für Humangenetik der Universität Göttingen

Großlerstraße 12d • 3400 Göttingen

KEIK-Risiko für

Hyperinsulinämiker

Die Autoren untersuchten die Relation des Insulin-Serum-Spiegels zum Lipid-Plasma-Spiegel und zum Blutdruck in zwei Gruppen aus 247 gesunden Personen mit Normoten- sion und Normalgewichtigkeit mit normaler Glukose-Toleranz. Eine Gruppe von 32 Personen wurde als Hyperinsulinämie-Gruppe (Insulin- Serum > 2 SD über dem Mittel) de- finiert und dann verglichen mit 32 Personen mit normalen Insulinwer- ten (Insulin-Serum innerhalb 1 SD vom Mittel) hinsichtlich Alter (Mit- tel 39 Jahren), Geschlecht (22 Män- ner und zehn Frauen) und Körperge- wicht-Index (24,7). Die zwei Grup- pen wiesen ähnliche Parameter für Rauchen, Alkoholkonsum und kör- perliche Bewegung auf.

Die Werte für den Plasma-Glu- kose-Spiegel waren in der Hyperin- sulinämie-Gruppe nach oraler Glu- kose-Belastung signifikant höher (P < 0,05). Weiterhin lagen die mitt- leren (± SEM) Nüchtern-Triglyze- rid-Spiegel bei Personen mit Hyper- insulinämie signifikant höher (1,73

± 0,2 gegenüber 1,24 ± 0,1 mmo1/1), und die Werte für das HDL-Chole- sterin waren niedriger (1,21 ± 0,06 gegenüber 1,43 ± 0,06 mmo1/1) als bei Personen mit normalen Insulin- werten. Die Werte für den systoli- schen (126 gegenüber 119 mm Hg; P

< 0,05) sowie für den diastolischen (85 gegenüber 78 mm Hg; P < 0,01) Blutdruck waren in der Gruppe mit Hyperinsulinämie signifikant erhöht.

So kommen die Autoren zu der Schlußfolgerung, daß gesunde Perso- nen mit einer Hyperinsulinämie und normaler Glukose-Toleranz ein er- höhtes Risiko für koronare Herzer- krankungen haben verglichen mit ei- ner gut verglichenen Gruppe gesun- der Personen mit normalem Insulin- Spiegel. Lng

Zavaroni, I. et al: Risk Factors for Coro- nary Artery Disease in Healthy Persons with Hyperinsulinemia and Normal Glu- cose Tolerance, The New England Journal of Medicine, Vol. 320, No. 11 (1989) 702-706

Dr. I. Zavaroni, Istituto di Clinica Medica, Generale e Terapia Medica, Via A. Gram- sci, 14, 43100 Parma, Italien

A-558 (50) Dt. Ärztebl. 87, Heft 8, 22. Februar 1990

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