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Archiv "STRASSENNAMEN: Nicht nur Sauerbruch" (01.04.1976)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notize

BRIEFE AN DIE REDAKTION

Im Gegensatz zu solchen dürfte das Selbsterlebnis der unmittelba- ren Mensch-zu-Mensch-Beziehung im Rahmen einer sozialen oder pflegerischen Betätigung jedem jungen Menschen sehr viel weiter gehende Einsichten vermitteln, so- wohl hinsichtlich der Motivierung zum Studium der Medizin als auch spezieller Charakteristika des Arzt- berufes. Eine vorausgehende prak- tische Bewährung im ärztlich-pfle- gerischen Bereich böte also sehr viel bessere Möglichkeiten, Motiva- tion wie berufsspezifische Merk- male zu „testen". Das „Anderen- Menschen-helfen-Wollen" bliebe dann kein leerer Begriff. Er ließe sich mit Inhalt füllen, und der junge Mensch hätte — gleich ob er aus wirtschaftlichen oder sozialen Er- wägungen, aus Prestigedenken oder weil eine hohe Abiturquer- schnittsnote ihn dazu drängt, Medi- zin zu studieren — die Gelegen- heit, seine Berufswahl von diesen Erlebnissen abhängig zu machen.

Ich bin daher fest davon überzeugt, daß sich hiermit auch von der cha- rakterlich-menschlichen Seite her eine sehr viel bessere wie aber auch gerechtere Auswahl zukünfti- ger Medizinstudierender und Ärzte erwarten läßt. Unbeschadet, daß intellektueller Leistungsstandard, Urteilsfähigkeit und assoziatives Denken ebenso wie Menschen- kenntnis, Einfühlungsvermögen und Selbstkritik ebenso wichtige Maßstäbe sind, die einen jungen Menschen zum Medizinstudium und Arzt qualifizieren.

Damit soll der Wert rein theoreti- scher Testverfahren nicht unbe- dingt beiseite gestellt werden. Nur scheinen sie mir gegenüber dem Nachweis praktischer Bewährung und einer Selbstprüfung erheblich überstrapaziert zu werden. Bestä- tigt wird dies auch dadurch, daß die überwiegende Mehrzahl der be- fragten Lehrenden und Lernenden des Faches Humanmedizin zu ei- ner Kombination aus Abiturquer- schnittsnote, halbjährigem pflegeri- schem Praktikum, gegebenenfalls einem zusätzlichen Aufnahmege- spräch in Grenzfällen tendiert. Der wesentliche Vorteil ist auch darin

zu erblicken, daß geistige Spätent- wickler, die aber über hervorragen- de charakterlich-menschliche Ei- genschaften verfügen und dies be- reits erwiesen haben, eine gerech- tere Ausgangsbasis finden, die ih- nen entsprechend Motivation und berufsspezifischer Qualifikation die Aussicht eröffnet, ebenfalls den Arztberuf ergreifen zu können. Au- ßerdem ist es dem jeweilig verant- wortlichen Arzt im Rahmen einer längeren Beobachtung sehr viel leichter möglich, nicht nur wesent- liche praktische Fähigkeiten, son- dern auch Kontaktfähigkeit und persönliche Verhaltensweise eines Aspiranten zu beurteilen. Und schließlich käme hinzu, daß der junge Mensch im Rahmen einer längeren praktischen Betätigung vor der Aufnahme seines Studiums schon Aufgaben bewältigen lernt, die ihm in seinem späteren Arztbe- ruf außerordentlich nützlich sind.

Hierzu muß man wissen, daß das heutige pflegerische Personal oft über einen außerordentlich hohen Leistungsstandard verfügt, teilwei- se bislang dem Arzt vorbehaltene Tätigkeiten ausführt, so daß es un- bedingt erforderlich erscheint, daß jeder zukünftige Arzt über die glei- chen Erfahrungen verfügt, wenn er nicht in seiner späteren Zusam- menarbeit Verantwortlichkeiten übernehmen will, für die er mögli- cherweise nicht einmal zuständig sein kann.

Professor Dr. med. Dr. h. c.

Alfred Gütgemann Direktor der

Chirurgischen Universitätsklinik Venusberg

5300 Bonn

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STRASSENNAMEN

Zu dem Beitrag „Nomen est omen" im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT, Heft 8/

1976 folgende Ergänzung:

Nicht nur Sauerbruch

In Köln ist zwischen den Ortsteilen Merheim und Brück eine von der B 55 zur Adenauersiedlung führen- de Straße „Hans-Schulten-Straße"

benannt nach dem früheren Kölner

Internisten Prof. Dr. med. H. Schul- ten. Die Suche der Kommunen nach Ärztenamen für Straßen ist nicht mit Ferdinand Sauerbruch oder Albert Schweitzer erschöpft.

Prof. Dr. Peter Dahr 5060 Bensberg

KOSTENDÄMPFUNG

Ausgehend von einem Referat des KBV-Vorsitzenden Dr. Hans Wolf Mu- schallik zum Thema „Kostendämpfung ohne Leistungsabbau" macht der Ver- fasser des folgenden Leserbriefes auf ein Negativ-Beispiel spezieller Art auf- merksam:

Viel

Geld für Brillen

Mich wundert, daß Sie bisher nie von einem offensichtlichen Fehl- verhalten aus meinem Fach berich- ten: seit etwa zwei Jahren haben die Kassen den Optikern nicht nur erlaubt, für die Kassen Brillen zu bestimmen und zu verordnen, son- dern sie honorieren auch die Un- tersuchung des Optikers mit 7,50 DM. Früher waren wir Augenärzte angehalten, nur alle zwei Jahre eine neue Brille zu verordnen, es sei denn, die Refraktion habe sich geändert. Das gleiche galt für Ge- stelle. Jetzt besteht keinerlei Kon- trolle mehr: der Patient holt sich wahlweise seine Brille beim Opti- ker und — wenn er will — zusätz- lich noch eine vom Augenarzt. Die Kassen dürften seither für Brillen sicherlich doppelt soviel Geld aus- geben. Sparmaßnahme? — Abge- sehen davon, haben wir bereits mehrfach erlebt, daß Patienten mit Augenerkrankungen, die wegen der Sehverschlechterung sich beim Optiker eine neue Brille holten, wo- chenlang warteten, ob sich das Sehen nicht doch bessere.

Schließlich kamen sie viel zu spät in augenärztliche Behandlung. „Ich dachte, es läge nur an der Brille!"

Vorsorge? — Früher hieß es: Ver- ordnung und Verkauf sollen nicht in einer Hand sein!

Dr. med. G. Höfling Beethovenstraße 5 5603 Wülfrath

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 14 vom 1. April 1976

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