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Archiv "Gabe von Surfactant bei ARDS des Erwachsenen wirkungslos" (15.11.1996)

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A-3021

M E D I Z I N

Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 46, 15. November 1996 (51) gebessert. Bei allen aktiven Übun-

gen muß der Therapeut darauf ach- ten, Kompensationsbewegungen, bei- spielsweise die Überstreckung der Fingergrundgelenke, sofort zu korri- gieren.

Ist auch die aktive Streckung im Handgelenk möglich, kann mit dem Einüben von Bewegungsabläufen be- gonnen werden. Dies erfolgt zum Beispiel durch Winken oder Werfen mit kleinen Bällen, durch Malen und Schreibtraining.

Die Behandlung wird unterstützt durch individuell angefertigte Funkti- onsschienen (Abbildung 8). Sobald die Gelenkachsen passiv wiederher- gestellt sind und das Gelenk abge- schwollen ist, fertigen wir leichte Pla- stikschienen an. Sie stabilisieren das Handgelenk in der physiologischen Achse und ermöglichen gleichzeitig eine physiologische Funktion der Finger (1–4, 6–8). Eine Atrophie der Muskulatur muß dadurch nicht be- fürchtet werden, da bis auf den M.

flexor carpi ulnaris alle übrigen Un- terarm- und Handmuskeln distal des Handgelenkes ansetzen. Durch Sta- bilisierung des Handgelenkes wird vielmehr die Kraftübertragung auf die Finger begünstigt.

Das Anfertigen stabilisierender Funktionsschienen für das Handge- lenk erfordert viel Erfahrung. Immer muß der Umgang mit den Schienen durch die Ergotherapeutin für die Alltagsbewegungen eintrainiert wer- den. Das Schulkind muß lernen, mit der Schiene zu schreiben. Beim Schreibtraining werden neue Bewe- gungsmuster eingeübt, wobei wir gleichzeitig auf den Gelenkschutz der Finger achten müssen (Abbildung 9).

Eine Verdickung des Stiftes kann da- bei hilfreich sein.

Information und Schulung der Eltern

Wissen und Engagement der El- tern beeinflussen den Verlauf der chronischen Arthritis erheblich. In Elternabenden und Einzelgesprä- chen, ergänzt durch eine ausführli- che Broschüre, informieren wir die Eltern detailliert über das Krank- heitsgeschehen. Sie werden in den Therapieplan bezüglich Medika-

AKTUELL/FÜR SIE REFERIERT

menten, Krankengymnastik und Er- gotherapie einbezogen und in sozia- len Fragen beraten und betreut. Im Bereich der Krankengymnastik er- klären wir ihnen die Entstehungs- weise der Gelenkfehlstellungen und die Prinzipien der Behandlung. An- schließend werden sie praktisch an- geleitet.

Die Eltern sollen in der Lage sein, einfachere krankengymnasti- sche Übungen durchzuführen, damit die in der Klinik begonnenen Maß- nahmen zu Hause in Zusammenar- beit mit der Krankengymnastin am Wohnort täglich fortgesetzt werden.

Auf diese Weise erleben und kontrol- lieren die Eltern auch den Erfolg ih- rer Maßnahmen. Sie gewinnen Si- cherheit im Umgang mit der Erkran- kung. Informierte und geschulte El- tern tragen maßgebend dazu bei, die

Beweglichkeit der betroffenen Gelen- ke zu verbessern. Dadurch wird die Chance für eine altersgemäße körper- liche und psychosoziale Entwicklung der Kinder wesentlich verbessert.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1996; 93: A-3014–3021 [Heft 46]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über die Verfasser.

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Hans Truckenbrodt Chefarzt der Rheuma-Kinderklinik Garmisch-Partenkirchen

Rummelsberger Anstalten der Inneren Mission e.V.

Gehfeldstraße 24

82467 Garmisch-Partenkirchen

Patienten mit Adult Respiratory Distress Syndrom (ARDS) weisen ei- nen Mangel an Surfactant auf. Der Einsatz von Surfactant verbessert die physiologische Funktion, und erste Ergebnisse sprechen dafür, daß dies die Überlebensrate verbessert.

In einer großen prospektiven Multizenterstudie wurde von ameri- kanischen Intensivmedizinern unter- sucht, ob die Gabe von synthetischem Surfactant bei Patienten mit sepsis- induziertem Adult Respiratory Di- stress Syndrom einen Einfluß auf Le- talität, Beatmungsdauer, Dauer der intensivmedizinischen Betreuung und physiologische Funktionen hat.

725 Patienten von 63 Kranken- häusern wurden randomisiert und doppelblind-plazebokontrolliert mit einer kontinuierlichen Gabe von aerosoliertem Surfactant in einer Do- sierung von 112 mg/kg Körperge- wicht pro Tag oder Plazebo behan- delt.

Hämodynamische Messungen, Oxygenierungsgrad, Beatmungsdau- er und Dauer der Intensivbehandlung unterschieden sich in den beiden

Gruppen nicht. Ebenso war die 30- Tages-Überlebensrate in beiden Gruppen nach 30 Tagen mit 60 Pro- zent gleich hoch, auch die Betrach- tung von Untergruppen ergab keine nennenswerten Unterschiede. In der Verumgruppe zeigte sich ein Trend zu verstärkter bronchialer Sekretion, andere Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.

Mögliche Ursache für die in die- ser Studie beobachtete Wirkungs- losigkeit von Surfactant bei ARDS sind nach Ansicht der Autoren die Komplexität des Krankheitsbildes mit meist über das Lungenversagen hinausgehendem Multiorganversa- gen. Darüber hinaus sind Verbesse- rungen hinsichtlich des Applikations- modus (nur ungefähr 4,5 Prozent des Aerosols erreichen die Lunge) sowie andere Dosierungen zu testen; mögli- cherweise entspricht auch die biologi- sche Wirksamkeit des synthetischen, proteinfreien Präparats nicht dem des natürlich vorkommenden Surfac-

tant. acc

Anzueto A et al.: Aerosolized surfactant in adults with sepsis-induced acute respi- ratory distress syndrome. N Engl J Med 1996; 334: 1417–21

Dr. Anzueto, South Texas Veterans Health Care System, Audie L. Murphy Memorial Veterans Hospital Division, Pulmonary Disease Section (111 E), 7400 Merton Minder Blvd., San Antonio, TX 78284, USA

Gabe von Surfactant bei

ARDS des Erwachsenen

wirkungslos

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