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Archiv "Medizingeschichte(n): Ärztliches Ethos – Arzt als Heiler" (10.02.2006)

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Mitarbeit an patientenzentrierter Schu- lung zur Förderung des Selbstmanage- ments unabhängig vom Bildungsstatus der Patienten ist.

Fazit

Obwohl 72,5 Prozent der Patienten be- reits vor Beginn der Schulung mit Insulin therapiert wurden, verbesserten sich die wesentlichen Erfolgsparameter zusätz- lich hoch signifikant. Das weitere Absin- ken des HbA

1c

zwischen t2 und t3 legt die Schlussfolgerung nahe, dass die Patien- ten über eine grundsätzlich bessere Dia- beteseinstellung und ein verbessertes Selbstmanagement verfügten als vor Be- ginn der Schulung.Obwohl sämtliche Ba- selinetrends in dem Quartal vor Beginn der Schulung auf ein weiteres Ansteigen der kritischen Parameter hindeuteten, konnten diese teilweise aufgehalten oder rückgängig gemacht werden. So wurden Gewicht und Blutdruck stabilisiert und HbA

1c

und Nüchternblutzucker signifi- kant verbessert. Diese Ergebnisse stüt- zen die Annahme, dass eine patienten- zentrierte verhaltensmedizinische Schu- lung zu einer deutlich verbesserten Stoff- wechseleinstellung führen kann.

Besonderer Dank der Autoren gilt den an der Studie betei- ligten Praxisteams, dem Vorstand des Verbands der Diabe- tesberatungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. so- wie Roche Diagnostics GmbH.

Manuskript eingereicht: 15. 3. 2005, revidierte Fassung an- genommen: 13. 7. 2005

Die hier vorgestellte Studie wurde von Roche Diagnostics GmbH gefördert. Roche Diagnostics stellte der Medizini- schen Hochschule Hannover eine Projektstelle Bat IIa (be- setzt mit Dipl.-Psych. Alexander Tewes) und Sachmittel zur Verfügung. Roche Diagnostics erstattete die dienstlich ge- nehmigten Reisekosten und Honorare für geleistete Fortbil- dungsveranstaltungen im Rahmen der Studie. Priv.-Doz.

Tegtbur hat keinen Interessenkonflikt erklärt.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2006; 103(6): A 341–5.

Literatur

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M E D I Z I N

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 6⏐⏐10. Februar 2006

A A 345

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Anschrift für die Verfasser:

Dr. rer. biol. hum. Ulrich Brinkmeier Medizinische Hochschule Hannover Abteilung Medizinische Psychologie Carl-Neuberg-Straße 1

30625 Hannover

E-Mail: brinkmeier.ulrich@mh-hannover.de

AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT

MEDIZINGESCHICHTE(N)) Ärztliches Ethos Arzt als Heiler

Zitat: „Das Staatsexamen, darüber müssen wir uns einmal klar sein, macht wohl den Mediziner, niemals aber den Arzt. Zum Arzt wird man geboren oder man ist es nie. Gütige Götter legen ihm Gaben in die Wiege, die nur geschenkt, niemals aber erworben werden können. Was unser Glück trübt, nicht nur auf dem Gebiet der Heilkunde, ist die maßlose Überschätzung des formalen Wissens, die Nichtachtung oder gar Verachtung geistiger und seelische Einflüsse seitens der exakten Forscher.

Sehen wir uns doch einmal um in der Geschichte.Wir werden viele große Ärzte fin- den, die nicht ein Semester Medizin studiert haben. Man lese einmal, gerade als ge- reifter Mann, die Evangelien. War nicht Christus ein Arzt ganz hohen Grades, ein Psychotherapeut, neben dem unsere aufgeblühten Analytiker ganz, ganz winzig er- scheinen? Und wodurch wirkte Christus? Genau noch wie heute jeder wahre Arzt, durch die bezwingende Menschlichkeit. ‚Stehe auf und wandle!'

Glaubt man im Ernst, daß Coué (1) ein Schwindler war, daß er nicht unzähligen Kranken, bei denen die Schulmedizin versagte, Hilfe gebracht hat? Hatten nicht Laien wie Prießnitz (2) und Hessing (3) eine ganz vortreffliche ärztliche Beobach- tungsgabe,wußten sie nicht ihre Gedanken in helfende Tat umzusetzen? Und Hand aufs Herz – wir sind ja unter uns (4) –, steckt nicht in jedem von uns staatlich ap- probierten Ärzten ein gut Teil Kurpfuscher?“

Aus: Erwin Liek: Der Arzt und seine Sendung. München 1926. – Der Danziger Chirurg und Gynäkologe Liek (1878–1935) war ein Verteidiger der Naturheilkunde, und trat für eine Zusammenarbeit mit der Schulmedizin ein. Das zitierte Buch er- reichte große Popularität in der Weimarer Republik, enthielt jedoch fragwürdige Thesen zu Führerschaft und Priestertum des Arztes, zur Eugenik und Euthanasie sowie zur biologistischen Vorstellung vom „Volkskörper“. Damit förderte es die Akzeptanz der NS-Ideologie unter den Ärzten, die Liek vor allem im Hinblick auf die „Neue deutschen Heilkunde“ und die damit verbundene Aufwertung der Naturheilkunde durch Teile des NS-Regimes (unter anderem Rudolf Heß) be- grüßte. – (1) Der Apotheker Émile Coué (1857–1926) aus Nancy etablierte mit seinem populären Buch „Die Selbstmei- sterung“ eine autosuggestive Methode der Selbsttherapie. (2) Der Landmann Vinzenz Prießnitz (1799–1851) gründete in Gräfenberg (Schlesien) eine erste Kaltwasserheilanstalt und wurde damit zum Wegbereiter der modernen Naturheil- bewegung. (3) Friedrich Hessing (1838–1918), berühmter Laienorthopäde. (4) Lieks Buch richtete sich in erster Linie an seine ärztliche Kollegen.

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