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Archiv "Kommunikation: Situation verkannt" (15.11.2002)

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Arbeit nach einem Jahr Aus- stieg wieder aufgenommen und kann so weitermachen wie vorher. Mein Op.-Kata- log war schon zu AiP-Zeit

„voll“, nun kann ich jeden Tag weiterlernen und operie- ren. In Deutschland! Ja, so et- was soll’s geben!

Ähnliche Erfahrungen habe ich in anderen Kliniken ge- macht, als ich hospitiert habe.

Ist dies eine Persönlichkeits- frage? Auf jeden Fall steht fest, meine Kollegen sind die Besten, und mein Chef, wenn auch streng, ein kompetenter Mensch!

Johanna Pedall,Sömmerringstraße 13, 60322 Frankfurt/Main

Umdenken notwendig

Es ist eine unbestreitbareTat- sache, dass in den letzten Jah- ren verwaltungstechnische

Aufgaben und Pflege-Doku- mentationen vermehrt von Ärzten übernommen wer- den. Zur Lösung dieses Pro- blems ist meines Erachtens ein politisches Umdenken notwendig. „Mediziner kann nur derjenige genannt wer- den, der als den letzten Zweck seines Strebens das Heilen betrachtet“ (Rudolf Virchow). Es liegt definitiv nicht in der Natur eines Me- diziners, Hunderte von For- mularen auszufüllen, Dia- gnosen zu codieren und end- lose Gespräche mit Kran- kenkassen am Telefon zu führen. Ein Glück, dass die meisten Kollegen trotz dieser Missstände weiter ihrer me- dizinischen Berufung leiden- schaftlich nachgehen. Die Frage lautet: Wie lange noch?

Dr. med. Theo Tsiakos,

Mathilden-Hospital, Renntormauer 1–3, 32052 Herford

Kommunikation

Zu dem Leserbrief „Empfehlung an deutsche Kollegen“ von W. Wurm, M.D., in Heft 39/2002:

Situation verkannt

Die kritischen Anmerkun- gen des Leserbriefes dürfen nicht unkommentiert blei- ben, auch wenn ich als ange- hender Internist vom US- amerikanischen Kollegen bei seiner Schelte über die mangelhafte Kontaktfreu- digkeit deutscher Chirurgen nicht direkt angesprochen worden bin. Wie sehr hat er Recht mit seiner Kritik! Wie sehr verkennt er aber die wahren Gründe. Aus meiner viermonatigen Zeit in einer chirurgischen Abteilung ei- nes kanadischen Univer- sitätsklinikums weiß ich noch allzu gut, wie sehr ich

die dortigen Kollegen benei- det habe, den ganzen Ar- beitstag über Arzt im eigent- lichen Sinne des Wortes sein zu dürfen. Der Tagesplan be- stand in einer wundervollen Aneinanderreihung von Vi- siten, Besprechungen, Fort- bildungen, Gesprächen und natürlich Operationen. Wie das? Nun, den Kollegen wa- ren hoch motivierte und gut ausgebildete „Paramedizi- ner“ zur Seite gestellt. Hier als Stichwort das „i.v.- Team“, das sämtliche Blut- entnahmen und Braunülen- legen etc. auf ärztliche An- weisung regelte. Wie sehr er die deutsche Krankenhaussi- tuation verkennt, spiegelt sich in dem Satz wider, Chir- urgen sollten Personal be- auftragen, den Angehörigen über den Fortgang einer Operation zwischenzeitlich zu berichten. Welches Perso- B R I E F E

(2)

nal? Ich darf aus meiner Er- fahrung sagen, dass deutsche Krankenhausärzte nur be- dingt das sind, was ihre Be- rufsbezeichnung verspricht.

Ein Großteil der täglichen Arbeitszeit wird von gänz- lich unärztlichen Tätigkeiten verbraucht, und adäquates Zuarbeiten erfahren nur die wenigsten. Wie gerne würde ich mich auf Station um 18 Uhr nach einem erfüllenden Arbeitstag (mit ausführli- cher Visite inklusive kriti- scher Befunddiskussion in großer Runde, nach Fort- und Weiterbildungen und nach eingehenden Patien- tengesprächen) nicht der Er- ledigung der unseligen Zet- telwirtschaft, sondern den Angehörigen der Patienten widmen. Ich stimme dem Kollegen zu, dass im Rah- men einer marktwirtschaftli- chen und insbesondere kun- denorientierten Ausrichtung (Stichwort Service!) einer Krankenhausführung der deutsche Zustand nicht halt- bar sein wird.

Dr. med. Vincent Brandenburg, Markt 41 a, 52134 Herzogenrath

Arbeitsort

Zu dem Beitrag „Vor dem Personal- kollaps“ von Jens Flintrop in Heft 38/2002:

Wichtig:

Lebenszufriedenheit

Vielleicht ist es an der Zeit, auch einmal Gedanken öf- fentlich zu äußern, die nicht der „political correctness“

entsprechen, aber gerade da- durch in der Lage sind, das Problem auch einmal von ei- ner anderen Seite zu be- leuchten.

Wir haben ja nicht nur einen Ärztemangel, sondern ganz allgemein und insbesondere in den genannten Regionen einen „Facharbeitermangel“.

Herrscht Mangel, entscheidet ganz das Angebot. Leider wird die Angebotsseite aber immer nur auf den peku- niären Unterschied BAT O/W reduziert. Dies hat natürlich den Vorteil, dass

man bequem auf die zeigen kann, die für diese „Unge- rechtigkeit“ verantwortlich sind . . .

Damit komme ich zum ei- gentlichen Punkt: Menschen mitten im beruflichen Le- ben haben in der Regel auch eine Familie, die – und dies ist vielleicht anders als bei unserer Eltern-Generation – ein erhebliches Mitsprache- recht bei der Wahl des zukünftigen Wohn- und Ar- beitsortes hat: Hier sind aber nicht nur die Angebote für Kindergärten und Schulen gemeint, sondern das Wich- tigste erscheint mir: Wie wird der Arbeitnehmer und seine Familie in die neue Umgebung integriert?

Wenn gerade ostdeutsche Betriebe über Arbeitskräfte- mangel klagen: Wie oft kommt es (zunehmend) vor, dass nach über zehn Jahren Wiedervereinigung noch im- mer Kollegen aus dem We- sten mit erheblichen Ressen- timents empfangen werden, weil man eigentlich – abgese- hen von ihrer Arbeitsbela- stung – lieber unter sich blei- ben möchte, von der Integra- tion ihrer Familien ganz zu schweigen? Ich bin der festen Überzeugung, dass diese

„weichen“ Standortfaktoren der allgemeinen „Lebenszu- friedenheit“ wichtiger sind als der verengte Blick auf ein paar Euro mehr oder weni- ger. Abteilungen, die es schaffen, dass sich z. B. auf Kongressen herumspricht, es bereitet Freude, dort zu ar- beiten, und auch die Familie fühlt sich wohl, dürften in kurzer Zeit ihre Personalpro- bleme zumindest reduziert haben.

Zufriedenheit der Mitarbei- ter strahlt übrigens auch auf unsere Patienten aus, sodass wir uns gerade unter ver- schärften wirtschaftlichen Bedingungen nicht zu sorgen brauchen. Unzufriedene Mit- arbeiter aber gehen in die in- nere Emigration, machen

„Dienst nach Vorschrift“ und sind für alle motivierten neu- en Kollegen nicht anziehend.

Dr. med. Friedrich von Velsen- Zerweck,Turnerweg 5, 23970 Wismar

A

A3088 Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 4615. November 2002

B R I E F E / B Ü C H E R

Neueingänge

Medizin/Naturwissenschaft Klaus Degitz, Franz Bracher:

Mykosen der Haut und Schleim- häute. Diagnostik, Prophylaxe, Therapie und pharmazeutische Wirkstoffe. Wissenschaftliche Ver- lagsgesellschaft, Stuttgart, 2002, 88 Seiten, 34 Abbildungen, davon 27 in Farbe, 10 Tabellen, 19,50 C Dirk Schultheiss, Peter Pathert, Udo Jonas (Hrsg.): Wegbereiter der Urologie. 10 Biografien.

Springer-Verlag, Berlin, Heidel- berg u. a., 2002,VIII, 151 Seiten, 46 Abbildungen, gebunden, 34,95 C Deutsche Gesellschaft für Or- thopädie und Orthopädische Chirurgie und der Berufsverband der Ärzte für Orthopädie (Hrsg.): Leitlinien der Orthopä- die. 2., erweiterte Auflage, Deut- scher Ärzte-Verlag, Köln, 2002, 217 Seiten, 4 Abbildungen, 16 Ta- bellen, broschiert, 39,95 C Hermann Liebermeister: Adipo- sitas. Ursachen, Diagnostik, mo- derne Therapieoptionen. Deut- scher Ärzte-Verlag, Köln, 2002, 279 Seiten, 45 Abbildungen, 71 Ta- bellen, broschiert, 29,95 C Wilhelm Stolz, Otto Braun-Fal- co, Peter Bilek, Walter Burgdorf, Michael Landthaler: Farbatlas der Dermatoskopie. 2., neu bear- beitete und erweiterte Auflage, Blackwell Verlag, Berlin, Wien, 2002, X, 238 Seiten, zahlreiche, meist farbige Abbildungen, 94,95 C Harald zur Hausen: Genom und Glaube. Der unsichtbare Käfig.

Springer-Verlag, Berlin, Heidel- berg u. a., 2002, VIII, 185 Seiten, broschiert, 24,95 C

Gerd A. Fuchs: Die Parkinson- sche Krankheit. Ursachen und Be- handlungsformen. Beck’sche Rei- he Wissen 2301, Verlag C. H. Beck, München, 2002, 128 Seiten, 5 Ab- bildungen, 13 Tabellen, 7,90 A Johannes Bruck, Friedrich Eduard Müller, Michael Steen: Handbuch der Verbrennungstherapie. Eco- med Verlagsgesellschaft, Lands- berg, 2002, 528 Seiten, gebunden, Subskriptionspreis bis 31. 12. 2002:

78 C, danach 99 C

Wolfgang Preiser, Holger F. Ra- benau, Hans Wilhelm Doerr:

Viren – Viruserkrankungen. Syn- opsis der Epidemiologie, Klinik, Diagnostik und Therapie viraler Erkrankungen. Zett-Verlag, 79578 Steinen, 2002, 228 Seiten, 31,90 A Hermann S. Füeßl, Martin Mid- deke: Duale Reihe: Anamnese und Klinische Untersuchung. 2., voll- ständig überarbeitete und erweiter- te Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2002, XIV, 543 Seiten, mit CD-ROM, 655 Abbildungen, 157 Tabellen, 44,95 A

Thomas Köhler: Biopsychologie in Frage und Antwort – eine Lern- hilfe. Pabst Science Publishers, Lengerich u. a., 2002, 152 Seiten, kartoniert, 12 C

Hartmut Derendorf, Thomas Gramatté, Hans Günther Schäfer:

Pharmakokinetik. Einführung in die Theorie und Relevanz für die Arzneimitteltherapie. 2., vollstän- dig überarbeitete und erweiterte Auflage, Wissenschaftliche Ver- lagsgesellschaft, Stuttgart, 2002, 336 Seiten, 191 Abbildungen, 29 Tabel- len, kartoniert, Subskriptionspreis bis 31. 12. 2002: 31 A, danach 37 A

Versorgungsstrukturen Peter O. Oberender, Ansgar Heb- born, Jürgen Zerth: Wachstums- markt Gesundheit. UTB 2231. Lu- cius & Lucius Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2002, IX, 244 Seiten, 29 Abbildungen und ein Glossar, kar- toniert, 14,90 C

Lutz Altenhofen, Wolfgang Haß, Joaquim Oliveira, Gerhard Brenner: Modernes Diabetesma- nagement in der ambulanten Ver- sorgung. Ergebnisse der wissen- schaftlichen Begleitung der Dia- betesvereinbarungen in der Kas- senärztlichen Vereinigung Nord- rhein. Wissenschaftliche Reihe, Band 57, Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2002, 168 Seiten, 24,95 A Gerd Enderle, Hans-Joachim Seidel: Arbeitsmedizin. Fort- und Weiterbildung, Kurs A. Urban &

Fischer, München, Jena, 2002, 237 Seiten, 86 Abbildungen, 85 Tabel- len, broschiert, 44,95 A

Gerhard H. Schlund: Patienten- RECHT. Ein Lexikon in Urteilen.

pmi Verlag, Frankfurt/Main, 2002, 230 Seiten, broschiert, 19,80A Ludwig Kuntz: Krankenhaus- controlling in der Praxis. Quan- titative Medizin. Verlag W. Kohl- hammer, Stuttgart, 2002, 220 Sei- ten, kartoniert, 34 A

Kunst und Belletristik Karin Ohlsen: Auch nicht schön.

Roman. Verlag Königshausen &

Neumann, Würzburg, 2002, 89 Seiten, kartoniert, 8 A

Christa Wolf: Leibhaftig. Luch- terhand Literaturverlag, Mün- chen, 2002, 192 Seiten, 18 A Thomas Ripke: Sprechzimmer- geschichten. Heilsame Momente.

Peter Hammer Verlag, Wuppertal, 2002, 130 Seiten, gebunden, 9,90A Quell Graeber: Das begehrte Hoch- wild. Jagdgeschichten. Haag + Her- chen Verlag, Frankfurt/Main, 2002, 56 Seiten, 5 Zeichnungen, 7,80A Werner Schunk: Julias Schrei nach Liebe. Erzählung. Verlag Neue Literatur, Jena u. a., 2002, 64 Seiten, kartoniert, 7,90 A

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