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Von den zahlreichen Erzeugnissen der bibelexegetischen

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V o r w o r t .

Von den zahlreichen Erzeugnissen der bibelexegetischen

Tätigkeit der Nestorianer sind so wenige Reste auf uns ge-

kommen, dass die Geschichte dieses Litteraturzweiges sich

hauptsächlich auf die Aufzählung von Namen und Bücher-

titeln beschränken muss, deren Kenntnis wiederum wir fast

ausschliesslich den Angaben des Nestorianers 'Abhdiäo' ver-

danken. Da gewann in jüngster Zeit einer von den toten

Namen jener Liste Leben durch eine Veröffentlichung des ge-

lehrten französischen Consuls H. Pognon in Aleppo. Dieser ver-

wertete nämlich im erstenTeile seines Werkes „ Inscriptions man-

daites des coupes de Khouabir", Paris 1898, die Angaben des

bis dahin in Europa noch völlig unbekannten Nestorianers

Theodor bar Koni über die Mandäer nach vier in seinen Besitz

gelangten Copieen von dessen „Häresieenbuch", welches den

11. Traktat seines von 'Abhdiso' erwähnten K

e

t h a b h ä dhes-

k o l j ö n bildet. Im zweiten Teile gab er dann eine auszüg-

liche Edition dieses Buches nebst Uebersetzung und wert-

vollen Anmerkungen. Damit war nun eine Seite der litterari-

schen Tätigkeit Bar Konis beleuchtet, und sie musste zunächst

die einzige bleiben, da Pognon damals eben nur jenes elfte

Buch des Scholions zur Verfügung stand. Bald darauf, im Jahre

1899, gelangte dann eine Copie des vollständigen Werkes

durch Vermittelung des Herrn Dr. Goussen an die Königliche

Bibliothek zu Berlin, und es erwies sich als ein Sammelwerk,

welches als Kern einen Kommentar zum Alten und Neuen

Testament, dazu verschiedene dogmatische Abhandlungen und

endlich das erwähnte Häresieenbuch enthält. Das Exemplar

wurde auch bereits von Nöldeke verwertet, als er aus den von

Pognon ausgelassenen Stücken noch ein weiteres veröffentlichte,

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Dem Hinweise auf diese damals einzig bekannte euro- päische Handschrift von seiten meines verehrten Lehrers, des Herrn Geheimrat Sachau, verdankt die vorliegende Arbeit ihre Entstehung; sie hat sich die Aufgabe gestellt, die Kenntnis von Theodor bar K6ni durch die Herausgabe einer Probe seiner exegetischen Leistungen zu erweitern, für welche aus unten p. X X V I angegebenen Gründen die Scholien zur Geschichte der Patriarchen (Gen XII—L) gewählt wurden.

Die Arbeit war abgeschlossen und im Sommersemester 1902 als Heidelberger Dissertation angenommen worden, als ich von Herrn Consul Pognon die Mitteilung erhielt, dass er jetzt einMs des vollständigen Scholienbuches besitze. Einige Zeit darauf kam mir eine Mitteilung Baumstark's in der von ihm redigierten Zeitschrift „Oriens Christianus" Jhg. I 1901 p.

173—178 zu Gesicht, in welcher dieser, mir zuvorkommend, zum ersten Male über die Bücher I — I X des Kethäbhä dhes- köljön nach einer von ihm erworbenen Hs orientiert. End- lich brachte Wright's „Catalogue of the Syriac Manuscripts . . . of Cambridge" 1901 (ausgegeben wohl erat 1902) Kunde von einigen Auszügen aus dem Scholienbuche, welche Cambridge besitzt. Diese letzteren enthalten jedoch nicht das von mir edierte Stück. Das im Besitze des Herrn Dr. Baumstark befindliche Ms, welches von dem meinigen erheblich abzu- weichen scheint, ist mir leider trotz meiner Bemühungen un- zugänglich geblieben. Dagegen hatte Herr Consul Pognon die Freundlichkeit, mir eine Collation meines Testes mit seinem Ms anzubieten, welches übrigens nach derselben Vor- lage gemacht zu sein scheint, wie das Baumstark's. Da jedoch eine zu diesem Zwecke von mir eingesandte Copie verschollen blieb, so musste endlich der Druck ohne Verwertung auch dieser Hs begonnen werden. Jetzt, da er beinahe vollendet ist, erhalte ich von Herrn Pognon, welcher nach fast zwei- jähriger Abwesenheit meinen Text in Aleppo vorfand, ein mit grosser Sorgfalt gefertigtes Verzeichnis der sehr zahlreichen Varianten seines Ms. Diese sollen nun in einem besonderen Nachtrage dargeboten werden. Einige der wichtigsten jedoch

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sind noch in den schon druckfertigen Satz der Anmerkungen p. 25—33 eingefügt worden.

Den erwähnten Aufsatz Baumstark's und einige gelegent- liche spätere Notizen von ihm habe ich noch nachträglich ver- wertet und manche meiner ursprünglichen Angaben, welche sich jetzt auch bei B. finden, mit Verweisung auf diese kürzer zusammengefasst. Ueberhaupt verdanke ich seiner ge- diegenen Zeitschrift mannigfache Anregung, deren Spuren man des öfteren in dieser Abhandlung begegnen wird.

Als einer der wenigen nestorianischen Bibelexegeten, die auf uns gekommen sind, und wegen seines ziemlich hohen Alters (cf unten p. XVI) darf Theodor bar Koni von vornherein auf ein gewisses Interesse Anspruch machen, dessen ihn, wie ich meine, eine nähere Betrachtung nicht als unwürdig er- weisen wird. Eine solche wird allerdings auch ergeben, dass sein Hauptwert für uns nicht in seinen selbständigen schriftstellerischen Leistungen liegt, sondern in seiner Eigen- schaft als Bewahrer sonst verlorenen Gutes, insbesondere von Fragmenten der Kommentare Theodors von Mopsuestia.

Allen denen, welche mich bei meiner Arbeit durch An- regungen und Winke, durch Litteraturangaben und Mitteilungen aus Handschriften gefördert haben, sage ich an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank. Er gilt vor allem Herrn Geheim- rat Prof. Dr. E. Sachau-Berlin; sodann den Herren Prof. Dr.

C. Bezold - Heidelberg, Pfarrer Lic. Dr. G. Diettrich - Berlin, Divisionspfarrer Dr. H. Goussen-Düsseldorf, Geheimrat Prof.

D. Dr. A. Merx-Heidelberg, C. W. Mitchell-Cambridge, Consul H. Pognon-Aleppo, Privatdocent Dr. C. Schmidt-Berlin. Des- gleichen sei den Verwaltungen der Kgl. Bibliothek zu Berlin und der Bibliotheken zu Heidelberg und Strassburg für die Ueberlassung von Handschriften und Druckwerkan bestens gedankt.

Berlin, im März 1905.

Der Verfasser,

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