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On der Oberst Ruwiinson selbst erklärt, dass er in der bubyloniscben Keilscbrift nicbt alles zu erläutern wisse, und dazu des Keistandes anderer Forseber bedürfe

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Academic year: 2022

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Erläuterung des Anfangs der babylonischen

Inschrift aus Behistun.

Vom

Schulrnth Dr. ft. F. erotefend.

On der Oberst Ruwiinson selbst erklärt, dass er in der

bubyloniscben Keilscbrift nicbt alles zu erläutern wisse, und dazu

des Keistandes anderer Forseber bedürfe; so wird es mir niemand

verurg-en , wenn ich als blosser Entzifferer, ohne der morgen¬

ländischen Sprachen anders als durcb Hülfe eines Wörterbuches

kundig zu sein, den Verirrungen abzuhelfen versuche, welche

einer völligen Entzifferung hemmend entgegen treten. Nicht Ta-

dclsucht wird meine Feder leiten , sondern Rawlinson's grosse

V erdienste um soviel dunkbarer anerkennend , weil icb durcli sie

den Lohn meiner ßeniüliungen seit fünfzig Juhren ärnte, will ich

nur für die .Sprachkundigen einen bessern Grund zu legen suchen.

Denn sogleich bei dem Verzeichnisse der Charaktere habe ich zu

bemerken , duss ich meistens nur die Begriffsbestimmungen als

richtig unerkenncn kunn : in der Angabe ihrer Laute weichen

miüne Ansichten eben so sehr ub , uls in der Deutung der Laut-

zciclicn. Bei deren Bezeichnung irrt Rawlinson uuf dieselbe Weise,

wie VVcsterguurd in der medischen Keilschrift irrte, du er sich

ängstlich bemüht einem jeden Zeicben einen besondern Lautwerth

beizulegen, und dabei allerlei Silbenwerthe annimmt, ungcuchtel

die semitische Scbrift nur Mitluutc zu bezeichnen und die Selb-

Iniile selten anzudeuten pflegte. Die selbst von Rawlinson nicht

ganz auszutilgende .Sonderbarkeit, einerlei Luut durch mehrerlei

Zeichen und zugleich verschiedene Laute durch einerlei Zeichen

anzudeuten, erklärt sich uus der .^rt, wie die assyrische Laut¬

schrift, mit welcher die babylonische zusammenstimmt, entstanden

war. Die assyrische Keilschrift wur ursprünglich eine nur all¬

mälig ausgebildete Begriffsschrift, welche erst nach dem Ver¬

laufe vieler Jahrhunderte zu einer Art von Lautschrift benutzt

wurde, in welcher neben einfachen und zusammengesetzten Lauten

viele Itegriffszeichen beibebulteii , und selbst die Bezeichnungen

einfacher Luute in mannigfaltig veränderter Schreibung nur für

besondere Begriffe gebräuchlich waren , während der anfangs ver¬

schiedene Gebrauch solcher Luutzeichen in vielen Fällen sich mit

der Zeil verlor und einerlei Laut mehrfach bezeichnet wurde.

(2)

Grolefend , Erläut. des Anfangs d. babylon. Insehr. aus Behistun. 157

Die Aussprache der Eigennamen, welche man zum Grunde

legen muss, um die Bedeutung der Zeichen zu erfassen, war in

den verschiedenen Schriftarten selten so ungleich, wie Rawlinson

annimmt. Sogleich bei dem ersten Worte, welches uns in der

babylonischen Insebrift aus Behistun erhalten ist, wird man die

Aussprache höchstens im ersten Zeichen verschieden finden , weil

die babylonische Mundart das hebräische n mit einem n ver¬

tauschte. Darum mag man Achamanishiya für Hakhdmanishiya

lesen, wie der Grieche lAxuii.ariSric schrieb, ohne deshalb anzu¬

nehmen, dass jedes Zeicben einen besondern .Silbenwertb gehabt

habe. Das dritte Zeichen wurde vielmehr so oft nur wie m aus¬

gesprochen , dass in Westergaard's G, 4. der Schreibung dieses

Namens in des Kyrus Insebrift ein besonderes Zeicben fiir den

Seiblaut a binzugefügt wurde. Eben dieses a schalten alle In¬

schriften aus Persepolis vor dem n ein, welches sich von dem in

Behistun nur scheinbar unterscheidet, während das Zeichen in des

Kyrus Inschrift als aus der ursprünglichen Bezeichnung eines

Fürsten (nsi) hervorgegangen ni lautete, wie das Zeichen, welches

die Inschriften zu Persepolis nach dem uj einschalten, zufolge des

hinzugefügten Querkeiles statt der ümscbliessung des Winkels

und Verticalkeiles mit drei Keilen shi zu lauten pflegte. .Sowie

dieses Zeichen eingeschaltet wurde, um anzudeuten, dass das

Schlusszeichen, welcbes sonst aucb nur wie a lautete, wie ya

auszusprechen sei ; so wurde vor dem n dasjenige a eingeschaltet,

welches als ursprüngliches Gottheitszeichen der mediscben Aus¬

sprache gemäss an statt bt» lautete. Für das ursprüngliche Für¬

sten- oder Königszeichen, welches dem Worte entsprach,

wurde später ein aus den heiden Querkeilen des n und dem Lan¬

deszeichen für zusammengesetztes Zeichen üblich , welches

man statt des s mit einem Scbragkeile unterschrieb. Das Zei¬

chen des Plurals, welches dem Titel König der Könige beigefügt

wurde , mochte in ausgesprochen werden , wiewohl es vermöge

der Zusammensetzung aus einem Winkel für u und dem ursprüng¬

lichen Königszeichen für n, welcher ein Verticalkeil vorgesetzt

und in Persepolis auch ein Querkeil untergescbrieben wurde, un

lautete. Ohne die beiden Querkeile lautete das Königszeichen ish

und bezeichnete einen Mann , wie der Verticalkeil vor Achamani¬

shiya einen Personennamen andeutete. Sowohl auf das Zeichen

eines Mannes, als auf das Zeichen eines Königs folgt in der

Inschrift der Name Pars; aber am Scblusse des ersten Abschnitts

ist ihm das Landeszeicheu vorgesetzt, in welchem Ruwiinson die

einem Dreieck ähnlichen Keile bei Bottu wie drei Winkel schreibt,

statt duss Layard dufür drei Schrägkeile zu sebreiben pflegt.

Ursprünglich waren es drei Querkeile , wie man da9 a mit drei

senkrechten Keilen schrieb, weil man von den drei Grundzügen

aller Keilscbrift den senkrechten Keil als ein a, den wagerecbten

als ein t, und den Winkel als ein u gelten liess. Das erste Zei-

11 *

(3)

l.')8 Grolefend, Erläut. des Anfangs d. babylon. /«sehr, ous Behistun.

clien des Namens Pars ist ein p, binter welcliem das einem Baby¬

lonier schwer auszusprechende r verschluckt wurde; das zweite

Zeicben ist ein s, welches im Adjective quer gestellt und mit

einem doppelten o begleitet wurde.

Die Uebersetzung des ersten Abschnitts lautet: „Ein Acbä¬

menide, Köllig der Könige, als persischer Mann König des Lan¬

des Persien." In der Grabschrift des Darius bei Westergaard N. R. 6 f. steht dafür: Aehamanishiya , ish Pa{r)saa bar ish Pa{r)saa

(ein Acbämenide , persischer Mann uls Sobn eines persischen Man¬

nes). Die Uebersetzung Rawlinson's kann so wenig Beifull linden,

als sein Versuch, die mangelbufte Schreibung des zweiten Königs-

zeicbens in der Insebrift aus Behistun zu rechtfertigen. Jeder

folgende Abscbnitt beginnt mit einem gleicben Vorsatze, der nach

der Bezeichnung des Königs Daryawesh drei Zeilen mebr enthält,

als der in Westergaard's N. R. 7. Von diesen drei Zeichen ist

das erste ein n , welches mit zwei Querkeilen in der Mitte als 3,

mit einem Querkeile als e, und ohne Querkeil in der Mitte als T

oder n gilt. Da das letzte Zeichen buld nuchber im Numen des

Aryaramna als m gilt, so wird dadurcb das Wort on gebildet,

wodurch sich Darius als rechtmässigen König bezeichnete. In

dem darauf folgenden Verbum ist das erste Zeichen dasjenige y,

aus welchem im Namen Daryawesh durch den Zusatz eines a die

Silbe ya gebildet ist. Das dritte Zeichen ist ein n; erklärt man

nun das zweite Zeichen für ein d, dem ähnlich, welches im Na¬

men des Wahyazdala der kleinern Inschrift No. 7. oder ttnfl

(Esth. IX, 9) die Stelle eines T vertritt; so erhält man das Verbum 'J"!"' (spricht aus) von f''?. Die beiden ersten Worte nacb dem

Vorsatze, welche Westergaard's C. '20. in umgekehrter Ordnung

enthält, sind sich mit Ausnahme desjenigen Zeichens, welcbes

sich im Namen des Landes Pa(r)thwa bei Westergaard N. R. 12.

als eiu n ausweiset, einander gleich, und heginnen mit der ur¬

sprünglichen Bezeichnung eines Vaters, welche einein senkrechten

Keile seebs Querkeile vorsetzte, statt dass im Zeichen eines Soh¬

nes, mit welchem beide Wörter scbliessen, dem senkrechten Keile

zwei übereinander gestellte nachgesetzt wurden. Da beide Be¬

zeichnungen , des Sohnes wie des Vaters , in ein a übergingen,

und der Winkel zwischen denselben als w galt; sn wurde dadurch

das Wort dwä für Nax ( l'ttter) gebildet, nthn dagegen ist ein

Possessiv für 'nk (mir eigen oder metn). Mit Auslassung des Ver-

bMiis ist folgt auf diese beiden Wörter der Name des Hystaspes,

dessen erstes Zeicben seiner Aehnlichkeit mit dem folgenden (

ungearlitcl i.ih lautete , wie das nach dem ( folgende Zeicben,

welches nus dem a mit sechs Querkeilcn und dem T mit vier

Vcrticalkeilcii zusammengesetzt ist, a:. Im letzten Zeichen wird

das p durch den hinzugefügten Strich vom ähnlichen Zeicben fiir (

unlnrsrhiedeii, woranf die Bezeichnung eines Vaters und ein u3 folgt,

welches als Relativ zugleich Zeichen eines Genitivs war.

(4)

Grotefend, Erläul. des Anfangs d. babylon. Insehr. aus Behistun. 159

Die zweite Zeile beginnt mit dem Namen Aryaramna, welcher

ein zweifacbes r entbält. Dem ersten, mit welcbem der Name

Daryawesh geschrieben ist, sehen wir, wie im Namen des Xerxes

in Westergaard's 6.1., das Zeichen der Tausendzahl vorgesetzt,

um dadurch die .Silbe ar zu bilden; das zweite ist dasjenige r,

mit welchem der Name des Kyrus am Schlüsse der kleinern In¬

schrift No. 7. geschrieben ist. Wie darauf ein m folgt, das sicb

von dem im Namen Achamanishiya am Schlüsse des zweiten Ab¬

schnittes unterscheidet; so ist auch das n, welcbes dem ursprüng¬

lichen n einen Quer- und Verticalkeil hinzufügt, von dem n jenes

Namens verschieden, und das letzte Zeichen wird nur wie a aus¬

gesprochen. Die Uebersetzung des ganzen .4bschnittes lautet :

Darius, ein rechtmässiger König, spricht: Mein Vater (ist) Hy¬

staspes ; der Vater des Hystaspes (ist) Aryaramna ; der Vater

des Aryaramna (ist) Sbislipish; der Vater des Shishpisb (ist) ein

Acbämenide." Daran reihet sich der dritte Abscbnitt mit den drei

Worten am Schlüsse der zweiten Zeile, deren mittleres Zeichen

wie in yadin statt eines n gescbrieben scheint, da die Worte dn

Jihen add den hebräischen ntn ^3 bS (aus diesem Grunde) ent¬

sprechen. Das vorletzte Zeicben habe ich wegen seiner Aelmlich¬

keit mit dem im Namen des Wahyandata für ein d erklärt: Rawlin¬

son zieht ein g vor, weil mit demselben Zeichen die Nameu der

Städte Rhaga und Agbatana geschrieben sind; vielleicht lag aber

auch diesen Namen ein T znm Grunde, welches ehen sowohl in d

uls in g übergehen konnte. Die dritte Zeile beginnt mit einem

zusammengesetzten Zeichen, welcbes zu lauten scheint, und

durch ein hinzugefügtes n zum Adverbium wird, das ganz be¬

deutet. Das Zeichen nach dem zweiten bb, wofür die Inschrift

das Zeichen eines Vaters als a hat, ist einem p ähnlich, scheint

aber, da es auch oft als ( gilt, eine ursprüngliche Bezeichnung

der Zeit (ns) zu sein, da dann ganz jede Zeit dem Ausdrucke

t;on jeher entspricht. Erklären wir darauf tnin dem bebräiscben

Q^blN nach medischer Aussprache zufolge durch mächtige, und ddan

als einen Plural von add ; so lauten die Worte „von jeher (waren)

diese (Achämeniden) mächtig." Das Zeichen, welches auf das

wiederholte von jeher folgt, ist ein ji mit der Zugabe zweier

Schrägkeile, wodurch das Wort nin für Nachkommenschaft oder

Stamm bezeichnet wird. Das hinzugefügte Suffix u)t ersetzt das

Possessiv unser, wogegeii das Wort un nach dem Plurale n(s)iin

(Könige) als Plural des Suffixes !) oder i über sie (die Perser)

bedeutet. Hiernach lautet der Schluss des dritten Abschnittes:

„von jeher (waren) unser Stamm Könige über sie". JVtna, Nlvo?

oder rti3"': hiess der Stammsitz der assyrischen Könige.

Der vierte Abschnitt beginnt nach dem gewöhnlichen Vorsatze

mit dem Zahlzeichen 8, worauf ein Querkeil für die Partikel in

(DS), welche Rawlinson immer wie den längern Querkeil für

.Assyrien as lieset, ein =i als Abkürzung für bb, und das Zeichen

1 1 *

(5)

160 Grolefend, Erläut. des Anfangs d. babylon, Insehr. aus Behistun,

eines Stammes mit dem Suffixe der ersten Person folgt, obgleich

das Wurt dlhwa noch besonders hinzugefügt ist , dessen Bedeutung

durch den Zusatz in panlhwa für KS r«a (vor mir her) näher

bestimmt wird. Das n nach dem Königszeieben bildet das Wort

n{s)ilh für Königswürde oder Königreich, und das darauf folgende

Verbum lautete yaswun von riis^ (besitzen), da dem y ein s mit

hinzugefügtem Verticalkeile und ein u folgt, welches aucb als w

gilt, wie das Zeicben, welches drei oder vier senkrechte Keile

mit zwei Querkeilen durchkreuzt. Hinter diesem w hat Rawlinson

das u ergänzt, welches als Suffix der dritten Person galt; es

muss aber auch nocb ein n ergänzt werden zur Andeutung eines

Plurals: denn der ganze Abschnitt lautet: „Acht in meinem ganzen

Stamme vor mir ber haben die Königswürde besessen." Im fünf¬

ten Abschnitte folgen auf den Querkeil, welcher die Partikel t»

vertritt, zwei Zeichen, welche zufolge des Namens 'Uwazdala in

der kleinern Inschrift No. 7 zawa lauten und dem persischen Worte

toashnd (Huld) entsprechen, wofür icb kein besseres Wort zu finden

weiss, als zaba für das chaldäische Sind jene beiden Zeichen

richtig gelesen, so lautet der Name des Gottes nach der Bezeich¬

nung des Genitivs 'Aürawuzdd, wobei die medische Vertuuscbung

eines m mit w um so merkwürdiger ist, weil sie nur bis zum

fünften Abschnitte der dritten Columne Stalt findet, in deu letzten

vierzig Zeilen der Inschrift dagegen , in welchen auch der Name

'Uwazdala mit zwei verschiedenen d und 1 und eingeschaltetem a

dazwischen geschrieben ist, beständig ein m die Stelle des w

vertritt, als ob die Inschrift von zwei verschiedeneu Steinmetzen

eingebauen wäre. Bei ankhu n(s)i ist das Verbum bin zu ergän¬

zen, weil Darios spricht: „Mit der Huld des Auramazda bin ich

König" ; auf n{s)ilh ankhu folgt dagegen das Verbum ilhdan, wel¬

chem das Wort entspricht, was ich in den Inschriften zu Perse¬

polis irrig denan gelesen habe, weil das mittlere Zeichen dieses

Wortes im Namen des Nalilabel der kleinern Insebrift No. 3. als

I oder d gilt. Zufolge der Uebersetzung: „Auramazda bat mir

die Königswürde verliehen", könnte dieses Verbum auch mit ]nn

1 Kön. XVll, 14. verwandt scheinen.

Im sechsten Abschnitte entbält der Schluss der viertea Zeile

das Pronomen ddd im Singulare, ungeachtet ein weiblicher Plural

damit verbunden gewesen zu sein scheint, sowie der Deutscbe

spricht: „Dies sind die Länder, deren König icb wurde". Das

dem Königszeichen beigegebene Suffix un bezeichnet den Plural

über sie, und dbar , dessen letztes Zeichen als Sobneszeicben bar

lautet, bedeutet als Nipbal von Nna ich wurde. Von den Länder¬

namen enthält der erste Pars das Zeichen der Silbe ar in seiner

Mitte, zum Beweise, dass das erste Zeicben nur ein p bezeich¬

nete. Im zweiten Ländernauen für Susa scheint das erste Zeichen

eine Zusammensetzung aus dem ein s andeutenden Zeichen der

Zeilenzahl und einem D fiir die Silbe sush zu sein. Das mittlere

(6)

Grolefend, Erläul. des Anfangs d. baivlon. fnschr. aus Itehislun. Ißl

Zeiclien , welches in den kleinern Inschriften No. 2 u. 5 um

Schlüsse uusgelassen ist, wie die Silbe ar im Namen Pars ge¬

wöhnlich ausgelassen wurde, ist ein m, welches die Stelle eines

tc vertrat, und das dritte Zeichen, welches als n den Namen

sushwalh bildet, ist ein Suffix weiblicher Ländernamen, welches

uuch dem folgenden Namen für Babel beigegeben ist. Diesem nur

durch das Zeichen einer Pforte (bab) angedeuteten Namen ist bei

Rawlinson, wie bei Westergaard JV. R. 15, statt des Landes-

zeicbens ein d oder Ih 'vorgesetzt, welches die beiden kleinern

Keile nicbt hinter, sondern vor dem längern Schrägkeile schrieb.

Wenn dies kein blosser Zufall ist, so wird dadurcb das Wort bn

angedeutet , welches den Ortschaften in Babylonien , wie in Assy¬

rien, Mesopotamien und Syrien, häufig vorgesetzt wurde. Der

Nrnne Ashshur , ^welchem bei Westergaard N. R. Ih. noch ein n

beigegeben wird, list bei Rawlinson nur durch ein vi nacb zwei

Querkeile« angedeutet; der Name 'Arab aber vollständig aus-

g«sohrieben. Aegypten ist, wie b«i Westergaard S. R. 16,

Wawesh genannt, was vielleicht dem grieehiscben M^fiiptg ent¬

spricht: der bestimmende Znsatz in Warrath mag für das he¬

bräisch« rini«^3 (am Nilslvome) stehen, da bei den Aegyptiern

der Nil '( «JULHipi ) schlechthin ia.po ( Fluss ) genannt wurde.

Sapa(r)d und Ydwan sind, mit Ausnahme des verschiedenen d, wie

bei Westergaard JV. R. 16. geschrieben, wo in Z. 12. die Namen

'Ariwa, Bakhtra, Sughd, vor Utoarazmi(ya) , welcbes bei Rawlinson

statt -der drei letzten Zeicben zwei etwas verschiedene enthält,

vielfach verzeichnet sind. Merkwürdig ist die Bezeichnung der

Saken am Paropamisus durch Parüparisdn und Khawar für das

liebräiscfae '^ni , wie umgekehrt vorher 'Arima für 'Ariwa geschrie¬

ben ist,, wodurch offenbar «Ke Kimmerier bezeichnet werden. Der

letzte Ländername, welcher bei Westergaard N. R. 13. nur mit d

oHme das folgende 1 geschrieben ist, welcbes vielleicbt durch das

4em A ähnliche ( angedeutet war, beweiset, dass dessen letztes

Seichen bei Westergaard als Schlnss-ü galt, welcbes drei kürzere

^■erkeile Uber einem längern schrieb, und mit dem senkrechten

Keile über einem Dreieck zu wechseln pflegte: denn bei Rawlinson

lieset mMi Sätagü.

(7)

16-2

Das Mahäbhäshya.

Von

l'ruf. Ur. Max Mttller in Oxford.

Im fiiaften Baude der Zeitschrift der Deutschen Morgeuläu¬

dischen Gesellschaft (S. 518 ff.) konnte ich den Freunden Sanskri¬

tischer Studien die frohe Nachricht mittheilen , dass in Benares

upter Herrn Ballantyne's Leitung eine neue Ausgahe der Gram¬

matik von Pänini vorhereitet werde. Dieselbe sollte den Text der

Sittras, den Commentar des Patanjali (das Mahäbhäshya), den

Commentar zu diesem Commentar von Kaiyata ( Mahäbhäshya-

Pradipa) , und schliesslich den Commentar zu diesem Commentar

über jenen Commentar von Näge^a umfassen. Die Ausführung

dieses grossartigen Unternehmens hat keinen Augenblick still ge¬

standen, und die rastlose Thätigkeit des Herrn Ballantyne hat

sich hierbei wiederum auf das schönste bewährt. Beim Anfang

des Drucks ging ein Tlieil des fertigen Manuscripts verloren, wie

ich aus einem Briefe vom 20. März 1852 erfuhr. Die Abschrift

musste von Neuem gemacbt werden. Der Druck ging aber noch

immer nicht recht von Statten , da der Drucker nicbt hinlänglich

vorbereitet, und ausserdem der Druckort 30 engl. Meilen von

Benares entfernt war. Es wurde also ein neuer Drucker, der

Pandit Hanumän Dayäl , der Suhn Devadatta's , des zweiten Pro¬

fessors der Grammatik am Benares College, angestellt; und die¬

ser scheint jetzt seine Aufgabe zur grossen Zufriedenheit Aller

zu lösen.

Ueber den Plan der ganzen Arbeit theilt uns Herr Ballantyne

Folgendes mit: „Sie dürfen von uns keine Ausgabe des Mahä¬

bhäshya erwarten , die allen Anforderungen einer Europäischen

Kritik entsprecben könnte. Alles was ich Ibnen versprechen kann,

ist ein Bucb, das für seine Zeit nicht nutzlos sein soll. Die Art

wie wir zu Werke gehen , werde ich Ihnen sagen. Wir baben

hier an unserm College drei Professoren für Grammatik und einen

vierten Pandit (Kä^inätha, Professor der Sänkbya-Pbilosophie),

der als Grammatiker eines nocb höhern Rufs geniesst als die'drei

andern. Der Text des Bhäshya, mit dem dazu gehörigen Com¬

mentar Kaiyata's, und Nägoji - Bliatta's Commentar zu Kaiyata,

werden von einem der Pandits angestrichen und abgeschrieben.

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