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Zur Problematik eines Sollwerts für verschiedene Bestimmungsmethoden der γ-Glutamyltransferase

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Kurzmitteilung/Short communication 395 J. Clin. Chem. Clin. Biochem.

Vol. 21, 1983, pp. 395-396

KURZMITTEILUNG/SHORT COMMUNICATION

Zur Problematik eines Sollwerts für verschiedene Bestimmungsmethoden der -Glutamyltransferase

Von G. Gorka*) und H. Häusler

Boehringer Ingelheim Diagnosiika, Carching (Eingegangen am 26. Mai 1982/14. Januar 1983)

Zusammenfassung: Bei der Untersuchung von Kontrollseren mit zwei kommerziell erhältlichen Testkits zur Bestimmung von - Glutamyltransferase (EC 2.3.2.2) wurden teilweise erhebliche Diskrepanzen festgestellt. Mögliche Ursachen hierfür sowie Kon- sequenzen für die Anwender werden diskutiert.

Problems encountered in the assignment ofü single nominal value to control sera for the determination of y-glutamyltransferase by different methods

Summary: The investigation of control sera with two commercial- ly available test kits for the estimation of -glutamyltransferase (EC 2.3.2.2) showed some wide discrepancies. Possible causes and consequences for the users are discussed.

Gegenwärtig werden zur Bestimmung der -Glutamyltransferase (EC 2.3.2.2) im Serum vor allem 2 Substrate verwendet:

Y-Glutamyl-4-nitroanilid (1) und Y-Glütamyl-3-carboxy-4-nitro- anilid (2). Über die Vergleichbarkeit beider Methoden bezüglich Kinetik, Präzision und Übereinstimmung bei Humanseren sind mehrere Arbeiten erschienen (2, 3, 4, 5). Die möglichst gute Übereinstimmung der mit Kontrollseren erzielten Ergebnisse ist für praktische Zwecke von großer Wichtigkeit, einmal, weil man- che Hersteller für beide Methoden nur einen gemeinsamen Soll- wert angeben, zum anderen auch wegen der Ergebnisse bei Ring- Versuchen, die sich auf die Teilnehmer unmittelbar auswirken.

Shaw et al. (4) sowie Theodorsen &. Stromme (5) untersuchten detailliert die Eigenschaften beider Substrate und die kinetischen Parameter. In beiden Arbeiten wird ein kurzer Hinweis auf teil- weise erhebliche Abweichungen bei Kontrollseren gegeben. Wir beobachteten bei unseren Untersuchungen ein ähnliches Phäno- men und möchten hier über die Resultate einer umfangreichen Überprüfung von Kontrollseren mit beiden Substraten berichten.

Material und Methoden

Bestimmungsmethode mit y-Glutamyl-3-carboxy-4-nitroaniÜd:

Y^GT neu, Boehringer Mannheim, Best.-Nr. 125946.

Bestimmungsmethode mit y-Glutamyl-4-nitroanilid:

-GT ingomat, Boehringer Ingelheim Diagnostika, Best.-Nr.

500771, 500772, 500773.

Die verwendeten Kontrollseren sind in Tabelle l aufgeführt, - Glutamyltransferase aus Rindernieren: Serva, Heidelberg, Best.- Nr. 23112.

Alle übrigen Chemikalien waren von der Firma Merck, Darm- stadt, in p.a.-Qualität.

Die Enzymaktivitätsbestimmungen erfolgten nach Angaben der Hersteller, BID ingomat mit Startreagenz.

In Tabelle l sind die verwendeten Kontrollseren mit den jeweils gemessenen Aktivitäten dargestellt.

Tab. 1. In den verwendeten Kontrollseren gefundene katalyti- sche Konzentrationen.

*) jetzt Human, Taunusstein

Name

l.Enza-Trol 2. Monitrol IE 3. Monitrol 4. Normosic 5.PKR

6. Kontrollogen L 7. Serodos 8. Serodos 9. Precinorm E 10. Precinorm U H.PrecipathE 12. Precipath U 13.ValidateA 14. Validate N 15. Seronorm 16. Pathonorm H 17. PathonormL 18. Röche N 19. Röche P

Her-steller

AHSAHS AHSAsid AsidBehring BIDBID BMBM BMBM Gödecke Gödecke Merck Merck Merck Röche Röche

Charge

ET-247A LTD-164 PTD-60A 452D405A 3110F 45292821 09365 2-562 09337 1-513 0766028 0935078 16147 N283216 N2233

Substrate -Gluta- myl-3- carboxy- 4^nitro- anilid (U/l)

25,166,5 58,416,0 69,432,0 69,037,2 37,828,2 120,083,7 38,19,7 62,318,7 21,816,0 64,8

-Gluta- myl-4- nitro- anilid (U/l)

26,877,4 66,816,2 77,233,1 77,442,6 25,934,7 102,070,3 43,69,0 53,317,4 25,315,0 78,4

J. Clin. Chem. Clin. Biochem. / Vol. 21, 1983 / No. 6

(2)

396

Kurzmitteilung/Short communication

Die Kontrollseren und eine käufliche -Glutamyltransferase aus Rindernieren in 5 Verdünnungsstufen wurden nach beiden Me- thoden jeweils in 3fach-Bestimmung untersucht. Zur Auswertung der Unterschiede zwischen den Methoden wurden die Differen- zen der Methoden gegen die Absolutwerte der Methode ( -Glu- tamyl-3-carboxy-4-nitroanilid) aufgetragen (Abb. 1).

^ 30 1 22.5

o> c 15 S N2 g 75

y-Glutamyltrons der katalytischen Cn ^J C3 cn

2 -22,5

a>

l_a*

g -30 -

-_ ·

~ mm

-

+

~ \ 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 I I 1 1 1 1 - 1 l. ,^.

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 ... -y-Gluiamyltransferase

(SubstrQt:y-GlutQmyl-3-CQrboxy-4-nitroQnilid)[U/l]

Abb. 1. In Abhängigkeit von Substrat (Y-Glutamyl-3-carboxy-4r nitroanilid; y-Glutamyl-4-nitroanilid) und Probemate- rial (D Kontrollseren; + -Glutamyltransferase aus Rin- dernieren) gemessene katalytische Konzentration von - Glutamyltransferase (U/l).

Abszisse: Katalytische Konzentration, Substrat -Glu- tamyl-3-carboxy-4-nitroanilid

Ordinate: Differenz gegenüber den Abszissen werten bei Bestimmung mit Y-Glutamyl-4-nitroanilid.

Ergebnisse und Diskussion

Die in der Abbildung l dargestellten Differenzen der Kontrollse- ren zeigen einen deutlich scherenförmigen Verlauf. Während die Differenzen im Normalbereich noch weitgehend homogen um die Nullinie verteilt sind, zeigen sich, im pathologischen Bereich 2 Äste oberhalb und unterhalb der Nullinie.

Bei einem Vergleich von Humanseren fänden wir die Differenzen im positiven Bereich etwa 5% abweichend von der Nullinie. Der obere Ast bei den Kontrollseren verhält sich also ähnlich wie nati- ves Material, während der untere Ast, der zudem noch eine höhe- re Besetzungsdichte aufweist als der obere, z.T. erhebliche Ab- weichungen zeigt.

Wir vermuteten, daß der Grund für die Abweichung dieser Kon- trollseren in der Aufstockung mit einer -Glutamyltränsferase lie- gen könnte, die ein verglichen mit Human^YrGlutamyltrarisferase unterschiedliches Verhalten gegenüber den beiden -Glutamyl- transferase-Substraten zeigt. -Glutamyltransferase aus Rinder- nieren, die von uns daraufhin untersucht wurde (Abb. 1), zeigte die gleiche prozentuale Abweichung wie der untere Ast der Kon- trollseren. Die Vermutung liegt nahe, daß dieses Enzym zur Auf- stockung jener Kontrollseren in den pathologischen Bereich ver- wendet wird. Die von Shaw et al gefundenen Unterschiede bei manchen Kontrollseren konnten demnach bestätigt werden. Es ist daraus der Schluß zu ziehen, daß

1. jeder Kofitrollserenhersteller für beide Substrate Sollwerte er- mitteln muß, um für die jeweiligen Benutzer „echte" Sollwerte bereitzustellen, und daß

2. auch in Ringversuchen für jede Methode ein eigener Zielwert anzugeben ist, um nicht Ringversuchsteilnehmer unverschul- det zu benachteiligen. Es kann nicht davon ausgegangen wer- den, daß niit verschiedenen Methoden übereinstimmende Werte gefunden werden. Diese Feststellung gilt vor allem für Kontrollseren, in geringerem Umfang aber auch für Humanse^

ren, wie die Abweichung von der Nullinie um etwa 5% zeigt.

Literatur

1. Szasz, G. (1969) Clin. Chem. 75, 124-136.

2. Persijn, J. P. & van der Slik, W. (1976) J. Clin. Chem. Clin.

Biochem. 14, 421-427.

3. Thefeld, W. & Möller, K. (1977) J. Clin. Chem. Clin. Bio- chem. 15, 205-211.

4. Shaw, L. M., London, J. W., Fetterolf, D. & Garfinkel, D.

(1977) Clin. Chem. 23, 79-85.

5. Theodorsen, L. & Stromme, J. H. (1976) Clin. Chim. Acta 72, 205-210.

Dr. Günther Gorka c/o Human GmbH ' Im Maisei 14

P-6204 Taunusstein7Neuhof

J. Clin. Chem. Clin. Biochem. / Vol. 21, 1983 / No. 6

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