Educational Material
Holz: Struktur und Eigenschaften
Author(s):
Niemz, Peter; Zürcher, Ernst Publication Date:
2016
Permanent Link:
https://doi.org/10.3929/ethz-a-010635713
Rights / License:
In Copyright - Non-Commercial Use Permitted
Kapitel I Einführung
Der Baustoff Holz
•25.000-30.000 verschieden Holzarten weltweit
•Verschiedene Waldsystheme
•Plantagenanteil steigt Baum von Tule, Mexico
•2000 Jahre alt
•42 hoch
•Durchmesser: 14,05m
•Volumen: 817m3
•Gewicht: 636 Tonnen
Holz im Vergleich zu anderen Werkstoffen
Weltproduktion
Stahl: 0,8 Mia t/a Aluminium: 0,02 Mia t Kunststoff: 0,09 Mia t
Holz: 3,01 Mia m3, davon 1,4 Mia Nutzholz, Holzvorrat: 306 Mia m3 Quelle: H. Schulz,
Historischer Überblick zur Holznutzung
7
Holz ist einer der ältesten, vom Menschen genutzten Werkstoffe
In einem Tagebau in Deutschland wurden 1997 400.000 Jahre alte Wurfspeere aus Holz gefunden
Beim Ötzi (5300 Jahre alt) wurden 1991 17 Holzarten mit spezifischen Eigenschaften gefunden
Auf Holzmangel wurde in Geschichte vielfach verwiesen (bei Verbrennung des Buda war es schwierig genügend Holz zu beschaffen);
Radkau: Holz wie ein Naturstoff Geschichte schreibt; Oekom Verlag, München 2007
• Bis 1800: Wald meist als Viehweide und Brennholzlieferant
• Holz wichtigster Baustoff für Schiffsbau, als Brennstoff, war Basis der industriellen Revolution (Eisenverhüttung, Glasherstellung), (Kirche Santa Maria de la Salute in Venedig auf 1,25Mio Pfählen gebaut)
Anwendungen:
• Vor Aufkommen der Petrochemie: chemischer Rohstoff : Gewinnung Holzkohle, Teer, Pottasche für die Glasherstellung,
• Basismaterial für Bauwesen, Schiffe, Maschinen
Übernutzung der Wälder
8
9 10
Eisenhütte im Erzgebirge/D mit Holznutzung
11
Getriebe aus Holz
12
13 14
Intensive Holznutzung führte zu Problemen bei Holzbereitstellung
• Langsamer Aufbau einer gezielten Forstwirtschaft
• von Carlowitz (Forstmeister) begründete Begriff der Nachhaltigkeit, 1732 Buch publiziert
• Cotta (1763-1844) gründete erste Forstfakultät in Tharandt/Deutschland
• Aufkommen der Forstwirtschaft an Unis (1855 Forstfakultät an der ETH, 2002 geschlossen)
Hans Carl von Carlowitz (1645- 1714)
erstes geschlossenes Buch zur Forstwirtschaft, begründete Begriff der Nachhaltigkeit
16
17
derzeit Trend zur verstärkten Holznutzung, stofflich, energetisch, chemisch,
schon erste Aussagen, dass wieder Holzmangel entstehen könnte (Resteverwertung in Plattenindustrie, Probleme mit Materialbereitstellung) (analog Mittelalter, 2. Weltkrieg)
Aufkommen der Plantagenwirtschaft auch in Europa (derzeit Südamerika, Australien, Neuseeland, teilweise Spanien)
Holzzuwachs: 10 Mio m3/a Holznutzung: 4,5 Mio m3/a Holzverbrauch: 9 Mio m3/a
Aktuell zeichnen sich seit 2006 Versorgungsengpässe ab, jedoch seit 2009 Einfluss Wirtschaftskrise, Rückgang 15% der Produktion teilweise (Kronospan, Schliessung Sägewerk Chur 2010, Schliessung Borregard)
Probleme mit zunehmender Nutzung von Holz für Energie (Holzheizungen), auch chemische Nutzung in Vorbereitung Fa. Schilliger hat 2009 neues Grosssägewerk in Frankreich gekauft (von Klenk aus Konkurs), 15Mio
Probleme mit starken Franken Holzverbrauch Schweiz
21 22
Industiell gefertigter Flügel (2. Weltkrieg)
23
Holz im Bergbau
Bau Holzhaus in Südamerika (Rahmenbauweise)
Teil eines Propellers (Wassmer) für heute Sportflugzeuge
28
Sibelius -Halle, Lathi
Holzbrücke aus Brettsichtholz, Emmental Fahrbahnplatte aus BrettschichtholzGebäude auf Golfplatz in Korea (Blumer-Lehmann) Neue Monte Rosa Hütte (Schilliger Holz)
Physik des Holzes
Peter Niemz IfB; Holzphysik
Leistungsfähigkeit von Holz
Holzkonstruktion auf Hannover-Messe (J. Natterer, EPFL)
1. Geschichte der Holznutzung und
Holzforschung
Intensive Holznutzung führte im Mittelalter zu Problemen bei
Holzbereitstellung
• Langsamer Aufbau einer gezielten Forstwirtschaft
• von Carlowitz (Forstmeister) begründete Begriff der Nachhaltigkeit, 1732 Buch publiziert
• Cotta (1763-1844) gründete erste Forstfakultät in Tharandt/Deutschland
• Aufkommen der Forstwirtschaft an Unis (1855 Forstfakultät an der ETH, 2002 geschlossen (fusioniert mit Uwis, kein eigener Studiengang mehr)
5
Geschichte der Holzforschung
• Erste Kapitel über Holzeigenschaften in Enzyklopädien zwischen 1700-1800
• Um1790 Hartig Messung des Heizwertes
• Nördlinger 1860:Technische Eigenschaften der Hölzer
• etwa 1850 Forstfakultäten, Holzforschung zunächst im Forst angesiedelt (ETH 1855)
• Holzforschung als eigene Wissenschaft (zwischen ersten und 2. Weltkrieg)
6
Geschichte der Physik des Holzes
Arbeiten zur Holzphysik:
um 1800 Buffon: Festigkeitseigenschaften 1848: Chevandier: Wertheim: Beziehung Feuchte-Dichte 1850: Struwe: Thermische Ausdehnung des Holzes 1896:Vollbehr: Quellen und Schwinden 1921:Hankinson: Formeln Einfluss Faserrichtung 1923: Höring:Gleitzahlen
1932: Mörath:Härtemessung
1935: Roth: Rheologisches Verhalten von Holz 1938: Ivanow: Dauerfestigkeit von Holz
1938: Nilakantan: Magnetische Eigenschaften von Holz 1946: Weatherwax und Stamm: Thermische Eigenschaften von Holz
Geschichte der Physik des Holzes
Prüfmaschine aus den Anfängen der Holzforschung Geschichte der Physik des Holzes
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Hermann Knuchel Albert Frey-Wyssling Hans Heinrich Bosshard 1884-1964 1900-1988 1925-1996
Starke Orientierung auf Holzbiologie/Zellwand/Holzfehler, Mikrotechnologie (Bosshard)
Fred Fahrni: 1907-1970: Grundlagen für Spanplattenherstellung (Ingenieurbüro in Zürich, Patente Novopanspanplatte, weltweit produziert)
Bekannte Holzforscher ETH Josef Bodig 1934-2007 (Ungarn/USA)
2. Physikalische Eigenschaften des Holzes und wichtige Einflussfaktoren
2. Physikalische Eigenschaften des Holzes und wichtige Einflussfaktoren
• UV Strahlung
3. Verhalten von Holz gegenüber Feuchte
u – Feuchtegehalt
mu– Masse des feuchten Holzes mdtr– Masse des darrtrockenen Holzes
f – Feuchteanteil
mu– Masse des feuchten Holzes mdtr– Masse des darrtrockenen Holzes 3.1 Kenngrössen der Feuchte
Feuchteverteilung im Holz
Einfluss der Dichte des Holzes auf maximale Holzfeuchte
3.2 Grundlagen der Feuchteaufnahme
• Holz ist eine System von miteinander verbundenen Kapillaren
• Wasserleitung erfolgt über Mikro- und Makrosystem
• Mikrosystem (Zellwandsystem) verantwortlich für Wasseraufnahme aus der Luft (Sorption)
• Makrosystem Transport von flüssigem Wasser
• Bei Holzwerkstoffen Einfluss des Klebstoffes und der Herstellungsbedingungen auf das Sorptionsverhalten vorhanden (z.B. Temperatur bei Trocknung, Verdichtung und damit Strukturänderung)
Holz als kapillarporöser Stoff
1)
1) Länge, markiert durch nicht perforierte Endwände bei Rotbuche 0,8-2m (bestehen aus Gefässgliedern)
REM- Aufnahme Nadelholz (Fichte)
Mechanisch isolierte Faser Holzfaser
Strukturmodell von Holz (Feinbau) Porensystem des Holzes
Verteilung nach Siau (1995):
Nadelholz: Tracheidendurchmesser 10 bis 50 μm.
Poren im Zellwandsystem:0.3 - 60 nm.
Tüpfelöffnungen.
NH: 0.02 - 4 μm LH: 5 - 170 μm)
Durchmesser Gefässe Laubholz: 50 - 400 μm (Frühholz) und 20 - 50 μm (Spätholz) Messung Porengrössenverteilung:
Quecksilber-Druck-Porosimetorie: 58000 - 1.8 nm (gwisser Einfluss Probengrösse, Flaschenhalseffekt) Gasadsorption: geringere Porenradien
Anlagerung von Wasser an OH-Gruppen der Cellulose Cellulose
Hemicellulosen (niedermolekularer, für
Wasseraufnahme verantwortlich, hydrophyl, amorph) Hemicellulose
Polyosen umgeben Cellulose Mikrofibrillen
Tüpfel (dient Feuchtetransport senkrecht zur
Faser, schliessen sich bei Trocknung)
Thyllen, verhindern den Feuchtetransport
(verthylltes Holz schwer imprägnierbar z.B. Robine, Edelkastanie)
Feuchtetransport auch über Holzstrahlen
Thyllen Laubholz (Nothofagus alpina)
3.3 Formen der Wasseraufnahme von Holz
a) Wasseraufnahme aus der Luft (Sorption, Desorption) b) Wasseraufnahme durch Kapillarkräfte (flüssiges Wasser)
a) Flüssigkeitstransport in Kapillaren
Gesetze des Flüssigkeitstransportes in Kapillaren
K – Kapillarkraft r – Kapillarradius
– Oberflächenspannung
– Benetzungsrandwinkel
S – Schwerkraft r – Kapillarradius
hmax – maximale Steighöhe
FI – Dichte der Flüssigkeit g – Erdbeschleunigung
r– Kapillarradius,– Oberflächenspannung
– Benetzungsrandwinkel, hmax– maximale Steighöhe
FI– Dichte der Flüssigkeit, g– Erdbeschleunigung
Druck in Kapillare abhängig vom Durchmesser;
je geringer Durchmesser, umso höher Druck Also folgt:
enge Kapillaren saugen weite Kapillaren aus, also Flüssigkeitstransport in Richtung weit nach eng
Maximaler Feuchtegehalt von Holz
(4/18) umax – maximaler Feuchtegehalt uF – Feuchtegehalt im Fasersättigungsbereich in %
dtr – Darrdichte in kg/m3
(4/19)
C – Porenanteil
dtr – Darrdichte in kg/m3
r – Reindichte in kg/m3
(4/20)
C – Porenanteil
dtr – Darrdichte in kg/m3
Maximaler Feuchtegehalt von Holz
Flüssigkeitstransport in Kapillaren
r – Kapillarradius
– Oberflächenspannung
– Benetzungsrandwinkel hmax – maximale Steighöhe
FI – Dichte der Flüssigkeit g – Erdbeschleunigung
In Kapillaren ist der Druck geringer als über ebener Oberfläche
pK – Druckänderung über den Kapillaren r– Kapillarradius
– Oberflächenspannung
– Benetzungsrandwinkel
Maximale Steighöhe in Kapillaren:
Wasseraufnahmekoeffizient von Holz
b) Flüssigkeitsaufnahme durch Sorption
Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe von HolzFasersättigungsbereich
Fasersättigungsbereich= Bereich, in dem das Mikrosystem maximal mit Wasser gefüllt ist (entspricht 100% rel. Luftfeuchte)
Phasen der Sorption
• Chemisorption: Bildung monomolekularer
Schicht, Anlagerung an OH Gruppen der Cellulose (0-6%
Holzfeuchte, rel. Luftfeuchte unter 20%), kaum Quellung Bindung Wasser durch van der Waalsche Kräfte, Wärme wird frei
• Physisorption/Adsorption: Bildung polymolekularer Schicht; (6-15% Holzfeuchte, unter 75% rel. Luftfeuchte), Wärmeentwicklung lässt gegenüber Chemisorption nach
• Kapillarkondensation: Sättigungsdruck in Mikrokapillare ist niedriger als über ebener Fläche in Makrokapillaren, Wasserdampf kondensiert und schlägt sich als Flüssigkeit an Oberfläche nieder, Luftfeuchte 75- 100%), geht simultan mit Bildung polymolekularer Schichten vonstatten, Bereiche überschneiden sich
3.3.1.2 Sorptionsisothermen Feuchteaufnahme durch Sorption
Einfluss der chem. Komponenten des Holzes
Modelle für Sorptionstheorien
• Hailwood –Horrobin (nur Chemisorption, Adsorption)
• BET
• Longimur
• Kollmann (1968)
Sorptionsverhalten tropischer Hölzer (berechnet nach Hailwood-Horrobin)
Kapillarkondensation
pr– Sättigungsdruck über den Kapillaren
pe– Sättigungsdruck über ebenen
Flüssigkeitsoberflächen
D– Dampfdichte r– Kapillarradius
– Oberflächenspannung
– Benetzungsrandwinkel
Fl – Flüssigkeitsdichte
Sättigungsdruck über Kapillare geringer als über ebener Oberfläche
Kapillarradien, bei denen bei 23oC Kapillarkondensation eintritt
Rel. Dampfdruck Kapillarradius in
% cm
99,9 1,06x10
-490 1,01x10
-650 1,54x10
-740 1,16x10
-730 0,85x10
-7Sorptionsisothermen Erste Sorption von Douglasie
Gleichgewichtsfeuchte von Holz bei 20oC und variabler Luftfeuchte
Holzart Gleichgewichtsfeuchte in %
bei rel. Luftfeuchte
35% 50% 65% 80% 95%
Bilinga x 6.5 8.6 11.1 16.9 22.9
Bongossi x 6.5 9.0 11.5 17.5 23.8
Canalete x 5.8 7.7 9.8 14.5 19.1
Danta x 6.9 9.1 11.6 17.3 24.1
Doussié x 5.3 7.0 8.6 12.0 15.5
Makassar x 6.3 8.3 10.5 15.8 22.7
Mansonia x 6.1 8.2 10.6 16.2 23.3
Merbau x 7.6 9.7 12.0 17.0 22.9
Okoumé x 6.3 8.5 11.1 17.2 25.6
Ramin x 6.3 8.4 10.9 16.8 26.1
Weisses Lauan x 6.4 8.5 11.0 16.8 23.8
Wengé x 5.9 7.8 9.8 14.2 17.2
Zebrano x 6.1 8.2 10.6 16.2 24.5
Legende:
Sorptionsverhalten tropischer Hölzer
Sorptionsverhalten von Fichte und Eibe -Einfluss Extraktstoffe-
Rel. humidity
EMC (%)
Willeitner und Schwab (1993)
Einfluss des Extraktstoffanteils auf die Fasersättigung FSB
Einfluss der Holzart (Extraktstoffe)
Sorptionsisothermen
Bei salzbehandeltem Holz wird die dem Fasersättigungsbereich zugeordnete Holzfeuchte bereits bei 75-76% r.L. erreicht
Sorptionsverhalten von Kochsalz
Einfluss der Wärmebehandlung
Pinus radiata (24h)
Sorptionsisothermen
Sorptionsverhalten von Spanplatten und MDF Einfluss der Dichte auf Sorptionsverhalten
Fasersättigungsbereich
Phasen der Adsorption von Holz
Einfluss Werkstoff
c) Diffusion (erzeugt durch Dampfdruckgefälle)
unterhalb Fasersättigung Wassertransport durch Diffusion
Langsamer Prozess Trocknung von Holz
Holzfeuchtetransport in Wänden
abhängig von Holzfeuchte
abhängig von Struktur (Dichte, Schnittrichtung)
bei geklebten Elementen Einfluss Fugen, Nuten, Risse, Klebstoffart und Klebfugendicke
66
Einfluss des Faserwinkels und der Jahrringneigung auf Diffusionswiderstandsfaktor
►ring angle
►grain angle
65/100 65/0 35/0
Holzart Richtung μ μ μ
Buche tangential 33.0 169.5 816.9
Buche radial 14.8 61.7 167.9
Buche axial 1.9 12.4 12.4
Fichte tangential 17.9 103.1 296.7
Fichte radial 14.4 89.5 196.5
Fichte axial 1.1 9.6 8.9
Diffusionswiderstandszahl µ
Gibt an, um welchen Faktor dichter ist als eine
gleich dicke Luftschicht Influence of grain and annual ring angle (µ)
►ring angle
►grain angle
69
69
Number of adhesive films in each layer
Diffusion resistance µ
Beech veneer without adhesive
5 layers 3 layers
Influence of the number of layers and the number of adhesive films (Frühwald 1973)
April 2011 Diffusion processes at glued joints evaluated by Neutron Imaging
Einflussfaktoren auf Feuchteänderung in Bauteilen aus Holz
Material (Dichte, chemische Zusammensetzung, Schnittrichtung)
Querschnittsgrösse (Feuchtetransport überwiegend durch Diffusion)
Oberflächenbehandlung (Beschichtung)
praktisch sind grosse Querschnitte nie in der Feuchte ausgeglichen, wenn die Luftfeuchte schwankt, stets Feuchte- Profil vorhanden
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70
03.07.2006 10.07.2006 17.07.2006 24.07.2006 31.07.2006 07.08.2006 14.08.2006 21.08.2006 28.08.2006 04.09.2006 11.09.2006 18.09.2006 25.09.2006 02.10.2006 09.10.2006 16.10.2006 23.10.2006 30.10.2006 06.11.2006 13.11.2006 20.11.2006 27.11.2006 04.12.2006 11.12.2006 18.12.2006 25.12.2006 01.01.2007 08.01.2007 15.01.2007 22.01.2007 29.01.2007 05.02.2007
rel. Lufetfeuchte in % Temperaturi n °C
Datum
Luftfeuchteschankungen führen zu Feuchteänderungen an Oberfläche
Auswirkung auf Festigkeit:
Feuchteänderung an der Oberfläche (0,1mm tief) bei Klimaänderung von 20/50% auf 20/30%), Gemessen mit NIR Spektroskopie (sehr schnelle Feuchteänderung)
Holzfeuchte in verschiedenen Tiefen, Klimasprung
zwischen 85 und 65% rel. Luftfeuchte Eindringverhalten von Holzschutzmitteln (Druckimprägnierung)
3.4. Quell- und Schwindverhalten von Holz
Bereiche der Quellung/Schwindung
• 0-7% Holzfeuchte: gering
• 7-Fasersättigung:gross
• > Fasersättigung, kaum Quellung, Schwindung, teilweise aber Zellkollaps (kein Schwinden, Zusammenbrechen der Zellwände durch kapillare Zugspannungen,
• Tritt bei bestimmten Holzarten bei der Trocknung auf
Einfluss Hydratwasser (Bereich Chemiesorption) im Bereich Chemiesorption keine Quellung
Quell-und Schwindverhalten von Holz Maximales Quell-(α) und Schwindmass (β)
Bei beliebiger Feuchteänderung
Quell- und Schwindverhalten von Holz Für die Volumenquellung Vgilt:
Für die Volumenschwindung Vgilt:
Für die maximale Volumenschwindung max,Vgilt näherungsweise:
Für die maximale Volumenquellung max,Vgilt näherungsweise:
l – längs r – radial t – tangential
Quell- und Schwindverhalten von Holz
Umrechnung von in und umgekehrt:
Berechnung der maximalen Volumenquellung Vnach empirischen Erfahrungen aus dem Feuchtegehalt im Fasersättigungsbereich und der Darrdichte:
uF – Feuchtegehalt im Fasersättigungsbereich in %
dtr – Darrdichte in kg/m3
Quell-und Schwindverhalten von Holz
Quell-und Schwindverhalten von Holz Quell-und Schwindverhalten von Holz
Quellmass αrvon Buche und Fichte in radialer Richtung für die Imprägniermittelvarianten
A – Wasser, B – NP1 + Wasser, C – NP2 + Wasser, D – Wasser + Alkohol
+ Aceton, E – NP2 + Wasser + Alkohol + Aceton, F – Wasser + Netzmittel 1, G – NP1 + Wasser + Netzmittel 1,
H – Aliphat, I – NP3 + Aliphat (unpolare Stoffe)
Quell- und Schwindverhalten von Holz
•Quellung ist
•Dichteabhängig
•Einfluss
Mikrofibrillenwinkel
•Einfluss Inhaltstoffe
•Andere Parameter
behinderte Quellung (entstehen von inneren Spannungen)
Quelldruck gemessen bis 20N/mm2 (in Faserrichtung), Senkrecht 2-3N/mm2 Grossteil der Spannungen wird durch Plastische Verformungen Abgebaut, theoretisch um Vielfaches höher, ger geme
als gemessegemessene
Quelldruck ist niedriger als gemessene Eigenspannungen
Herauswittern von Holzstrahlen
Quell- und Schwindverhalten von Holz und Holzwerkstoffen
Unzureichende Berücksichtigung der Quellung in einer Wandverkleidung
Verformung eines Rahmens bei Eibe durch Druckholz (grössere Längsschwindung als normales Holz)
Zellkollaps
Verformung des Holzes durch kapillare
Zugspannungen, tritt oberhalb des Fasersättigungs- Bereiches auf, Ursache: reine Kapillarkräfte (Zugspannungen), kein Quellen/Schwinden
Wirkung einer behinderten Quellung Rissöffnung durch behinderte Quellung
Rissbildung in einer Türfüllung durch behindertes Schwinden
durch Quellung zerstörter Beton
Quell- und Schwindverhalten von Holzwerkstoffen
• Keine lineare Abhängigkeit von Holzfeuchte im gesamten Bereich der Sorptionsisotherme wie bei Vollholz
Holzwerkstoff Aus- richtun
g der Proben
Normal- Rohdich te [kg/m3]
Differentielle Quellung [%/%]
in Plattenebene
senkrech t zur Plattene
bene 35 –
95% rLF 35 – 80% rLF
80 – 95% rLF
65 – 95% rLF
MDF roh, 18 mm 756
v = 0.4 0.016 v = 3.6
0.040 v = 2.8
0.010 v = 7.4
1.07 v = 2.1 OSB 3, 18 mm parallel1 630
v = 4.4 0.016 v = 17.3
0.028 v = 9.0
0.011 v = 29.5
0.98 v = 10.7 quer1 649
v = 2.5 0.018 v = 9.3
0.034 v = 8.4
0.011 v = 18.8
0.91 v = 10.7 Rohspan V20, 8
mm 733
v = 1.1 0.040 v = 2.5
0.049 v = 3.6
0.036 v = 3.1
1.22 v = 3.9 Rohspan V20, 18
mm 649
v = 1.9 0.027 v = 11.3
0.036 v = 8.0
0.023 v =18.8
0.93 v = 4.6 Differentielle Quellung von Holzwerkstoffen
Quell-und Schwindverhalten von Holz Rohdichte-Quellung für Holzwerkstoffe
Quellung von Holzwerkstoffen Holzwerkstoffe
Quellmasse von Holzwerkstoffen
•Die Quellung ist dichteabhängig, Quellung steigt mit zunehmender Dichte
•Dickenquellung von Spanplatten und MDF daher deutlich höher als von Vollholz
•Dickenquellung von Holzpartikelwerkstoffenist weitgehend irreversibel, Quellung von Vollholzreversibel
3.5. Auswirkungen des Quell- und Schwindverhaltens von Holz und Holzwerkstoffen
Auswirkungen des Quell- und Schwindverhaltens von Holz und Holzwerkstoffen
Auswirkungen des Quell- und Schwindverhaltens von Holz und Holzwerkstoffen
3.6 Ausgewählte physikalische Probleme der Holztrocknung
Physikalische Vorgänge beim Feuchtetransport Feuchteprofil bei Trocknung
Spannungen und Rissbildung bei Trocknung
Innenrisse von Holz durch zu schnelle Trocknung in Randzonen am Beginn der Trocknung
Feuchteänderungen im Raumklima
• Schnelle Änderung direkt an der Oberfläche
• Langsame Änderung Inneren bei grossen Querschnitten (Feuchteprofile und Spannungen entstehen)
Temperatur und rel. Luftfeuchte in Zürich im Freien
Temperatur und rel. Luftfeuchte in beheiztem Raum
(Museum Genf) Änderung der Holzfeuchte an der Oberfläche (0,1mm
Eindringtiefe)
bei Buche und Klimaänderung 23/50-20/20, Massenänderung und Oberflächenfeuchte, Mittelwerte
Feuchte an Oberfläche von Buche bei Befeuchtung von 23°C/35% rel. Luftfeuchte auf 20°C/90% rel. Luftfeuchte,
Mittelwert und Standardabweichung
Einfluss der Probengrösse auf die Durchfeuchtung Bei grossen Querschnitten: Ausgleichsfeuchte wird nur am Rand erreicht, daher Feuchteprofil und innere Spannungen
Feuchteänderung bei grossen Querschnitt (Brettschichtholz)
Klima 20oC/65%-2oC/90% Feuchteänderung in einem Brettschichtholzträger bei Klimaänderung 20oC/65% auf 20oC/85%
Geometry:
h = 100 mm or 300 mm b = 90 mm
Material:
Glulam made of Spruce of grade C35 with density 475 kg/m3at 12% moisture content
P
h/2 h/2
h
3.5h 3.5h
h/2
Einfluss von Feuchteschwankungen auf die Festigkeit von Kantholz (Gustafsson)
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50
Time, year
Failure load Pf, kN
Short term failure load vs time of year for end- notched beams stored in an open shelter.
h = 100 mm h = 300 mm stored in open shelter stored at RH = 65 % stored at RH = 85 %
Wi Sp Su Au Wi Sp Su Au Wi Sp
1995.0 1995.5 1996.0 1996.5 1997.0 1997.5 1998.0 Überlagerung: Zugspannungen (niedrige Luftfeuchte, Schwinden) + äussere Belastung= Zug+Zug Druck (Quellen)+Zug
3.7 Verfahren zur Bestimmung des Feuchtegehaltes von
Holz und Holzwerkstoffen Übersicht
Darrmethode = Basismethode
u – Feuchtegehalt mu – Masse des feuchten Holzes mdtr – Masse des darrtrockenen Holzes
Extraktions- und Destillationsverfahren
Extraktions- und Destillationsverfahren
Bestimmung des Feuchtegehaltes beim Extraktions- oder Destillationsverfahren:
mw – Wassermasse in g mu – Masse der feuchten Probe in g
Nutzung für harzreiche Hölzer
NIR Spektroskopie
Hygroskopisches Verfahren Ausgewählte Verfahren
3.8 Feuchteverteilung im Holz und Ausgleichsfeuchte im praktischen Einsatz
Holzfeuchte im lebenden Stamm
Holzfeuchte im lebenden Stamm Holzfeuchte im lebenden Stamm
Ausgleichsfeuchte im praktischen Einsatz Ausgleichsfeuchte im praktischen Einsatz
3.9 Bedeutung der Holzfeuchte Einfluss der Holzfeuchte auf E-Modul von Vollholz (Keunecke 2007)
4. Dichte von Holz und Holzwerkstoffen 4.1 Kenngrössen der Dichte
Dichte :
– Dichte m – Masse V – Volumen Rohdichte u:
mu – Masse des Holzes beim Feuchtegehalt u Vu – äusseres Volumen des Holzes beim Feuchtegehalt
u
4.1 Kenngrössen der Dichte 4.1 Kenngrössen der Dichte Darrdichte dtr:
mdtr – Masse des darrtrockenen Holzes Vdtr – Volumen des darrtrockenen Holzes Umrechnung der Rohdichte u
Vu – Volumenquellmass in % bei u u – Feuchtegehalt in % Näherungsgleichung bei Feuchtegehalten bis zu 25%:
4.1 Kenngrössen der Dichte Raumdichtezahl R:
mdtr – Masse des darrtrockenen Holzes Vmax– Volumen des maximal gequollenen Holzes Umrechung der Raumdichtezahl R in die Darrdichte dtr:
oder
V – Volumenquellmass in %
V – Volumenschwindmass in %
4.1 Kenngrössen der Dichte
Reindichte r:
Porenanteil C
dtr – Darrdichte
r – Reindichte
dtr – Darrdichte in kg/m3
4.1 Kenngrössen der Dichte
Flächenbezogene Masse mF: mF – Flächenmasse m – Masse A – Fläche
Wird bei Holzwerkstoffen zur Qualitätskontrolle verwendet
4.1 Kenngrössen der Dichte
4.2 Einflüsse auf die Dichte und die Dichteverteilung Starke Streuung der Messwerte bei Vollholz
(Einfluss von Standort, Boden, Klima, Lage im Stamm etc.)
4.2.1 Holz
4.2.1 Holz 4.2.1 Holz
Einfluss der Lage/Klima auf die Dichte
Standort Höhe über NN Dichte in kg/m3 Jahrringbreite in mm
Voralpen Etwa 700 480 2-4mm
Flims 1000-1050 435 1,94-2,0
Thusis 1500-1600 391 1,97-2,3
Obersaxen 1500-1600 411 1,18-1,60
Dichteverteilung in der Schweiz (Fichte)
Dichteverteilung in der Schweiz (Fichte)
Dichteverteilung von Holz in der Schweiz nach Standorten (Deublin, ETH 2010), gemessen an ganzen Brettern
Verteilung der Eigenschaften von Kiefer in Schweden (Grönlund et al. 1992)
Standort Dichte Jahrringbreite
Juvenil Adult Südschweden (Smaland) 556 2,04 1,26 Nordschweden (Norbotten,
Lappland)
510 1,76 1,12
Dichte Entfernung von Rinde (Voralpen)
Dichte -Jahrringbreite (Voralpen)
Dichte Höhe im Stamm (Voralpen)
4.2.1 Holz
Eibe
Fichte
4.2.1 Holz 4.2.1 Holz
4.2.1 Holz 4.2.1 Holz
4.2.1 Holz 4.4 Dichte Holzwerkstoffe
4.2.2 Span- und Faserplatten
4.3 Verfahren zur Dichtebestimmung Physik des Holzes und der Holzwerkstoffe
4.3.1 Volumenbestimmung mit Überlaufgefäss oder Pyknometer 4.3.2 Dichtebestimmung mittels elektromagnetischer Wellen
Dichtebestimmung mittels elektromagnetischer Wellen:
JO – Zählrate in Luft JN – Nulleffekt J – Zählrate mit Absorber
/ – Massenschwächungskoeffizient d – Dicke der durchstrahlten Probe
4.3.2 Dichtebestimmung mittels elektromagnetischer Wellen Computertomographie einer Maserknolle
CT Fichte; in verschiedener Tiefe geschnitten 4.3.3 Bestimmung des Dichteprofiles
4.3.3 Bestimmung des Dichteprofiles 4.3.3 Bestimmung des Dichteprofiles
4.3.3 Bestimmung des Dichteprofiles 4.4 Einfluss der Dichte
Niemz und Sonderegger 2003, basierend auf Sell (1989)
Einfluss der Rohdichte auf die Biegefestigkeit von Spanplatten (Grundström und Niemz 1999)
5. Thermische Eigenschaften
5.1 Wärmeleitfähigkeit
Wärmeleitfähigkeit von Holz senkrecht () und parallel () zur Faserrichtung bei einem Feuchtegehalt von 12% nach Kollmann:
– Rohdichte in kg/m3
Wärmemenge, die durch einen Würfel von 1m Kantenlänge in einer Stunde fliesst, wenn zwischen beiden Seiten 1K Temperaturdifferenz vorliegt
5.1 Wärmeleitfähigkeit
5.1 Wärmeleitfähigkeit 5.1 Wärmeleitfähigkeit
Korrelation Rohdichte- Wärmeleitzahl für 103 Holzarten (aus Sell, Holzeigenschaften)
5.1 Wärmeleitfähigkeit
5.1 Wärmeleitfähigkeit Einfluss des Feuchtegehaltes auf die Wärmeleitfähigkeit:
1,2 – Wärmeleitfähigkeit bei den Feuchtegehalten u1 und u2
u1, u2– Feuchtegehalt in den Zuständen 1 und 2
5.2 Spezifische Wärmekapazität Wärmemenge, die erforderlich ist, um 1kg um 1 K zu erwärmen
(darrtrocken etwa 1300 J/(kg.K) weitgehend dichteunabhängig, aber Feuchteeinfluss)
5.2 Spezifische Wärmekapazität 5.3 Temperaturleitfähigkeit
Temperaturleitfähigkeit:
c – spezifische Wärmekapazität in kJ/kgK
– Rohdichte in kg/m3
– Wärmeleitfähigkeit in W/mK
5.3 Temperaturleitfähigkeit Vergleich Wärmedämmverhalten Holzfaserdämmstoff-Mineralwolle
Mineralwolle Cellulosefasern
Sommerlicher Wärmeschutz Faserdämmplatten (Siempelkamp)
5.4 Wärmeausdehnung
Wärmeausdehnung:
l – Längenänderung lo – Ausgangslänge
t – Temperaturdifferenz in K
Gesamtlänge l2nach Temperaturerhöhung von t1auf t2:
l1– Ausgangslänge
5.4 Wärmeausdehnung
Wärmeausdehnungszahl (w) verschiedener Holzwerkstoffe im
Bereich zwischen +60 und -40°C Sondergger und Niemz Holz als Roh -und Werkstoff, 2006
w [m/(m · K) ·
10-6]
w.feuchtekor rigiert
[m/(m · K) · 10-6]
v [%] R2
Sperrholz:
Fassadenplatte Lärche, 22.5 mm
3.7 (3.6) 4.2 (+0.5) 27.1 0.997
MDF, 18 mm 5.9 (6.0) 6.8 (+0.9) 9.9 0.998
OSB, 18 mm 5.5 (5.4) 6.3 (+0.8) 19.4 0.999
Rohspan V20, 8 mm 5.2 (5.0) 7.2 (+2.0) 33.7 0.994 Rohspan V20, 18 mm 5.3 (5.3) 6.2 (+0.9) 22.1 0.998 Rohspan V20, 30 mm 5.8 (6.0) 6.9 (+1.1) 14.9 0.998 Rohspan V313, 19 mm 5.2 (5.3) 6.4 (+1.2) 19.2 0.997
Sonderegger und Niemz 2006
5.4 Wärmeausdehnung
Beziehung zwischen der Wärmeausdehnungszahl, der Schnittrichtung und der Darrdichte nach Weatherwax:
Wrad– Wärmeausdehnung radial
Wtan– Wärmeausdehnung tangential
dtr – Darrdichte in kg/m3
– Wärmeausdehnung quer zur Faserrichtung
5.4 Wärmeausdehnung 5.5 Brandverhalten
Brandverhalten von Holz
Holz ist brennbar, Baustoffklasse B Einfluss der Dichte
• Dichte≤ 300kg/m
3sehr gut brennbar
• Dichte 300-1000 ≥kg/m
3mittelmässig brennbar
• Dichte >1000kg/m
3schlecht brennbar
• Abbrandgeschwindigkeit: 0,7mm/min Holzwerkstoffe 0,65-1mm/min (Sperrholz)
Brandverhalten
• Unbehandeltes Holz unter 2mm Dicke B2 (normal brennbar)
• Dicke über 12mm B1 (schwer entflammbar)
• Erhöhung Brandresistenz durch Schutzanstriche, Imprägnierungen
Abbrandgeschwindigkeit gemäss EN 1995-1-2
Holzart 0 [mm/Min.] n [mm/Min.]
Nadelholz und Buche
BSH mit einer charakt. Rohdichte von ≥ 290 kg/m3 0.65 0.7 Vollholz mit einer charakt. Rohdichte von ≥ 290 kg/m3 0.65 0.8 Laubholz
Vollholz oder Brettschichtholz mit einer
charakteristischen Rohdichte von ≥ 290 kg/m3 0.65 0.7 Vollholz oder Brettschichtholz mit einer
charakteristischen Rohdichte von ≥ 450 kg/m3 0.5 0.55 Furnierschichtholz
mit einer charakt. Rohdichte von ≥480 kg/m3 0.65 0.7 Platten
Holzbekleidungen Sperrholz
Holzwerkstoffplatten ausser Sperrholz
0.9 1.0 0.9
- - -
Grundlagen
• Flammpunkt: Temperatur, bei der Holz infolge thermischer Zersetzung bei vorhandener Flamme zu brennen beginnt (oberhalb 225oC bei Holz mittlerer Dichte,
Gasentwicklung, dann Entzündung, oberhalb 260oC brennen)
• Brennpunkt: Temperatur, bei der Holz bei bleibender Flamme ohne äussere Einwirkung weiterbrennt
• Zündpunkt: Temperatur, bei der Holzgase sich bei Sauerstoffzufuhr entzünden
• Selbstentzündung: Entzündung von Partikeln durch Tätigkeit von Mikroorganismen (z.B. Hackschnitzellager)
• Holzkohle: brennt etwa bei 300oC
Brandverhalten von Bauteilen
• Bauteile werden nach Feuerwiderstandsklassen eingestuft (Zeit die Bauteil definiertem Feuer widerstehen muss)
•
KlassenF 30 feuerhemmend F 60 feuerbeständig F 120 hoch feuerbeständig
5.5. Brandverhalten
Bildung einer Holzkohleschicht an Oberfläche, Temperatur im Inneren max.100oC
Verformung von Stahl nach Brand, Holz behält Restfestigkeit
5.5. Brandverhalten 5.5. Brandverhalten
5.5. Brandverhalten 5.5.1 Grundlagen
5.5.2 Heizwert, Verbrennung von Holz Heizwert:
Ho – oberer Heizwert Hu – unterer Heizwert V – Verdampfungswärme Abhängigkeit von Heizwert und Feuchtegehalt des Holzes nach Seeger:
Hu – unterer Heizwert in kcal/kg u – Feuchtegehalt in %
5.5.2 Heizwert, Verbrennung von Holz
5.5.2 Heizwert, Verbrennung von Holz 5.6 Einfluss der Temperatur auf die Eigenschaften des Holzes
5.6 Einfluss der Temperatur auf die Eigenschaften des
Holzes Einfluss der Temperatur auf die Biegefestigkeit von
Holzwerkstoffen Sonderegger und Niemz Holz als Roh- und Werkstoff 2006
5.6 Einfluss der Temperatur auf die Eigenschaften des
Holzes Thermographie von Holzwänden im Winter (innen
20oC/65%RH)
Geschlitzte Holzkonstruktion
Brettstapelkonstruktion
Massivholzkonstruktion
6. Elektrische Eigenschaften von Holz und
Holzwerkstoffen 6.1 Elektrische Leitfähigkeit
Spezifischer elektrischer Widerstand :
R – elektrischer Widerstand A – Querschnittsfläche l – Länge Leitfähigkeit G:
R – elektrischer Widerstand Spezifische Leitfähigkeit κ:
G – Leitfähigkeit A – Querschnittsfläche l – Länge
6.1 Elektrische Leitfähigkeit 6.1 Elektrische Leitfähigkeit
6.1 Elektrische Leitfähigkeit 6.2 Dielektrische Eigenschaften
Relative Dielektrizitätskonstante εrel:
ε – Dielektrizitätskonstante des Werkstoffes εVakuum– Dielektrizitätskonstante des Vakuums
6.2 Dielektrische Eigenschaften 6.2 Dielektrische Eigenschaften
6.2 Dielektrische Eigenschaften 6.3 Piezoelektrische Eigenschaften
Piezomodul d:
dQ– differentielle Ladungstrennung in C dP – differentielle Beanspruchung in N
6.3 Piezoelektrische Eigenschaften
d34 d35 34-Krafteintrag tangential, 35-Krafteintrag in Faserrichtung
6.4 Magnetische Eigenschaften
Suszeptibilität Sm:
Holz ist diamagnetisch Sm= -0,2 bis-0,5x106
6.5 Elektrostatische Aufladung 7. Akustische Eigenschaften Schallwellen
Wellenformen Nutzung für Messung
•E-Modul
•G-Modul
PN1
7.1 Schallgeschwindigkeit
Schallgeschwindigkeit einer Longitudinalwelle cL:
(8/1)
Schallgeschwindigkeit einer einseitig behinderten Longitudinalwelle cDL(Platte):
(8/2)
Schallgeschwindigkeit einer zweiseitig behinderten Longitudinalwelle cD(Stab, dessen Breite und Dicke klein gegenüber der Wellenlänge ist):
(8/3)
c – Schallgeschwindigkeit ρ– Rohdichte E – Elastizitätsmodul μ– Poissonsche Konstante
7.1 Schallgeschwindigkeit Wellenlänge λ:
c – Schallgeschwindigkeit in m/s f – Frequenz in s-1
Dämpfung der Schallwellen:
PNormal – Schallamplitude des Vergleichsnormals
PMessobjekt– Schallamplitude des Messobjektes
7.1 Schallgeschwindigkeit Einfluss Faserwinkel längs/senkrecht zur Faser (Fichte)
Einfluss Winkel r-t auf den E-Modul Niemz, Clauss, Herbers: Holztechnologie 2009
7.1 Schallgeschwindigkeit
7.2 Schallabsorption
Schallabsorption S:
Ks – nicht reflektierte Schall-Leistung Ka – auftreffende Schall-Leistung
7.3 Schallabsorption
Schallabsorption ist Verhältnis von nicht reflektierter zu auftreffender Schalleistung, entsteht durch Dissipation und Transmission, steigt mit der Porigkeit (Faserplatten gut geeignet)
7.4 Schalldämmung Schalldämmung:
D – Schalldämm-Mass
P1– auf das Bauteil treffende Schall-Leistung P2– auf der Rückseite abgestrahlte Schall-Leistung
Schalldämmung entsteht durch Reflexion und Dissipation Schalldämmung steigt mit Quadrat der Frequenz und mit Flächenmasse, daher schwere Konstruktionen einsetzen
7.5 Schallemission
Kaiser Schofield
7.5 Schallemission
Messung von Mikrobrüchen weit unterhalb der Bruchlast mit piezoelektrischem Aufnehmer
Schallemissionssensor
7.5 Schallemission
7.5 Schallemission 7.5 Schallemission
7.5 Schallemission 7.5 Schallemission
Beispiele für Schallemission (Ortung)
optisch ermittelte Verzerrung der Probe
Optische (VIC) Darstellung der Verzerrung und gemessene Schallemission an OSB bei Zug
Plywood
LVL
Plywood
7.6 Eigenfrequenzmessung 7.6 Eigenfrequenzmessung
Bei Längsschwingungdes Stabes unter Vernachlässigung der Querkontraktion gilt:
∂u – Verschiebung des Querschnitts in der Zeit t x – Lage des Querschnitts
ρ – Rohdichte E – Elastizitätsmodul Nach Umformung lässt sich der E-Modul folgendermassen berechnen:
l – Stablänge f – Eigenfrequenz
n – Ordnung der Schwingungen, in der Regel 1
7.6 Eigenfrequenzmessung Biegeschwingung
7.6 Eigenfrequenzmessung :
E – Elastizitätsmodul Gxy – Schubmodul in Biegeebene ρ – Rohdichte
l – Stablänge
i – Trägheitsradius in Richtung der Biegeschwingung
f – Frequenz
K1, K2, mn– Konstanten (abhängig von der Ordnung der Schwingung) s – Formfaktor (für isotrope Rechteckquerschnitte 1,20; bei Holz 1,06)
7.6 Eigenfrequenzmessung
Torsionsmodul Gt:
f – Eigenfrequenz l – Stablänge ρ – Rohdichte
8. Reibungseigenschaften
8. Reibungseigenschaften
Kräfteverhältnisse bei der Haft- und Gleitreibung:
FH – benötigte Kraft zur Überwindung der Haftreibung FG – benötigte Kraft zur Überwindung der Gleitreibung
FN – Normalkraft
μo – Reibungszahl (Koeffizient der Haftreibung) μ – Reibungszahl (Koeffizient der Gleitreibung)
8. Reibungseigenschaften
8. Reibungseigenschaften 8. Reibungseigenschaften
Haftreibung bei KF Platten gering!!
9. Optische Eigenschaften Farbmessung CIELab
Anwendung Farbmessung
•Alterung des Holzes (die meisten Hölzer dunkeln nach, helle Vergilben (Ahorn, Birke), einige werden heller (Teak, Thermoholz)
•Wirksam ist UV Licht und Sauerstoff. Chemische Reaktion von Stoffen, die im UV Bereich stärker reagieren (Lignin), durch UV Absorber Verbesserung der Lichtbeständigkeit
270
Farbänderung bei Holzalterung
Alterung= Eigenschaftsänderung
Stark abhängig von Lagerbedingungen
Bei gleichbleibendem günstigem Innenklima keine Schädigung (ggf. Insektenbefall)
Farbänderung: Nachdunklen vieler Holzarten durch Sauerstoff
Eiche: graubraun,
Mahagoni, Kirschbaum: Farbvertiefung
Ahorn, Birke: Vergilbung, geräuchertes Holz farbstabiler als Thermoholz
Nadelhölzer: rot-braune Färbung im Kern
Quelle: Holz Lexikon 2003
271
Farbänderung von Holz im simulierten Innenklima
(Oltean, Teischinger, Hansmann, 2007)
272
Beispiele für Farbänderung
Quelle: Pitt. 33 Farbtafeln Parkett, Holzmann Verlag 2010
9.2 Spektrometrische Eigenschaften 9.2 Spektrometrische Eigenschaften
9.2 Spektrometrische Eigenschaften Korrelation Spektroskopie-Festigkeit
Nutzung: Holzwerkstoffe, Vollholz,
10. Korrosionsverhalten und Alterung von Holz und
Holzwerkstoffen 10.1 Einfluss Klima
• Verwitterung von Holz durch UV Strahlung, Regen und Pilz
• Abbau Lignin an Oberfläche, Verfärbung (zunächst braun, dann grau), Auswaschen der abgebauten Holzsubstanzen
(Unterschiede zwischen Jahrringen, Frühholz eher als Spätholz)
• Später Schwarzfärbung durch Pilze
Farbänderung als Funktion der Himmelsrichtung
Farbänderung als Funktion der Dauer der Bewitterung
durch UV Strahlung verfärbte Oberfläche von Fichte
Verwitterungsprozess der unbehandelten Probe
Verwitterungsprozess der mit Soda behandelten Probe
Verwitterungsprozess der mit Osmo Color behandelten Probe
Massivholzplatte nach 3jähriger Freibewitterung
•Bläuepilze auf Thermoholz
•Bläue tritt auch bei bei nassem Einstapeln auf, nur Verfärbung keine mechanische Schädigung
Brettstapelkonstruktion nach 3 jähriger Freibewitterung
Pilzbefall an mit Teeröl imprägnierter Eisenbahnschwelle (auch Holzschutzmittel werden durch Pilze abgebaut)
286
10.1 Einfluss des Klimas 10.1 Einfluss des Klimas
10.1 Einfluss des Klimas 10.1 Einfluss des Klimas
10.1 Einfluss des Klimas
Mechanische Vorbeanspruchung von Holz
Nach Mönck gilt:
• Nach 20 jähriger Dauerbelastung Reduzierung auf 0,9-0,6 des Ausgangswertes
• Risse:
1. Mittelmässige Risse: Reduzierung des tragenden Querschnittes auf 0,95
2. Bei erheblichen Rissen: exakte Nachrechnung
6 May 2010 Strength estimation of aged wood by means of ultrasonic devices kranitzk@ethz.ch
ca. 150 Jahre altes Holz
Foto: Matti AG
6 May 2010 Strength estimation of aged wood by means of ultrasonic devices kranitzk@ethz.ch
Eigenschaften altes und neues Holz
R² = 0.54
R² = 0.55
5000 7000 9000 11000 13000 15000 17000 19000 21000 23000 25000
300 350 400 450 500 550 600
MOE [MPa]
density [kg/m3]
old new Linear (old) Linear (new)
10.2 Testung Fäule in verbautem Holz mit Bohrwiderstandsmessung 10.3 Einfluss aggressiver Medien
•Holz hat im Vergleich zu Metall hohe Korrosionsbeständigkeit gegenüber Chemikalien (z.B. Düngemittel)
•Beim Kontakt mit Metallen Korrosion feuchte- und holzarten- abhängig; gerbstoffreiche Hölzer höhere Korrosion
(Eiche, Kastanie)
Saldome, Saline Riburg/Schweiz
Holzoberfläche nach Salzwassereinwirkung (Schweden)
Holzoberfläche in einer Textilverarbeitungsmaschine nach
Chemikalieneinwirkung (USA) Holzoberfläche in einer Textilverarbeitungsmaschine nach Chemikalieneinwirkung (USA)
10.3 Einfluss der aggressiver Medien 11. Elastomechanische und rheologische Eigenschaften
11.1 Grundlagen des Bruchverhaltens
Kennwerte
Bruchzähigkeit
Bruchenergie (Flächenintegral unter Risskurve)
12.1.1 Bruchmechanik
11.1.1 Bruchmechanik
Kc – Bruchzähigkeit σc – Bruchspannung in N/mm2 ac – kritische Risslänge in mm KIc – Bruchzähigkeit im Lastfall I
FK – Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Rissgeometrie, Prüfkörpergeometrie und der Lastart
a – Risslänge in mm w – Probenhöhe in mm y(a/w) – Geometriefunktion
Kennwerte Bruchzähigkeit Holzwerkstoffe
Fracture thougness (Bodig und Jayne 1993)
• Mode I (kN/m
3/2)
TR TL RT TR LR LT
Balsa 102
Birch 513
Red Oak 370
Douglas fir 373 281 323 323 2450 2200
• Mode II
Douglas fir 1667 1057
Einfluss der Mikrostruktur bei Vollholz (Fichte)
Kennwerte Fichtenholz (kleine, fehlerfreie Proben)
Balken/Bretter: Einfluss Äste, Faserwinkel,
Dichteschwankungen etc., Festigkeit geringer als kleine Proben
Kennwerte der chem. Komponenten (nach K. Persson)
Spannungs-Dehnungs-Diagramm von Einzelfasern bei Variation des Mikrofibrillenwinkels von 1bis 46 Grad