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Archiv "Schonende Handchirurgie" (11.03.1976)

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nicht bekanntgeworden. Eine He- patitisgefahr besteht nicht. Auch die versehentliche Verabreichung von Anti-D an Rh-positive Erwach- sene und Neugeborene hat bisher zu keinen Schäden geführt.

Da bereits beim zwei Zentimeter langen Embryo das Rhesus-Anti- gen auf den Erythrozyten nachge- wiesen wurde, besteht auch bei pa- thologischen Schwangerschafts- verläufen wie zum Beispiel Abor- ten, lnterruptiones, Extrauteringra- viditäten und Blasenmolen ein Sen- sibilisierungsrisiko, das allerdings vor der zwölften Schwanger- schaftswoche deutlich vermindert ist. Es empfiehlt sich daher bei Schwangerschaftsabbruch vor der zwölften Woche eine Anti-D-Pro- phylaxe mit 100 ,ug Anti-D und bei den übrigen Fällen mit der Stan- darddosis vorzunehmen. Eine In- kompatibilität im ABO-System zwi- schen Mutter und Kind bietet zwar einen gewissen Schutz vor einer Sensibilisierung, da die einge- schwemmten fetalen Erythrozyten schnell hämolysiert aus dem müt- terlichen Kreislauf eliminiert wer- den. Da aber im Einzelfall nicht vorausgesagt werden kann, wie groß die Sensibilisierungsgefahr ist, soll auch in jedem Falle bei ABO-lnkompatibilität die An:i-D Prophylaxe durchgeführt werden.

Bei den Konstelfationen Mutter d und Kind Du beziehungsweise Mut- ter Du und Kind D besteht eben- falls ein Sensibilisierungsrisiko für die Mutter. Dies ist zwar wesentlich herabgesetzt, es empfiehlt sich aber dennoch, auch in diesen Fäl- len die Prophylaxe durchzuführen.

Eine kleine Gruppe von Versagern der Anti-D-Prophylaxe ist bekannt- geworden. Dabei handelt es sich zum Teil um organisatorische (eh- ler in der Durchführung der. Pro- phylaxe, wie zum Beispiel Ver- wechslung von Patienten oder Blutproben oder inkorrekte Bestim- mung von Blutgruppen. Versager infolge unzureichender Qualität der Anti-D-Präparate sind sehr selten, da bei sachgerechter Lagerung der vom Hersteller angegebene Gehalt garantiert ist.

Rhesus-Erythroblastose

Echte Versager der Anti-D-Prophy- laxe treten auf, wenn infolge feto- maternaler Makrotransfusion die angewandte Standarddosis zu ge- ring ist oder wenn bereits während der ersten Schwangerschaft mit ei- nem Rh-positiven Kind große Men- gen fetaler Erythrozyten in den mütterlichen Kreislauf einge- schwemmt wurden und zu einer Antikörperbildung führten. ln die- sen Fällen kommt die postpartale Anti-D-Prophylaxe zu spät. ln klini- schen Untersuchungsreihen wird gegenwärtig geprüft, ob eine Vor- verlegung der Anti-D-Prophylaxe in das dritte Trimester der Schwan- gerschaft eine weitere Verbesse- rung der Sicherheitsdosis mit sich bringt.

Anschrift der Verfasser:

Dr. Dieter H. A. Maas Professor Dr. J. Schneider Frauenklinik

der Medizinischen Hochschule Podbielskistraße 380

3000 Hannover

--EcHo---.

Zu: "Hodentumoren" von Dr.

med. Hermann Pennekamp und Prof. Dr. med. Jürgen Sökeland in Heft 2/1976, Seite 49 ff.

Meistens zu spät entdeckt

"ln der Bundesrepublik

·Deutschland etkranken jähr- lich etwa 2000 bis 3000 Män- ner an Hodengeschwüisten.

Wie das DEUTSCHE ÄRZTE- BLATT jetzt mitteilt, sind fast alle Tumoren im Bereich des Hodens bösartig. Alle Mög- lichkeiten, diese Krankheit zu bekämpfen, hängen von einer frühen Diagnose ab. Deshalb, meint das Fachorgan der Ärzte, sei eine gezielte Auf- klärung der betreffenden Be- völkerungskreise, unter an- derem durch die Massenme- dien, dringend erforder- lich (Die Rheinpfalz, Ludwigshafen)

Zur Fbrtbildung Aktuelle Medizin KONGRESS-NACHRICHTEN

Kriterien der

Tuberku Iosetherapie

Die Masse der Tuberkulosebazillen insgesamt ist in unseren Breiten in den letzten Dezennien erheblich dezimiert worden. Gegen die

"Überlebenden", die nicht resistent wurden, haben wir bessere Warten denn je. Der Anteil der resistenten Tb-Bazillen liegt konstant bei zehn Prozent. Ab_solut gesehen, werden auch sie seltener (Dr. D. Stur, Kin- derärztliche Abteilung des Wilhel- minenspitals Wien). Für die klini- sche Heilung darf das Verschwin- den der Tb-~azillen aus dem Spu- tum nicht einziger Parameter sem (Primarius Dr. H. Sighart, tb-Kran- kenhaus der Stadt Wien, Baum- gartner Höhe).' Allgemeinzustand, Appetit, Gewichtzunahme dürren nicht ignoriert werden: Wenn es damit bergab geht, kündigt sich ein Bazillen-Rezidiv oftmals schon zu einem Zeitpunkt an, an dem das Sputum noch negativ ist. Das Rönt- genoild ist gleicnermal3en bedeut- sam für das klinische Therap.eur- teil, obwohl die Sputum-Negat,vie- rung immer das entscheidenae Er- folgskriterium einer Behand,ung

bleibt. WP

(Symposium des Österreichischen Arbeits- kreises für Chemotherapie und der Öster- reichischen Arbeitsgemeinschaft für klini·

sehe Pharmakologie, Januar 1976, Wien)

Schonende Handchirurgie

An kaum einer anderen Köperre- gion ist schonendes Vorgehen so wichtig wie an der verletzten Hand.

Auf dieses Ziel muß auch die Ope- rationsvorbereitung für die chirur- gische Erstversorgung ausgerich- tet sein (Dr. R. Rahmel, Abteilung, Unfallchirurgie, Städtisches Kran- kenhaus Leverkusen). Keine klem- menden Vorrichtungen; wenig an- haken; Wundquetschung vermei- den; atraumatische Nadeln und ebensolches Nahtmaterial; Infek- tionsprophylaxe durch Dränage.

Nur feinste Klemmen und bipolare Mikrokoagulation einsetzen. Vor-

DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 11 vom 11.März 1976 723

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

KONGRESS-NACHRICHTEN

sichtig lagern. Schutz der Nerven vor Druckschädigung. Zur Blut- sperre nicht mehr den Abschnür- schlauch, sondern Manschette mit Manometer benutzen. Vorsicht mit allzu eifrigem Auswaschen der Wunden.

(3. Jahrestagung des Kölner Fortbildungs·

seminars deutschsprachiger freipraktizie·

render Chirurgen, Januar 1976)

Phlegmonen an der Hand

Funktionserhaltung ist auch bei Phlegmonen der Hand oberstes Behandlungsgebot Also nur dort inzidieren, wo es nötig ist. Dann aber gründlich. Vorsicht mit Mini- dränagen am falschen Ort, bei- spielsweise bei Osteomyelitis (Prof.

Dr. J. Geldmacher, Abteilung für Handchirurgie und Plastische Chir- urgie, Chirurgische Universitätskli- nik Erlangen). - Im übrigen: Nicht nur Phlegmonen eröffnen, sondern auch mitvereiterte Sehnenschei- den; Dränage, Spülbehandlung.

Nichtinfizierte Sehnenscheiden in Ruhe lassen! - Bei Unterarmphleg- monen mit einem· Schnitt Hohl- handraum, Karpalkanal und Unter- arm eröffnen, und zwar so früh wie möglich. - Generell gilt bei pyo- genen Infektionen der Hand: Man kann nie zu früh, aber leicht einmal zu spät operieren!

(3. Jahrestagung des Kölner Fortbildungs·

seminars deutschsprachiger freiberuflicher Chirurgen und Orthopäden, Januar 1976)

Gefährlicher Nonsens

Mit dieser Aussage ist die immer weiter um sich greifende Manie ge- meint, aus Fütterungsversuchen mit gigantischen Wirkstoffmengen in Bakterienkulturen oder bei La- bortieren humanpathogenetische Schlußfolgerungen zu ziehen. Auf diese Weise kam auch die Behaup- tung zustande, daß Metronidazol (Clont, Flagyl) kanzerogene und mu- tagene Risiken berge: Bei lebens- langer Fütterung mit mehr als hun- derttausendfach überhöhten Dosen sollen bei Mäusen Karzinome und

in Bakterienkulturen (Wirkstoffmas- se : Bakterienmasse = 3 : 1 [!!]) Mutationen beobachtet worden sein. ~ "Dieser Unfug ist human- pathologisch in keiner Weise rele- vant. Man muß sich wundern, daß dabei die Tiere überhaupt überlebt haben und die Bakterien sich noch teilen konnten" (Dr. I. Krisko, Dr.

G. Klaus, Dr. K. Bolander, Baylor College of Medicine, Texas Medi- cal Center, Department of Pharma- cology, Houston, Texas, USA). Des- halb besteht kein Grund, die thera- peutische Anwendung von Metroni- dazol einzuschränken. Solche Ar- beiten sind heute nur noch sinn- voll, wenn es gilt, im Bereich der therapeutischen (Maximai-)Dosen den Schwellenwert für das Risiko

von

DNS-Repair-Störungeni festzu- legen (Krisko, Klaus, Bolander).

Das gilt übrigens auch für Strah- leneinwirkungen.

(111. Internationales Symposium ,.DNS-Re-

pair and Late Effects" der Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung von Grenzge- bieten der Medizin, Dezember 1975 in Wien)

Ergiebige Suche nach Knochenmetastasen

Mikrometastasen im Skelett bei Mammakarzinom sind röntgenolo- gisch meistens nicht gleich auszu- machen. Auch die Suche mit radio- aktivem Strontium befriedigt nicht.

ln dem Diphosphonat-Knochenscan (99m-Technetiumphosphat) sind in- des auch okkulte Knochenmeta- stasen erkennbar, und zwar häufi- ger, als einem lieb ist (D. L. Citrin, Glasgow). Bei 49 Frauen, die im Stadium I (T1, No, Mo) operiert wur- den, war der Metastasenbefund be- reits sechsmal positiv; bei weiteren sieben Frauen dieser Gruppe wur- den okkulte KnochE:mmetastasen bei Kontrolluntersuchungen post- operativ entdeckt. Von 26 Frauen, die erst im S,tadium II (T2, N1, Mo) operiert wurden, und bei denen ebenfalls weder klinisch noch rönt- genologisch ein Hinweis auf Meta- stasen bestand, waren der präope- rative Scan fünfmal und der postoperative Scan sechsmal posi- 724 Heft 11 vom 11.März 1976 DEUTSCHES ARZTEBLATT

tiv. 15 Frauen dieser Gruppen

bli~ben auch weiterhin (18 Monate Kontrolle) metastasenfrei. - Diese Befunde sprechen für einen routi- nemäßigen Diphosphonat-Scan bei Mammakarzinomen und für mehr postoperative Chemotherapie.

(12. .Internationales lsotopensymposium, Januar 1976, Badgastein)

Vergammelte Handfraktur ' en

Fehler in der Erstversorgung von Frakturen der Hände sind später oftmals nicht mehr ausreichend korrigierbar (Prof. Dr. E. Trojan, Unfallchirurgische Klinik I der Uni- versität Wien). Osteosynthesen ha- ben sich weithin als beste Versor- gung bewährt, aber nur bei Ver- wendung speziellen Instrumentars für kleine Fragmente (kleine Plat- ten, kleine Schrauben, dünnes Drahtmaterial). ln der · Mittelhand sind Plattenosteosynthesen tech- nisch zwar schwierig; die lmmobili- sierungsfristen sind jedoch viel kürzer als bei Verwendung von

Bohrdrähten. WP

(3. Fortbildungstagung des Kölner Fortbil·

dungsseminars der deutschsprachigen frei- beruflichen Chirurgen, Januar 1976)

Diagnostik

genetischer Störungen durch Amniozentese

Die zytologische Diagnostik geneti- scher ~törungen durch Amniozente-

se ·sollte zur Anwendung kommen

im Falle chromosomaler Anomalien bei einem Elternteil, ferner wenn die Mutter über 40 Jahre alt ist, wenn vorher chromosomal anomale Kinder geboren wurden, bei Totge- burten, verhaltenen Fehlgeburten, wiederholten Fehlgeburten und schließlich - besonders wichtig - bei Strahlenexposition, Viruser- krankung oder Drogensucht in der Frühschwangerschaft MSt

(5. Europäischer Kongreß für Zytologie, Oktober 1975, Mailand)

Referenzen

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