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Archiv "Lebensqualität bei peripherer arterieller Verschlußkrankheit" (08.08.1994)

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MEDIZIN KURZBERICHT

Lebensqualität bei peripherer arterieller Verschlußkrankheit

Untersuchungen mit einem krankheitsspezifischen Fragebogen (PAVK 86)

Heinz Heidrich

B

isher liegen keine validen Untersuchungen darüber vor, in welcher Weise eine

periphere arterielle Durch- 4,0

blutungsstörung die Lebensqualität viele Probleme der Patienten beeinträchtigt und ob

dabei eine Abhängigkeit vom Schwe- regrad der arteriellen Verschluß- krankheit besteht. Zur Klärung die- ser Frage wurde jetzt eine multizen- trische Studie durchgeführt und so- eben abgeschlossen. Dabei wurde von der Arbeitsgruppe ein spezieller Fragebogen (PAVK 86) neu entwik- kelt der in 86 Einzelfragen folgende Bereiche der Lebensqualität erfaßt:

funktionaler Status, Schmerz, Be-

schwerden, Stimmung, Angst, Sozial- Beschwerden leben, Behandlungserwartungen. Für

die psychometrische Überprüfung Stimmung

des Fragebogens wurden zusätzlich drei etablierte, nicht krankheitsspezi- fische Fragebögen eingesetzt: der SF 36-Fragebogen (4), das Nottingham Health Profile (3) und ein Fragebogen zur Erfassung des Alltagslebens (1).

Die Untersuchungen erfolgten an vier angiologischen und zwei ge- fäßchirurgischen Zentren. Einbezo-

gen wurden insgesamt 308 Patienten

(211 Männer, 97 Frauen) im mittle-

ren Alter von 65,5 ± 10,5 Jahren mit einer klinisch, hämodynamisch und angiographisch oder duplexsonogra- phisch gesicherten peripheren arte- riellen Verschlußkrankheit im Fon- taine-Stadium I (ein Prozent der Pa- tienten), II (67 Prozent), III (zwölf Prozent) und IV (20 Prozent). Alle Patienten waren zum Zeitpunkt der Untersuchung arbeitsunfähig, 67 Pro- zent befanden sich in stationärer, 33 Prozent in ambulanter Behandlung.

Die Befragung wurde bei allen Pa- tienten vor Beginn einer spezifischen

Behandlung durchgeführt, so daß rapieunabhängige Lebensqualitäts- von Patienten mit einer peripheren Behandlungseffekte in das Ergebnis beeinträchtigung erfaßt wurde. Die arteriellen Verschlußkrankheit ins- nicht eingegangen sind und die the- Studie zeigte, daß die Lebensqualität besondere durch Schmerzen, 'Angst

PAVK 86 - Lebensqualitätsprofil bei Patienten mit AVK Stadium 11-IV

keine Probleme

1,0

41 Affl A l Al Al

Funktioneller Status

Schmerz

Angst Behandlungs- erwartungen Sozialleben

Abbildung 1: PAVK 86, Lebensqualitätsprofil bei Patienten mit AVK Stadium II bis IV

Lebensqualitätsprofil bei Patienten mit AVK im Vergleich zu anderen Gruppen Mittelwerte "Alltags eben"

5 ' gutes Befinden

schlechtes Befinden 1l

Psyche 2 3 4

Körper Sozialleben Alltag

—0— Gesunde

—e— AVK

Nieren-Karzinom

Freude Medizinische Total Versorgung Abbildung 2: Lebensqualitätsprofil bei Patienten mit AVK im Vergleich zu anderen Gruppen

Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 31/32, 8. August 1994 (47) A-2115

(2)

vor den Krankheitsfolgen, allgemeine Beschwerden sowie eine Einschrän- kung der körperlichen Mobilität und Leistungsfähigkeit bei Alltagsarbei- ten erheblich beeinträchtigt ist (Ab- bildung 1).

Dabei ist die Beeinträchtigung der Lebensqualität im Fontaine-Sta- dium III und IV signifikant stärker ausgeprägt als im vorhergehenden Stadium II. Das Lebensqualitätspro- fil des AVK-Patienten entspricht dem des Nierenkarzinom-Patienten, wie mit dem Fragebogen „Alltagsle- ben" nachgewiesen wurde (Abbildung 2). Zwischen dem Fontaine-Stadium III und IV fanden sich dagegen er- wartungsgemäß keine Unterschiede in der Stärke der Lebensqualitätsver- änderung.

Die psychometrische Überprü- fung (2) ergab, daß der neu konzi- pierte krankheitsspezifische PAVK 86-Fragebogen ein sensitives, reliab- les und valides Meßinstrument ist, das geeignet ist, den Verlauf der Er- krankung und den Einfluß therapeu- tischer Maßnahmen auf die Lebens- qualität von AVK-Patienten zu erfas- sen. Die Kombination mit dem SF 36-Fragebogen erlaubt darüber hin-

MEDIZIN KURZBERICHT / FUR SIE REFERIERT

aus eine Gegenüberstellung mit al- tersentsprechend gesunden Ver- gleichsgruppen und gewinnt damit Be- deutung bei der Begrteilung gesund- heitsökonomischer Fragestellungen.

Teilnehmer

der Multizenterstudie:

Priv.-Dozentin Dr. med. M. Bul- linger, Institut für Medizinische Psychologie, Universität München Prof. Dr. med. M. Cachovan, Ab- teilung Angiologie, Herz-Kreis- lauf-Klinik Bad Bevensen Prof. Dr. med. A. Creutzig, Abtei- lung Angiologie, Medizinische Hochschule Hannover

Prof. Dr. med. C. Diehm, Medizi- nische Klinik, Rehabilitations- krankenhaus Karlsbad

Prof. Dr. med. J. Gruß, Abteilung Gefäßchirurgie, Kurhessisches Diakonissenkrankenhaus Kassel Prof. Dr. med. H. Heidrich, Innere Abteilung, Franziskus-Kranken- haus Berlin

Prof. Dr. med. A. Loeprecht, Ab- teilung Gefäß- und Thoraxchirur- gie, Zentralklinikum Augsburg Dr. med. W. Rogatti, Köln

Deutsches Ärzteblatt

91 (1994) A-2115-2116 [Heft 31/32]

Literatur

1. Bullinger, M.: Evaluating quality of life measures for clinical trials in Germany.

Contr. Clin. Trials 12 (1991) 915

2. Hays, R., Hayashi T., Carson, S., Ware, J.:

User's guide for the Multitrait Analysis Program (MAP). 1988 Rand Cooperation report No.: N-2786-RC

3. Hunt, S. M., McKenna, S. P., McEwen, J., Williams, J., Papp, E.: The Nottingham Health Profile: subjective health status and medical consultations. Soc. Sc. Med. 15 A (1981) 221

4. Ware, J. E., Sherbourne, C. D.: The MOS 36-item short-form health survey (SF 36): I.

Conceptual framework and item selection.

Med. Care 30 (1992) 473

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Heinz Heidrich Chefarzt Innere Abteilung Franziskus-Krankenhaus Berlin Burggrafenstraße 1

10787 Berlin

Unterschiede der Knochendichte

bei rauchenden und nicht rauchenden Zwillingsschwestern

Frauen, die zwanzig Jahre eine Packung Zigaretten pro Tag rauchen, haben zum Zeitpunkt der Menopau- se eine um fünf bis zehn Prozent ge- ringere Knochendichte als Nichtrau- cherinnen. Deshalb ist das Osteopo- roserisiko und die damit verbunde- nen Knochenbrüche erhöht.

Anhand von Messungen bei 41 weiblichen Zwillingspaaren, bei de- nen jeweils eine mindestens fünf Jah- re lang eine Packung mehr pro Tag rauchte als die andere, konnte ge- zeigt werden, daß Rauchen die Kno- chendichte negativ beeinflußt.

Nachdem für alle Frauen aus dem Zeitraum des Rauchens und der Anzahl der Zigaretten Standardwer- te berechnet wurden, wurde die Kno-

chendichte mittels Photonendensito- metrie bestimmt Die Unterschiede dieser Werte wurden als prozentuale Abweichung vom Mittelwert jedes Zwillingspaares angegeben. Diese Berechnungen zeigten, daß durch den täglichen Konsum einer Packung Zigaretten innerhalb von 10 Jahren, sich die Knochendichte der lumbalen Wirbelkörper um zwei Prozent ver- minderte. Am Oberschenkelkno- chenhals verringerte sie sich um 0,9, am Oberschenkelknochenschaft um 1,4 Prozent.

Messungen der Hormonspiegel zeigten bei Raucherinnen erhöhte Serumkonzentrationen von FSH und LH und geringere Parathormonwer- te. Da die Untersuchungen bei Zwil-

lingsschwestern durchgeführt wur- den — darunter 21 homozygote Zwil- lingspaare — konnten Abweichungen von Alter, Geschlecht und erblich be- dingten Knochenstrukturen ausge- schlossen werden.

Andere mögliche Kofaktoren, wie Koffein- und Alkoholkonsum oder Alter bei Eintreten der Meno- pause, veränderten die Auswertun- gen nicht. Die Ergebnisse dieser Stu- die unterstützen die Hypothese, daß Rauchen den Ostrogenspiegel im Blut senkt und so zum Knochenab- bau führen kann. silk

Hopper, J. L.; E. Seemann. The Bone Density of Female Twins Discordant for Tobacco Use, N. Engl. J. Med. 330 (1994) 387-392

Dr. Seeman, Endocrine Unit, Austin Hospital, Heidelberg, Victoria 3084, Au- stralia

A-2116 (48) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 31/32, 8. August 1994

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