Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 4325. Oktober 2002 AA2851
B Ü C H E R
Pharmakoökonomie
Sachkundig
Eva Susanne Dietrich: Grundla- gen der Pharmakoepidemiologie und Pharmakoökonomie.Govi- Verlag, Eschborn, 2002, 203 Sei- ten, kartoniert, 24 A
Ein modernes Gesundheits- system benötigt für gesund- heitspolitische Entscheidun- gen solide Informationen auf der Grundlage zuverlässiger pharmakoökonomischer Stu- dien. Derartige Studien sind in den vergangenen 15 Jahren vermehrt durchgeführt wor- den, viele weisen erhebliche Mängel bei Planung, Durch- führung und auch Übertrag- barkeit der Ergebnisse auf.
Zu begrüßen ist daher, dass hier die Grundlagen derarti- ger Studien mit Einbeziehung auch der Pharmakoepidemio- logie dargestellt werden und ihre Qualitätsmerkmale so- wie Grenzen klar aufgezeigt werden. Das Buch gliedert sich in zwei Hauptkapitel zur
Pharmakoepidemiologie und zur Pharmakoökonomie. Im ersten Kapitel werden unter- schiedliche Studienformen dargestellt und danach prakti- sche Hinweise für die Planung und Durchführung gegeben.
Im pharmakoökonomischen Teil wird insbesondere die Be- deutung dieser Studien für die Gesundheitspolitik, die Wirt- schaft, die Pharmazie und Me- dizin dargestellt. In jedem Ka- pitel werden klärende Defini- tionen aufgeführt. Hilfreich sind praktische Studienbei- spiele für die einzelnen Studi- enformen. Ein Glossar- und Abkürzungsverzeichnis sowie ein umfangreiches Literatur- verzeichnis schließen dieses sehr nützliche Büchlein ab.
Diese Monographie sei je- dem empfohlen, der sich mit pharmakoökonomischen Stu- dien beschäftigen will. Sach- kundig und praktisch orien- tiert wird ein immer mehr an Bedeutung gewinnendes Ge- biet im Gesundheitswesen dargestellt. Hartmut Lode
Johannes Brachmann, Hans Jo- chen Medau (Hrsg.): Die koro- nare Herzkrankheit der Frau.
Steinkopff Verlag, Darmstadt, 2002, XIV, 234 Seiten, 47 zweifar- bige Abbildungen, 51 Tabellen, ge- bunden, 39,95 A
In Publikationen der letzten Jahre wurde vielfach darauf hingewiesen, dass Frauen bei Diagnostik und Therapie von Herzkrankheiten benachtei- ligt sind. Bei Frauen erfolgen invasive und konservative Maßnahmen seltener als bei Männern. Das Buch befasst sich mit den verschiedenen Facetten kardiovaskulärer Krankheiten bei Frauen. Ne- ben Epidemiologie, Risiko- profil und Prävention werden die Endothelfunktion sowie molekularbiologische Aspek- te, jeweils im Hinblick auf den Geschlechtsunterschied, dar- gestellt. Die Beiträge bestäti- gen die eingangs erwähnte Benachteiligung der Frauen.
Beruhigend ist zwar, dass die
Infarkthäufigkeit bei Frauen geringer ist als bei Männern.
Tritt aber ein Infarkt ein, so ist die Überlebensrate bei Frau- en ungünstiger. Die Proble- matik der Risikofaktoren wird – etwas redundant – gleich von mehreren Autoren teilweise sehr ausführlich ab- gehandelt. Der aktuelle Stand der Hormonsubstitution wird eindrucksvoll den aktuellen Empfehlungen entsprechend dargestellt. Bei den nichtinva- siven Verfahren vermisst man eine schlüssige Erklärung für die geringere Zuverlässigkeit der Methoden (Belastungs- tests) bei Frauen.
Das Buch ermöglicht einen aktuellen Überblick über die Problematik, „dass Frauen- herzen anders schlagen“. Für Kardiologen ist dieses Buch eine Pflichtlektüre, die viel- leicht zu einer stärkeren Beachtung kardiovaskulärer Erkrankungen bei Frauen führt. Herbert Löllgen
Kardiologie