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TRIEBSTERBEN AN FÖHREN UND LÄRCHEN

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Academic year: 2022

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Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen, Birmensdorf ZH

Phytopathologie

G. Bazzigher

TRIEBSTERBEN AN FÖHREN

UND LÄRCHEN

Nr. 63 April 1971

(2)

Die Versuchsgruppe Phytopathologie der EAFV veröffentlicht in freier Folge kurze Beschrei- bungen wichtiger Krankheiten an Waldbäumen. Diese Texte richten sich in erster Linie an den Forstpraktiker. In diesen Beschreibungen werden Bedeutung und Verbreitung in der Schweiz kurz dargestellt. Soweit überhaupt Kenntnisse und E;·fahrungen vorhanden sind, werden auch die Bekämpfungsmöglichkeiten mitgeteilt. In Abbildungen und Darstellungen wird der Forst-

praktiker auf die wichtigsten Symptome und auf die für die Bestimmung wichtigen Pilzfrucht- körper hingewiesen.

Da diese Notizen auch für Studierende verwendet werden, sind ebenfalls Mikroaufnahmen und Literaturangaben beigefügt.

Dem interessierten Forstpraktiker empfehlen wir, diese phytopathologischen Notizen in einer separaten Sammelmappe aufzubewahren.

Abbildungen Umschlag vorn

Oben: Triebsterben an Bergföhren (Aufnahme: Ettlinger)

Unten links: Ascus mit vierzelligen Ascosporen von Ascocalyx abietina (Vergr. 1800x) (Aufnahme: Bazzigher)

Unten rechts: Konidien von Brunchorstia pinea (Vergr. 1000x) (Aufnahme: Bazzigher)

Abbildungen hinten

A:

B,CundD:

Triebsterben an Lärche (Aufnahme: Ettlinger)

Fruchtkörper (Apothezien) in feuchtem, gequollenem Zustand (Aufnahmen: Bazzigher)

(3)

Triebsterben an Föhren und Lärchen

Bedeutung und Verbreitung

In den letzten Jahren sind in unseren Alpen grössere Schäden durch diese Pilze verursacht worden, so in der Aufforstung

"Innerer Seitenbach" bei Lenk i.S. an Bergföhren, in der

"Chilchenberg"-Aufforstung bei An.dermatt an Lärchen und an

weiteren Orten insbesondere auch an Arven (vgl. auch Ettlinger, 1945). Die wirtschaftliche Bedeutung dieser Krankheiten ist wahrscheinlich grösser, als man allgemein annimmt, weshalb ein- gehendere Untersuchungen in unserem Versuchsprogramm geplant und begonnen wurden. Da wir aber noch zu wenig Uebersicht über die Verbreitung und Schädlichkeit dieser Pilzkrankheiten im Ge- birge haben, sind wir für Meldungen auffälliger Schadenfälle dankbar. Obschon die Symptome des Triebsterbens nicht zu über- sehen sind, ist eine sichere Diagnose nur anhand des mikro- skopischen Bildes und bei Vorliegen der reifen Hauptfruchtform (Apothezium) möglich. Nach unseren bisherigen Beobachtungen bilden beide Ascocalyx-Arten nach dem Ausapern vorerst aus- schliesslich die Nebenfruchtform mit den KoHidien. Im Juli findet man an den befallenen Zweigen ausser der Nebenfrucht- form in zunehmendem Masse auch die Hauptfruchtform. Im August und September sind in der Regel nur Apothezien zu beobachten.

Im Oktober enthalten die meisten Fruchtkörper keine Sporen mehr. Der beste Zeitpunkt für Beobachtungen und Materialbe- schaffung ist demnach der Monat August.

Bekämpfung

In der phytopathologischen Literatur gibt es nur sehr spärliche Hinweise über Bekämpfungsmöglichkeiten. Nach Punter (l967) lässt sich Ascocalyx abietina im Pflanzgarten mit Maneb* be- kämpfen (alle l4 Tage vom Beginn des Austreibens an bis Ende Sommer mit 0,7 - l,O

%

Maneb sprühen). Die Flöglichkeiten für die Infektionen bestehen vom Frühjahr bis in den Herbst. In Aufforstungen im Gebirge sind diese häufig zu wiederholenden Behandlungen mit Fungiziden aufwandmässig und technisch jedoch nicht realisierbar. Man versucht dort mit einer einmaligen

"Reservespritzung" einer konzentrierten Spritzbrühe auszuk0m-

*)

siehe Pflanzenschutzmittelverzeichnis der Eidg. Forschungs- anstalten, Wädenswil, Zürich-Reckenholz und Lausanne

(4)

andere Bekämpfungsmittel. Entscheidend ist unter anderem die Verträglichkeit der Pflanzen gegenüber der höheren Fungizid- konzentration, die Nachhaltigkeit in der Wirkung des Mittels während längerer Zeit nach dem Sprühen und der richtige Zeit- punkt der Behandlung während des Sommers. Diesbezügliche Ver- suche werden zur Zeit durchgeführt. Sobald diese abgeschlossen sind, werden wir die Forstpraxis orientieren.

Literatur

Ettlinger, L., 1945: Ueber die Gattung Crumenula sensu Rehm.

Beitr. z. Krypt. Flora d. Schweiz. X.l, 1-73.

Funk, A., 1969: A shoot-blight disease of western larch in British Columbia. Can. J. Bot. 47, 1509-1511.

Gremmen, J., 1955: Some additional notes on Crumenula de Not.

and Scleroderris (Fr.) de Not. Sydowia 9, Heft 1-6, 231- 232.

Punter, D., 1967: Scleroderris lagerbergii Gremmen, a new threat to nurseries in Northern Ontario. For.

Chronicle. 43, 2, 161-164.

Schläpfer-Bernhard, E., 1968: Beitrag zur Kenntnis der Disc~my- cetengattungen Godronia, Ascocalyx, Neogo- dronia und Encoeliopsis.

Sydowia 22, 1-56.

(5)

Triebsterben an Föhren und Lärchen Abbildungen: 1. Apothecium (Haupt- fruchtform) von Ascocalyx (Grösse:

0,5-1,0 mm; dunkelbraun-schwarz).

2. Ascospore.

3.

Ascus von A.abie- tina. 4. Konidie (Brunchorstia pinea).

5.

Ascospore. 6. Ascus von A.laricina.

7.

Konidie (Brunchorstia laricina. 8. Befallsbild an Arve.

9.

Befallsbild an Lärche.

2..

3.

Fruchtkörper

---?

?

Frucht- körper

Ascocalyx abietina (Lgbg.) Schläpfer; Aecomycetes, Phacidiales.(Syn.:

Crumenula abietina Lgbg., Scleroderris lagerbergii Gremmen.). Neben- fruchtform: Bru.nchorstia pinea (Karst.) Höhn. Triebsterben an Föhren und Fichten. Im Alpengebiet besonders gefährlich an P.cembra und P.montana. Feuchte, kühle Sommer begünstigen die Ausbreitung des Er- regers, insbesondere in jungen Aufforstungen. Im Gebirge Hauptfrucht- form von Juli bis September häufig, Nebenfruchtform besonders von Mai bis Juli (meist 8zellige Konidien!). Infektion erfolgt im Frühjahr- Sommer an den jungen Trieben. Im Laufe des Sommers leichte Anschwel- lung und Verkrümmung. Absterben des Triebes während des Winters (Tem- peraturbedingungen für den Erreger ähnlich wie für schwarzen Schnee- schimmel). Fruchtkörperbildung im folgenden Frühjahr.

Asoocalyx laricina (Ettl.) Schläpfer. (Syn.: Crumenula laricina Ett- linger, Soleroderris laricina [Ettl.] Gremmen.). Nebenfruchtform:

Brunchorstia laricina Ettlinger. Triebsterben an Lärche. Bisher nur in den Schweizer Alpen bekannt; neuerdings auch in Kanada grössere Schäden an Lärchen verursache~d. Die klimatischen Voraussetzungen für epidemisches Auftreten und der Krankheitsablauf in Lärchenaufforstun- gen sind ähnlich wie bei A.abietina.

(6)

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Vergr. ca. 35 x

...

D

Vergr. ca.15x

...

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