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Archiv "AKR im Praxistest: „Prinzipiell richtig“" (17.12.2010)

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der Behandlungsfälle erleichtern.

Hierfür können sie die Systematik der sogenannten ICPC2-Kodes nut- zen. Wo dies nicht mit be stehenden ICD-Schlüsselnummern möglich ist, muss die ICD-10-GM weiter- entwickelt werden. Ziel ist es auf jeden Fall, dass die Hausärzte die vorgeschlagene Lösung noch vor dem Ende der Übergangsphase er- proben können.

An welchen Verbesserungen arbeitet die KBV noch?

Köhler: Ein wichtiger Kritikpunkt, auch in der Testphase in Bayern, war der Umgang mit Dauerdiagno- sen bei chronischen Krankheiten.

Wir arbeiten da an einer techni- schen Änderung für eine bessere EDV-Handhabung.

Stimmt es, dass eine fehlerhafte Kodie- rung die Abrechnung blockiert?

Müller: Fehler in der Kodierung, wenn die abgerechnete EBM-Posi- tion zwingend einen bestimmten ICD-Kode voraussetzt, wirken sich erst nach der Übergangsphase auf die Abrechnung aus. Aber auch dann wird nicht die komplette Ab- rechnung verweigert. ■ Das Interview führten Josef Maus

und Sabine Rieser.

„Fehler in der Kodierung wir- ken sich erst nach der Über- gangsphase auf die Abrechnung aus“, erläutert Dr. med. Carl- Heinz Müller.

AKR IM PRAXISTEST

„Prinzipiell richtig“

Dr. med. Karl Wilhelm, Internist und MVZ-Leiter in Dachau, hat die Kodierrichtlinien getestet.

A

ls für Dr. med. Karl Wilhelm erkennbar war, dass die Am- bulanten Kodierrichtlinien (AKR) umgesetzt werden, hat er sich ent- schieden, das neue Regelwerk zu

testen. „Wir wollten da- bei sein, auch, um even- tuell noch Einfluss auf die Um setzung nehmen zu können“, sagt der In- ternist, der Ärztlicher Leiter eines Medizini- schen Versorgungszen- trums (MVZ) mit 42 Ärzten in Dachau nahe München ist.

Das MVZ war eines von 100 Praxen und MVZ in Bayern, die im dritten Quartal die AKR getestet haben.

Seine Einarbeitung? Wilhelm las und lernte die neuen Regeln, außer- dem ließ er sich einen Tag lang von Mitarbeitern der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Bayerns schulen.

Zweimal tagte eine AKR-Projekt- gruppe, dann ging es los. „Es ist ein neues bürokratisches Sachgebiet, mit dem man sich beschäftigen muss“, sagt der Internist nüchtern.

Sicher seien die Vertragsärzte be- reits seit 2001 in der Pflicht, Dia - gnosen zu kodieren. Aber bisher

„haben wir das doch eher nach indi viduellen Regeln getan“, meint Wilhelm selbstkritisch. „Gerade bei den Dauerdiagnosen gab es einige Datenmüllhaufen.“

Den Aufwand darstellen

Der Dachauer betrachtet den zu- sätzlichen Arbeitsaufwand alles an- dere als unkritisch, ist jedoch vom Sinn gründlichen Kodierens über- zeugt: „Ich finde es prinzipiell rich- tig. Es macht die Arbeit transparen- ter. Und gerade wenn man sekto- renübergreifend arbeiten will, sind vergleichbare Kodierregeln wich- tig. Au ßerdem sind die Ambulanten Kodierrichtlinien ein gutes Instru- ment, um seinen Aufwand darzu- stellen.“ Dass durch bestimmte

Kodierregeln auch die Plausibilität von Diagnosen hinterfragt wird, findet Wilhelm ebenfalls richtig:

„Wenn man einen Morbus Crohn dokumentiert, dann muss doch die entsprechende Diagnostik belegt sein, bei mir in Dachau ebenso wie in der Praxis eines Kollegen in Berlin-Köpenick.“

Jüngere tun sich leichter

Dennoch ist der Aufwand für das neuartige Kodieren nach seinen Er- fahrungen in der Testphase erheb- lich: „Wir haben im MVZ eine Pro- jektgruppe dafür eingerichtet, die sich am Anfang sehr regelmäßig ge- troffen hat. Danach haben wir uns nur noch alle zwei Wochen getrof- fen. Aber in einem MVZ wie unse- rem ist eine Medizinische Fachan- gestellte schätzungsweise zwei Wo- chen im Monat mit dem korrekten Kodieren beschäftigt. Schließlich muss man seine Patienten sozusa- gen dauernd bearbeiten.“ Für grö- ßere Einheiten sei das machbar, aber Kollegen in Einzelpraxen hät- ten es da schwerer.

Generell werde der Aufwand stark vom Fachgebiet abhängen, meint Wilhelm: „Allgemeinärzte und Internisten müssen ein Rie - senspektrum an Krankheiten ver- schlüsseln, gut organisierte Spezi- alpraxen ein sehr viel kleineres.“

Er glaubt zudem, dass sich jüngere Kollegen, die aus der Klinik die Bedeutung des Kodierens kennen, leichter mit den AKR tun werden als ältere.

Wilhelm hofft nach dem Test- lauf, dass die EDV-Unterstützung noch verbessert wird. Ein weiterer Wunsch von ihm hat sich mittlerwei- le bereits erfüllt, wenn auch nicht ganz so großzügig, wie er es begrüßt hätte: Für die AKR ist eine Konver- genzphase vorgesehen. Richtig ernst wird es erst vom 1. Juli an. ■

Sabine Rieser

Foto: privat

Fotos: Svea Pietschmann

A 2489

P O L I T I K

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