• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Mutaflor und 5-ASA gleichwertig" (15.05.1998)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Mutaflor und 5-ASA gleichwertig" (15.05.1998)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

keit, Drogen und Gewalt, wenn es um die Generation geht, die unsere Zu- kunft ist. Im Nachkriegsdeutschland ist noch keiner nachgewachsenen Gene- ration so schonungslos klargemacht worden, daß sie zu großen Teilen we- der kulturell noch gesellschaftlich be- nötigt wird. Das Merkwürdigste aber ist: Unsere Gesellschaft frönt dem Fe- tisch Jugendlichkeit, doch die Jugend selbst wird mißachtet, ist eine beinahe vergessene Generation. Sie steht nicht im Zentrum des gesellschaftlichen Ge- schehens, sondern an dessen Rand.

Der Jugendfetisch verlangt von allen, immer neugierig, frisch, glatt, dyna- misch, gesund und zukunftsorientiert zu sein. Der jungen Generation aber, die die Zukunft eigentlich gestalten sollte, wird von Erwachsenen zu ver- stehen gegeben, sie sei ein Problem, ei- ne Last, bereite mehr Sorgen als Hoff-

nung. Wirklich ernstgenommen und umworben werden Jugendliche nur als Konsumenten.

Ein nennenswerter Teil der El- tern- und Großelterngeneration lebt spätestens seit der sexuellen Revoluti- on der 60er Jahre in dem Wahn, Jugendlichkeit und Durchblick ge- pachtet zu haben. Vor allem Männer dieser Generationen, die es zu etwas gebracht haben, können nicht alt wer- den. Mit 60 Jahren benehmen sich vie- le noch so, als seien sie gerade 30 ge- worden. Es müßte Erwachsenen doch sehr zu denken geben, daß sie trotz des herrschenden Jugendfetischs nicht mit der Jugend tauschen wür- den. Nicht einmal die, die schon mit ihrem verwelkten Leib konfrontiert sind, möchten heute noch einmal von vorne anfangen. Arme Jugend. Ist sie nicht angesichts dieser Lage erstaun-

lich sanft und diszipliniert? Müßte sie in dieser Lage nicht noch sehr viel här- ter und schriller sein?

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1998; 95: A-1240–1243 [Heft 20]

Literatur

1. Schmidt G (Hg.): Jugendsexualität. Stutt- gart: Enke 1993.

2. Sigusch V, Schmidt G: Jugendsexualität.

Stuttgart: Enke 1973.

3. Sigusch V (Hg.): Kultureller Wandel der Se- xualität. In: Ders (Hg.): Sexuelle Störungen und ihre Behandlung. 2. Auflage, Stuttgart und New York: Thieme, 1997.

Anschrift des Verfassers

Prof. Dr. med. Volkmar Sigusch Institut für Sexualwissenschaft Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität

60590 Frankfurt am Main

A-1243

M E D I Z I N KURZBERICHT/FÜR SIE REFERIERT

Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 20, 15. Mai 1998 (47) In einer Reihe epidemiologi-

scher Studien war ein positiver Ef- fekt des Fischkonsums auf das Risiko einer koronaren Herzkrankheit dis- kutiert worden. Die Autoren werte- ten die Daten von 1 822 Männern im Alter zwischen 40 und 55 Jahren aus, die primär keine kardiovaskulären Erkrankungen aufwiesen und bei de- nen der Fischkonsum analysiert wur- de.

Dabei wurden vier Gruppen ge- bildet: Personen, die keinen Fisch

aßen, beziehungsweise 1 bis 17 g/Tag, 18 bis 34 g/Tag und über 35 g/Tag zu sich nahmen. Die Beobachtungszeit erstreckte sich über 30 Jahre, so daß die Daten von 47 153 Personen/Jah- ren analysiert werden konnten. Insge- samt traten 430 Todesfälle an korona- rer Herzkrankheit auf. Dabei zeigte sich: Je mehr Fisch konsumiert wurde, desto niedriger lag das Risiko, einen Herzinfarkt zu entwickeln. w Daviglus ML, Stamler J, Orenica AJ et al.: Fish consumption and the 30-year risk of fatal myocardial infarction. N Engl J Med 1997; 336: 1046–1053.

Department of Preventive Medicine, Northwestern University, Medical School, Chicago, IL 60611, USA.

Fischkonsum senkt Herzinfarktrisiko

Zur Remissionserhaltung der Colitis ulcerosa wird seit vielen Jah- ren die Aminosalicylsäure 5-ASA ein- gesetzt.

Die Autoren vom Evangelischen Krankenhaus Köln-Kalk führten eine Vergleichsstudie zwischen dreimal 500 Milligramm Mesalazin und 200 Milligramm E. coli Nissle (Mutaflor) über einen Zeitraum von 12 Wochen durch. An der Studie nahmen 120 Pa- tienten mit inaktiver Colitis ulcerosa

teil, und es wurde die Remissionser- haltung analysiert. Signifikante Un- terschiede ergaben sich zwischen bei- den Präparaten nicht, die Rezidivrate lag unter Mesalazin bei 11,3 Prozent und unter Mutaflor bei 16,0 Prozent.

Ernste Nebenwirkungen wurden un- ter beiden Therapieformen nicht be-

obachtet. w

Kruis W, Schütz E, Fric P, Fixa B, Jud- maier G, Stolte M: Double-blind compa- rison of an oral Escherichia coli prepara- tion and mesalazine in maintaining re- mission of ulcerative colitis. Aliment Pharmacol Ther 1997; 11: 853–858.

Evangelisches Krankenhaus Köln-Kalk, Buchforststraße 2, 51103 Köln.

Mutaflor und 5-ASA gleichwertig

Bei der akuten Ulkusblutung hat sich die endoskopische Untersprit- zung mit Suprarenin als einfaches, preisgünstiges und sicheres Verfah- ren bewährt. Die Autoren aus Patras legen ihre Ergebnisse der endoskopi- schen Unterspritzung bei 1 028 Pati- enten vor, die in den Jahren 1991 bis 1996 wegen einer Ulkusblutung sta- tionär aufgenommen wurden. Diese Daten wurden mit einem historischen Kollektiv von 1 203 Patienten der Jahre 1987 bis 1991 verglichen. Durch die Unterspritzung ließen sich die Zahl der erforderlichen Bluttransfu- sionen, die Hospitalisationsdauer, die Anzahl der operativen Eingriffe und die Letalität bei den Patienten, bei denen während der Notfall-Endosko- pie eine aktive Blutung oder ein sicht- barer Gefäßstumpf vorlagen, signifi- kant senken. Komplikationen der Unterspritzungs-Therapie wurden

nicht beobachtet. w

Thomopoulos KC, Nikolopoulou VN, Katsakoulis EC et al.: The effect of en- doscopic injection therapy on the clinical outcome of patients with benign peptic ulcer bleeding. Scand J Gastroenterol 1997; 32: 212–216.

University of Patras, Medical School, Box 1045, 26110 Patras, Griechenland.

Ulkusblutung:

unterspritzen

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

die formulierten Ziele sollen das einzigartige Zielprofil Mannheims widerspiegeln die Ziele sollen Herausforderungen entgegnen (Steigung Sozialausgaben, soziale4.

Wegfall von gegenstandslosen oder nicht bewährten Übergangs- und Schlussbestimmungen... Wichtige Änderungen im

Die Löhne in Graubünden werden sich auf kommendes Jahr hin sehr unterschiedlich entwickeln: Die Hamilton AG zahlt drei Prozent mehr, der Kanton kündigt eine Nullrunde an..

Randomized trial of interferon alpha 2b plus ribavirin for 48 weeks or for 24 weeks versus interferon alpha 2b plus placebo for 48 weeks for treatment of chronic infection

Gegenüber diesen Bereichen, für die auch noch freiwillige Helfer im Alter zwischen 40 und 60 Jahren gesucht werden, erwartet er für den Rettungsdienst in den nächsten Jahren

Das seit 1998 mit Erfolg bei rheumatoider Arthritis einge- setzte Leflunomid (Arava ® ) hat jetzt auch die Zulassung für die Behandlung erwach- sener Patienten mit

Dementsprechend positiv entwickelt sich der Marktanteil im Neugeschäft: Mehr als jeder zehnte Neukunde entschied sich im vergangenen Jahr und auch aktuell für SIGNAL IDUNA Kranken

Zwischen zwei Zahlengrößen besteht ein umgekehrtes Verhältnis (= ungerades Verhältnis), wenn die eine Zahlengröße größer, die andere Zahlengröße zugleich entsprechend kleiner