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Archiv "Moderne Theorien" (23.04.1982)

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Die Information:

Bericht und Meinung

Dr. med. Werner Schützler Ce DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

SATIRE

Das Gegenteil ist auch nicht wahr

WIR HABEN EINE ERFREULICHE NACHRICHT FÜR SIE:

DIE GRÜNDLICHE HISTOLOGISCHE AUFARBEITUNG DER BRUST HAT ERGEBEN, DASS ES DOCH KEIN KREBS WAR.

Eines Tages im Mastektomiebereich

Moderne Theorien

Zuviel Wissen trübt bekanntlich den Blick — wer hätte das nicht schon mal bei sich selbst ge- merkt? Man spricht dann gerne von „Betriebsblindheit". Das Ge- genteil ist in diesem Falle aber auch wahr: Zuwenig Wissen er- schwert es sehr, Zusammenhänge richtig zu erkennen. Wer hätte das nicht auch schon einmal bemerkt

— etwa bei diversen Verlautbarun- gen unserer Medien? Merke: Man reduziere das Komplizierte auf for- sche Behauptungen und argu- mentiere nur bis zu dem Punkt, an dem die Konsequenzen noch nicht stören.

Eine beeindruckende Theorie ak- tueller Probleme der Medizin hat jüngst Dr. Johannes Schlemmer von der Wissenschaftsredaktion

des SDR vorgestellt (ÄBW 2/82).

Seine Kernaussagen lauten:

1. Die in der Morbidität und Morta- lität führenden Krankheiten sind zivilisationsbedingt. 2. Die Tatsa- che, daß sie behandelt werden müssen (das heißt aufgetreten sind), ist ein Hinweis auf Versäum- nisse in der Vergangenheit. 3. Die ätiologische Forschung (?) bietet wohlgestützte Theorien für das Entstehen dieser Krankheiten, nämlich: 4. Sie entwickeln sich aus täglichen kleinen Sünden wi- der die Natur. Aber: 5. Die Ärzte wissen und könnten uns sagen, wie wir uns verhalten müßten, da- mit die zivilisationsbezogenen Ge- sundheitsgefahren ausgeschaltet werden. Nur: 6. Sie tun es nicht oder in einer völlig ungeeigneten und kaum wirksamen Art und Wei- se. Warum? 7. Gesundheit ist kein

attraktives Thema für Ärzte, weil sie nicht definiert werden kann.

Also: 8. Muß man das Bewußtsein der vielen am System beteiligten Ärzte ändern, die es nur nach den Möglichkeiten beurteilen, damit die eigene Ökonomie zu optimie- ren. Denn: 9. Das Ziel ist es, weg- zukommen von der aufwendigen Apparate- und Rezeptmedizin (?) und hin zur personenbezogenen (?) Krankenbehandlung, die Teil einer Heilkultur ist, in der Gesund- heit wieder vor der Krankheit ran- giert. Allerdings: 10. Der Reduktio- nismus der spezialisierten Appara- temedizin darf nicht umschlagen in den Irrationalismus einer Ge- sundbeterei.

Ist er doch in diesem Fall schon — oder vielleicht nicht? Wie stirbt's sich eigentlich, wenn man nicht mehr krank wird? mma Ausgabe KB DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 16 vom 23. April 1982 23

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