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Ärzteblatt. Baden-Württemberg.

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Academic year: 2022

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Amts- und Mitteilungsblatt der ärztlichen Körperschaften | ISSN 0720-3489 | E 1041 | 76. Jahrgang | Gentner Verlag

Ä r zteblatt

Baden-Württemberg

11 | 2021

www.ärzteblatt-bw.de

/ Getty Images – AndreyPopov

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Inhalt 01 | 2020

Anzeige

Up-to-date mit der

Medizin 2022

645

125. Deutscher

Ärztetag in Berlin

650

Editorial

Anästhesiologie ist 175 Jahre jung 644

Kammern und KV

Fortbildung für Neuapprobierte 644 Up-to-date mit der Medizin 2022 645 Neue Weiterbildungsverbünde 646 Neues vom Bezirksberufsgericht

für Ärzte in Freiburg 646

Arzneimittelausgabe durch

Ärzteschaft ermöglichen 647 Vertreterversammlung der KVBW 648 Nachruf auf Prof. Dr. Franz-Josef

Große-Ruyken 649

Viktimisierung von Ärztinnen

und Ärzten 649

Schwerpunkt

125. Deutscher Ärztetag in Berlin 650 Erheblicher Handlungsbedarf 650 Kernforderungen an Gesundheitspolitik 651

Patientin Erde 652

Vermischtes

Namen und Nachrichten 653

MB kündigt Protestaktionen an 654 Fünf Jahre Urologievertrag 654 Interview „Versorgungsdefizite

für Schlafstörungen beheben“ 655

Ethik

Gesundheit in Zeiten globaler

ökologischer Krisen 656

Veranstaltungsübersicht

64

Bekanntmachungen

66

Impressum

75

Dieser Ausgabe liegen Prospekte der Baden-Württem- bergischen Bank, Stuttgart, bei.

Einem Teil dieser Ausgabe liegen Prospekte von Dr. Nils Dittbrenner, Tübingen, und der St. Josefskrankenhaus Heidelberg GmbH bei.

Otoskop

Das Otoskop ersetzte die seit dem 14. Jahr- hundert beschriebenen Ohrenspekula.

Als Erfinder in der ersten Hälfte des 19. Jahr- hunderts gilt der französische Militärarzt Jean-Pierre Bonnafont. Allerdings konnte er seine Erfindung nicht bekannt machen, dies blieb Anton Friedrich von Tröltsch vorbehalten.

Von Tröltschs bleibendes Verdienst ist es, mit Hilfe der von ihm verbesserten Unter- suchungsmethode die Ergebnisse neuer pathologisch-anatomischer Forschung, die er ebenfalls aktiv betrieb, für die praktische Umsetzung in Diagnostik und Nosologie fruchtbar gemacht zu machen. Von Tröltsch gehört daher zu den Begründern der moder- nen Ohrenheilkunde im deutschsprachigen Raum: Er legt die Grundlagen, um Erkran- kungen des Ohres mit naturwissenschaft- licher Methodik zu erforschen und der Ohren heilkunde die Anerkennung eines eigenständigen chirurgischen Fachs zu verschaffen.

Auf den Titelseiten zeigt das Ärzteblatt Baden-Württemberg in diesem Jahr Motive aus dem ärztlichen Alltag; auf allen Titel- motiven stehen die Patienten im Mittelpunkt.

Ermöglicht wird die Serie durch die Baden- Württembergische Bank (BW-Bank). Die Bank verdeutlicht damit ihre enge Beziehung zur Medizin und zur Ärzteschaft im Südwesten, nicht zuletzt, weil ihre Beratungsspezialisten für Heilberufe seit über 25 Jahren kompe- tente Unterstützung und Beratung in allen wirtschaftlichen Fragen von Medizinern bie- ten. Die BW-Bank ist mit 22 Heilberufe- Standorten und 160 Filialen im Land vor Ort.

Mehr Informationen zum umfang- reichen Leistungsangebot für Heil berufler sowie zu den Kontaktda- ten der Heilberufe-Standorte in Ihrer Nähe erhalten Sie unter:

www.bw-bank.de/heilberufe E-Mail: heilberufe@bw-bank.de Telefon: 07 11 / 1 24-4 50 21

„Versorgungsdefizite für Schlafstörungen beheben“

Gesundheit in Zeiten globaler ökologischer Krisen

655

656

(4)

Editorial

Prof. Dr. G. Geldner

D

ie Anästhesiologie ist mit ihren fünf Fachbereichen breit aufge- stellt, in den meisten Fällen 24 Stunden auf Facharztstandard rund um die Uhr verfügbar – und auch tradi- tionsreich. In diesem Jahr erinnern der Berufsverband Deutscher Anästhesis- ten und die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin an den 175. Jahrestag der ersten Nar- kose. Es war der Zahnarzt William Thomas Green Morton, der am 16. Ok- to ber 1846 erstmals erfolgreich eine Äthernarkose einsetzte. Die moderne Anästhesiologie war geboren.

Auch 175 Jahre nach der ersten fortschrittlicheren Narkose forschen wir immer noch, wie unsere Narkose- Medikamente auf molekularer Ebene genau funktionieren. Doch sie wirken, werden individuell an jede Patientin und jeden Patienten sowie jede Opera- tion angepasst und sind sehr sicher. Die Angst der Patientinnen und Patienten vor einer Narkose ist verständlich: Nie- mals sonst im Leben gibt ein Mensch sein Bewusstsein nahezu voll ständig auf – selbst nicht im Schlaf. Doch ist die Angst vor einer Narkose unbegründet.

Anästhesistinnen und Anästhesisten beantworten sie mit Einfühlsamkeit, Verantwortung und Sicherheit. Bei mehr als 17 Millionen Narkosen pro Jahr bundesweit ist die Zahl der ernsthaften Komplikationen über die Zeit konti- nuierlich gesunken und jetzt eher im Promillebereich. Narkoseärztinnen und -ärzte gelten als „Garanten für Sicher- heit“ im perioperativen Bereich durch das Narkosevorgespräch, engagiertes Personal, ausgereifte Leitlinien, Qua- litätssicherung und sensible Technik.

Wenn ein über 80 Jahre alter Mensch in einer Herzklinik heutzutage über einen peripheren Zugang eine neue Herzklappe erhält und ihm da- durch noch einige Jahre Leben ge- schenkt werden, dann war es eine Anästhesistin oder ein Anästhesist, die oder der bei dem Patienten während des Eingriffs für einen tiefen Schlaf, einen stabilen Kreislauf und Schmerz- freiheit gesorgt hat.

Wenn sich eine Frau mit dem Co- rona- Virus angesteckt hat und wegen akuten Lungenversagens auf der Inten- sivstation versorgt werden muss, dann ist ebenfalls ein multi professionelles Team im Einsatz, meist mit einer An- ästhesistin oder einem Anästhesisten, die oder der die Patientin intubiert und beatmet, das Gerät zur extrakorporalen Membran- Oxy genierung steuert und die Patientin langsam zurück ins Leben führen kann.

Und wenn ein junger Autofahrer auf einer Landstraße von der Fahrbahn abkommt und gegen einen Baum prallt, dann ist es wiederum nicht sel- ten eine Anästhesistin oder ein Anäs- thesist, der mit Blaulicht herbeieilt, den Verunglückten im Rettungswagen vor Ort reanimiert und versorgt und ihn auf diese Weise rettet.

Anästhesistinnen und Anästhesis- ten stehen im klinischen Alltag nicht im

„Rampenlicht“. Dafür sind sie aber in der Lage, in vielen verschiedenen Einsatz- gebieten spontan verschiedene wich- tige Aufgaben zu übernehmen. Ohne sie wären viele größere und kleinere Operationen nicht möglich. Intensivsta- tionen müssten ohne diese Expertinnen und Experten für Beatmung, Analgo- sedierung und Kreislaufstabilisierung auskommen. Natürlich geschieht dies alles immer im Team mit anderen Fachdisziplinen und Schwestern und Pflegern. Deshalb muss der Exodus von Intensivpflegekräften dringend effektiv gestoppt werden! Wir brauchen von Politik und Regierungen keine Verspre- chen, sondern Taten! Wir benötigen diese Taten nicht morgen, sondern hier, heute und jetzt! Und dabei geht es längst nicht mehr allein um die ge- rechte Bezahlung, sondern um ehrliche Wertschätzung und die Wahrnehmung der persönlichen Umstände bei den Kolleginnen und Kollegen! Dieser Um-

stand wird sicher die Intensivmedizin die nächsten Jahre bestimmen.

Und auch im Rettungsdienst mit Notarzt-Einsatzfahrzeugen und Ret- tungshubschraubern würde man die

„Fähigkeiten“ der Anästhesistinnen und Anästhesisten von der Einsatzorganisa- tion bis hin zur Herz-Lungen- Wiederbe- lebung schmerzlich vermissen, wenn es sie nicht gäbe. Die Ressource „Notarzt“

sinnvoll im Zusammenspiel mit den Notfallsanitätern einzusetzen, ist eine Herausforderung für die Zukunft, bei der alle mitwirken müssen!

Fehlen noch die beiden letzten „En- gagements“ der Anästhesistinnen und Anästhesisten: ihre besonderen Kennt- nisse zum Einsatz von Analgetika und Opiaten in der Schmerztherapie und ihre besonderen Erfahrungen zum Umgang mit Menschen während ihrer letzten Phase in der Palliativmedizin. Bei allem steht immer der Patient im Mittelpunkt.

Wegen der Schutzbekleidung nicht immer direkt zu erkennen, standen die Anästhesistinnen und Anästhesisten während der Corona-Pande mie dann doch an den Intensivbetten plötzlich im Rampenlicht. Sie wechselten ebenso wie das anästhesiologische Pflegeper- sonal in großen Gruppen bereitwillig aus den Operationssälen auf die Intensivstationen. Das verdient Aner- kennung! Es wurde gut sichtbar, wie flexibel die Anästhesie ist und welche Reserven sie in der Krise bereitstellen kann. Und wo die Kapazitäten einmal nicht ausreichten, wurden Verlegungen organisiert – wiederum von Anästhesis- tinnen und Anästhesisten und mit ihrer Erfahrung in der Notfallmedizin.

Anästhesisten beherrschen ihre

„Rollen“ im „Ensemble“, im Operations- saal, auf der Intensivstation, im Ret- tungswagen, in der Schmerztherapie und auf der Palliativstation. Sie meis- tern „textsicher“ jeden Tag ihre viele verschiedenen „Auftritte“. Und das wird sich auch in den nächsten „Spielzeiten“

gewiss nicht ändern! Eingebunden in einem gut funktionierenden mul- tiprofessionellen und interdisziplinären Team fühlen sie sich am wohlsten – auf die nächsten 175 Jahre!

Prof. Dr. Götz Geldner Präsident des Berufsverbandes deutscher Anästhesisten

Eingebunden in gut funktionierendes multiprofessionelles und interdisziplinäres Team

Anästhesiologie ist 175 Jahre jung

Was man heute schon für die berufsständische Versorgung tun kann oder muss

Fortbildung für Neuapprobierte

D

ie baden-württembergische Versorgungsanstalt für Ärz- te, Zahnärzte und Tierärzte bietet in Kooperation mit der Landesärztekammer eine Fortbildung speziell für neuap- probierte Ärztinnen und Ärzte. Im Rahmen der Veranstaltung wird die Präsidentin der Versorgungsanstalt unter anderem darauf eingehen, warum es berufsständische Versorgungswer- ke gibt, wie das System funktioniert und wie man eine aus- kömmliche Rente generiert.

Die Fortbildung findet statt als Online-Seminar am 24. No- vember 2021 von 18.00 bis 19.30 Uhr. Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung unter info@bwva.de erforder-

(5)

Kammern und KV

H

erausforderungen haben jeg- liche Form ärztlicher Tätigkeit schon immer begleitet und in vielen Bereichen definiert. Von der Forschung über das komplexe Zu- sammenspiel aller Faktoren in Kli- niken bis hin zum anspruchsvollen Management einer Haus- oder Fach- arztpraxis.

Selten jedoch befand sich das gesamte Gesundheitswesen in einem derart umfassenden Umbruch auf mehreren Ebenen. Die in den vergan- genen Jahren angestoßenen Entwick- lungen in der Digitalisierung, im Be- reich der Politik und Wirtschaft, der Finanzierungs- und Tariffragen, in einem sich wandelnden Arzt-Patientenver- hältnis, in der Etablierung neuer Therapie- und Behandlungstechnolo- gien und auch in medizinethischen Fragestellungen sind durch die er- schreckenden Auswirkungen der welt- weiten Covid-19-Pandemie in unge- ahntem Ausmaß beschleunigt wor- den. Sie zeigte Versäumnisse und Schwächen ebenso rigoros auf wie Chancen und bisher vernachlässigte Optionen, die plötzlich alternativlos erscheinen.

Damit rückt die Zukunft auf der Grundlage der gemachten Erfahrun- gen, Konsequenzen und Innovatio- nen vehement in den Blick. Um sie aktiv gestalten zu können, ist Wissen, vor allem durch Fortbildung und Weiterbildung, eine unerlässliche Vor- aussetzung. Beide vermitteln nicht nur Fachkenntnisse und Fähigkeiten, sondern zugleich Beurteilungsmaß- stäbe und Risikoabschätzungen, die Visionen mit einem realistischen Augenmaß bei der Umsetzung ver- binden.

Apropos „verbinden“: Wissen er- langt seine höchste Effektivität vor allem dann, wenn man es teilt, wenn es immer wieder infrage gestellt, überprüft und dadurch erweitert und professionalisiert wird. Aus diesem Grund kommt heute dem Gedanken des Netzwerkes eine so große Bedeu- tung zu – in seiner positiven Ausprä- gung als Wissensnetzwerk, das quasi in alle Richtungen denkt und offen nach vielfältigen Perspektiven und Zusammenhängen sucht.

Warum also nicht Wissensnetz- werker werden? Die Fachmesse MEDIZIN und der Ärztekongress 2022 sind eine ideale Gelegenheit dafür.

Nach der Zwangspause 2021 sind beide wieder am Start. Wie immer in seiner langen Tradition bietet der 57. Ärzte- kongress vom 28. bis 30. Januar 2022 hochkarätige Vorträge zu den aktu- ellsten Entwicklungen in zentralen medizinischen Fachbereichen, inter- disziplinären Austausch und bis zu 22 Fortbildungspunkte.

Weitere Infos:

www.aerztekongress-stuttgart.de

C

Zeitgleich zum 57. Ärztekongress öffnet die MEDIZIN als bewährte Informationsplattform für Ärzte und

medizinisches Fachpersonal ihre Tore.

Das Angebotsspektrum der Fachmes- se reicht von Praxisbedarf und Arznei- mitteln über Literatur und Diagnosti- ka bis hin zu modernster Labortech- nik und Software. Ebenfalls mit einem eigenen Messestand vertreten ist die Landesärztekammer Baden-Württem- berg mit ihren vier Bezirksärztekam- mern. Bei einem Besuch vor Ort ge- ben alle Kammern nicht nur einen Überblick über neue Themen und ihr Leistungsportfolio, sondern beraten Sie direkt und individuell dazu.

Weitere Infos:

www.medizin-stuttgart.de

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Die großen gesundheitspolitischen Fragen und Linien werden am Medi- zin- Wochenende beim Landeskon- gress Gesundheit Baden-Württem- berg diskutiert. In seiner siebten Auflage widmet sich der Landeskon- gress am 28. Januar 2022 dem Klimawandel, der das Gesund- heitssystem in doppelter Hin- sicht herausfordert: Ein nicht unwesentlicher Anteil der Emis- sionen entsteht im Gesund- heitssektor, während gleichzei- tig die Folgen der Erderwär- mung immer deutlicher wer- den und schon heute im Behandlungsalltag angekom- men sind. Was aber bedeutet das für die institutionelle Organisation unseres Gesund- heitswesens? Und wie kann unser Gesundheitswesen nachhaltig(er) ausgerichtet werden? Diese und wei- tere Fragen werden beim #LKG22 von namhaften Referenten interdiszipli- när diskutiert und beleuchtet.

Weitere Infos:

www.lk-gesundheit.de

C

Wissen teilen – Netzwerke schaffen – Zukunft gestalten

Up-to-date mit der Medizin 2022 Ein Wissen,

das nicht in die Zukunft reich t, ist kein Wissen.

(Hans-Peter Dürr)

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Kammern und KV

W

er in Deutschland Hausarzt werden will, steht in der Regel vor der Aufgabe, sich die er- forderlichen Weiterbildungsabschnitte in Krankenhäusern und Praxen in Ei- genregie zu organisieren. Die fehlende externe Koordination der Stellenfolge bringt für die einzelnen Bewerber ein hohes Maß an Unsicherheit hinsicht- lich Qualität der Weiterbildungsstellen, Wohnort und Bezahlung mit sich, ganz abgesehen vom Zeitverlust, wenn Weiterbildungsabschnitte nicht unmit- telbar aneinander anschließen können.

Das Konzept der Verbundweiterbil- dungunterstützt junge Ärztinnen und Ärzte bei all diesen Problemen, denn mit zahlreichen Kliniken und Praxen in ganz Baden-Württemberg haben die Ärzte- kammern sogenannte Weiterbildungs-

verbünde etabliert, die kontinuierlich Weiterbildungsstellen anbieten. Parallel bereitet ein übergeordnetes Seminar- programm angehende Hausärzte und -ärztinnen auf die Erfordernisse einer Praxistätigkeit vor. Eine landesweite Übersicht aller Verbundweiterbildun- gen und Seminare bietet das Kompe- tenzzentrum Weiterbildung Baden- Württemberg auf seiner Website.

Ende Oktober sind drei neue Wei- terbildungsverbünde in den südlichen Landesteilen an den Start gegangen.

In feierlichem Rahmen schloss die Präsidentin der Bezirksärztekammer Südbaden, Dr. Paula Hezler-Rusch, mit den Vertretern des Klinikums Landkreis Tuttlingen und der niedergelassenen Ärzteschaft verschiedener Fachrich- tungen eine entsprechende Kooperati- onsvereinbarung ab. Partner sind das Klinikum Landkreis Tuttlingen, die Ini- tiative DonauDocs (vertreten von Dr.

Sabine Härdtle) und der Ärztliche Kreisverein Tuttlingen (vertreten von Matthias Szabo). Unterstützt wird das Projekt von der Kassenärztlichen Verei- nigung, vom Landratsamt Tuttlingen und vom Institut für Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät der Albert- Ludwigs-Universität.

Das Konzept des Weiterbildungs- verbunds verfolgt – insbesondere

durch die Vernetzung und Zusam- menarbeit verschiedener Institutio- nen – das Ziel, dem in naher Zukunft abzusehenden Hausärztemangel ak- tiv entgegenzuwirken, indem die auf den individuellen Bedarf abgestimm- te Weiterbildung angehender Fachärz- tinnen und -ärzte für Allgemeinmedi- zin qualitativ hochwertig bestmöglich fünf Jahre lang gefördert werden soll.

Südwürttembergs Kammerpräsi- dent Prof. Dr. Marko Wilke und die Ärzteschaften Alb-Donau und Ulm (vertreten durch deren Vorsitzende Dr. Sophia Blankenhorn und Dr. Nor- bert Fischer) gründeten gleich zwei Verbünde: zum einen mit dem Bun- deswehrkrankenhaus Ulm und zum anderen einen „Megaverbund“ mit dem Universitätsklinikum Ulm, der Agaplesion Bethesda Klinik Ulm und dem Alb-Donau-Kreis-Krankenhaus.

Als Clearingstelle fungiert das Institut für Allgemeinmedizin des Universi- tätsklinikums Ulm, und auch hier sind niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie der Landkreis eingebunden.

Die „verlässliche Rotation“, also die gesamte Weiterbildung ohne Umzug und ohne erneute Bewerbung, soll durch Kooperation von stationären und ambulanten Weiterbildungsstät- ten eine breite und qualitativ hochwer- tige Qualifikation sicherstellen. Große Hoffnung wird in den sogenannten

„Klebeeffekt“ gesetzt, also den Um- stand, dass Absolventen sich möglichst auch in der Region beruflich niederlas- sen, um die hausärztliche Versorgung dauerhaft sicherzustellen.

Ärztekammern in Südbaden und Südwürttemberg bieten neue verlässliche Rotationen

Neue Weiterbildungsverbünde

Neues vom Bezirksberufsgericht für Ärzte in Freiburg

Der Vorstand der Bezirksärztekammer Südbaden hat den langjährigen Vorsitzenden des dortigen Berufsgerichts, Wolfgang Oswald, verabschie- det. Er war Vorsitzender Richter am Landgericht in Freiburg gewesen und konnte, weil er 2019 in den Ruhestand trat, als Vorsitzender

des Bezirksberufsgerichts nicht wieder bestellt werden.

Herr Oswald war bekannt für seine Kompetenz, Fairness und auch seine Empathie. Die Kammeranwaltschaft wie auch die ehrenamtlichen Beisitzer schätzten seine professionelle und zügige Verhandlungsführung, erlebten ihn stets gut vorbe- reitet und respektvoll im Umgang. Es sei ihm immer gelun- gen, eine angenehme und freundliche Verhandlungsatmo- sphäre herzustellen. In seiner 25 Jahre währenden Amtszeit hat Herr Oswald insgesamt 580 berufsgerichtliche Verfahren und 15 Vermittlungsverfahren ge leitet.

Herr Oswald beleuchtete den Wandel bei den zur Anklage gekommenen Problembereichen. So seien in seinen ersten Jahren Anklagen wegen Verletzung von Werbevorschriften verbreitet gewesen, in späteren

Verfahren ging es unter anderem um Kick-back-Geschäfte und zuletzt auch um solche in Verbindung mit der Coro- na-Pandemie.

Südbadens Kammerpräsidentin Dr. Paula Hezler-Rusch dankte Herrn Oswald im Namen des Vorstands für seine langjährige kompetente und allseits geschätzte Tätigkeit.

Zum Nachfolger von Herrn Oswald wurde Martin Bellm bestellt, Vorsitzender Richter am Landgericht Freiburg; als stellvertretender Vorsitzender des Bezirksberufsgerichts fungiert künftig Wolfgang Gundel, Richter am Arbeitsge- richt Freiburg.

W. Oswald Südbaden: Dr. M. Kotzerke,

M. Szabo, Dr. S. Freytag, Dr. J, Fechner, Prof. Dr. A.

Maun, Dr. M. Bischoff, Dr. S. Härdtle, Kammer- präsidentin Dr. P. Hezler- Rusch, Dr. J. Schmidt, Dr. U. Voshaar, B. Mager, C. Dettinger, S. Broschk Südwürttemberg:

Dr. M. Hannemann, Dr. S. Blankenhorn, Dr. N.

Fischer, Kammerpräsident Prof. Dr. M. Wilke, Prof.

U. X. Kaisers, W. Schneider, Prof. Dr. M. Denkinger, Prof. Dr. A. Barzel, Dr. M.

Jamour, H. Scheffold 

Foto: OE

Kompetenzzentrum Weiterbildung Baden-Württemberg

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Kammern und KV

ÄBW 11 | 2021

+ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + 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D

er Vorstand der Kassen- ärztlichen Vereinigung Baden-Wür ttemberg (KVBW) hat die Politik aufgefor- dert, die Arzneimittelausgabe durch Ärztinnen und Ärzte, also die Erweiterung des Dispensier- rechts, zu ermöglichen. Vor- standschef Dr. Norbert Metke sagte: „Es ist heute niemandem mehr zu vermitteln, dass ins- besondere im Notfalldienst die Ärztinnen und Ärzte an den Wochenenden, Feiertagen oder in der Nacht im Rahmen eines Hausbesuchs ein Rezept aus- stellen, dann den Patientinnen und Patienten aber zumuten, noch irgendwo in eine Apo- theke zu fahren, um sich das Medikament zu besorgen. Für Patientinnen und Patienten, die alleinerziehend sind, ältere Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, oder auch Behinderte ist es mehr als schwierig, damit umzugehen.

Gleiches gilt, wenn zu den normalen Sprechstundenzeiten Hausbesuche vorgenommen werden. Auch hier sprechen wir über Patientinnen und Patienten, die das Haus nicht verlassen können. Wenn die Ärztinnen und Ärzte hier die zehn am häufigsten benötigten Arzneimittel direkt ausgeben könnten, könnte der Großteil des Bedarfs damit gedeckt wer- den. Kostengünstig, bequem und ohne zusätzliche Kosten.“

Für Dr. Metke ergibt sich die Forderung aus den Bestre- bungen der Politik, die Gren- zen der Tätigkeiten, die bisher einzelnen Berufsgruppen vor- behalten war, zu überprüfen.

Unter anderem sollen künftig auch Apotheken Grippeschutz- impfungen vornehmen dür- fen. „Wenn die Versorgung durch Aufhebung der Sekto- rengrenzen verbessert werden soll, kann dies keine Einbahn- straße sein. Zur Entlastung der

Patientinnen und Patienten soll jeder das tun können, was er erlernt hat und kann. Ganz- heitliche Medizin und insbe- sondere der Impfschutz müs- sen im Ganzen gesehen wer- den. Das können nur diejeni- gen, die das Ganze gelernt haben und das sind die Ärztin- nen und Ärzte. Bisher haben wir bei den Grippeschutzimpf- ungen Versorgungsengpässe vor allem durch Impfskepsis und nicht ausreichend vorhan- denem Impfstoff erkannt, ärzt- liche Termine standen hinrei- chend zur Verfügung.“

Der KVBW-Vorstandschef warb in diesem Zusammen- hang für die Grippeschutzimp- fung. „Vor allem gefährdete Personengruppen sollten sich unbedingt gegen Grippe imp- fen lassen.“ Er wies darauf hin, dass die Grippeschutzimpfung gemeinsam mit der Impfung gegen Covid, vor allem auch der Auffrischimpfung, in den Arztpraxen vorgenommen werden kann.

Für seinen Vorstandskol- legen Dr. Johannes Fechner zeigen die Erfahrungen aus der Pandemie, dass die Digi- talisierung zu deutlichen Ver- besserungen führen kann. „Die Videosprechstunde hat eine große Zahl an direkten Arzt- besuchen ersetzt. Das hat für die Patientinnen und Patienten eine große Erleichterung zur Folge gehabt. Die positiven

Internetapotheken zur Entlastung der Patientinnen und Patienten stärken

Arzneimittelausgabe durch Ärzteschaft ermöglichen

Erfahrungen setzen wir fort, die Videosprechstunde wird auch künftig ein fester Be- standteil der Versorgung sein.

Dementsprechend sollten auch Internetangebote für Arznei- mittel, also Online-Apotheken gestärkt werden. Insbesondere Patientinnen und Patienten, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, sollten durch die Ärztin- nen und Ärzte auf diese Mög- lichkeit hingewiesen werden.

Auch unsere Mitglieder sollten prüfen, ob sie ihren Sprech- stundenbedarf, insbesondere unter dem Gesichtspunkt des Wirtschaftlichkeitsgebotes, nicht auch über Internetan- gebote decken und damit ge- gebenenfalls günstiger bezie- hen könnten. Angesichts der Kostensteigerungen in diesen Bereichen und des damit ver- bunden erhöhten Risikos eines Regresses bietet sich das an.“ 

Für den KVBW-Vorstand ergibt sich aus diesen Themen eines der Aufgabengebiete für die neue Bundesregierung.

Gleichzeitig kündigte der Vor- stand an, in Bezug auf das Dispensierrecht, insbesondere im Notfalldienst, eine entspre- chende Petition an den Deut- schen Bundestag zu prüfen und eine Informationskampagne der Patientinnen und Patienten zum barrierearmen Bezug von Medikamenten auch für nicht verschreibungspflichtige Medi- kamente vorzubereiten.

Bild: stock.adobe.com

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Kammern und KV

Die Management Akademie der Kassenärztlichen Vereinigung Ba- den-Württemberg (MAK) lädt zu einer Fortbildungsveranstaltung für Ärzte ein.

Veranstaltungstitel: Der Weg in die eigene Praxis Ziele:

Bei der Gründung einer eigenen Praxis ist neben der medizini- schen Qualifikation auch unternehmerisches Know-how gefragt.

Durch das liberalisierte Vertragsarztrecht hat sich der Gestal tungs- spielraum für junge Unternehmer enorm erweitert. Doch nur wer gut informiert ist, weiß diese Möglichkeiten auch effektiv zu nutzen. Mit diesem Seminar verhelfen wir Ihnen zu einem erfolgreichen Start in die eigene Praxis. In drei Modulen behan- deln wir wichtige Themen der Praxisgründung und Neunieder- lassung. Dabei gehen wir auch auf verschiedene Formen der Finanzierung ein, informieren zur Telematikinfrastruktur in der Praxis und geben wertvolle Tipps zu aktuellen Steuerfragen.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie im Internet unter www.mak-bw.de.

Referenten:

• Karin Ekert, Diplom-Volkswirtin, KVBW

• Silvia Koch, Beraterin IT in der Praxis, KVBW

• Patricia Korcz, Bachelor of Science Wirtschaftswissenschaften, KVBW

• Achim Paparone, Gruppenleiter IT in der Praxis, KVBW

• Melanie Stirn, Rechtsassessorin, KVBW

• Mirjam Vey-Bierling, Steuerberaterin Termine und Veranstaltungsort:

Modul 1: 26. März 2022 (9.30 bis ca. 13.00 Uhr) Modul 2: 28. April 2022 (16.00 bis ca. 19.30 Uhr) Modul 3: 5. Mai 2022 (16.00 bis ca. 19.30 Uhr) Live-Online

Information und Anmeldung:

• Management Akademie der KV Baden-Württemberg, Telefon (07 11) 78 75-35 35, Fax (07 11) 78 75-48 38 88, E-Mail: info@mak-bw.de

• oder Online-Anmeldung unter www.mak-bw.de Teilnahmegebühr:

Modul 1 ist kostenlos, setzt jedoch eine Anmeldung voraus.

Modul 2 und 3: je 69,– Euro

Veranstaltungshinweis

management akademie der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg

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D

ie Delegierten der Kassenärztli- chen Vereinigung Baden-Würt- temberg (KVBW) kamen we- nige Tage nach der Bundestagswahl zu ihrer turnusgemäßen Vertreter- versammlung zusammen. Unter dem Eindruck der Wahlergebnisse zeich- nete Dr. Norbert Metke, KVBW-Vor- standsvorsitzender, ein düsteres Bild der künftigen Rahmenbedingungen für ärztliche Tätigkeit in der Nieder- lassung. Nach seiner Prognose werde es eine zunehmende Wettbewerbssi- tuation mit weiteren Anbietern bisher

ärztlicher Leistungen im Rahmen an- derer Finanzierungsmodelle geben.

Darüber hinaus bestehe nach seiner Analyse die Gefahr, dass der Sicher- stellungsauftrag künftig in Teilen auf andere übertragen werde.

Der KVBW-Chef nannte zahlreiche Entwicklungen, die Grundlagen seiner Überlegungen waren. Beispielsweise die Öffnung von Krankenhäusern für die ambulante Versorgung (u. a. MVZ, ASV), aber auch die zunehmende Zahl von durch Fremdinvestoren getragenen medizinisch-ambulanten Versorgungseinrichtungen, die mit Konkurrenz-Risikokapital ausgestat- tet seien. Weiterer Einflussfaktor sei auch die zurückgehende Niederlas- sungsbereitschaft und der Trend zur Anstellung im ambulanten Sektor. Dr.

Metke ging zudem von einer zuneh- menden Substitution ärztlicher Tätig- keit durch andere Gesundheitsberufe aus, und er befürchtete eine vermehr- te Delegation ärztlicher Leistungen.

Nach Dr. Metkes Worten sei eine Struktur- und Angebotsänderung bei inhabergeführten Versorgungsstruk- turen nötig, um den Wettbewerb mit kapitalmäßig bestens ausgestatteten Dritten erfolgreich bestehen zu kön- nen. Er bedauerte, dass die Kassen- ärztlichen Vereinigungen hier nicht ganz frei agieren könnten; die freien Verbände seien hingegen wettbe- werbsfähig.

Es sei unabdingbar, so Dr. Metke, dass – ausgehend von immer weniger zur Verfügung stehender Arztzeit – ärztliche Tätigkeit künftig wesentlich mehr als bisher zu delegieren. Die Ärzteschaft müsse künftig in der ganzheitlichen Betrachtung medizi- nischer Fragestellungen zum Koordi- nator delegierter Leistungen und in letzter Konsequenz zum Entscheider werden, beispielsweise in Diagnose und Therapie. Schließlich könne nur derjenige ganzheitlich betrachten, der Medizin in ihrer Ganzheit gelernt habe.

Für den KVBW-Vorstand war klar:

Eine finanzierbare Versorgung für alle auf bisherigem Niveau sei an den Fortbestand freier niedergelassener Tätigkeit gekoppelt und werde insbe-

sondere dann möglich sein, wenn dies in größeren Angebotsstrukturen – beispielsweise inhabergeführten MVZ – geschehe. Die Vorteile eigen- initiativer selbstständiger Tätigkeit seien auch mit angestellten ärztlichen Strukturen zu erreichen, wenn die Angestellten an diesen MVZ inhaber- beteiligt seien – als sogenannte inha- berbeteiligte Angestellte (IBA). Die KVBW habe in diesem Sinne bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ein Gutachten beauftragt, das genau diese Strategie bestätige.

Für Dr. Metke lag auf der Hand, dass nur derjenige den Fortbestand niedergelassener Tätigkeit sichere, der höchste Qualifikation erreiche, in hoher Präsenz und in Konkurrenz zu Krankenhäusern und fremdgeeig- neten MVZ sowie als ärztlicher Mana- ger in größeren Kooperationsformen tätig werde. – Die künftige Aufgabe der KV und der freien Verbände sei es, die Voraussetzungen hierfür zu schaf- fen.

Der stellvertretende Vorstand, Dr.

Johannes Fechner, gab einen Über- blick über die Bewältigung der Corona- pandemie und inwieweit die bishe- rigen Forderungen der KVBW erfüllt worden seien: Zwar sei es inzwischen zu einer verlässlichen Bereitstellung der Impfstoffe gekommen, noch dazu seien Impfstoff-„Börsen“ verfügbar, aber eine deutliche Reduktion des Aufwandes für Aufklärung und Doku- mentation sowie eine aufwandsge- rechte Vergütung inklusive Zuschlä- gen für Impfaktionen an Wochenen- den ließen immer noch auf sich war- ten.

Dr. Fechner informierte die Dele- gierten zudem über den Sachstand beim elektronischen Rezept und der elektronischen Arbeitsunfähig- keitsbescheinigung. Die Vertreter- versammlung forderte daraufhin, die geplante Einführung beider Anwen- dungen der Telematikinfrastruktur (TI) erst nach positiv verlaufenen Testphasen und der vollständigen Funktionsfähigkeit und Marktreife aller notwendigen Komponenten sowie deren Verfügbarkeit in den Praxen

Künftige niedergelassene ärztliche Tätigkeit, Pandemie, Telematikinfrastruktur

Vertreterversammlung der KVBW

Dr. N. Metke

Dr. J. Fechner

Fotos: OE

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Anmeldung mit QR-Code oder bei Frau Olga Kopp Tel 0711 13258 53, Fax -80 med-seminare-stuttgart@mlp.de

Referenten: Tobias Krämer, Sina Altmann, Barbara Brenner und Misel Stojkovic. Die Seminargebühr übernimmt MLP.

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Niederlassungsseminar.

Med-Seminare (falls erforderlich, wird die Veranstaltung als Webinar durchgeführt) Mittwoch, 22.09.2021, 19.00 Uhr | Derendingerstr. 50, 72072 Tübingen Mittwoch, 20.10.2021, 19.00 Uhr | Jahnstr. 4, 4. OG, 70597 Stuttgart Mittwoch, 24.11.2021, 19.00 Uhr | Jahnstr. 4, 4. OG, 70597 Stuttgart

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Kammern und KV

Viktimisierung von Ärztinnen und Ärzten

Bislang gibt es nur wenige systematische Datenerhebungen zu der sensiblen und gleichzeitig so bedeutsamen Frage nach Gewalt gegen Ärztinnen und Ärzte sowie deren Mitarbeitende. Dabei hat dieses ernste Thema, welches auch 2019 auf der Agenda des 122. Deutschen Ärztetages in Münster stand, inzwi- schen sogar zu einer Verschärfung des § 115 StGB geführt.

Im Rahmen einer Doktorarbeit und mit Unterstützung der Landesärztekammer Baden-Württemberg soll erho- ben werden, welche Erfahrungen die Kammermitglieder mit Gewalt bei Ihrer Arbeit beziehungsweise am Arbeits- platz gemacht haben. Ziel ist es, eine belastbare Daten- grundlage für eine Verbesserung der Präventions-, Bera- tungs- und Hilfestrukturen für Ärztinnen und Ärzte und ihre Mitarbeitenden beim Thema Gewalt zu schaffen. Die Befragung läuft bis zum 31. 12. 2021. Über die Ergebnis- se dieser Studie wird zu gegebener Zeit informiert.

Befragung „Viktimi- sierung von Ärztin- nen und Ärzten“

Die Ärzteschaft in Baden-Württemberg nimmt Abschied von

Prof. Dr. med. Franz-Josef Große-Ruyken

* 24. 03. 1929 † 14. 10. 2021

Mit großer Betroffenheit haben wir von seinem Tod erfahren und trauern um den langjährigen Präsidenten der Landesärzte- kammer Baden-Württemberg. Der Träger zahlreicher Auszeichnungen wurde 92 Jahre alt.

Prof. Dr. Franz-Josef Große-Ruyken wurde 1929 in Duisburg-Hamborn geboren. Er begann ein Theologiestudium in Köln und wechselte nach Freiburg, um Psychologie und Medizin zu studieren. Die Promotion erfolgte im Jahr 1957, die Approbation als Arzt im Jahr 1959. Es folgten Weiterbildungsjahre in Neurologie, Psychiatrie und schließlich Augenheilkunde. Anfang 1964 ließ er sich als Augenarzt mit eigener Praxis in Freiburg nieder. 1992 erfolgte die Ernennung zum Honorarprofessor bei der Universität Ulm. 1999 ging Prof. Große-Ruyken offiziell in den Ruhestand.

Das berufspolitische Engagement von Prof. Große-Ruyken erstreckte sich über Jahrzehnte: 1966 trat er in den Hartmannbund ein und war von 1977 bis 1985 stellvertretender Landesvorsitzender des baden-württembergischen Landesverbands. Von 1975 bis 1983 war er Vorsitzender des ärztlichen Kreisvereins Freiburg sowie Vorstandsmitglied der Bezirksärztekammer Südbaden.

1978 wurde er in den Vorstand der Landesärztekammer gewählt, von 1983 bis 1990 war er schließlich Präsident der Landes- ärztekammer sowie in dieser Zeit auch Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer. Er brachte seine fachliche Expertise in zahlreiche Expertengremien ein. So hatte er unter anderem auf Ebene der Bundesärztekammer den Vorsitz des für Fragen der medizinischen Ethik bedeutsamen Ausschusses für medizinisch-juristische Grundsatzfragen.

Prof. Große-Ruyken war es stets ein großes Anliegen, den Gedanken der Prävention breit gesellschaftlich zu verankern. 1986 rief er als Kammerpräsident die Ärzteschaft dazu auf, sich intensiv und auf allen Ebenen für Prävention einzusetzen. Mit ihrer Hilfe sollte die Bevölkerung unter anderem für die Themen Sucht, Missbrauch von Genussgiften und Drogengefährdung sensi- bilisiert werden. Wichtig war dem damaligen Präsidenten, die Bevölkerung so früh wie möglich aufzuklären – am besten bereits im Kindesalter. „Krankheiten verhüten, bevor sie entstehen, und die Öffentlichkeit breit mit einbeziehen.“ Dieser schlüssige Gedanke stand hinter dem Engagement von Professor Große-Ruyken.

Prof. Große-Ruyken war die Führung der Ärzteschaft in einer ereignisreichen Phase der Veränderungen anvertraut. Gerade in dieser Zeit galt es, Präsenz zu zeigen, Position zu beziehen und mitzugestalten. 1986 verunsicherte beispielsweise die Nuklear- katastrophe von Tschernobyl die Welt. Vor diesem Hintergrund forderte die Vertreterversammlung der Landesärztekammer Politik und Wirtschaft auf, alternative Technologien zur Kernenergie zu prüfen. Auch die Themen Krebs und HIV wurden in den 80er-Jah- ren breit debattiert: So wies die baden-württembergische Ärzteschaft auf die Wichtigkeit von Früherkennungs-Untersuchungen und die konsequente Infektionsprävention hin und machte sich für einen landesweit einheitlichen Krebsnachsorgepass stark.

Als Senior leitete Prof. Große-Ruyken den Kulturverein Freiburger Ärzte, der für Kolleginnen und Kollegen im Ruhestand vielfältige Angebote organisierte. Neben seinem Einsatz für die Ärzteschaft war er noch anderweitig politisch engagiert: So betätigte er sich unter anderem im Freiburger Stadtparlament und im städtischen Seniorenrat. Darüber hinaus war er Vorsit- zender und später Ehrenvorsitzender der Bürgerschaftsstiftung Soziales Freiburg.

Prof. Große-Ruyken wurde für sein Wirken vielfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er 1982 das Bundesverdienstkreuz am Bande und im Dezember 1986 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. 1989 wurde ihm die Staufermedaille des Landes Baden- Württemberg verliehen. Der Hartmannbund ehrte ihn 1990 mit der Friedrich-Schiller-Medaille, 2013 erhielt er die Albert- Fraenkel-Plakette der Bezirksärztekammer Südbaden.

Professor Große-Ruyken wirkte stets zum Wohle der Ärzteschaft und setzte sich auch darüber hinaus mit viel Leidenschaft für andere Menschen ein – dies verdient großen Respekt, Anerkennung und Dankbarkeit. Die Ärzteschaft verliert mit Prof.

Große-Ruyken eine geradlinige und vielfältig engagierte Persönlichkeit. Wir werden uns stets in Dankbarkeit an ihn erinnern und unser Wirken in seinem Sinne fortsetzen. 

Den Angehörigen gilt unser aufrichtiges Beileid.

Dr. Wolfgang Miller Dr. Paula Hezler-Rusch Dr. Rainer Hagemann

Präsident der Präsidentin der Vorsitzender des

Landesärztekammer Baden-Württemberg Bezirksärztekammer Südbaden Ärztlichen Kreisvereins Freiburg-Stadt

Prof. Dr. F.-J.

Große-Ruyken

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Schwerpunkt

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er 125. Deutsche Ärztetag fand Anfang November als Hyb- rid-Veranstaltung in Berlin statt.

Im Mittelpunkt standen – wenige Wo- chen nach den Bundestagswahlen – gesundheitspolitische Beratungen so- wie der schon länger verschobene Beratungspunkt „Klimaschutz ist Ge- sundheitsschutz“. Von den 250 Abge- ordneten stellten 31 Ärztinnen und Ärzte aus Baden-Württemberg eine der größten Delegationen. Sie brachten sich vielfältig in die Beratungen und die Meinungsbildung des Ärztetags ein.

Klimaschutz ist Gesundheitsschutz Mit großer Spannung war in Ärz- teschaft, Politik und Gesellschaft die Beschäftigung des Ärztetags mit den Themen Klimawandel und Klima- schutz erwartet worden. Denn Ärztin- nen und Ärzte sind nicht zuletzt durch ihre Berufsordnung dazu verpflichtet, an der Erhaltung der natürlichen Le- bensgrundlagen des Menschen für seinen Gesundheitsschutz mitzuwir- ken; Klima- und Umweltschutz ist damit ureigenes ärztliches Thema.

Schon beim Deutschen Ärztetag 2018 stellten die Delegierten – unter maß- geblicher Mitwirkung aus Ba- den-Württemberg – die Weichen da- für, die Bekämpfung der Klimakrise ganz nach oben auf die Agenda der deutschen Ärzteschaft zu hieven. Die Coronapandemie hatte dies zuletzt verhindert, doch nun gab es endlich Gelegenheit, breit zu debattieren.

Und gerade hier waren es die Dele- gierten aus dem Südwesten, die die Diskussion mit formten und wegwei- sende Entschlüsse auf den Weg brach- ten. Damit nutzte die Ärzteschaft vor

dem Hintergrund der parallel zum Ärztetag stattfindenden Weltklima- konferenz im schottischen Glasgow auch die Chance, die eigene Hand- lungsfähigkeit zu demonstrieren.

Dr. Christoph Schoultz von Asche- raden aus St. Blasien führte seinen ärztlichen Kolleginnen und Kollegen während der Debatte die Auswirkun- gen des Klimawandels plastisch vor Augen: Flüsse und Seen würden mehr und mehr austrocknen, Menschen zunehmend unter den Folgen von Hitzewellen leiden. Dr. von Aschera- den nannte diesbezüglich beispielhaft die Hitzewelle von Paris im Sommer

2018, bei der Menschen wärmedingt den Tod fanden. Seine Botschaft: Die Klimakrise sei Realität und habe schon gegenwärtig drastische Folgen. Es sei längst an der Zeit, zu handeln.

Diese Auffassung teilte Dr. Robin Maitra aus Hemmingen. Auch er for- derte konkrete Schritte seitens der Ärzteschaft, um der Klimakrise adäquat begegnen zu können. Die Erde verglich er mit einer Patientin: Man wisse um die Krankheit, das richtige Bewusstsein dafür sei vorhanden – eine Behand- lung sei jedoch noch nicht eingeleitet worden. Passend dazu war Dr. Maitra einer der maßgeblich Verantwortli- Abgeordnete aus Baden-Württemberg bringen sich vielfältig in Beratungen ein

125. Deutscher Ärztetag in Berlin

Neuer Lancet Countdown Policy Brief für Deutschland

Erheblicher Handlungsbedarf

E

inmal jährlich erstellen 38 führende akade- mische Institutionen und UN-Organisatio- nen einen Bericht zu Klima und Gesundheit, der dann von der Fachzeitschrift „The Lancet“

herausgegeben wird. Die zentralen Ergebnisse eines Reviews lauten: „Deutschland ist nur unzu- reichend für die gesundheitlichen Herausforde- rungen des Klimawandels gerüstet. Trotz eines wachsenden Bewusstseins der politisch Verant- wortlichen für den Ernst der Lage stehen kon- krete Maßnahmen zur Vermeidung klimabe- dingter Gesundheitsrisiken und zur Bekämpfung des Klimawandels aus.“

Kritisiert wird im Review auch, dass wich- tige Akteure des Gesundheitssystems bisher kaum eingebunden sind. Anstrengungen, den CO₂-Fußabdruck des Gesundheitswesens zu senken (zirka 5 Prozent der deutschen Gesam- temissionen) wurden in den vergangenen zwei Jahren kaum unternommen.

Globaler Lancet Coutdown Bericht 2021

Informationen der Bundesärztekammer Dr. Jürgen de Laporte

Dr. Robin Maitra

Dr. Christoph von Ascheraden

Dr. Matthias Fabian Dr. Klaus Reinhardt

Unsere Fotos zeigen den Präsidenten der Bundes- ärztekammer und Abgeord- nete aus dem Südwesten

bei ihren Redebeiträgen vor dem Ärzteparlament

Fotos: OE

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Schwerpunkt

Gesundheitspolitik muss zentrales Handlungsfeld der Bundesregierung werden

Kernforderungen an Gesundheitspolitik

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ie Bundesärztekammer hat konkrete Vor- schläge für besonders dringende gesetz- geberische Maßnahmen in einem 12-Punk- te-Papier zusammengestellt. Demnach müssten unter anderem die Krankenhausplanung und die Krankenhausvergütung neu gedacht und am tatsächlichen Behandlungsbedarf der Patientin- nen und Patienten ausgerichtet werden. Der

Gesetzgeber müsse die durch die Pandemie liegen gebliebene Reform der Notfallversorgung angehen. Es brauche echte Strukturreformen im Bereich des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Und nicht zuletzt müsse endlich die Novelle der Gebührenordnung für Ärzte kommen.

12-Punkte-Papier

chen der fach- und länderübergrei- fenden Aktion „Health for Future“ in einer Mittagspause des Ärztetags (siehe Kasten auf Seite 652). In ei- nem seiner Wortbeiträge vor dem Ärztetagsplenum betonte er ferner, dass es sich keineswegs „nur“ um eine Klimakrise, sondern darüber hinaus noch um eine Umwelt- und Biodiversitätskrise handle, denen nur mit entschlossenen Maßnah- men beizukommen sei.

Dr. Detlef Lorenzen aus Heidel- berg unterstrich in seinem Redebei- trag die wichtige Rolle von Ärztin- nen und Ärzten als Klima- und Ge- sundheitsschützer im Alltag. Die Ärzteschaft stünde jeden Tag in unmittelbarem menschlichen Kon- takt und dies biete die Chance, Pa- tienten beispielsweise zu den posi- tiven Folgen klimafreundlicher Er- nährung zu beraten oder sie in puncto Hitzeschutz aufzuklären.

Dr. Jürgen de Laporte aus Ess- lingen am Neckar sprach den Res- sourcenverbrach in der pharmazeu- tischen Industrie an und mahnte mehr Forschung und mehr Kontrol- le in diesem Bereich an. Zudem regte er an, bei Ärztinnen und Ärz- ten ein konkretes Bewusstsein dafür zu wecken, dass Wertmaßstäbe ei- nes umweltbewussten Lebens in ihren gelebten Berufsalltag integ- riert werden können, sei es im Kontakt mit den Patienten oder im eigenen ärztlichen Tun.

Das Ärzteparlament führte die Klimadiskussion sehr ernsthaft

und leidenschaftlich. Dementspre- chend fundiert waren die Einge- bungen, die in entsprechende Anträge mündeten, mit denen sich die Ärzteschaft nach innen und außen hin positioniert. Mit großer Mehrheit angenommen wurden der baden-württembergische An- trag mit den Aufforderungen, den Ressourcenverbrauch der pharma- zeutischen Industrie mehr zu er- forschen, um zu einer diesbezüg- lich größeren Wissensbasis zu ge- langen, und die Arzneimittelpro- duktion in Deutschland zu stärken, um mehr Kontrolle über Herstel- lungsverfahren zu erlangen. Auf große Zustimmung stieß auch die maßgeblich aus dem Südwesten stammende Aufforderung an die Ärzteschaft selbst, eine Neuord- nung der Reisekostenbestimmun- gen zu prüfen und fortan beson- ders die Nutzung CO₂-armer Ver- kehrsmittel zu fördern.

Darüber hinaus brachten die hiesigen Abgeordneten weitere Schritte mit auf den Weg, durch die die deutsche Ärzteschaft in Sachen Klimaschutz mit gutem Beispiel vorangehen kann: Die Anregun- gen, bei der Bundesärztekammer einen Klimawandel-, Umwelt- und Gesundheitsausschuss einzurich- ten und eine klimabeauftragte Person zu ernennen und diese jährlich berichten zu lassen, wur- den von den Delegierten zur wei- teren Ausarbeitung an den Vor- stand verwiesen. Ebenfalls an den

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