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Ozon: Ein reizendes Thema macht vielen zu

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69. Jahrgang • Heft 22—23 • 10. August 1993

itschrift für AUgemeinmedizin

22 - 23/93

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Ozon: Ein reizendes Thema macht vielen zu

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Behandlung der akuten vorderen Kreuzbandruptur Eine textile Fuß- orthese zur Therapie

von Vorfußdeformi- täten

Unguis incarnatus: das

»ovaläre Adaptations­

verfahren«

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Service Box: Kleine Chirurgie

Serie Ultraschall­

phänomene: der Zebraschallschatten Infektionsprophylaxe

bei orthopädischen Eingriffen

HIPPOKRATES VERLAG GMBH STUTTGART

(2)

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rigen Füllungsdrücken. Obstruktive/konstriktive Kardiopathie, Atemwegsmißbild. (Alveolarhypoxie). Vorsicht bei Orthostaseneigung und erhöhtem intrakraniellen Druck. In der Schwangerschaft u. Stillzeit nur bei strenger Indikation unter ärztl. Überwachung. Nebenw.: Anfangs häufig Kopfschmerz, ggf. Hypotension, Flush, Reflextachykardie, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel- und Schwächegefühl. Gelegentlich allerg. bzw. entzündl. Hautreaktion. Brennen auf der Zunge wegen Alkohol.

Vereinzelt Kollapszustände mit Bradykardie und Synkopen. Bei einem starken Blutdruckabfall selten Verstärk, der Angina pectoris. Beeinträchtig, der aktiven Ver­

kehrsteilnahme oder Maschinenbedien. möglich, insbesondere zusammen mit Alkohol. Wechselw.: Antihypertensiva, Ca-Antagonisten, Vasodilatatoren, Neurolepti­

ka, trizyklische Antidepressiva und Alkohol verstärken die Blutdrucksenk. Verstärkung der Dihydroergotaminwirkung. Ggf. Wirkungsabschwächung durch nicht­

steroidale Antirheumatika. Dos./Anw.: Beim Anfall 1 - 3 Spraygaben, zur Prophylaxe 1 Spraygabe sublingual. Vor dem ersten Gebrauch und nach längerer Nichtbenutzung 1 x ansprühen. Weiteres siehe Fachinfo. Hinw.: Enthält 82 Vol.%

Alkohol. Nicht in Flammen oder auf heiße Körper sprühen, gewaltsam öffnen oder verbrennen. Verfalld. beachten. POHL BOSKAMP

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(3)

Paracelsus - ein Luther der Medizin

Ani 13. November 1493, also vor 500 Jahren, wurde bei Einsiedeln in der Schweiz Theophrastus Bombastus Aureolus Philippus von Hohenheim als Sohn eines Arztes geboren. Er nannte sich später Paracelsus und wollte sich damit in der Nachfolge des römischen Arztes Celsus als Antipode präsentie­

ren. Er sollte zeit seines Lebens an allen Grundlagen der damaligen Medizin rütteln. Er verbrannte die Arbeiten Avicennas und Galens, eigene Beobach­

tungen sollten gelten, nicht die Erfahrungen irgendwelcher Autoritäten -,

»nicht aus der Spekulation, sondern aus der Praxis soll die Theorica fließen«.

Paracelsus hat die verschiedenen Bereiche der Medizin, der Krankheitsur­

sachen, der Behandlungsmöglichkeiten neu durchdacht. Zum Kern freilich gehörte seine Einsicht, daß man beispielsweise nicht von unheilbaren Krankheiten ausgehen könne, sondern nur von unwissenden Ärzten, die einfach die Mittel gegen die jeweiligen Krankheiten nicht oder noch nicht kennen.

Paracelsus gilt unverändert als genialer Denker, aber insbesondere auch als großer Praktiker. Er reiste und lehrte, war knapp 150 cm groß, mit einem Buckel und großem kugelrunden Kopf, mit hastig stammelnder Sprache, so wird berichtet. Er verfaßte zahlreiche Schriften, so um 1530 eine Arbeit, die er »Chirurgia magna« nennen sollte, ln ihr gibt er Behandlungshinweise zu Geschwüren und Infektionen ebenso wie zu dem, was wir heute noch »Kleine Chirurgie« nennen.

Den für die Zukunft bedeutendsten Einfluß hatte die Einsicht, daß der menschliche Körper eine Art chemische Maschine ist; er führte die Minera­

lien in die Therapie ein, aber nicht irgendwelche groben chemischen Stoffe, sondern ihre feinsten Wirkbestandteile, wie sie nach Reinigung gewonnen werden konnten. Und ein Weiteres: »Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht aus, daß ein Ding kein Gift ist.«

»Die große Wundartzney« heißt diese Schrift von Paracelsus (1493-1541).

Unsere Erinnerung an diesen großen Arzt an der Schwelle zur Neuzeit verbindet sich aber auch mit dem Satz: »Der höchste Grund aller Arznei ist die Liebe.«

Jeder von uns weiß, daß bei allem Bemühen auch dann oft überraschend eine Gesundung eintritt, wo wir es kaum für möglich gehalten haben - die Bescheidenheit des einzelnen hat ihren Grund in der Erfahrung, daß viele Kranke auch von selber gesund werden, aber auch in dem Wissen, dem Malgre tout: »Der Mensch ist zum Umfallen geboren« (Paracelsus).

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Dr. med. W. Mahringer Schelztorstr. 42

73728 Esslingen

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gebiete: Rheumatische Erkrankungen; Entzündung oberflächlicher Venen; Verminderung von Thrombosen und Embolien nach Operationen, insbesondere nach gefäßchirurgischen Ein­

griffen; zur Vorbeugung von Schlaganfällen, nachdem Vorläuferstadien aufgetreten sind;

Verminderung der Gefahr weiterer Thrombosen der Herzkranzgefäße nach überstandenem Herzinfarkt. Aspirin® TAH soll längere Zeit oder in höheren Dosen nicht ohne Befragen des Arztes angewendet werden. Gegenanzeigen: Aspirin® TAH darf nicht angewendet werden bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren oder krankhaft erhöhter Blutungsneigung. Es sollte nur nach Befragen des Arztes angewendet werden bei gleichzeitiger Therapie mit gerinnungs­

hemmenden Arzneimitteln (z. B. Cumarinderivate, Heparin), bei Glucose-6-Phosphatdehy- drogenasemangel, bei Asthma oder bei Überempfindlichkeit gegen Salicylate, andere Entzün­

dungshemmer/Antirheumatika oder allergene Stoffe, bei chronischen oder wiederkehrenden Magen- oder Zwölffingerdarmbeschwerden oder bei vorgeschädigter Niere, in der Schwan­

gerschaft, insbesondere in den letzten drei Monaten, Folgende Nebenwirkungen können auftreten: Magenbeschwerden, Magen-Darm-Blutverluste; selten Überempfindlichkeitsreak­

tionen (Anfälle von Luftnot, Hautreaktionen); sehr selten eine Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie); reversibler Anstieg der Leberwerte (Transaminasen) bei hochdosierter Dauertherapie. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Erhöht werden: die Wirkung gerin-

Aus Verantwortung ASPIRIN® TAH.

nungshemmender Arzneimittel, z. B. Cumarinderivate und Heparin; das Risiko einer Magen- Darm-Blutung bei gleichzeitiger Behandlung mit Kortikoiden; die Wirkung und unerwünschten Wirkungen aller nichtsteroidaler Rheumamittel; die Wirkung von blutzuckersenkenden Arznei­

mitteln (Sulfonylharnstoffen); die unerwünschten Wirkungen von Methotrexat. Vermindert werden die Wirkungen von: Spironolacton; Furosemid; harnsäureausscheidenden Gichtmitteln. Aspirin®

TAH soll daher nicht zusammen mit einem der o. g. Stoffe angewendet werden, ohne daß der Arzt ausdrücklich die Anweisung gegeben hat. Hinweis: In Fällen, wo eine Dosierung von mehr als 6 Aspirin® TAH pro Tag bei En/vachsenen bzw. eine Überschreitung der entsprechen­

den Dosis bei Kindern vorgesehen ist, können einige Magenmittel (Antacida) die erwünschten, hohen, kontinuierlichen Salicylat-Blutspiegel beeinträchtigen. Dosierungsanleitung und Art der Anwendung: Soweit nicht anders verordnet, nehmen En/vachsene auf ärztliche Anweisung bis zu 10 Tabletten pro Tag ein. Bei Kindern beträgt die Einzelhöchstdosis 13 mg Acetylsali­

cylsäure/kg Körpergewicht, d. h., bei Kindern mit einem Körpergewicht von weniger als 38 kg darf nur 1/2, bei Kleinkindern nur 1/4 Tablette gegeben werden.

Individuelle Dosierung beachten! Hinweise: Nicht auf nüchternen Magen einnehmen. Vorsicht bei eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion. Handelsformen: 20 Tabletten DM 6,30; 50 Tabletten DM 13,10; 100 Tabletten DM 21,85. Stand: 2.93/ Bayer Leverkusen

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INHALT *** INHALT ***

Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart 69. Jahrgang, Heft 22/23

Gsstkommentar

Ozon: Ein reizendes Thema macht vielen zu schaffen

K.-D. Rimow

579

S^iiwerpunkt

Chirurgie am vorderen Kreuzband 581 H. R. Frank und H. Seiler

Textile Fußorthese zur Behandlung von

Vorfußdeformitäten 586

J. Heisei und G. Feuerstake

Die Behandlung des Unguis incarnatus 589 J. Michael (t)

Service Box 588

Therapiestudie

Infektionsprophylaxe bei orthopädischen Eingriffen

T. Siebei und J. Heisei

594

Serie

Ultraschallphänomene (17):

Der Zebraschallschatten H. D. Bundschu

598

Magazin 592

Pharma-News 593

Kongreß Extra 599

Kongreßberichte 604

Buchbesprechungen 591, 597

Quiz -25-

Online -7-

Impressum -8-

-5-

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pathien, renale Hypertonie und Ödeme, Entzün­

dungen und Spasmen der Harnwege, ungenü­

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Dr. Gustav Klein, Arzneipflanzenforschung 77736 Zell-Harmersbach/Schwarzwald

(6)

6

Inhalt

Früher einmal, da nannte man das typische Ozonwetter noch Prachtsommer. Heute gehört der sogenannte Sommersmog zum Alltag, ebenso wie die Frage besorgter El­

tern, ob das Spielen im Freien ihren Kindern schadet.. .

Ozon: Ein reizendes Thema macht vielen zu schaffen

Seite 579

Unfälle beim Skifahren führen nicht selten zu Kreuzbandrupturen. Früher war die Gipsruhig­

stellung die übliche Praxis - heute sieht das anders aus. Besonders bei jüngeren aktiven Patienten kann die konservative Behandlung der nachgewiesenen Kreuzbandruptur als obsolet

angesehen werden.

Chirurgie am vorderen Kreuzband Seite 581

Kinderfüße sind meist noch einigermaßen gesund.

Im Laufe der Jahre führen dann aber allzu oft enges Schuhwerk oder Defekte des äußeren Nagel­

randes zu eingewachsenen Zehennägeln. Und die sind lästig und hartnäckig

Die Behandlung des Unguis incarnatus Seite 589

Abbildungen: Titel: F. Lipka, Seite -6- oben: H. Fischer, Mitte: E. Knaupp, unten: W. Gorski

(7)

online *** -7-

Saunatherapie bei

Herz-Kreislauferkrankungen

Mit der allgemein wachsenden Begeiste­

rung für die finnische Sauna stellte sich die Frage nach dem Einfluß eines regel­

mäßigen Saunabesuchs auf das Herz- Kreislaufsystem bei Patienten mit Herz- Kreislauferkrankungen.

Insgesamt mehr als 300 männliche Pati­

enten nahmen im Rahmen eines umfas­

senden Rehabilitationsprogramms in­

nerhalb von 3 Monaten, zweimal wö­

chentlich an einer Saunatherapie teil. Sie litten entweder an essentieller Hyperto­

nie, koronarer Herzkrankheit (KHK) mit Hypertonie nach Bypassoperation oder an operiertem Herzwandaneurysma nach Myokardinfarkt.

Patienten mit essentieller Hypertonie profitierten am meisten von dieser Be­

handlung. Ihre Blutdruckwerte gingen in Ruhe und auch bei mittlerer Belastung (50 Watt) signifikant zurück, die Pulsfre­

quenz wurde gesenkt. Bei Patienten mit KHK kam es unter Ruhebedingungen zu signifikanten Blutdrucksenkungen. Bei Hypertonikern, Patienten mit KHK und Hypertonie sowie bei Bypassoperierten verbesserte sich die periphere Hämody­

namik (Xenon-13 3-Muskelclearance- Halbwertszeit T V2 verkürzte sich), eine wesentliche Ursache für die Blutdruck­

senkung. Die zentrale Hämodynamik blieb weitgehend unbeeinflußt. Bei Hy­

pertonikern und in der Vergleichsgruppe blieb das HMV unverändert, und weder bei KHK-Patienten noch bei Aneurysma­

patienten konnte 4 Monate nach der Ope­

ration die linksventrikuläre Pumpfunk­

tion weiter verbessert werden. Com­

pliance und Saunatoleranz waren bei al­

len Patientengruppen gut. (SN) Winterfeld, H.-J. et al: Saunatherapie bei koronarer Herzkrankheit mit Hyper­

tonie nach Bypassoperation, bei Herz- wand-Aneurysma-Operation und bei es­

sentieller Hypertonie. Innere Medizin 1993; 48: 247-250.

Vorhersagemöglichkeit einer Atopie bei Neugeborenen

In einer multizentrischen Kohortenstu­

die wurden Fragen zur Vorhersage einer Atopie bereits bei der Geburt untersucht.

Dazu wurden 1990 in 5 deutschen Städ­

ten Mütter und Väter von 7609 Neugebo­

renen über atopische Manifestationen befragt. 22% der Mütter und 21% der Väter litten an mindestens einer atopi­

schen Manifestation (Heuschnupfen, Asthma, Neurodermitis). Von 6398 Neu­

geborenen wurde das Nabelschnur-IgE bestimmt. Es hatte bei 9% von ihnen ei­

nen erhöhten Wert (> 0,9 kU/1).

Es zeigte sich, daß das Vorkommen einer Atopie in der Familienanamnese nur ei-

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Hyperici perf. 40 mg, stand, auf 0,05 mg Hypericin*

{*und verwandte Verbindungen, berechnet auf Hypericin).

Anwendungsgebiete: Depressionen, auch im Klimak­

terium, nervöse Unruhe und Erschöpfung, Wetterfühlig­

keit, Migräne, vegetative Dystonie.

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sche Hemmungen, Reizüberflutungssyndrom.

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fen vor dem Essen in etwas Flüssigkeit einnehmen.

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chend geringer dosieren. Häufig ist eine einschleichende Dosierung besonders wirksam.

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30 ml DM 9,17 50 ml DM 14,42 100 ml DM24,20

30 St DM 7,39 100 St DM 18,75 Dr. Gustav Klein,

Arzneipflanzenforschung, 77736 Zell'Harmersbach Schwarzwald

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8

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online *** online *** online *** online *** online

nen geringen Einfluß auf erhöhte Nabel- schnur-IgE-Werte hatte: bei negativer Familienanamnese hatten 8,2%, bei po­

sitiver 10,7% der Kinder ein erhöhtes Nabelschnur-IgE, Jungen häufiger als Mädchen. Allein bei Mädchen konnte eine schwach signifikante Korrelation zwischen Atopie bei der Mutter und er­

höhter Nabelschnur-lgE festgestellt wer­

den. Eine Atopie des Vaters war ohne Bedeutung für die Höhe der Nabelschnur- IgE. Ein routinemäßiges Nabelschnur- IgE-Screening scheint nicht gerechtfer­

tigt. Der prädiktive Wert dieser Bestim­

mung kann aber erst durch die Ergeb­

nisse der Nachuntersuchung ermittelt werden. Das Risiko eines Kindes, an ei­

ner Atopie zu erkranken, ist jedoch nach den bereits vorliegenden Erkenntnissen erhöht, wenn Mutter oder Vater oder beide Atopiker sind. Andererseits hat das Kind aber auch bei Atopie beider Eltern­

teile eine Chance von fast 50%, niemals eine atopische Erkrankung zu bekom­

men.

Um einer Atopie vorzubeugen, wird emp­

fohlen, Kinder mit erhöhtem Risiko mög­

lichst 4-6 Monate ausschließlich zu stil­

len und Beikost spät einzuführen. Bei nichtgestillten Kindern können »hypoall- ergene« Hydrolysatnahrungen atopische Manifestationen wahrscheinlich hinaus­

zögern. Potentielle inhalative Allergene (z. B. Hausstaubmilben) sollten aus dem Umfeld eines Kindes eliminiert werden;

gleiches gilt für Tabakrauch. (SN) Bergmann, K.E. et al: Atopien in Deutschland. Dt. Ärztehl. 1993; 90: Aj - 1341-1347.

Zweite Bhopal-Katastrophe

Auch acht Jahre nach dem Chemieunfall in Indien hat bis heute keiner der Ge­

schädigten oder Angehörige ums Leben gekommener eine finanzielle Entschädi­

gung erhalten. Und dies, obwohl der Ver­

ursacher, die amerikanische Firma Union Carbide, der indischen Regierung Geldmittel in Höhe von 470 Millionen US- Dollar ausgezahlt hat. Von 15000 Todes­

fällen sind erst 2740 bearbeitet. Von die­

sen wurde lediglich in 755 Fällen den Angehörigen eine Entschädigung in Höhe von 4000 Britischen Pfund zuerkannt. In der Zwischenzeit sterben in jeder Woche weitere fünf Opfer. Tausende leiden un­

ter den Folgen der Gaskatastrophe und unter Armut. Eine weitere Tragödie:

Häufig wird es den Betroffenen schwer­

gemacht, vor den zuständigen Behörden

einen Zusammenhang ihrer Leiden mit der Exposition gegenüber dem Gas Me- thylisocyanat (MIC) glaubhaft zu machen.

Darüber hinaus werden von der indi­

schen Regierung offensichtlich die von den vor Ort tätigen Wissenschaftlern zu­

sammengetragenen Forschungsergeb­

nisse teilweise unter Verschluß gehal­

ten. (aw)

Kumar, S.: India: The second Bhopal tra­

gedy. The Lancet 1993; 341:1205-1206.

Q-Fieber-Epidemie in Berlin

Der Erreger des Q-Fiebers, das Bakte­

rium Coxiella burnetii, vermehrt sich im Verdauungstrakt von Zecken und in der Plazenta von Säugetieren, bevorzugt von Schafen. Endemieregionen befinden sich deshalb hauptsächlich in Süddeutsch­

land, im Verbreitungsgebiet der Zecke Dermacentor marginatus.

Im Umfeld einer Berliner Tierklinik tra­

ten zwischen März und Juni 1992 80 gemeldete und serologisch bestätigte Q-Fieber-Infektionen auf. Es handelte sich um die nördlichste und größte Q-Fie- ber-Epidemie der letzten 28 Jahre in Deutschland.

Zeitschrift für Allgemeinmedizin

German Journal of General Practice. Ehemals: Der Landarzt. Zugleich Organ der Vereinigung der Hoch­

schullehrer und Lehrbeauftragten für Allgemeinmedizin e.V. und der DEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allge­

meinmedizin).

Schriftleitung (V.i.S.d.P.): Dr. med. Heinz Harald Ab­

holz, Ceciliengärten 1, 12159 Berlin ■ Prof. Dr. med.

Winfried Hardinghaus, Chefarzt der Med. Abt., Kran­

kenhaus St. Raphael, 49179 Ostercappeln. AG Gesund­

heitswissenschaften Universität 49069 Osnabrück • Prof.

Dr. med. Michael M. Kochen, MPH, Abteilung für Allge­

meinmedizin der Georg-August-Univ., Robert-Koch-Str.

40, 37075 Göttingen • Dr. med. Wolfgang Mahringer, Schelztorstr. 42, 73728 Esslingen • Dr. med. Gertrud Volkert, Traubergstr. 16, 70186 Stuttgart.

Verlag: Hippokrates Verlag GmbH, Rüdigerstr. 14, 70469 Stuttgart, Postfach 300504, 70445 Stuttgart, Tel.

(0711) 8931-0, Telefax (0711) 8931-453.

Geschäftsführung: Dipl.-Biol. Hartmut Fandrey, Dipl.- Kaufmann Albrecht Hauff.

Anzeigen: Günter Fecke, Tel. (0711) 8931-448.

Redaktion/Produktion: Günther Buck (Ltg.), Tel. (0711) 89 31-446. Ruth Auschra (Stellv. Ltg.), Tel, (0711) 89 31- 442. Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Ingrid Schaul (Herstellung), Tel. (0711) 8931-445.

Gesamtherstellung: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. Stuttgart. - Printed in Germany 1993. - © 1993 Hippokrates Verlag GmbH.

Die Zeitschrift erscheint dreimal monatlich.

Die Kartei der praktischen Medizin ist jedem 3. Heft der Kombi-Ausgabe zum Heraustrennen beigeheftet.

Diese Kartei referiert aus maßgebenden Fachzeitschrif­

ten des ln- und Auslandes unter den Aspekten: kritisch, kurz und praxisnah. Adle Preise und Versandspesen ent­

halten 7% Mehrwertsteuer. Die Bezugsdauer verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn nicht eine Abbestellung bis zum 30. September vorliegt. Das Abonnement wird zum Jahresanfang berechnet und zur Zahlung fällig. Die Beilage »Die Arzthelferin« erscheint unregelmäßig, 14. Jahrgang 1993.

Bezug: Durch jede Buchhandlung oder eine vom Verlag beauftragte Buchhandlung. - Postscheckkonto: Stuttgart 6025-702. - Bankverbindung: Dresdner Bank, Filiale Stuttgart, Nr. 9014731.- Baden-Württembergische Bank Stuttgart, Nr. 1004527600. - Zahlungs- und Erfül­

lungsort für beide Teile: Stuttgart und Hamburg.

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dalitäten zu erfragen sind.

Wichtiger Hinweis:

Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Ent­

wicklungen unterworfen. Forschung und klinische Er­

fahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbe­

langt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, daß Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, daß diese Angabe dem Wissenstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht.

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kationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwen­

deten Präparate und gegebenenfalls nach Kosultation eines Spezialisten, festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wich­

tig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosie­

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nutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benut­

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post, die neue Anschrift dem Verlag mitzuteilen. Abon­

nenten, die mit diesem Vorgehen nicht einverstanden sind, werden gebeten, dies dem Verlag mitzuteilen.

DEGAM

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin

I A Mitglied der Arbeitsgemein- Schaft Leseranalyse medizinischer Zeitschriften e.V.

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e *** online *** online *** online *** online

Bei den meisten Erkrankten standen Symptome wie plötzliches hohes Fieber bis über 40 °C, starke Kopfschmerzen und trockener Husten im Vordergrund. Der Auskultationsbefund der Lunge war in der Regel unauffällig, radiologisch konnte häufig eine interstitielle Lungeninfiltra­

tion festgestellt werden. Die unspezifi­

schen Symptome führten oft zur Fehldia­

gnose eines grippalen Infekts. Die rich­

tige Diagnose wurde erst nach Bekannt­

werden der Q-Fieber-Epidemie gestellt.

Infektionsquelle waren Schafe, die in die Tierklinik eingewiesen und z.T. obdu­

ziert worden waren. Bei den erkrankten Personen handelte es sich überwiegend um Mitarbeiter und Studenten des Tier­

instituts oder um Personen, die sich zumindest kurzfristig in der Umgebung der infizier­

ten Schafe aufgehalten hatten (aerogene Erregerverteilung), in einem Fall ist Übertragung von Mensch zu Mensch denk­

bar (bisher kaum beschrie­

ben). Im akuten Stadium der Erkrankung war die KBR für die Diagnosesicherung nicht hilfreich, da sie in den ersten 14 Tagen negativ blieb (^1:5). Bislang geben die ge­

zielte Anamnese, die 3 ge­

nannten Symptome und der radiologische Nachweis einer atypischen Pneumonie die wichtigsten Hinweise zur Diagnose.

Auch in Gebieten, wo bisher keine Q-Fie- ber-Epidemien auftraten, sollte an diese Diagnose gedacht werden. Therapie der Wahl ist Doxycyclin, zweimal täglich 200 mg über 14 Tage. Besserung tritt bereits 1-4 Tage nach Therapiebeginn ein. (SN) Schneider, T. et al: Q-Fieber-Epidemie in Berlin. Dtsch. med. Wschr. 1993; 118:

689-695.

Mit Schwellstrom gegen die anorektale Inkontinenz

Durch eine spezielle Anamnese und ein­

fache Untersuchungsmethoden kann der proktologisch tätige Arzt eine sichere Be­

urteilung der Kontinenzleistung durch­

führen. Neben einer genauen Befragung wird eine Inspektion mit Positionsbestim­

mung sowie die digitale empfundene und manometrische Sphinktertonusmessung und die Bestimmung der Länge des Anal­

kanals durchgeführt. Durch Addition der aus den einzelnen Scores erzielten Punkte ergibt sich eine Einteilung von kontinent bis zum Inkontinenzgrad III.

Bei der neuromyogen, neurogen oder idiopathisch bedingten Inkontinenz ge­

winnt neben Biofeedbackmethoden die Elektrostimulation der Beckenboden- und der Spinktermuskulatur immer grö­

ßere Bedeutung. An der Chirurgischen

Abteilung der Poliklinik in Dresden wur­

den 128 Patienten, 78% Frauen und 22%

Männer, mit einer Schwellstromtherapie und Beckenbodentraining bis zu neun Monate lang behandelt (IT lOOB-lM, Reha-Medi®). Bei über 50% der Patienten kam es nach der Therapie zu einer ob­

jektiv nachzuweisenden Besserung der Kontinenz, verursacht durch eine Hyper­

trophie der quergestreiften Muskulatur der Sphinkter- und Beckenbodenmusku­

latur. (aw)

Klug. W.: Anorektale Inkontinenz-Dia­

gnostikparameter, Indikationsstellung und Behandlungsergebnisse der Schwell­

stromtherapie. Kontinenz 1993; 2:

62-66.

krankung stehen. Nicht zuletzt ist eine einfühlsame psychologische Führung ein Eckpfeiler der Therapie. (aw) Frenk, E.: Was ist Vitiligo? Akt. Derma­

tol. 1993; 19; 77-79.

Androgenetischen Alopezie:

Minoxidil nur in Einzelfäilen erfolgreich!

Zur Behandlung der progredienten, kon­

tinuierlichen Verminderung von Termi­

nalhaaren (Alopecia androgenetica) ver­

sucht man seit mehr als zehn Jahren die Harzöl®, HOYER GmbH & Co., 4040 Neuss 21

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statahyperplasie (Prostata-Adenom). Gegen­

anzeigen: Sind bisher nicht bekannt. Neben­

wirkungen: In seltenen Fällen Magenunbe- kömmlichkeit.

Dosierungsanleitung und Anwendungswei- se: Initialtherapie: Im allgemeinen 3 mal täglich 2 Kapseln. Langzeittherapie: Im allgemeinen 3 mal täglich 1 Kapsel. Die Kapseln sollen mit etwas Flüssigkeit nach den Mahlzeiten einge­

nommen werden.

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Psychologische Betreuung von Vitiligo-Patienten bedeutsam

Die Vitiligo ist eine seltene, erworbene Hauterkrankung, deren Prävalenz in Eu­

ropa zwischen 0,5 und 1% liegt. Bei je­

dem zweiten Patienten beginnt die lang­

sam in Schüben verlaufende Erkrankung vor dem 20. Lebensjahr. Betroffen sind vor allem Hände, Füße, Beine, das Ge­

sicht und die Anogenitalregion. Histolo­

gisch sind diese Körperregionen durch das Fehlen von Melanozyten charakteri­

siert. Die Genese dieser - für die Betrof­

fenen vor allem kosmetisch störenden - Erkrankung ist bis heute unklar. Disku­

tiert werden neben chemischen Noxen wie Hydrochinonderivaten vor allem ge­

netische Einflüsse sowie funktionelle Stö­

rungen der Melaninsynthese im Sinne ei­

ner Dysregulierung und der Anhäufung toxischer Intermediärprodukte. Das Vor­

liegen von Melanozytenantikörpern im Blut, die allerdings nicht spezifisch für Vitiligopatienten sind, spricht darüber hinaus für eine Autoimmungenese.

Gefährdet sind die Patienten vor allem durch eine höhere Lichtempfmdlichkeit sowie ein gesteigertes Melanomrisiko. Im Vordergrund der Therapie solle, so Frenk, eine genaue Aufklärung der Pa­

tienten über die Natur und die einge­

schränkten Behandlungschancen der Er-

zufällig beobachtete Nebenwirkung des Antihypertonikums Minoxidil, nämlich eine Hypertrichose, auch therapeutisch zu nutzen. Der Wirkmechanismus der im Ausland erhältlichen 2%igen Minoxidillö­

sung ist unbekannt. Man nimmt jedoch eine immunsuppressive Wirkung auf pe­

rifollikuläre Entzündungszellen und eine Stimulation epidermaler Zellen an. Bei mehr als 2700 Patienten in einer plaze­

bokontrollierten, multizentrischen Studie kam es zwar nach 6-12 Monaten der Behandlung zu einer statistisch signifi­

kanten Zunahme von Terminalhaaren, die aber letztlich nur 10-20% der nor­

malen Haardichte von 500/cm^ betrug.

Überdies kam es auch in der Plazebo­

gruppe - die nur mit wirkstofffreiem Lö­

sungsmittel behandelte - zu einem si­

gnifikanten Haarwachstum. Der Erfolg der Behandlung wurde dann auch durch die Betroffenen deutlich positiver einge­

schätzt als durch die Therapeuten. In Einzelfällen, wenn die Alopezie noch nicht sehr ausgeprägt ist und erst seit kurzer Zeit besteht, kann eine - höch­

stens einjährige - Therapie durchaus versucht werden. Auf systemische Ne­

benwirkungen durch eine Resorption muß geachtet werden. Regelmäßige Kon­

trollen des Herz-Kreislauf-Systems und des Wasser-, und Elektrolythaushaltes

sind indiziert. (aw)

Bammel, A., Stern. R., Sterry, W.: The­

rapie der androgenetischen Alopezie mit Minoxidil. DMW1993; 118: 787-789.

(10)

-

10

-

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Vertigo-Vomex N retard Kapseln - und Oma schwindelt nicht.

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Gelegentlich zu Beginn der Behandlung auftretende Müdigkeitserscheinungen lassen sich durch Herabsetzung der Dosis beseitigen,falls dies erwünscht ist, bzw. verschwinden nach längerer Behandlungsdauer. Dosierung und Art der Anwendung: Morgens eine und gegebenenfalls am späten Nachmittag eine weitere Kapsel. Innerhalb von 24 Stunden können - möglichst im 8-Stunden-Abstand-biszu 3 Kapseln eingenommen werden. Wirkungsweise: Dimenhydrinat ist ein Antihistaminikum (Hi-Blocker), welches durch Angriff an Labyrinth und Gleichgewichtsregulationszentrum antivertiginös wirkt. Ferner dämpft es selektiv das Brechzentrum. Kreislauf und Atemregulation werden nicht beeinflußt. Vitamin Be unter­

streicht die Wirkung von Dimenhydrinat synergistisch. Wechsejwirl^genjnjtanderenjWtteln^ Bei gleichzeitigem Alkoholgenuß ist eine gegenseitigeWirkungsverstärkung möglich.

Da die ototoxischeWirkung von Aminoglykosid-Antibiotika maskiert werden kann, sollten Vertigo-Vomex N und Aminoglykosid-Antibiotika nicht zusammen gegeben werden. Hinweis:

Vertigo-Vomex N kann auch bei bestimmungs­

gemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, daß die Fähigkeit zur akti­

ven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird.

Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammen­

wirken mit Alkohol. Darreichungsform und

Vertigo-MiTiri^ retard und man steht auf festen

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(11)

Gastkommentar 'ZEA. 579

Klaus-Dietrich Runow

Ozon: Ein reizendes Thema

macht vieien zu schaffen

Institut für Umwelt­

krankheiten, Bad Emstal

Oben zuwenig, unten zuviel: Das Ozon ist heute leider in jeder Munde - oder sagen wir besser:

in jedermanns Atemwege. Dort kann es erheb­

liche Beschwerden auslösen, wie die sprung­

haft steigenden Asthmaanfälle bei kletternden Ozonwerten zeigen. Und dennoch haben wir uns daran gewöhnt, im Plauderton über die aktuellen Werte dieses reizenden Gases zu re­

den. Wir haben uns an Meßdatenmeldungen von 220 ppm Ozon pro Kubikmeter Atemluft gewöhnt, wo doch eigentlich nur 20 ppm nor­

mal sind. Wir haben uns daran gewöhnt, daß bei steigenden Konzentrationen »Asthmatiker und besonders empfindliche Personen körper­

liche Anstrengungen und Sport möglichst mei­

den sollen«, wie die stereotype Wetterwarnung verkündet.

liehen Personen sind darauf zurückzuführen.

Auch diese beschönigende Bezeichnung ist un­

erträglich, denn wer empfindlich ist, ist selber schuld und nicht normal, oder? Realistisch ge­

sehen ist es jedoch nur die Konzentrationshöhe und Expositionsdauer, die jeden von uns ir­

gendwann »empfindlich« macht. Empfindlich - und leider auch allergisch, wie umweltmedi­

zinische Untersuchungen zeigen.

Ozon ist mit schuid an der Entstehung von Ailergien

Wer sich dafür interessierte, konnte beispiels­

weise schon länger beobachten, daß auch auf

Der ganz normale Wahnsinn

Früher nannte man das typische Ozonwetter einmal Prachtsommer, doch auch an diese Um­

wertung werden wir uns wohl noch gewöhnen müssen -, wenn die Verantwortlichen nicht endlich geeignete Maßnahmen ergreifen, die­

sen »Sommersmog« zu lüften, wie die tägliche Katastrophe auf gut Neudeutsch heißt. Denn eines ist klar: Permanent erhöhte Ozonwerte rufen keine Bagatellerkrankungen oder kleine Befindlichkeitsstörungen hervor. Sie sind eine Noxe mit erheblicher gesundheitsgefährdender Potenz nicht nur für Asthmatiker.

Im Tierversuch zeigt sich, daß Ozon in den Atemwegen aggressiver wirkt als Schwefeldi­

oxid, weil es wegen seiner geringen Wasserlös­

lichkeit gut in die tieferen Atemwege gelangt (1). Durch seine hohe oxidative Potenz kann Ozon leicht Entzündungsreaktionen an den Schleimhäuten hervorrufen. So macht sich eine übermäßige Ozonexposition unter anderem durch brennende Augen bemerkbar. Auch die Atembeschwerden der sogenannten empfind-

Dr. med. Klaus-Dietrich Runow, geh. 1955, ver­

heiratet, ein Sohn. Aus­

bildung als pharmazeu­

tisch-technischer Assi­

stent, Studium der Biolo­

gie und Humanmedizin in Marburg. Spezialisie­

rung auf den Bereich i

»Umweltmedizin« und '

entsprechendes Fachstudium im Environ­

mental Health Center in Dallas/Texas bei Pro­

fessor William Rea. 1985 Gründung des Insti­

tuts für Umweltkrankheiten in Bad Emstal bei Kassel, einer unabhängigen Spezialambulanz für umweltbedingte Erkrankungen, mit ange­

schlossenem Labor. Organisator des jährlich im September stattfindenden »Internationalen Symposions für Umweltmedizin« in Bad Em­

stal. Umweltmedizinische Forschung und Ar­

beit an den Universitäten Tübingen und Kas­

sel. Verschiedene Fachpublikationen, Heraus­

geber der »Zeitung für Umweltmedizin«.

Zur Person

Z. Allg. Med. 1993; 69: 579-580. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1993

(12)

Gastkommentar

Auch auf dem Land leiden immer mehr Menschen an Heuschnupfen

Langfristig dro­

hen Hormon- und Enzym­

schäden, Chro- mosomen- hrüche und möglicherweise Tumorerkran- kungen

dem weniger verschmutzten Lande immer mehr Menschen an Heuschnupfen leiden. Auf­

fällig ist jedoch auch, daß gerade dort die Ozon­

werte schwindelnde Höhen erreichen. Dies scheint auf den ersten Blick paradox, ist doch der Autoverkehr in der Stadt Hauptverursa­

cher der Ozonkatastrophe.

Autos sind die Hauptemittenen von Stickstoff­

oxiden und Kohlenwasserstoffen. Aus ihnen spaltet die Sonnenenergie ein Sauerstoffatom ab und oxidiert normalen Sauerstoff zu Ozon auf Sind jedoch genügend Luftschadstoffe - was für ein Gedankengang! - vorhanden, zer­

fällt das Ozon auch wieder. Da es sich durch mikrometeorologische Strömungen in die Um­

gebung der Ballungsgebiete verteilt, es dort aber nicht »genügend« katalysierende Luft­

schadstoffe gibt, steigt dort die Ozonbelastung besonders stark. Die Folge; Die Landbevölke­

rung ist an mehr Tagen im Jahr einer höheren Ozonkonzentration ausgesetzt (2).

abfmden. So ist beispielsweise bekannt, daß extrem hohe Ozonkonzentrationen langfristig zu Hormon- und Enzymschäden, Chromoso­

menbrüchen und möglicherweise zu Tumorer­

krankungen führen können.

Es ist deshalb wenig trostreich, wenn der Bun­

desumweltminister gerade wieder einmal die

»konsequente Luftreinhaltungspolitik der Bun­

desregierung« preist. Sie reicht offensichtlich nicht. Dringend gefordert ist deshalb eine Ver­

ringerung des Kraftverkehrs um 80 Prozent.

Nur so kommen wir unter die Schadensgrenze.

Es gilt, ein Luftreinhaltungsprogramm zu ent­

wickeln, das sämtliche medizinisch-ökologisch relevanten Luftschadstoffe beinhaltet. Als Kon­

sequenz daraus müssen integrierte Verkehrs­

entwicklungspläne mittels staatlicher Finanzie­

rung erstellt und umgesetzt werden. Dies zwänge auch die Kommunen, ihre Vorhaben wie Straßenbau und Tempolimit auf ihre Emis­

sionsbilanz zu überprüfen.

Mit einer Vor­

schädigung der Lungenschleim­

häute steigt ihre Durchläs­

sigkeit für Allergene

Hausarrest ah 120 Mikro­

gramm Ozon pro Kubikmeter Luft

Und so läßt sich auch der bereits erwähnte Heuschnupfenanstieg erklären: Mit einer Vor­

schädigung der Lungenschleimhäute steigt auch ihre Durchlässigkeit für Allergene. Außer­

dem verzögert Ozon den Abtransport inhalier­

ter Pollen. So ist eine Kombinationswirkung zwischen Pollen und Ozon sehr wahrscheinlich (3). Doch auch eine Durchlässigkeitserhöhung gegenüber Proteinen — sehr potenten Allerge­

nen - steigt unter dem Einfluß von Ozon. Dies läßt sich im Tierversuch belegen: Meer­

schweinchen inhalieren zunächst ein Gemisch aus Ozon und Schwefeldioxid. Als Allergen dient Ovalbumin, das Hauptallergen aus dem Eiklar. Es zeigt sich, daß mit steigender Gas­

gemischkonzentration auch die Sensibilität der Tiere auf das Protein steigt: Bei 0,5 ppm Ozon reagierten 14 Prozent der Meerschweinchen, bei 1 ppm bereits 71 Prozent allergisch. Schon 1 ppm Schwefeldioxid verursacht bei 50% der Tiere allergische Reaktionen, und 1 ppm Schwefeldioxid in Kombination mit 0,5 ppm Ozon ergibt bei 86% der Tiere eine Allergie (4).

Entschwefeln statt schwafeln

Es ist klar, daß dies alles noch nicht den letzten Erkenntnisstand darstellt. Deshalb, und auch weil die bisher aufgetretenen Schäden durch Ozon nicht mehr hinnehmbar sind, können wir als Ärzte uns nicht mit der Schönrednerei des Themas seitens der verantwortlichen Politiker

Bis diese Maßnahmen greifen, kann man über­

gangsweise nur allen Bürgerinnen und Bür­

gern raten, ab einer Konzentration von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft in den Häu­

sern zu bleiben -, dort baut sich das Ozon durch Oberflächenreaktionen mit Möbeln und Wänden rasch ab. Also Hausarrest. Körperli­

che Anstrengungen sollten sie tatsächlich ver­

meiden. Außerdem muß, sobald die Werte 240 Mikrogramm pro Kubikmeter überschreiten, der Autoverkehr stillgelegt werden und dürfen alle dafür verantwortlichen Industrieschlote nicht mehr dampfen.

Dies hat nichts mit grüner Traumtänzerei oder radikalen Tendenzen zu tun - diese Forderung entspringt der Fürsorgepflicht des Arztes.

Literatur

1. Für Asthmatiker kann auch Ozon gefährlich werden, Ärztezeitung 30. 5. 1990.

2. Buck, M.: Außenluftverunreinigungen, Allergologie 1989; 12: 100-108.

3. Gassner-Bachmann, M.: Allergie und Umwelt, Aller­

gologie 1989; 12: 492-502.

4. Riedel, F.: Tierexperimentelle Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen Reizgasschädigung und bronchialer Sensibilisierung, Allergologie 1989; 12:

112-113.

Dr. med. Klaus-Dietrich Runow Institut für Umweltkrankheiten Im Kurpark 1

34308 Bad Emstal

(13)

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Perenteror

Stoppt Diarrhoe.

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Perenterol: Wirksame Bestandteile: 1 Kps. enthält: 50 mg Saccharomyces boulardii. Anwendungsgebiete: Durchfallerkran­

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biotika- und Chemotherapie. Akne. Gegenanzeigen: Hefeallergie bzw. bekannte allergische Reaktionen gegen Perenterol.

Nebenwirkungen: Im allgemeinen ist Perenterol gut verträglich. In Einzelfällen traten Unverträglichkeitsreaktionen auf und z^Nar in Form von Juckreiz und Hautausschlag sowie Schwellung des Bindegewebes im Gesicht (Quincke-Ödem). Alle Erscheinungen bildeten sich nach Absetzen von Perenterol stets vollständig zurück. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Die gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln gegen Pilzerkrankungen kann das Behandlungsergebnis mit Perenterol beeinträchtigen. Hinweise:

Perenterol kann ohne Bedenken auch Schwangeren und Säuglingen gegeben werden.

Dosierung: Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene, Kinder und Säuglinge bei akuten Darmerkrankungen täglich 3mal 2 Kapseln. Zur Stoßtherapie kann die tägliche Einnahme bis auf 3mal 4 Kapseln gesteigert werden. Bei chronischen Darm­

erkrankungen, zur Vorbeugung von Durchfällen und während einer Antibiotika-Therapie nehmen Enwachsene, Kinder und Säuglinge 3mal 1 Kapsel täglich. Handelsformen und Preise: OP 20 Kps. (N1) DM 15,77;

OP 50 Kps. (N2) DM 36,70; OP 100 Kps. (N3) DM 67,36; Anstaltspackung. THIEMANN

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gen! Akute Pankreatitis und akute Schübe einer chronischen Bauchspeicheldrüsenerkrankung. Allergie gegen Schweinefleisch. Es bestehen keine Bedenken gegen die Einnahme von Cotazym während der Schwangerschaft oder der Stillperiode. Nebenwirkungen!

In Einzelfällen sind Überempfindlichkeitsreaktionen bei Kindern mit Mukoviszidose nach Einnahme von Pankreatin-Pulver beschrieben worden. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln! Sind bisher nicht bekannt.

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung. Soweit nicht anders verordnet werden bei Cotazym 10.000 pro Mahlzeit 2-4 Kapseln, bei Cotazym 20.0001 - 2 Kapseln eingenommen. Die Dosierung richtet sich aber in jedem Fall nach dem Schweregrad des Verdauungsenzymmangels. Die Kapseln sollten während der Mahlzeit eingenommen werden. Darreichungsform und Packungsgrö- ßen. Packung mit 20 Kps. (NI) DM 11,21/21,51, Packung mit50 Kps. (N2) DM 25,89/45,89, Packung mit 100 Kps. (N3) - im

45,48/86,99. Cotazym soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden. Arzneimittel für Kinder THiEMADIN unzugänglich aufbewahren.Thiemann Arzneimittel GmbH, Postfach 4 40, 45725 Waltrop, Stand 4/93 Arzneimittel GmbH

(15)

Fortbildung

H. R. Frank und H. Seiler

Chirurgie am vorderen Kreuzband

Einleitung

Mehrwöchige Gipsruhigstellung und Dauerent­

lastung nach Band- oder Meniskusschäden sind leider vielerorts immer noch übliche Praxis.

Dabei sind die Nachteile lange bekannt (Tah. I) und geben Veranlassung, dem Patienten die Immobilisationsbehandlung wann immer mög­

lich zu ersparen. Voraussetzung hierfür ist al­

lerdings;

Übungsstabilität des rekonstruierten vorde­

ren Kreuzbandes (eine Bandnaht ist unge­

eignet)

Fehlen von Kontraindikationen (z. B. Menis- kus-Nahtrefixation)

enge Zusammenarbeit zwischen Klinik, Hausarzt, Krankengymnast(in) und Patient Schmerzfreiheit postoperativ.

Freies Patellarsehnentransplantat:

führend im Stabilitätsvergleich

Ziel der Kreuzbandoperation ist die volle Ge­

lenkstabilisierung ohne Beweglichkeitsdefizit.

Verbleibende Instabilitäten (auch solche gerin­

ger Ausprägung) führen nicht nur häufig zu chronischen Instabilitätsepisoden, sondern nachweislich auch zu Meniskus- und Knorpel­

schäden oder zu rezidivierenden Patellaspit­

zensyndromen (28). Folgeeingriffe mit entspre­

chender zusätzlicher Krankheitsdauer (11, 12, 13) sind dann erforderlich. Deshalb kann auch die konservative Behandlung der nachgewiese­

nen vorderen Kreuzbandruptur - insbesondere beim jüngeren aktiven Patienten - als obsolet angesehen werden (14): Langzeitkontrollen nach 6-10 Jahren ergeben alarmierende Er­

gebnisse durch Sekundärschäden der Instabi­

lität und fortschreitende Gelenkdestruktion.

Während bei chronischer vorderer Kreuzband­

insuffizienz bandplastische Maßnahmen mit autologen Transplantaten ohne Alternative

Bewegung in der Therapie!

Klinik für Unfall-, Hand- und Plasti­

sche Chirurgie, Zen­

tralkrankenhaus Reinkenheide, Bremerhaven (Chefarzt:

Prof. Dr. H. Seiler)

sind, wird beim akuten Trauma vielerorts noch die Bandnaht diskutiert. Es wird jedoch immer deutlicher, daß deren Langzeitstabilität der Bandplastik - objektiv wie subjektiv - unterle­

gen ist.

Bei eigener Nachuntersuchung von 120 Patien­

ten mit vorderer Kreuzbandruptur durch­

schnittlich 45 Monate nach operativer Versor­

gung (Naht bzw. Lig. patellae-Ersatzplastik) la­

gen die Langzeitergebnisse von Patienten mit Ersatzplastik über denjenigen, die lediglich mit Bandnaht versorgt worden waren. Dabei war die Ersatzplastik bei Kniegelenken durch­

schnittlich 330 Tage nach Ruptur durchgeführt worden, d. h. bei chronischer Instabilität mit Sekundärschäden; die Bandnaht dagegen je­

weils innerhalb von 14 Tagen nach Unfall. Der Trend traf sowohl für funktionelle Beurteilung

Konservative Behandlung bei jüngeren, akti­

ven Patienten obsolet

Bei der akuten vorderen Kreuzbandruptur ist der Trend von der Nahtversorgung zum primä­

ren Ersatz unübersehbar. Aus der Vielzahl un­

terschiedlicher Rekonstruktionsverfahren ist das autologe Patellarsehnentransplantat (Kno­

chen-Sehne-Knochen) zu favorisieren. Seine Reißfestigkeit und Verankerungstechnik bieten die beste Prävention gegen instabilitätsbe­

dingte Folgeschäden. Kombiniert mit den Vor­

teilen der dann möglichen frühfunktionellen Nachbehandlung sollten sich die Ergebnisse der Kreuzbandchirurgie in Zukunft deutlich verbessern. Die nachteilige Gipsimmobilisation kann vermieden, ihre Folgen wie Kontrakturen verhindert, die Rehabilitationszeit verkürzt und Kosten eingespart werden. Im Mekka der Sportmedizin, den Vereinigten Staaten, bereits zum »Golden Standard« erhoben, können Pri­

märersatz mit ausreichender Verankerungs­

stabilität und frühfunktioneller Nachbehand­

lung zunehmend häufiger auch unserem Pati­

enten mit akuter Kreuzbandinsuffizienz emp­

fohlen werden.

Zum Inhalt

Z. Allg. Med. 1993; 69: 581-585. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1993

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