Definition
Geschichte
Insulin
Klassifikation
Diagnosekriterien
Symptomatik
Therapieformen
Wünsche
griechisches Wort „Diabetes“ bedeutet hindurchfließen
war an die Leitsymptome orientiert
Polydipsie
Polyurie
Ende 17. Jahrhundert durch englischen Arzt Thomas Willis um den Begriff „mellitus“
ergänzt
mellitus bedeutet honigsüß
„Diabetes mellitus “ bedeutet
„honigsüßer Durchfluss“
1869 als Paul Langerhans die Bauchspeicheldrüse
(Pankreas) untersuchte entdeckte er Inseln, die später nach ihm benannt wurden.
Das diese im Zusammenhang mit der Zuckerkrankheit stehen dachte zunächst niemand.
Alpha-Zellen: Glukagon
Beta-Zellen: Insulin
Delta-Zellen: Somatostatin
1921: Banting und Best (beides Forscher) gelingt es zum ersten mal Pankreasdrüsengewebe zu gewinnen und einem Hund zu injizieren.
1922: erstmals wurde Insulin Menschen verabreicht (damals entsprach 1 ml Insulin 1 Einheit)
1923: erstes Insulinpräparat im deutschen Handel
ist ein Eiweiß
besteht aus zwei Aminosäureketten
hat eine zentrale Rolle im menschlichen Stoffwechsel
wird als Proinsulin produziert
Aufnahme von Glucose aus dem Blut (Leber, Fettgewebe, Muskulatur)
speichert Glucose (Bildung von Glykogen)
Steigerung der Lipidsynthese
Steigerung der Proteinsynthese
hepatische Glukoneogenese
Lipolyse
Proteolyse
Glycogenolyse
Verschiedene Diabetestypen verschiedene Erkrankungen!
Gleiche Symptome und
Folgeschäden!
chronische Stoffwechselstörung
chronische Hyperglycämie Ursachen:
gestörte Insulinsekretion
gestörte Insulinwirkung
oder beides zusammen
Welche Diabetestypen gibt es?
Typ 1 Typ 2 Typ 3 Typ 4
Absoluter Insulinmangel
Insulinresistenz Relativer Insulinmangel
Andere spezifische Diabetes-Typen
Schwangerschafts
-diabetes
Typ 1 Typ 2 andere Diabetestypen
mehr als 8.000.000 Menschen mit Diabetes mellitus in
Deutschland
Quelle: diabetesde.org Stand: 09.03.2021
täglich ca. 1600 Neuerkrankungen (600.000 pro Jahr)
hohe Dunkelziffer (ca. jeder fünfte weiß nichts von seiner Erkrankung)
ca. 90 % der Betroffenen leiden an D.m. Typ 2
340.000 Menschen leiden an
D.m. Typ 1 (davon 32.000 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren)
Quelle: diabetesde.org Stand: 09.03.2021
D. m. Typ 2
drastische Zunahme von Übergewicht und Fettsucht
vermehrter Konsum von Lebensmitteln mit hohem Energiegehalt
Immer weniger körperliche Aktivität.
steigende Lebenserwartung
drastische Zunahme von Übergewicht und Fettsucht
vermehrter Konsum von Lebensmitteln mit hohem Energiegehalt
Immer weniger körperliche Aktivität
steigende Lebenserwartung erhebliche Zunahme der
Erkrankungszahlen vor allem auf
folgende Faktoren zurückzuführen:
D. m. Typ 1
Als Ursache nimmt man eine Kombination aus Erbfaktoren, Virusinfekt und Autoimunerkrankung an!
HLA-assoziierte genetische Veranlagung
Umweltbedingungen
prädisponierte Personen
HLA (Human-Lymphocyt-Antigen) ist wichtigster genetischer
Marker codieren auf Chromosom 6 (prägen entscheidend die Abwehrfunktion als sogenannte Immunantworgene)
insulinbildende Zellen werden völlig zerstört
erst wenn ca. 80 % der Beta-Zellen zerstört sind tritt die
Krankheit mit ihren typischen Symptomen auf
•
meist Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene
•
Ausnahme: LADA (latent autoimmune diabetes in adults)
•
tritt meist akut bis subakut auf
•
Symptome: viel Durst, häufiges Wasser lassen, Gewichtsverlust, Müdigkeit
•
meist normgewichtig
•
Insulinsekretion vermindert bis fehlend
•
Insulinresistenz nicht vorhanden
•
diabetesassoziierte Antikörper: GAD, ICA, IA-2, IAA bei Manifestation in 90-95 %
•
Insulintherapie erforderlich
•
meist mittleres und höheres Erwachsenenalter
•
tritt meist schleichend auf
•
häufig keine Beschwerden
•
meist übergewichtig
•
Insulinsekretion subnormal bis hoch, jedoch qualitativ gestört
•
Insulinresistenz oft ausgeprägt
•
familiäre Häufung typisch
•
diabetesassoziierte Antikörper fehlen
•
Ansprechen auf Antidiabetika zunächst meist gut
•
Insulintherapie meist erst nach längerem Verlauf der Erkrankung
TYP 1 TYP 2
Erkrankungen des exokrinen Pankreas (z.B. Pankreatitis, zystische Fibrose, Hämochromatose)
Endokriniopathien (z.B. Cushing-Syndrom, Akromegalie, usw.)
medikamentös-chemisch induziert (z.B.
Glukokortikoide, Neuroleptika, Alpha- Interferon, Pentamidin) uvm.
TYP 3 = ANDERE SPEZIFISCHE DIABETES-TYPEN
erstmals während der Schwangerschaft aufgetretene oder diagnostizierte
Glukosetoleranzstörung
TYP 4 = GESTATIONSDIABETES
Quelle: App DDG PocketGuidelines2017, Definition, Klassifikation und Diagnostik des Diabetes mellitus Quelle: DDG-Praxisempfehlung: Definition, Klassifikation und Diagnostik des Diabetes mellitus: Update 2020
Oraler Glucosetoleranztest (OGTT):
Testdurchführung am Morgen
o
nach 8–12 Stunden Nahrungs-, Nikotin- und Alkoholkarenz
o
nach einer ≥ 3-tägigen kohlenhydratreichen Ernährung (≥ 150 g KH pro Tag)
o
im Sitzen oder Liegen (keine
Muskelanstrengung); nicht rauchen vor oder während des Tests
Zum Zeitpunkt 0 Trinken von 75 g Glukose (oder äquivalenter Menge hydrolysierter Stärke) in 250–300 ml Wasser innerhalb von 5 min.
o
Kinder 1,75 g/kg (maximal 75 g)
o
venöse Blutentnahme zu den Zeitpunkten 0 und 120 min
o
sachgerechte Probenverarbeitung und - aufbewahrung
Test nicht durchführen bei interkurrenten
Erkrankungen, bei Z. n. Magen-Darm-Resektion oder gastrointestinalen Erkrankungen mit veränderter Resorption oder wenn bereits ein Diabetes mellitus festgestellt wurde.
Quelle: DDG-Praxisempfehlung: Definition, Klassifikation und Diagnostik des Diabetes mellitus: Update 2020
Wichtig:
Messung von venöser Plasmaglukose und HbA1c sind nur durch standardisierte und qualitätsgesicherte
Labormethoden zulässig!
Goldstandard für Diabetesdiagnostik:
Glukosemessung im venösen Plasma
Präanalytische Behandlung des Blutes
Glykolyse des entnommen Blutes muss gehemmt werden!
Empfehlung: Röhrchen nach Blutentnahme auf Eis lagern und innerhalb 30 Min. zentrifugieren
oder
Glykolyse im Röhrchen effektiv hemmen durch entsprechende Zusätze (Citrat + Fluorid)
Quelle: App DDG PocketGuidelines 2017, Definition, Klassifikation und Diagnostik des Diabetes mellitus
Besonderheiten bei
Verdacht auf
D. m. Typ 1:
Bestimmung von Antikörpern wie:
Inselzellantikörper (ICA)
Insulinautoantikörper (IAA)
Autoantikörper gegen
Glutamat-Decarboxylase der B- Zelle (GAD-AK)
Autoantikörper gegen
Tyrosinphosphatase (IA-2 2 )
Polydipsie
Polyurie
Gewichtsverlust
Müdigkeit
Lustlosigkeit
Mattigkeit
Schlappheit
Juckreiz
Harnwegsinfekte
Wadenkrämpfe
Entzündungen der Haut
Infektionen an den Geschlechtsorganen
schlecht heilende
Wunden
Unterschiedlich
abhängig vom Alter und der körperlichen Verfassung
unter Vermeidung von Hypoglycämien
junge Patienten
Nüchtern und Präprandial:
70–120 mg/dl
2 h postprandial:
< 140 mg/dl
vor dem schlafen gehen:
120-150 mg/dl
geriatrische Patienten
BZ-Zielwert: 80-180 mg/dl
BZ-Zielwert wird vom Arzt festgelegt und sollte individuell an den Pat. angepasst sein.
Kann unter Umständen von den hier aufgeführten Zielwerten abweichen!
70-180 mg/dl BZ-Zielbereich
> 180 mg/dl Nierenschwelle
< 70 mg/dl
Hypoglycämie
Unterschiedlich
abhängig vom Alter und der körperlichen Verfassung
unter Vermeidung von Hypoglycämien
junge Patienten
Nüchtern und Präprandial:
3,85–6,6 mmol/L
2 h postprandial:
< 7,7 mmol/L
vor dem schlafen gehen:
6,6–8,25 mmol/L
geriatrische Patienten
BZ-Zielwert: 4,4-9,9 mmol/L
BZ-Zielwert wird vom Arzt festgelegt und sollte individuell an den Pat. angepasst sein.
Kann unter Umständen von den hier aufgeführten Zielwerten abweichen!
3,85-9,9 mmol/L BZ-Zielbereich
> 9,9 mmol/L Nierenschwelle
< 3,85 mmol/L
Hypoglycämie
Der HbA1c-Zielwert wird vom Arzt festgelegt und sollte individuell an den Pat. angepasst sein. Dieser kann unter Umständen von den hier aufgeführten Zielwerten abweichen!
6,5 – 7,5 %
47,5 – 58,5 mmol/mol
Bei geriatrischen Patienten Unterscheidung in:
Go Go 6,5 bis 7,5 % (47,5 – 58,5 mmol/mol)
Slow Go 7,0 – 8,0 % (53 – 64 mmol/mol)
No Go um 8,0 – 8,5 % (64 – 69,4 mmol/mol)
Quelle: Pflegewissen Diabetes – Praxistipps für die Betreuung älterer
Diabetes-Patienten, (Hrsg.) Hodeck, Bahrmann, 2014, Kapitel 3, Seite
107-108
Quelle: DDG-Praxisempfehlung: Therapie des Typ-2-Diabetes, 11/2020
Indikator Orientierungsgrößen der Therapieziele
mg/dl mmol/l
Nüchtern-/präprandiale Plasmaglukose (venös) 100-125 5,6-6,9
postprandiale Plasmaglukose (venös)
1–2 Std. postprandial 140-199 7,8-11,0
Indikator Individualisierung der Therapieziele
HbA1c HbA1c-Zielkorridor von 6,5–7,5 % (48–58 mmol/mol Hb)
zur Prävention von Folgekomplikationen und Vermeidung von schweren Hypoglykämien.
Harnsäure Serumspiegel ≤ 6,0 mg/dl (357 μmol/l)
Lipide
• Sehr hohes Risiko in der Primär- und Sekundärprävention: LDL-C-Ziel < 1,4 mmol/l (< 55 mg/dl)
• High Risk: LDL-C < 1,8 mmol/l (< 70 mg/dl)
• Mäßiges Risiko: < 2,6 mmol/l (< 100 mg/dl)
• Niedriges Risiko: < 3,0 mmol/l (< 116 mg/d)
Gewichtsabnahme bei Übergewicht bei BMI von 27 bis 35 kg/m2: > 5 % Gewichtsabnahme; bei BMI > 35 kg/m2: > 10 % Gewichtsabnahme
Blutdruck
• systolischer Blutdruck: 120–140 mmHg (≥ 65 Jahre 130–140 mm Hg; ≤ 65 Jahre 120–129 mm Hg)
• diastolischer Blutdruck: < 80 mm Hg (nicht < 70 mm Hg
Wirkstoff-
gruppe
Biguanide DPP-4-Inhibitoren SGLT-2-Inhibitoren GLP-1-Rezeptor-
Agonisten
Wirkstoff (Handelsnamen)
Metformin (z. B. Glucophage, Siofor, Diabesin, Mediabet, uvm.)
Sitagliptin (Januvia/Xelevia), Saxagliptin (Onglyza),
Vildagliptin (Galvus)
Dapagliflozin (Forxiga),
Empagliflozin (Jardiance) Liraglutid (Victoza), Dulaglutid (Trulicity), Exenatide (Bydureon), Semaglutid (Ozempic)
Wirkung
- Verbessert die Wirkung von Insulin - Blutglukose gelangt besser in die
Muskelzellen
- Glukoseproduktion und
Glukosefreisetzung in der Leber wird
reduziert
- steigert Spiegel aktiver Inkretin- Hormone (GLP-1, GIP)
- Glukoseabhängige
Insulinfreisetzung wird gesteigert - Glukagonfreisetzung wird
gehemmt
- in der Niere wird die renale Glucose-Reabsorption reduziert - Vermehrte Glukoseausscheidung
mit dem Harn
- Steigerung der Insulinsekretion
- Glukagonsekretion wird gehemmt
- Verbesserung der Insulinressistenz - Verlangsamte
Magenentleerung - verminderter Appetit
Neben- wirkungen
- Magen-Darm-Beschwerden - Geschmacksveränderungen - Laktatazidose
- bekannte Überempfindlichkeit - Infektionen des Genitalbereichs - Harnwegsinfekte
- Hypoglykämie - Dysurie - Polyurie
- Übelkeit - Erbrechen - Diarrhoe
- Bauchschmerzen - verminderter Appetit
Kontra- indikationen
- Niereninsuffizienz - schwere Herzschwäche - Lungenerkrankungen - Leberfunktionsstörung - Alkoholabusus
- bei Untersuchungen mit jodhaltigen Kontrastmittel sowie bei OP muss Metformin pausiert werden!
- Bei Niereninsuffizienz muss Dosis angepasst werden
- nicht alles Substanzen bis zur terminalen NI zugelassen - Schwangerschaft
- Stillzeit
bekannte Überempfindlichkeit - bekannte Überempfindlich- keit
- D. m. Typ 1 - D.m. Typ 2 mit
Betazellversagen
Besonderheiten
- keine Hypoglykämiegefahr - Gewichtsneutral
- keine Hypoglykämiegefahr - Gewichtsneutral
Gewichtsreduktion um 2-3 kg - müssen s.c. injiziert werden - Gewichtsneutral
Diese Liste der OAD stellt eine Übersicht dar. Es wird keine Garantie auf Vollständigkeit gegeben.
Eine regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung sollte stattfinden!
Wirkstoff-
gruppe
SH (Sulfonylharnstoffe) Glinide Alpha-Glucosidase-
Hemmer Glitazone
Wirkstoff (Handelsnamen)
Gliblenclamid (z. B.
Euglucon),
Glimepirid (z. B. Amaryl)
Repaglinide (z. B. NovoNorm, Repaglinid AL)
Acarbose (z. B. Glucobay), Miglitol (z. B. Diastabol)
Pioglitazon (z. B. Actos)
Wirkung
- Blockade von ATP-abhängigen K+- Kanälen
- SH binden sich an SH-Rezeptor der Betazelle
Folge: gesteigerte Insulinsekretion, unabhängig vom aktuellen BZ
- Blockade von ATP-abhängigen K+-Kanälen
- binden sich am gleichen Rezeptor wie SH, jedoch an einer anderen Untereinheit
- Folge: gesteigerte Insulinsekretion
- Verzögerte Resorption der Kohlenhydrate (Glucosidase- hemmung)
- somit Wirkung vor allem auf postprandiale BZ-Werte
- Verbessert die Insulinsensivität über mehrere Mechanismen - zelluläre Glucoseaufnahme wird
gesteigert
- hepatische Glukoneogenese wird gehemmt
Neben-wirkungen
- Hypoglykämiegefahr - Gewichtszunahme
- Krankheitsprogession beschleunigt
- Hypoglykämie
- mäßige Gewichtszunahme - Übelkeit / Völlegefühl in selten
Fällen
- kein Hypoglykämien - Meteorismus
- Bauchschmerzen - Diarrhoe
- Gewichts-zunahme - Ödeme
- Müdigkeit
Kontra-indikation- en
- bekannte Überempfindlichkeit - Pankreaektomie
- komplettes Sekundärversagen - schwere Nieren- und
Leberfunktionsstörung
- Pankreaektomie
- Schwangerschaft / Stillzeit - schwere Leberfunktions-störung - gleichzeitige Einnahme von
Gemfibrozil
- entzündliche Darmerkrankungen - Schwangerschaft / Stillzeit - Niereninsuffizienz ab GFR < 25
ml/min
- bekannte Überempfindlich-keit - Herzinsuffizienz
- eingeschränkte Leberfunktion - schwere Niereninsuffizienz
Besonderheiten
- Gewichtszunahme nur noch in begründeten
Ausnahmefällen bei schwerer NI
in Deutschland nicht erstattungsfähig
Diese Liste der OAD stellt eine Übersicht dar. Es wird keine Garantie auf Vollständigkeit gegeben.
Eine regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung sollte stattfinden!
DPP-4-Hemmer
(Sitagliptin bei NI in reduzierter Dosis / Saxagliptin bei GFR <30 vorsichtige Anwendung, bei Hämodialyse nicht empfohlen)15 30 60 90
GLP-1-Analoga (Einsatz bei GFR <30 nicht empfohlen)
Metformin
in reduzierter Dosis bis GFR 30 ml/min
Sulfonylharnstoffe, Glinide
(bei Niereninsuffizienz sorgfältige Dosiseinstellung)Alpha-Glukosidase-Inhibitoren
25 45
SGLT2-Hemmer
Insulin
Dient nur als grobe Übersicht, bei einzelnen Substanzen können andere Grenzen der GFR für den Einsatz des Diabetespräparats gelten…..
Normalinsulin
Verzögerungsinsulin (NPH)
kurzwirksame Analoginsuline langwirksame
Analoginsuline
Mischinsuline
Bitte bilden Sie 5 Gruppen und erarbeiten folgende Punkte:
• Handelsnamen
• Wirkdauer
• Wirkmaximum
• Einsatzgebiete (Diabetestyp, für wen geeignet)
• Vor-/Nachteile
Insulinart Handelname (Firma)
Normalinsulin
Insuman Rapid (Sanofi Aventis) Actrapid (NovoNordisk)
Huminsulin Normal (Lilly)
Berlinsulin H Normal (Berlin Chemie)
Verzögerungsinsulin (NPH)
Insuman Basal (Sanofi Aventis) Protaphane (NovoNordisk)
Huminsulin Basal (Lilly)
Berlinsulin H Basal (Berlin Chemie)
NPH-Verzögerungsinsuline müssen vor der Injektion immer 20 x geschwenkt werden!
Insulin-Kombinationen
(Normalinsulin + Verzögerungsinsulin)
Insuman Comb 15, 25, 50 (Sanofi Aventis) Actraphane 30, 50 (NovoNordisk)
Huminsulin Profil III (Lilly)
Berlinsulin H 30/70 (Berlin Chemie) Insulin-Kombinationen
(kurzwirksame Insulinanaloga + Verzögerungsinsulin)
Novomix 30 (NovoNordisk) Humalog Mix 25, 50 (Lilly)
Liprolog Mix 25, 50 (Berlin Chemie)
Insulin-Kombinationen müssen vor der Injektion immer 20 x geschwenkt werden!
Insulinart Wirkstoff Handelname (Firma)
kurzwirkende Analoginsuline
Insulin glulisin U100 Apidra (Sanofi Aventis)
Insulin aspart U100 NovoRapid (NovoNordisk)
Insulin aspart U100 Fiasp (NovoNordisk)
Insulin lispro U100 Humalog (Lilly)
Insulin lispro U100 Liprolog (Berlin Chemie)
Insulin lispro U100 Insulin lispro Sanofi
Insulin lispro U100 (U200) Lyumjev (Lilly)
Insulin lispro U200 Humalog U200(Lilly)
Insulin lispro U200 Liprolog U200 (Berlin Chemie)
langwirkende Analoginsuline
Insulin glargin U100 Lantus (Sanofi Aventis) Insulin glargin U300 Toujeo (Sanofi Aventis)
Insulin glargin U100 Abasaglar (Lilly)
Insulin detemir U100 Levemir (NovoNordisk)
Insulin degludec U100 (Zyl.-Amp.) Tresiba (NovoNordisk)
Insulin degludec U200 (Fertigpen) Tresiba (NovoNordisk)
Wirkung
Eintritt Maximum Dauer Anwendung in der Regel
Humaninsuline
NPH-Insulin 1-2 h 6-7 h 14 h 2 x täglich
Normalinsulin 30-60 min 3 h 8 h 0-30 min vor den Mahlzeiten
Mischinsulin NPH (70)/Normal (30) 30-60 min. 3-3,5 h 14 h vor dem Frühstück / Abendessen
Insulinanaloga
Degludec 1-2 h
8-14 h geringes Maximum
>42 h 1 x täglich
Detemir 1 h 7-9 h 19-26 h 1 oder 2 x täglich
Glargin U100 1 h 8-12 h 20-27 h 1 oder 2 x täglich
Glargin U300 1-6 h
12-16 h geringes Maximum
30-32 h 1 x täglich
Aspart 20-25 min 120-150 min 4-5 h 0-15 min vor der Mahlzeit
Glulisin 20-25 min 120-150 min 4-5 h 0-15 min vor der Mahlzeit
Lispro 20-25 min 120-150 min 4-5 h 0-15 min vor der Mahlzeit
ultra rapid lispro 11-13 min 120 min 4-5 h unmittelbar vor den Mahlzeiten
Faster Aspart 15 min 120 min 4 h unmittelbar vor den Mahlzeiten
Mischinsulin protamin. Aspart (70)/Aspart (30);
protamin. Lispro (70), Lispro (30)
20-25 min 2-3 h 10-14 h 0-15 min vor dem Frühstück / Abendessen
Kombinationsinsulin Degludec (70)/Aspart (30) 20-25 min 2-3 h >30 h 0-15 min vor einer oder vor zwei Hauptmahlzeiten Langwirksame
Insulinanaloga
Kurzwirksame Insulinanaloga
= Mahlzeiten- insulin
Quelle: DDG-Praxisempfehlung: Therapie des Typ-1-Diabetes. S. 43. 11/2020
Empfohlener Spritz-Ess-Abstand
BZ vor dem Essen Normalinsulin kurzwirksames Analoginsulin
unter 100 mg/dl spritzen und sofort essen erst essen, dann spritzen über 100 mg/dl 10-15 Minuten spritzen und sofort essen
über 150 mg/dl 30 Minuten 10-15 Minuten
über 200 mg/dl 45 Minuten 20-30 Minuten
über 250 mg/dl 60 Minuten 35-45 Minuten
Spritz-Ess-Abstand bitte nie länger als 60 Minuten halten!
Analoginsuline können bei unsicherer Nahrungsaufnahme auch nach dem Essen
verabreicht werden! (nach ärztlicher Rücksprache)
bei unzureichender BZ-Stoffwechseleinstellung unter OAD
meist 1-2 orale Antidiabetika
zusätzlich Langzeitinsulin (meist 1 x täglich)
Insulintherapie – BOT
= Basalunterstützte orale Diabetestherapie
wie BOT
zusätzlich 1-2 x täglich Mahlzeiteninsulin dazu
Insulintherapie – BOT+
= Basalunterstützte orale Diabetestherapie +
bei unzureichender BZ-Stoffwechseleinstellung unter OAD
2 (-3) x täglich Mischinsulin
Mischinsulin (kurz- und langwirksames Insulin)
in unterschiedlichen Mischverhältnissen verfügbar (z. B. 30/70 od. 50/50)
Mischungen mit Normal- bzw. kurzwirksamen Analoginsulin und NPH-Insulin verfügbar
Zwischenmahlzeiten häufig notwendig
Insulintherapie – CT
= konventionelle Insulintherapie
kurzwirksames Insulin vor dem Essen (Normal- oder Analoginsulin)
häufig fixe Dosis ausreichend
reduziertes Hypoglykämierisiko da Insulin nicht so lange wirkt (vor allem Nachts)
besonders bei erhöhten postprandialen BZ-Werten
Insulintherapie – SIT
= Supplementäre Insulintherapie
langwirkendes Insulin + Mahlzeiteninsulin (Basis-Bolus-Prinzip)
Mahlzeiteninsulin
(Normal- oder kurzwirksames Analoginsulin)
Langwirkendes Insulin
(NPH- oder langwirkendes Analoginsulin)
evtl. zusätzlich OAD
Insulintherapie – ICT
= Intensivierte konventionelle Insulintherapie
mit Insulinpumpe
wird mit nur einem kurzwirksamen Insulin betrieben
verschiedene Basalraten können gespeichert werden
für Mahlzeiten können verschiedene Bolusvarianten abgegeben werden
ein Katheter wird s.c. angelegt und versorgt so den Diabetespatienten
Häufig in Kombination mit CGM (Hybird-Closed- Loop)
Insulintherapie – CSII
= continuous subcutaneous insulin infusion
D.m. Typ 1
Wie würden Sie beginnen?
Absoluter Insulinmangel
-
Insulin
substitution CT
ICT
CSII SUP
Therapieformen
Diab. mell. Typ 1
D.m. Typ 2
Wie würden Sie beginnen?
Therapieformen Diabetes mell.
Typ 2 + 3
Therapie- formen
Lifestyle Ernährung Bewegung und
OAD
BOT
CT BOT+
SIT
ICT
Diabetes mellitus Typ 2
Die 5 Säulen der Diabetesbehandlung
Körperliche Aktivität
BZ-Selbst- kontrolle und Dokumentation
+ Schulung
Bei Bedarf Medikation in Form von OAD
oder Insulin
Aus-
gewogene
Ernährung
Akzeptanz
Algorithmus Medikamentöse
Therapie D. m. Typ 2
Quelle: App DDG PocketGuidelines, Therapie des Typ-2-Diabetes, Erstveröffentlichung 10/2014
Quelle: NVL: Typ-2-Diabetes Teilpublikation der Langfassung, 2021. Nationale VersorgungsLeitlinie Typ- 2-Diabetes – Teilpublikation der Langfassung, 2. Auflage, Version 1 (leitlinien.de)
Zugriff am: 26.09.2021
Quelle: App DDG PocketGuidelines, Therapie des Typ-2-Diabetes, Erstveröffentlichung 10/2014 Quelle: NVL: Typ-2-Diabetes Teilpublikation der Langfassung, 2021. Nationale VersorgungsLeitlinie Typ-2-Diabetes – Teilpublikation der Langfassung, 2. Auflage, Version 1 (leitlinien.de)
Zugriff am: 26.09.2021
Quelle: App DDG PocketGuidelines, Therapie des Typ-2-Diabetes, Erstveröffentlichung 10/2014 Quelle: NVL: Typ-2-Diabetes Teilpublikation der Langfassung, 2021. Nationale VersorgungsLeitlinie Typ-2-Diabetes – Teilpublikation der Langfassung, 2. Auflage, Version 1 (leitlinien.de)
Zugriff am: 26.09.2021
Quelle: App DDG PocketGuidelines, Therapie des Typ-2-Diabetes, Erstveröffentlichung 10/2014 Quelle: NVL: Typ-2-Diabetes Teilpublikation der Langfassung, 2021. Nationale VersorgungsLeitlinie Typ-2-Diabetes – Teilpublikation der Langfassung, 2. Auflage, Version 1 (leitlinien.de)
Zugriff am: 26.09.2021