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DIE PTA IN DER APOTHEKE | März 2015 | www.pta-aktuell.de

D

ie Betäubungs-

mittel-Verschrei- bungsverordnung (Btm-VV) macht klare Angaben. Das Btm-Re- zept darf für das Verschrei- ben anderer Arzneimittel nur verwendet werden, wenn dies neben der eines Betäubungs- mittels erfolgt. Das heißt für die Apotheke, wenn dort nur Nicht-Btm aufgeschrieben wurden, darf das Rezept nicht beliefert werden. In diesem Fall sollte man mit dem verordnen- den Arzt Rücksprache halten und um die Ausstellung eines

„normalen“ Rezeptes bitten.

Welche anderen Arzneimittel zusätzlich zum Btm verordnet werden können, wurde vom Gesetzgeber nicht beschränkt.

In der Regel werden dies aber immer Arzneimittel sein, die in einem Zusammenhang zum verordneten Betäubungsmittel

stehen – entweder unterstüt- zen sie dessen Wirkung oder sie dienen zur Behandlung der Nebenwirkungen.

Unterstützung Besonders bei neuropathischen Schmerzen oder auch zur besseren Schmerz- bewältigung können Nicht- Opioide zusätz lichen Nutzen bringen. Geeignet sind trizyk- lische Antidepressiva, wie Imi- pramin oder Clomipramin, Antikonvulsiva, wie Carbama- zepin oder Gabapentin, und zentral wirkende Muskelre- laxanzien wie Baclofen. Letzte- res ist bei Phantomschmerzen und schmerzhafter Spastik hilf- reich. Bei starken rheumatischen Schmerzen wird gelegentlich auch das Glukokortikoid Dexa- methason wegen seiner anti- phlogistischen Wirkung zum Btm verordnet. Natürlich kann der Arzt auch ein separates Re-

zept darüber ausstellen. Wich- tig ist in jedem Falle die Auf- klärung des Kunden, weshalb er das zusätzlich verordnete Medikament bekommt. Hat es ihm der Arzt nicht erläutert und er liest im Beipackzettel, dass es sich zum Beispiel um ein Antidepressivum handelt, kann dies zu Missverständnissen und fehlender Compliance führen.

Gleiches gilt für die Verord- nung der Antikonvulsiva, deren Hauptin dikation Epilepsie ist.

Behandlung der Nebenwir- kungen Sehr häufig werden Laxanzien, wie Macrogol, Lac- tulose, Natrium-Picosulfat oder Bisacodyl, gemeinsam mit ei- nem Opioid verordnet. Da Opi- oide die Darmmotilität durch Bindung an den peripheren Opioid-Rezeptoren im Magen- Darm-Trakt stark und sicher hemmen, leiden etwa 90 Pro-

zent der Patienten unter einer Obstipation als Nebenwirkung.

Dies kann die Lebensquali- tät sehr beeinträchtigen und es ist der häufigste Grund für einen Abbruch der schmerz- lindernden Behandlung. Bei einer Opioid-Behandlung sind Laxanzien daher sogar durch die gesetzlichen Krankenkassen erstattungsfähig. Sie werden dann aus der Budget-Berech- nung des Arztes herausgenom- men. Schon aus diesem Grunde ist die zusätzliche Verordnung auf dem Btm-Rezept sinnvoll.

Co-Medikation könnten auch Antiemetika, wie das Antihis- taminikum Demenhydrinat, die 5-Hydroxytryptamin-Antago- nisten Ondansetron und Tropi- setron, oder das Neuroleptikum Haloperidol, sein. ■

Sabine Bender, Apothekerin / Redaktion

Wenn man ein Betäubungsmittel-Rezept beliefert, schaut man lieber

zweimal hin und prüft ganz genau, ob alles korrekt aufgeschrieben ist. Wie ist das mit der Verordnung von Nicht-Btm auf einem Btm-Rezept?

© Spiderstock / iStockphoto.com

PRAXIS WISSEN SIE ES NOCH?

Mit dieser Serie möch- ten wir Sie erinnern.

Und zwar an Dinge, die Sie damals in der

PTA-Schule gelernt,

aber inzwischen vielleicht nicht mehr parat haben. Jenes Wissen, das man nicht unbedingt täglich braucht, das jedoch die beratungsstarke PTA ausmacht.

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