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Prof. Dr. med. habil. Uwe­Frithjof Haustein

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Prof. Dr. med. habil.

Uwe­Frithjof Haustein zum 70. Geburtstag

Am 20. Februar 2007 feierte Profes- sor Dr. Uwe-Frithjof Haustein, ehema- liger Direktor der Universitätshaut- klinik Leipzig und jetzt Präsident der Sächsischen Akademie der Wissen- schaften, seinen 70. Geburtstag.

Man muss die Zahl 70 betonen, denn alle, die seinen mitreißenden Elan und seine innovative und anste- ckende Dynamik als Präsident der Sächsischen Akademie der Wissen- schaften kennen und miterleben, werden kaum glauben, dass er bereits dieses Alter erreicht hat. Bis zum heutigen Tag publiziert er, hält zahlreiche internationale Vorträge und bewältigt als Präsident das nicht immer leichte Management einer interdisziplinären Wissenschaftsaka- demie. Er ist das repräsentativste Bei- spiel dafür, das man auch jenseits der Pensionierung grandios einem neuen sehr anspruchsvollen Aufgabenge- biet gewachsen ist.

Er studierte Humanmedizin in Leip- zig und Dresden, erwarb 1959 die Approbation und promovierte. Dem folgten Pflichtassistenz, Poliklinisches Jahr und Weiterbildung zum Facharzt für Dermatologie und Venerologie in Dresden. 1969 habilitierte er sich in Jena bereits im 32. Lebensjahr (!).

1970 wurde er stellvertretender Kli- nikdirektor an der Universitäts-Haut- klinik Berlin (Charite); 1975 wurde er als Direktor der Universitäts-Hautkli- nik in Leipzig berufen. In der 27jäh- rigen Periode seines Klinikdirekto- rates hat sich das Fachgebiet der Dermatologie in Leipzig enorm ent-

wickelt, sowohl auf klinisch-derma- tologischem Sektor als auch auf dem Gebiet der dermatologischen Grund- lagenforschung. Darüber hinaus hat U.-F. Haustein alle in Leipzig histo- risch gewachsenen, traditionsreichen Teildisziplinen des Faches gefördert, z.B. die Mykologie, Histologie und Andrologie, konzeptionell betreut und inspiriert. Es waren Zeiten gro- ßen technischen und materiellen Mangels und der Isolation durch das gegebene gesellschaftspolitische Umfeld, das eine schmale Gratwan- derung zwischen Anpassung und Verweigerung einschloss.

Unter Hausteins Federführung entwi- ckelte sich die Leipziger Hautklinik zu einem Zentrum der Immunder- matologie, insbesondere für progres- siv-systemische Sklerodermie, Lupus erythematodes und das bullöse Pem- phigoid. Die Hautklinik nahm inner- halb der Medizinischen Fakultät in der Forschung permanent eine Spit- zenposition ein. Ausdruck des ausge- zeichneten wissenschaftlichen Klimas unter seinem Ordinariat sind 17 erfolgreich abgeschlossene Habilita- tionsverfahren, darunter auch von Naturwissenschaftlern. Es hat sich für die Klinik sehr segensreich erwiesen, dass er neben der Entwicklung seiner eigenen Forschungsarbeiten auch den Mitarbeitern viel wissenschaft- lichen Spielraum für eigene Kreativi- tät eingeräumt und diese Ideen för- dernd begleitet hat, indem er Studi- enaufenthalte in anderen Städten und Ländern initiiert hat sowie For- schungsprojekte mit London, Mün- chen und Philadelphia anregte.

Er folgte immer der Losung: Förde- rung der Teams durch Fordern. Aus diesem Grund werden ihn Mitarbeiter, die Ruhe und Beschaulichkeit such- ten, immer etwas unbequem emp- funden haben. Für seine hervorra- gende Fähigkeit, bei Mitarbeitern wis- senschaftliches Interesse zu wecken und sie in Wissenschaftsteams einzu- beziehen, spricht die hohe Zahl von Forschungs- und insbesondere DFG- Projekten unter seinem Direktorat.

Seine Leistungen, die sich auch in der Ausstrahlung der Klinik widerspiegel- ten, fanden breite nationale und internationale Anerkennung: Acht Der- matologische Gesellschaften anderer

Länder haben ihm die Ehrenmitglied- schaft verliehen, allergologische Zeit- schriften haben ihn ins Herausgeber- bzw. Beratergremium berufen. Seine rastlosen klinischen und wissen- schaftlichen Aktivitäten fanden ihren Niederschlag in Hunderten von Pub- likationen und Vorträgen. Darüber hinaus wurde er zu Gastvorlesungen nach England, Griechenland, Japan, Österreich, Polen, Ungarn und die USA eingeladen. Fünf dermatologi- sche Monographien wurden von ihm verfasst bzw. federführend herausge- geben, wobei besonders die „Derma- tologische Lokaltherapie“ und „Sexu- ell übertragbare Krankheiten“ hervor- gehoben werden sollen.

Auf regionaler Ebene hat er sich eben- falls stets für die Entwicklung des Nachwuchses seiner klinischen Fach- disziplin engagiert, nicht zuletzt als Prüfungsvorsitzender im Fach Derma- tologie-Venerologie des Landes Sachsen.

Der medizinischen Lehre und Ausbil- dung der Medizinstudenten war er in seiner gesamten früheren Dienst- zeit verpflichtet. Die Studenten schätz- ten sehr sein präzises Urteil und seine didaktischen Fähigkeiten, Wissen ver- ständlich zu vermitteln.

Seine Fähigkeit, extrem effektiv und konzentriert zu arbeiten, hat sich auch in seinem klinischen Engagement widergespiegelt. Sein immer wieder unter Beweis gestelltes Detailwissen in der klinischen Dermatologie führte dazu, dass extrem seltene Krankheits- bilder letztendlich nur von ihm erkannt und klassifiziert werden konnten.

Seine so intensiv fachbezogene Seite des Lebens erfordert einen Ausgleich.

So findet er Ruhe und Entspannung bei der Musik und beim Bergsteigen.

Sowohl die Studenten als auch die Kollegen und Freunde bei geselligen Zusammenkünften waren schon Nutznießer seines Pianistentalentes.

Er hat es stets verstanden, das oft steife Reglement erfrischend aufzu- lockern. Alle seine Leistungen und Aktivitäten sind sicher ohne die fami- liäre Geborgenheit, die ihm seine liebenswürdige Ehefrau, Dr. med.

Brunhilde Haustein, Fachärztin für Transfusionsmedizin, seit 38 Jahren angedeihen lässt, nicht denkbar.

Prof. Dr. med. habil. Hans-Jürgen Glander, Leipzig

Personalia

Ärzteblatt Sachsen 3 / 2007 139

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