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Prof. Dr. med. habil. Hans-Jürgen Eberhardtzum 70. Geburtstag

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Personalia

372 Ärzteblatt Sachsen 7 / 2006

Am 14. Juli 2006 vollendet Prof. Hans- Jürgen Eberhardt das 70. Lebensjahr und zieht sich damit aus dem aktiven Berufs- leben als Radioonkologe und Strahlen- therapeut definitiv zurück, nachdem er in den letzten Jahren durch die Parkinson- sche Krankheit gezeichnet, seiner strah- lentherapeutischen Tätigkeit nur sehr ein- geschränkt nachgehen konnte.

Professor Eberhardt legte in Leipzig an der Thomasschule das Abitur ab und studierte an der dortigen Universität bis 1959. Seine begonnene internistische Ausbildung in Aue brachte ihn enger mit der Radiologie in Beziehung, und er be- schloss nach einem Wechsel nach Dres- den an die Radiologische Klinik der Medizinischen Akademie, die damals unter der Leitung von Prof. Heinrich Fritz stand, seinen Facharzt als Radiologe zu erwerben. Dabei hatte es ihm weniger der diagnostische als vielmehr der therapeu- tische Aspekt des damals noch gemein- samen Facharztes für Radiologie ange- tan. Die Strahlentherapieabteilung an der Medizinischen Akademie Dresden, aus der später vier Professoren hervorgingen, stand unter der Leitung des damaligen Oberarztes Strietzel. Eberhardt übernahm sehr bald dessen Vertretung, und über Jahre hinweg war die Abteilung für Strahlentherapie der Radiologischen Kli- nik durch diese beiden Persönlichkeiten geprägt und eine Vielzahl von jungen Assistenten durchliefen diese fundierte radioonkologische Ausbildung. Eberhardt

begleitete bald das Amt des Oberarztes, und in dieser Funktion erlebte er den stu- fenweisen Übergang von der damals noch flächendeckend in ganz Deutschland angewandten Bestrahlungstherapie mit Kobalt-60-Geräten zum Linearbeschleu- niger mit. Sehr bald erkannte er, dass sich gerade das Fach der Radioonkologie zur strukturierten Erfassung von Behand- lungsdaten besonders anbietet, und die sich an der Medizinischen Akademie ent- wickelnde elektronische Datenverarbei- tung wurde zu seinem wissenschaftlichen Arbeitsgebiet. Im Jahre 1979 habilitierte er deshalb auch mit einer Arbeit zur

„Anwendung der elektronischen Rechen- technik in der Dokumentation und Infor- mationsverarbeitung in der Strahlenthera- pie“. In der Zwischenzeit war durch Weg- gang von Strietzel Professor Eberhardt für die Leitung der Abteilung verantwort- lich, die sich nicht nur räumlich, sondern auch technisch deutlich verbessern konnte und zu den größten strahlentherapeuti- schen Kliniken Ostdeutschlands gehörte.

Nur für kurze Zeit verließ er in den Jah- ren 1984 bis 86 die Stadt Dresden, um in Halle an der dortigen Universitätsklinik eine Professur anzunehmen. 1986 zurück- gekehrt, leitete er die Dresdner Abteilung und beschäftigte sich nun vorwiegend mit Fragen der gynäkologischen Strahlenthe- rapie, wobei es ihm gelang, die damals ersatzlos eingestellte Strahlentherapie an den Bezirkskrankenhäusern in Dresden- Friedrichstadt und Görlitz zumindest im Bereich der Kontakt- und Brachytherapie gynäkologischer Geschwülste aufrecht zu erhalten und ein weithin beachtetes Modell der Kooperation zwischen brachy- therapeutischen Einrichtungen der Frau- enkliniken dieser Krankenhäuser und der perkutanen Teletherapie am Dresdner Kli- nikum zu schaffen. 1990 war er einer der Mitbegründer des Tumorzentrums Dres- den, leitete dann kurze Zeit kommissa- risch die Klinik für Radiologie und erhielt 1994 eine C3-Professur für Strahlenthera- pie an der neu gegründeten Medizinischen Fakultät. Zunehmende Zeichen einer chro- nischen Erkrankung zwangen ihn, die

anstrengende Tätigkeit am Universitäts- klinikum ab 1998 nicht fortzusetzen und sein fachliches Wissen einer Praxis für Strahlentherapie und der HUMAINE- Klinik zur Verfügung zu stellen.

Eberhardt hat die Strahlentherapie Ost- deutschlands, insbesondere im Bereich der Anwendung der sich in seinem Berufsleben stürmisch entwickelnden elektronischen Datenverarbeitung wesent- lich mitgestaltet. In mehr als 100 Vorträ- gen und Publikationen hat er auch ver- schiedene andere Gebiete der klinischen Strahlentherapie behandelt, wobei auch hier stets die rektrospektive Datenana- lyse von Behandlungsergebnissen bei verschiedenen Organtumoren im Zentrum seines wissenschaftlichen Interesses stand.

Konsequenterweise ist er deshalb in der Nachwendezeit zum Ehrenmitglied der

„Sächsischen Krebsgesellschaft“ ernannt worden und viele ältere Radiologen in Sachsen aber auch in Deutschland verbin- den mit seinem Namen insbesondere diese, für seine Zeit durchaus weitsich- tige, Behandlungsanalysen mit Methoden der modernen Datenverarbeitung.

Er hat seine Entscheidungen mit aller Konsequenz verfolgt, und dies hat es ihm und auch den Mitarbeitern in seinem Be- rufsleben nicht immer leicht gemacht. Er war allerdings stets bereit, mögliche nega- tive Konsequenzen seiner Haltung zu akzep- tieren und nach oft schwierigen, eigenen Entscheidungsprozessen zu korrigieren.

Insbesondere die jüngeren Radiologen Ostdeutschlands haben bei ihm im Rah- men ihrer Ausbildung wichtige Grund- kenntnisse der Radioonkologie und der allgemeinen Krebsbehandlung erlernt.

Die Zuwendung zum krebskranken Pati- enten war und ist ihm bis in seine letzten Berufsjahre hinein wichtiges zentrales ärztliches Anliegen gewesen.

Sein 70. Geburtstag gibt Gelegenheit, ihm für sein langes Wirken, insbesondere in der Dresdner Region, auf dem Gebiete der Radioonkologie Dank zu sagen.

Prof. Dr. med. habil. Thomas Herrmann, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden

Prof. Dr. med. habil.

Hans-Jürgen Eberhardt

zum 70. Geburtstag

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